Verstärkungsringe

  • Im Moment keimt mal wieder der Wunsch nach einem neuen Set, welches Verstärkungsringe hat. Ich bilde mir ein, dass mir deren Sound mit etwas weniger Sustain und mehr Projektion Fokus besser gefällt.


    Bei der Suche auf den Herstellerseiten ist mir aufgefallen, dass die Anzah an Sets mit Verstärkungsringen bei den aktuellen Serien abgenommen hat. Folgende Serien habe ich gefunden:


    Pearl: Masters Premium MMP, Masterworks Thin Shell
    Ludwig: Legacy Classic, Legacy Exotic
    DW: Collector´s, Classics
    Sonor: SQ2 Vintage, Prolite
    Tama: - (Starclassic Maple mit Re-Rings gibt es nicht mehr ???)
    Gretsch: -
    Yamaha: -


    Nun zu meinen Fragen: Gibt es noch weitere Firmen die Sets mit Re-Rings anbieten und stimmt meine Auflistung?

  • Bei Pearl solltest du auch mal die BMP (oder früher: MBX) Serie aus Birkenholz mit Verstärkungsringen in Betracht ziehen.
    Sehr feine Trommeln.


    mauser: MMP ist baugleich mit der MMX-Serie.


    Was genau ist eigentlich "Projektion"?

  • Hi,


    da Kessel mit Verstärkungsringen in der Regel recht dünn sind, würde ich an deiner Stelle eher nach dickeren Kesseln Ausschau halten, da diese mehr Projection haben.
    Dann noch 2-lagige Felle und du hast deinen Sound.


    Gruß

    Wenn bei Stiftung Wahrentest ein Dildo mit Befriedigend bewertet wird, ist das dann Sehr Gut?



    Suche 24"x16" BD Tama Granstar II mit Rosette

  • Mein Ayotte Woodhoop hat V-Ringe, mein Pearl Masters Studio Birch auch, und deine Aufzählung ist auch damit sicher noch nicht vollständig.


    Zu Pearl: die verstolpern sich glaube ich selbst in Ihren ganzen Bezeichnungen, gerade bei den BRX, MMX, Masters Studio gab es da auch bei Pearl selbst mal Verwirrung bzw. widersprüchliche Angaben.

  • Ich empfinde grade dünnere Kessel mit Verstärkungsringen als mit weniger Projektion.


    oops, nachdem mit "projektion" offensichtlich eine deutlichere (lautere) Abbildung des Tons gemeint sein soll, ist der Begriff für meine Soundvorstellung wohl unpassend. Mir geht es nicht um mehr Lautstärke, sondern um den vom den Frequenzen etwas eingeschränkten deutlicher hervorgehobenen "Grundton" beim Anschlag, möglicherweise wird das als "focusiert" bezeichnet. Sorry für die Verwirrung. (Wieder etwas gelernt).
    Dennoch erst mal Danke für die weiteren Serien und Marken, das erweitert das Spektrum.

  • Schon mal über neue Felle nachgedacht? ;)
    Da sie mit großem Abstand der Faktor sind, der den Sound am meisten bestimmt, solltest du auch am meisten Augen- (bzw. Ohren)-Merk darauf verwenden.
    Den Raum klanglich zu optimieren wäre mein nächster Vorschlag.
    Wenn du aber glaubst, dass man Holzsorten, Konstruktionsmerkmale, Folie vs. Lack und ähnliche Dinge "heraushören" kann (vor allem im Blindtest) und zuviel Geld hast - nur zu ... ;)


    Ich hatte heute das Vergnügen, meine neue 18er Sonor Ascent Bassdrum in einem anderen Raum zu spielen/zu hören - und sie klang komplett anders (sowohl vom Fahrersitz aus als auch aus der Zuhörerposition).
    Vieles, was mir vorher gefehlt hat, war plötzlich da.
    Manches, was mir vorher gefallen hatte, war weg.
    Es war derselbe Kessel, dieselben Felle, dieselbe Stimmung, derselbe Fußmaschinen-Beater. Es war nur ein anderer Raum.

  • [video]

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    Wenig Sustain ? Nö..

  • Der Einbau von Verstärkungsringen ist eher konstruktionsbedingt.


    Diese bringen den dünnen Kessel Stabilität. Ich hatte schon mal super dünne Kessel ohne Verstärkungsringe, bei etwas höheren Stimmungen verwindete der Kessel in sich selbst und die Trommel war praktisch unstimmbar.


    Soundtechnisch sind dünne Ahorn Kessel (in den traditionellen Größen) mit V-ringen ziemlich ähnlich, der Attack ist eher weich, Bässe und Höhen sind im Verhältnis sehr ausgewogen vorhanden,
    mit "warm" und "voll" kann man den Klang m.M. am besten beschreiben.


    Für deine Purple Tribute Band kommt eigentlich nur eine Marke in Frage...

  • mit "warm" und "voll" kann man den Klang m.M. am besten beschreiben


    Nach meiner Erfahrung klingen Remo Emperor coated "warm und voll", Remo Powerstroke 4 "noch wärmer und voller", und zwar auf allen Kesseln, die ich besitze:
    Ahorn, Birke, Buche und Mahagoni.


    OT: Es tut mir ja leid, wenn ich hier allen, die sich für tausende von Euro sogenannte Oberklasse-Sets kaufen wollen, in die Suppe spucken sollte.
    Das ist nicht meine Absicht, ich freue mich über alle Fotos von tollen Sets, die ich hier zu Gesicht bekomme. Sehr oft sind das tolle Finishes oder Hardware in schönem Design.
    Nur: meine Erfahrung nach über 30 Jahren Trommelei und unzähligen Sets (viele sind zu besichtigen in meinem Galerie-Eintrag) sagt, dass für den "Otto-Normal-Trommler" und bei "Otto-Normal-Anwendungen" (Proberaum, gelegentliche Auftritte etc., was die meisten Drummer hier halt so machen) die allerletzten Feinheiten in Holzauswahl und Konstruktion weder hörbar noch wichtig sind.
    Solange eine Trommel die Grundbedingungen erfüllt (Stabilität, Rundheit, ordentliche Gratung, ordentliche Kessel-Hardware) kann man da so ziemlich jeden Sound rausholen - wenn man die richtigen Felle nimmt und etwas Stimm-Arbeit investiert.
    Das mag für Top-Leute im professionellen Umfeld anders aussehen, aber selbst da habe ich meine Zweifel (ich habe zuviele miserabel gestimmte Top-Sets gesehen/gehört).
    So, sorry, BtT.

  • Hallo,


    in der Tat waren Verstärkungsringe (warum die wohl so heißen?) ursprünglich mal dafür da, dass die Trommel rund bleibt.
    Danach kam man auf die Idee, einfach mal den Kessel dicker zu machen und da brauchte man das nicht mehr.
    Mit der Mode zu immer dünneren Kesseln kamen dann auch wieder die Verstärkungsringe, die dann von den Marketing-
    Abteilungen gerne mal umgetauft wurden.


    Trotz der Charakteristik von Kesseln kann man mit Fellen noch viel erreichen. Das würde ich auch nicht unterschätzen
    und die Sache mit dem Raum ist auch mehr als wahr.
    Es gibt auch Felle, die den Klang sehr fokussieren. Das ist billiger und vielleicht sogar effektiver.
    Lustigerweise haben diese Felle auch so etwas wie Verstärkungsringe und wenn man ein altes Fell und eine Schere hat, kann
    man sie sich sogar so ungefähr nachbauen, sogar als Wechselfell.


    Ansonsten: Purple? Ah, Pearl. ;)
    Offenbar setzt Herr P. von P. mit seinem P. auch mehr auf Tour-Tauglichkeit als auf Originalität.


    Grüße
    Jürgen

  • Geht es eigentlich nur um Sets, die noch auf dem Markt sind
    oder generell um alle, welche diese Ringe hatten?


    Bei Zweiteren müsste auch S-Classix und Delite genannt werden.
    Die gibts ja trotz eingestellter Produktion noch hier und da.

  • Zitat

    Nach meiner Erfahrung klingen Remo Emperor coated "warm und voll", Remo Powerstroke 4 "noch wärmer und voller", und zwar auf allen Kesseln, die ich besitze:
    Ahorn, Birke, Buche und Mahagoni.


    Du meinst, dass die Toms mit Remo Powerstroke 4 "gedämpfter" klingen, "warm" und "voll" ist etwas völlig anderes. Bei Soundbeschreibungen gehe ich immer von einer Standard Befellung aus,
    mit denen Trommeln (in der Regel) am besten klingen und das ist nunmal die einlagige Ambassador Standard Variante.


    Zitat

    OT: Es tut mir ja leid, wenn ich hier allen, die sich für tausende von Euro sogenannte Oberklasse-Sets kaufen wollen, in die Suppe spucken sollte.
    Das ist nicht meine Absicht, ich freue mich über alle Fotos von tollen Sets, die ich hier zu Gesicht bekomme. Sehr oft sind das tolle Finishes oder Hardware in schönem Design.
    Nur: meine Erfahrung nach über 30 Jahren Trommelei und unzähligen Sets (viele sind zu besichtigen in meinem Galerie-Eintrag) sagt, dass für den "Otto-Normal-Trommler" und bei "Otto-Normal-Anwendungen" (Proberaum, gelegentliche Auftritte etc., was die meisten Drummer hier halt so machen) die allerletzten Feinheiten in Holzauswahl und Konstruktion weder hörbar noch wichtig sind.
    Solange eine Trommel die Grundbedingungen erfüllt (Stabilität, Rundheit, ordentliche Gratung, ordentliche Kessel-Hardware) kann man da so ziemlich jeden Sound rausholen - wenn man die richtigen Felle nimmt und etwas Stimm-Arbeit investiert.
    Das mag für Top-Leute im professionellen Umfeld anders aussehen, aber selbst da habe ich meine Zweifel (ich habe zuviele miserabel gestimmte Top-Sets gesehen/gehört).
    So, sorry, BtT.


    Ich gebe dir Recht, man kann aus jeder noch so billigenTrommel, solange sie die von dir genannten Vorraussetzungen erfüllt, einen guten Sound raus holen.


    Doch leider war es zumindest bei meinen Trommeln und meinem persönlichen Geschmack immer so, dass die überragend gut klingenden Sets (fast immer) im hochpreisigen Niveau angesiedelt waren.


    Zitat

    Bei der Lautstärke, bei der eine Purple Tribute Band agieren dürfte, sollte das Thema "Verstärkungsringe - mehr Fokus oder nicht" wohl überhaupt keine hörbare Rolle spielen ...


    Stichwort "Authenzität": Bei einer Purple Coverband erwarte ich einfach Ludwig, Fender Stratocaster, Hammond B3 und Marshall Stacks. Just my 2 cents...

  • Bei einer Purple Coverband erwarte ich einfach Ludwig, Fender Stratocaster, Hammond B3 und Marshall Stacks.


    Word!

    Du meinst, dass die Toms mit Remo Powerstroke 4 "gedämpfter" klingen, "warm" und "voll" ist etwas völlig anderes.


    Nein, nein - ich meine "warm und voll". Bei meinem gehängten 16x14 Tom mit Powerstroke 4 coated "bade ich im Bass", das hat nichts mit der (natürlich vorhandenen) Dämpfung zu tun.
    Dass auch ein Ambaco "warm und voll" klingen kann, bestreite ich gar nicht, man kann das natürlich auch dorthin stimmen.
    Nur die Kessel klingen nicht "warm und voll". Wenn ich auf meine Kessel haue, dann macht es "klack, klack" ... :P

  • Verstärkungsringe fokussiert den Klang etwas - zumindest empfinde ich das so. Das hört man beim Sonor Delite ganz gut. Das hat auf der einen Seite einen sehr schön offenen Ton, auf der anderen Seite knackt es aber auch gut (jetzt mal am Beispiel der Snare). Ohne VR stell ich mir den Klang gerade in den höheren Regionen etwas schwammig und unpräzise vor

  • Ohne VR stell ich mir den Klang gerade in den höheren Regionen etwas schwammig und unpräzise vor


    Wie kommst du zu dieser fundierten Aussage ... äh, Vermutung ...?
    Heißt das , alle Trommeln ohne Verstärkungsringe klingen hochgestimmt schwammig und unpräzise?
    Na, jetzt bin ich aber mal auf die Kommentare gespannt ... ;)

  • Stichwort "Authenzität": Bei einer Purple Coverband erwarte ich einfach Ludwig, Fender Stratocaster, Hammond B3 und Marshall Stacks. Just my 2 cents...


    Bei Purple Coverband erwarte ich aber eher Pearl statt Ludwig. Aber ich bin ja bezüglich Purple relativ jung ;)
    Zumindest wäre Pearl genauso richtig wie Ludwig, es sei denn man spielt nur die alten Schinken.


    Nur: meine Erfahrung nach über 30 Jahren Trommelei und unzähligen Sets (viele sind zu besichtigen in meinem Galerie-Eintrag) sagt, dass für den "Otto-Normal-Trommler" und bei "Otto-Normal-Anwendungen" (Proberaum, gelegentliche Auftritte etc., was die meisten Drummer hier halt so machen) die allerletzten Feinheiten in Holzauswahl und Konstruktion weder hörbar noch wichtig sind.


    Meine Erfahrung: Es gibt (manchmal) hörbare Unterschiede. Allerdings muss man sich dann wirklich intensiver mit den Trommeln auseinandersetzen. Jedes gut gestimmte Mittelklasse-Kit klingt imho immer besser als ein schlecht gestimmtes Oberklasse-Kit. Ein Oberklasse-Kit lässt sich gemäß meiner
    Erfahrung oft leichter stimmen, wobei ich hier auch schon Ausnahmen kennengelernt habe. Wenn man Preis-Leistung mit in die Bewertung zieht, wird aber so ziemlich jedes Oberklasse-Kit hinter einem guten Mittelklasse landen.


    Verstärkungsringe fokussiert den Klang etwas - zumindest empfinde ich das so. Das hört man beim Sonor Delite ganz gut. Das hat auf der einen Seite einen sehr schön offenen Ton, auf der anderen Seite knackt es aber auch gut (jetzt mal am Beispiel der Snare). Ohne VR stell ich mir den Klang gerade in den höheren Regionen etwas schwammig und unpräzise vor


    An welcher Stelle hast Du denn einen direkten Vergleich zwischen einem Kessel ohne Reinforcement Ring und einem ansonsten identischen Kessel mit selbigen gemacht?

  • Alles steht und fällt mit der persönlichen Spiel- und Hörerfahrung. Und trotzdem würde von 100 erfahrenen Tonleuten oder Trommlern kaum einer einen Unterschied zwischen einem sehr dünnen Kessel mit Re-Ringen und einem etwas dickeren (denn das sind die vergleichbaren Relationen) ohne hören. Der Unterschied ist ein Verkaufsargument. Zwischen Birke und Ahorn ist ja auch kein Unterschied zu hören.


    Ich selber bilde mir - nach über 20 jahren trommeln, aufnehmen, testen usw. - ein, Kesselgrößen, Carbon, sehr alte Drums (also dünne, weiche Kessel mit runden Gratungen), (in engen Grenzen) Felle und Snarebedarten heraushören zu können. Und das auch nur mit vorheriger Ansage und in meinem eigenen Raum.


    Ich habe neulich ein 12x10 MBX (Birke, geflanschte Reifen, IMS-Halterung, coated Emperor) mit einem neuen 12x9 MMX (Ahorn, Gussreifen, Optimount, clear Emperor) Tom verglichen. Um es kurz zu sagen: keiner der anwesenden Kollegen (Drumlehrer, zwei davon Studiobetreiber) hat einen Unterschied gehört, geschweige denn einen qualitativen. In diesem Raum, wie ich dazu sagen muss. Es ist aber zu erwarten, dass sich dieser kaum hörbare Unterschied in anderen Räumen nicht großartig verändert.


    Wenn ich in Foren lese, dass Birke lauter, Re-Ringe fokussierter seien usw., muss ich immer schmunzeln. Wer nicht absolut genau stimmen kann, wird Holzsorten und akustisch wenig bedeutende Konstruktionsmerkmale nicht heraushören. Hand aufs Herz!


    Fazit: man hört die Extreme und das auch nur, wenn man Erfahrung hat. Ob man sie dann richtig zuordnet, ist eine andere Frage. Und der Musik ist das alles sowieso vollkommen egal.


    Mein Tipp: Instrumente kaufen, die einem akustisch und optisch gefallen.


    lg
    max

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