Was ich aber raushöre ist wieder diese "mir doch egal, nerv nicht mit extra Wünschen" Einstellung, die mir bei vielen Mischern aufstößt. Man sollte da doch ein wenig zusammenarbeiten
Stell dir folgendes Szenario vor: Am Abend sollen 5 Bands spielen. Die Umbauzeit hat der Veranstalter grosszügig mit 15 Minuten angesetzt. Du bist der einzige, der da ist für Sound; sprich du musst mit umbauen, mikrofonieren, soundcheck machen, Verantwortung tragen. Alles in 15 Minuten natürlich, das reicht ja. Bei 5 Bands und im Durchschnitt 4,5 Mann pro Band kommt man auf eine Zahl von 22,5 Musikern; die alle mindestens einen Extrawunsch haben. Mal ganz abgesehen davon, dass der Veranstalter auch Extrawünsche hat, und da der dich bezahlt, musst du ihm natürlich auch Gehör schenken. Ich kann da nur aus eigener Erfahrung sprechen, aber ich meine sowas nicht persönlich wenn ich sage "ne, gibts nicht". Ich muss meinen Zeitplan einhalten, und da kann ich nicht mit jedem Techtelmechtel machen. Denn wenn man zumindest nicht halbwegs dafür sorgt, dass alle Signale ankommen (das sind im Schnitt so 16-24) und die Musiker sich über den Monitor hören, dann geht die Show direkt nach hinten los, weil dann zwischen den Songs wild mit den Armen gefuchtelt wird und zwischendurch Ansagen gemacht werden "hier lauter, da lauter, oohhh FEEDBACK!!!" etc.
Alles was kein Showstopper ist, ist erstmal egal. So läuft das eben. Ansonsten muss jeder 2x soviel Geld ausgeben und einen Tag PreProduction machen, und das kommt nunmal bei den allermeisten semiprofessionellen Bands eher nie vor.
Verstehst du jetzt, warum die Art der BD Mikrofonierung da nicht unbedingt eine tragende Rolle für den Techniker spielt ?
und zu diesem: BD von der Schlagfellseite mikrofonieren, 2 Mikros nutzen etc. pp:
Das wäre mir schlichtweg zu gefährlich. In den meisten Fällen kennt der Techniker die Band nicht. Sprich er weiss bis zum Soundcheck nicht (falls es einen gibt) was überhaupt für Musik kommt bzw. ob der Kerl gleich anfängt das Schlagzeug zu zerlegen oder ob diszipliniert und leise gespielt wird. Im Studio mag das alles kein Problem sein,da hat man ja auch Zeit undso, und kann auch mal wieder was umbauen falls es nicht funktioniert. Live muss alles auf Anhieb klappen, und in maximal 5 Minuten gelöst sein, sonst werden gewisse Personen da immer ganz schnell hektisch. Und wenn einmal Hektik ausgebrochen ist, ists meistens eh vorbei. Mal ganz davon abgesehen, ob überhaupt 2 Kanäle frei sind für die Bassdrum. Vielleicht entscheidet sich der Percussionist doch noch in letzter Minute, dass er doch auch noch mitsingen muss und so weiter und sofort.
Im Internet kann man immer philosophieren was man denn alles machen könnte, aber die allerwenigstens denken dabei an das "Big Picture", dass man die Band rüberbringen muss, und sich nicht zulange an irgendwas aufhalten DARF. Mal ehrlich: Wieviel % im Publikum geben auf den BD-Sound acht? (Bis auf die 3 Musikpolizisten, denen man es sowieso nicht recht machen kann) Wenn aber in ner leisen Passage auf einmal der Gesangsmonitor pfeift, dann merken das eher alle; inklusive allen Leuten die draussen stehen.