So muss ein Solo aussehen (Michael Barker)

  • Hallo zusammen,


    habe mir (inspiriert durch einen anderen Thread hier, bei dem es um die WDR Rockpalast Streams ging) dieses John Butler Konzert angesehen :
    http://www.wdr.de/tv/rockpalas…0309/john_butler_trio.jsp
    Michael Barker spielt ab Minute 38 ein Solo.
    So sollte ein Schlagzeugsolo für meine Begriffe sein. Da ist alles drin was so ein Solo auch für Nichtschlagzeuger interessant macht.
    Es groovt, eine kleine Technikdemonstration, er bezieht das Publikum ein wenig mit ein, schöne Spannungsbögen und es hat genau die richtige Länge.
    Für meinen Geschmach ein hervorragendes Solo in diesem Live Kontext. Da kommt man nicht auf die Idee zum Bierholen zu gehen :)
    Wie seht ihr das?
    Airween


    P.S. Das Bass Solo davor ist übrigens auch sehens(hörenswert)

    Einmal editiert, zuletzt von Airween ()

  • Find´ ich auch, Niles.
    Zu der Zeit (und vor allem in der Besetzung) hat John Butler noch richtig gutes Zeug gemacht.
    Mit den neueren Sachen kann ich leider nicht mehr so viel anfangen. Sehr schade, daß er nicht mehr in dieser Besetzung weitergemacht hat.

    Einmal editiert, zuletzt von Airween ()

  • Mich würde aber trotzdem interessieren, ob ich mit meiner "Euphorie" ob dieses 3minütigen Solos allein da stehe ;)
    Bin nach wie vor der Meinung daß sich der Michl aus dem Einheitsbrei der (kommerziellen?) Schlagzeugsoli (und wenn sie technisch noch so anspruchsvoll sein mögen) abhebt.



    Grüsse


    Airween

  • Boh... was mir positiv auffällt ist, daß das Solo kurz gehalten ist... ansonsten kann ich die Euphorie nicht teilen. Wird wohl dran liegen, daß ich generell Schlagzeugsoli langweilig finde...

  • Geht mir wie tschino: Ich finde Drumsolos einfach langweilig. Ich kenne keins was nicht überflüssig wäre.


    Dieses hier finde ich aber verhältnismäßig gut, wobei ich lieber in der Zeit die anderen Musiker auch gehört hätte. Die Band habe ich das erste Mal gesehen und die haben mich wirklich umgehauen. Genau sowas habe ich (unbewusst) vermisst. Danke dafür!


    Beste Grüße


    Josef

  • Zitat

    Wird wohl dran liegen, daß ich generell Schlagzeugsoli langweilig finde...


    Das geht mir eigentlich genauso. Genau das ist es ja. Der Herr Barker hat´s nämlich geschafft, daß bei mir NICHT dieses "achnee...bitte kein solo jetzt"-Gefühl auftrat.
    Normalerweise skip ich die meisten Schlagzeugsoli nach ca 30 Sekunden. Es nimmt mich so gut wie nie mit und ich frag mich oft was das jetzt in dem musikalischen Kontext zu suchen hat. Nicht so bei diesem Solo. Da machts´s finde ich Spaß zuzusehen. Einfach nur weil er spielt was er da spielt - ohne Zirkusakrobatik oder sonstige Showmanship.


    Grüsse
    Airween

  • oder so..... bei ca 5:00....


    [video]

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.
    [/video]

  • Carlock rockt den Jazz sehr schön, wie bereits über mir angemerkt wurde. Michael Barker ist auch cool. Das sind eben Soli die in das Lied eingebunden sind, was es für den Schlagzeuger wie auch für den Zuhörer einfacher macht. Viel schwieriger ist es da wirklich "solo" zu spielen und einen Bogen zu erzeugen.


    Mein Lieblingssolo schafft nämlich genau das. Wobei das natürlich von der Zuhörerschaft abhängig ist, Weckl wäre damit bei Jojo John Mayer vermutlich grandios gescheitert, aber da rockt er einfach die Veranstaltung.


    [video]

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.
    [/video]

  • Ist halt ein sehr an "normales" Publikum gerichtetes Solo...daher vergleichsweise spielerisch nicht so anspruchsvoll gespielt (wie es beispielsweise der Herr Weckl macht), was ich aber auch gut finde. Vor allem auf Livekonzerten will ich eigentlich Musik hören und nicht irgendein ewig langes Rumgetrommel. Grooved aber echt gut durch und macht das Zuhören so wesentlich angenehmer und das Solo an sich unterhaltsamer.


    Eins meiner Lieblingssoli ist das hier:
    http://www.youtube.com/watch?v=ANxVWgBELZA


    Auch relativ auf den Punkt gebracht, mit nem eingängigen Thema und ner ordentlichen Packung Groove :)

  • Da wären wir dann beim nächsten Punkt.
    Das Barker Solo beweist, daß man auch ohne überirdische Fertigkeiten ein ansprechendes Solo spielen kann.
    Das sieht z.B. bei dem Minnemann Solo anders aus. Der spielt da u.a Sachen die ein „normaler“ Schlagzeuger nie so spielen können wird.
    Damit will ich nicht sagen daß Michael Barker nicht mehr oder „besser“ spielen könnte als er das in diesem Solo tut. Er tut es halt einfach nicht.
    Das ist ja auch gar nicht nötig. Und darum geht´s mir:
    Es muss eben nicht an die Grenze des Spielbaren gegangen werden um das Solo interessant zu gestalten.Das geht auch mit den (für Drummer) haushaltsüblichen Zutaten. Bei den meisten Soli hab ich den Eindruck, daß es hauptsächlich darum geht möglichst viele Hochschwierigkeitspassagen zu demonstrieren.
    Ist der Schwierigkeitsgrad nicht hoch genug wird das Solo als „schlecht“ abgetan.

    Natürlich kommt´s drauf an für was, für wen und wo man spielt - daher kann man das schlecht so pauschalisieren wie ich das jetzt tue.
    Aber die Tendenz ist meiner Meinung nach schon so.
    Eigentlich ist das alles aber auch vollkommen irrelevant. Wie vorher schon geschrieben wurde: Wer braucht schon Schlagzeugsoli :)


    Grüsse Airween

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!