Sticksgewicht Toleranz

  • Ich hole mal einen leicht angestaubten Thread aus der Versenkung mit einer Frage bezuglich Gewichtsdifferenz zwischen Paaren (und nicht wie vorher diskutiert zwischen einzelnen Sticks).


    Ich hab mal 4 Paar Sticks gewogen, darunter VicFirth 5A und ProMark BennyGreb 5B (beide aus Hickory). (Die Differenz zwischen den einzelnen Sticks in den Paaren ist < 2g).


    VicFirth 5A 1. Paar: 100 Gramm
    VicFirth 5A 2. Paar: 116 Gramm
    ProMark BennyGreb 5B 1. Paar: 102 Gramm
    ProMark BennyGreb 5B 2. Paar: 130 Gramm


    Ich spiele nur noch die 5A, fühle mich aber nur wohl mit dem leichteren Paar. Ist so ein Unterschied normal (oder nur bei Hickory)? (Grundsätzlich ist's ja ein Naturprodukt, aber das gleiche Modell fühlt sich wie ein komplett anderes Modell an so, quasi als HeavyVariante). Die schwereren Paare waren jeweils die älteren Sticks, nehmen die zu (Schweissabsorption? Austrocknung?)

  • Die Sticks werden ja nicht nach Gewicht, sondern nach Dicke und Länge klassifiziert, soll heißen ein 5A der Fa. xy ist immer xxx dick und yyy lang. Der (beträchtliche) Gewichtsunterschied muss daher m. E. (gleiche Maße vorausgesetzt) in der Güte des Holzes begründet sein.
    Die schwerern werden wohl aus dichter gewachsenem (im allgemeinen also besseren) Holz sein. Von z. B. Ahorn ist ja hinlänglich bekannt, dass der schnellwachsende Ahorn aus warmen Regionen (Italien, Südamerika) eine ganz andere (mindere) Qualität hat als der berühmte kanadische Ahorn (Hardrock Maple), der - sich den Arsch in Kanada abfrierend - viel langsamer, dichter und fester wächst. Dürfte bei Hickory ähnlich sein. Das kommt laut wikipedia hauptsächlich in Nordamerika und .... Ostasien vor. Ist dort vermutlich auch billiger zu bekommen. Wer weiß ...

  • Holz ist ein Naturprodukt!


    Trotzdem der Hinweis: Die Paare der Silverfox Sticks sind sowohl weight- als auch pitch-matched! Edit (1): Und sie werden in der Nähe von Boston aus dort heimischen Hölzern (Ahorn, Hickory) hergestellt.


    Deswegen kauf ich mir die immer noch (und zwar im Laden) - obwohl ich mit dem Importeur nun echt gar nix mehr zu tun habe.


    Edit (2): ich habe eben mal spaßeshalber ein Paar, das ich bei mir zuhause zum Üben auf dem Practisepad verwende (alle Jubeljahre mal) mit der Küchenwaage gewogen (Genauigkeit 1g). Das Paar ist zwei-drei Jahre alt, die Stöcke haben leichte Spielspuren. Einer wiegt 61 g der andere 62 g (Modell 5B XT). Klingen tun sie - auf eine hölzerne Tischplatte gespielt - ziemlich gleich. Damit kann ich gut leben.

  • Das hier ist ein lustiger und auch interessanter Thread.


    Ich hatte Anfang Mai den ersten richtigen Auftritt mit meiner damaligen Band und hatte mir extra 3 neue Paar ProMark Sticks gekauft und im Vorfeld viel zum Thema "Gewicht" recherchiert.
    Gewöhnlich nutz(t)e ich immer die VATER Los Angeles 5a, weil die mir nicht so schnell kaputt gehen. Sie wurden mir gefühlsmäßig aber ein wenig schwer. Da ich oft einen Stick durch schwitzige Hände und Unvermögen verliere, habe ich beim großen T in deren Sticks-Datenbank recherchiert und mich dann irgendwann gewichtsmäßig für die PRO MARK TX5AW 5A HICKORY entschieden, die ich auch schon mal benutzt hatte. Als alle drei Paar kamen, habe ich sie abgewogen. Ich stellte Differenzen von bis zu 8g fest. Das sind knapp 20 %! Aber glücklicherweise sind die Gewichte so verteilt, daß ich jeweils 3 relativ gleiche Paare bilden konnte.


    Meine Beobachtungen zeigen mir, daß mir ein schwererer Stick zu sehr in der Hand "vibriert", ein leichterer Stick aber auch eher mal aus der Hand fällt. Ich habe den perfekten Stick noch nicht für mich gefunden, der VATER Los Angeles 5a ist aber schon einer meiner Favoriten. Der ProMark TX5AW 5A ist auch gut, vielleicht sogar auch die "Natural"-Variante, weil für mich griffiger.
    Rohema bietet auch viele interessante Sticks an, die recht griffig sind. Auf der Musikmesse habe ich erfahren, daß Rohema jedem Stickmodell ein bestimmtes Gewicht zuordnet und es scheinbar auch recht gut einhält. Allerdings vibrieren Rohema Sticks bei mir eher mal, weil sie scheinbar schwerer sind (hatte ich noch nie abgewogen).


    Am meisten merke ich diese Gewichtsunterschiede am Practice Pad. Oder liegt es doch an meinen unterschiedlich fähigen Händen?


    Das richtige Stickmodell wird man nur durch rumprobieren finden, ich weiß :(

  • Zimi, meintest Du die Frage nach Schweißaufnahme oder Austrocknung? Silverfox-Stöcke sind lackiert - der von ihnen entwickelte Lack zieht sehr tief in das Holz ein - so waren bei mir in den letzten Jahren (Ich spiele die jetzt seit 2007) auch mit normalen Raspel-Spuren von Becken oder Rimshots keine Veränderungen durch Feuchtigkeit auffällig. Eher durch Holzverlust beim Abraspeln - aber das ist ein sehr sehr schleichender Prozess.....


    Bei anderen Maken, wie Vic Firth, Pro-Mark oder Vater ist das aber auch weniger ein Thema - es sei denn man spielt Stöcke über Monate (ich bin da leider etwas konsumierender).
    Nur bei den Pro-Mark Natural-Stöcken hatte ich (das war aber ca. 1988 bis 1990) mit Schweiß-Aufnahme zu kämpfen (und mit Blasen an den Fingern). Die wurden sogar im Laufe der Zeit krumm.

  • So, etwas Neues zu diesem Thema: Im Video zu den VicFirth Titan Sticke gibt es eine interessante Graphik (siehe Anhang): Sie zeigt Gewichtsmessungen von einzelnen 5B Stöcken bei VicFirth verglichen mit dem Titan Modell. In gelb sind Samples der Holzstöcke und in rot sind Samples der Titanstöcke auf der Achse eingetragen. (Aus diesem Video: http://www.youtube.com/watch?v=Lqm43tOpRYM)


    Mir geht es hier überhaupt nicht um die Titanstöcke. Was ich spannend finde, ist dass wenn man sich das ein wenig statistisch ansieht (jetzt nur die gelben Samples betrachtet), so gibt es nicht wirklich eine ungefähre Normalverteilung, wie man es erwarten würde. Das heisst: Es gibt keinen klaren Durchschnitt und ein paar Stöcke sind leichter, ein paar schwerer. Sondern sie sind in diesem (ich gebe zu kleinem) Datenset praktisch verteilt über die ganze Achse. Nehmen wir den leichtesten und schwersten, so wäre es für 2 Paare möglich, dass das eine 35% schwerer ist, das finde ich recht krass! Andererseits ist die Verteilung evtl. von einem Werbemenschen so gewählt, dass es besser aussieht für den Titanstick.

  • Und hier hatte ich in Gedanken eben auch einen Smilie gesetzt:


    Nur bei den Pro-Mark Natural-Stöcken hatte ich (das war aber ca. 1988 bis 1990) mit Schweiß-Aufnahme zu kämpfen (und mit Blasen an den Fingern). Die wurden sogar im Laufe der Zeit krumm.


    Du meinst damit sicher, dass die Finger krumm wurden, gell? :D :P

  • Lustig, dass ausgerechnet jetzt über das Thema gesprochen wird, wo ich am Montag mit meiner neuen Küchenwaage herumgespielt habe.


    Dabei ist mir auch aufgefallen, dass zwei Vic Firth 5AN Sticks einen Gewichtunterschied von 9 Gramm hatten. Ob diese aus der selben Packung stammen, kann ich nicht sagen, würde aber tendenziell nein sagen da der Pitch beim schwereren wesentlich höher ist. Interessant ist, dass sich der schwerere Stick um einiges wertiger und stabiler anfühlt und auf dem Pad mehr Spaß macht als die leichteren.

  • Ehrlich gesagt finde ich es schon erstaunlich, dass einen diese Gewichtsunterschiede so arg stören können.
    Wenn ich am Set und auch am Pad spiele/übe, benutze ich immer wieder mal unterschiedliche Stöcke, um flexibel zu bleiben. Also von ganz dünnen (Vic Firth AJ5) bis ganz dicken (Vic Firth A3) habe ich einiges am Start. Interessant ist es auch, wenn man sogar mal ein ungleiches Paar benutzt, also z.B. links dünn und kurz, rechts dicker und lang, oder umgekehrt, ist doch auch egal.
    Man benötigt eigentlich nur eine relativ kurze Zeit, um sich darauf einzustellen, dann läufts wieder.


    Neulich habe ich auch mal Butt End Double Stroke Rolls geübt, das ging am Anfang gar nicht! Nach ca. 20 bis 30 Sekunden klappte es dann immer besser.
    Also: Alles nicht so eng sehen!
    Wenn man mal spontan zu einer Kneipen-Jam-Session kommt und es liegen komplett andere Sticks rum als man selber gerne spielt... na und? Das sollte doch kein Hindernis sein. :P



    Nein. Finger werden doch von was anderem krumm.... :D


    Stimmt. Ich vergaß.
    Lange her... :pinch:

  • Ehrlich gesagt finde ich es schon erstaunlich, dass einen diese Gewichtsunterschiede so arg stören können.
    Wenn ich am Set und auch am Pad spiele/übe, benutze ich immer wieder mal unterschiedliche Stöcke, um flexibel zu bleiben. Also von ganz dünnen (Vic Firth AJ5) bis ganz dicken (Vic Firth A3) habe ich einiges am Start. Interessant ist es auch, wenn man sogar mal ein ungleiches Paar benutzt, also z.B. links dünn und kurz, rechts dicker und lang, oder umgekehrt, ist doch auch egal.
    Man benötigt eigentlich nur eine relativ kurze Zeit, um sich darauf einzustellen, dann läufts wieder.


    VicFirth macht 160 Modelle, also zumindest auf Form und Grösse legen die Drummer einen Wert und sprechen verschieden auf die Sticks an. Die Unterschiede in den Modellen sind ja teils so subtil, wieso sollte der dritte Faktor "Gewicht" nicht genau so wichtig sein? Ich zumindest spreche extrem auf Gewichtsunterschiede an, vielleicht weil ich mit viel Rebound spiele.


    Die Frage ist: Fühlen sich zwei verschiedene Modelle von 5B Sticks mit demselben Gewicht gleicher an als zwei gleiche Modelle 5B Sticks mit 35% Gewichtsunterschied?



    Zitat


    Neulich habe ich auch mal Butt End Double Stroke Rolls geübt, das ging am Anfang gar nicht! Nach ca. 20 bis 30 Sekunden klappte es dann immer besser.
    Also: Alles nicht so eng sehen!
    Wenn man mal spontan zu einer Kneipen-Jam-Session kommt und es liegen komplett andere Sticks rum als man selber gerne spielt... na und? Das sollte doch kein Hindernis sein. :P


    Ich spiele ja auch mit dem Butt End, wenn ich Rimclicks spiele, dann habe ich ja auch quasi zwei verschiedene Sticks in der Hand, der Sound beim Rimclick ist dann aber sicher wichtiger...
    Ich kann auch mit allen Sticks spielen, aber ich will einen optimalen Stick mit immer gleichen Gewicht, wenn ich die optimale Performance herausholen will.

  • Ich kann auch mit allen Sticks spielen, aber ich will einen optimalen Stick mit immer gleichen Gewicht, wenn ich die optimale Performance herausholen will.


    Live spiele ich auch fast immer mit den Sticks, die ich einfach blind bedienen kann, weil ich gerne den Auftritt genießen können möchte. =)
    Trotzdem finde ich es arg, wenn jemanden ein paar Gramm Unterschied derart stören.


    Ist aber nur meine persönliche Meinung, und wer weiß, vielleicht bin ich einfach zu unsensibel? :|


    Tom


    ----------
    Edith merkt an: 35% Gewichtsunterschied sind schon eine Menge, aber ist das nicht die absolute Seltenheit?!

  • Hallo,


    ich kaufe meine Stöcke derzeit nach Gewicht.
    Mir ist es früher schon aufgefallen, dass, wenn man in die Stocktasche greift, sich das Gerät auf einmal anders anfühlt, ja, dass es irgendwie leichter oder schwerer erscheint als das vorherige, was gerade gen Fußboden gewandert ist. Früher dachte ich, dass das etwas mit Abnutzung, Schweiß, Einbildung, weiß der Geier zu tun haben könnte und habe es hin genommen.


    Seit ich weiß, dass mein Händler eine Waage hat, kann ich ja dort zur Belustigung der Anwesenden und vor allem Nichtanwesenden mein Holzwiegegeschäft verrichten. Dann habe ich noch eine Toleranz von 2 g, das ist dann wirklich nicht mehr viel. Ansonsten habe ich da schon Abweichungen im Bereich bis etwa 20 % gemessen.


    An der Farbe kann ich es nicht ausmachen, meine Stöcke ändern die Farbe durch Sonneneinstrahlung und Feuchtigkeitszugang, das ist mir zu kompliziert, zumal das Bühnenlicht auch irgendwie untrve ist.


    Die Statistik von VF anhand der Bewerbung der Titanen erscheint mir realistisch, jedoch nicht empirisch.
    Wenn man mal nachzählt und den Wahrheitsgehalt unterstellt, dann hat der Azubi mal eine halbe Stunde einen Karton Stöcke gewogen. Sollte es anders sein, ist immer noch zu vermuten, dass es auch am mehr oder weniger zufälligen Einkauf liegt, ob man den schweren Otto oder die leichte Monika erwischt, Holz sieht ja immer nach Holz aus und Hickory ist Hickory, das wissen wir ja alle, deshalb ist es auch Tradition, dass der Azubi die Maserung malt.


    Wie gesagt, man kann mit allem leben, aber man kann es sich mit etwas Fleiß (Wiegen) auch bequemer machen.


    Grüße
    Jürgen


    PS
    War ich doch neulich wieder bei einer der netten Damen von meiner Post, lege den Ständer auf die Waage und sage: 8.
    Die Waage sagt: 7,7.
    Na ja, man prahlt halt immer ein bisschen gegenüber Damen, aber 5 % ist ja fast nichts, sozusagen die 2 g, die auch VF noch als "matched" durchgehen lässt (wahrscheinlich nutzen die einfach nur so eine billige Briefwaage, die es nicht genauer kann).

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