Hi liebe DFler,
welche Overhead-Mikros sind für einen ambitionierten Amateur empfehlenswert? Eine sehr häufige Frage im DF. Wer ein bisschen länger dabei ist, wird früher oder später über zwei Produkte stolpern: Oktava Mk-102 und Rode NT5. Beide Mikrofone haben wg. ihres Preis-Leistungsverhältnisses einen sehr guten Ruf. Auch wenn Jürgen K stets - und nicht ganz zu Unrecht - auf die Fertigungsqualität und Ersatzteilversorgung deutscher Produkte verweist: Diese Mikros sind schon einen ernsthaften Blick wert.
Als ich letztes Jahr vor der Frage stand, welches ich mir denn nun zulegen soll, hab ich eine Weile getestet - hier ein paar Auszüge aus meinem Vergleichstest zwischen den Oktava Mk-012, den Rode NT5 und den T-Bone SC450 (Großmembraner)
Ich konnte mich länger nicht zum Veröffentlichen durchringen, weil mein Spiel ... naja ... also ... egal, hier geht's ja um die Aufnahmeechnik.
Apropos: Mikros -> Focusrite Saffire Pro 40 -> Mac -> Reaper -> MP3 (320 kbps) -> DF
Der Aufbau: Das SQ2 und die Becken sind mit der Glyn Johns (oder Recorderman-) Technik aufgenommen. Damit ist klar: Die Mikrofone sollen möglichst ohne weitere Stützen schon ein vollständiges Bild aufzeichnen. Die drei Testpaare (alle matched pairs) sind möglichst nah beieinander positioniert und parallel für die Aufnahme genutzt worden. Hier im Test sind drei verschiedene Varianten:
OH-Mikros Solo
Oktava MK-012 solo
Rode NT5 solo
T-Bone SC450 solo
OH-MIkros mit Stützmikros
(SM57 unter der Snare, Beta 52 leicht hinter dem Resoloch positioniert)
Oktava MK-012 mit BD/SN-Mikros
Rode NT5 solo mit BD/SN-Mikros
T-Bone SC450 mit BD/SN-Mikros
OH-Mikros mit Stützen und Playalong (Tommy Igoe Groove Essentials)
Oktava MK-012 mit BD/SN u. Playalong
Rode NT5 solo mit BD/SN u. Playalong
T-Bone SC450 mit BD/SN u. Playalong
Mein ganz persönliches Fazit
Die NT5 liefern deutlich mehr Höhen als die beiden anderen Kandidaten, mir persönlich klingt das aber schon zu künstlich und ich bekomme zu wenig Bass (für diesen Aufbau wichtig, für reine Beckenabnahme natürlich nicht). Die Oktava sind m.E. durch ihren Frequenzgang auch universeller einsetzbar.
Interessant finde ich hier die SC450, weil sie für den sehr günstigen Preis (knapp 180 vs. rund 300 EUR/Paar) einen runden Sound liefern. Wer also knapp bei Kasse ist (und stabile Ständer für diese Brocken besitzt), kommt damit schon mal ganz schön weit.
Meine Wahl fiel mir nicht schwer, ich mag den schönen warmen Sound der Oktava. Aber hier gibt's natürlich ganz unterschiedliche Präferenzen, vielleicht hilft's dem ein oder anderen bei seiner Kaufentscheidung. Viel Spaß wünscht Euch
Hajo K