Freitag der 13.7. - auch wenn es der Jahrestag der Templer-Verschwörung ist: die Altmeister Clarke (61) und Copeland (60) lassen sich (wie ich selber als Konzertbesucher) vom negativen Karma nicht abhalten und spielen mit 2 weiteren Kollegen an Gitarre und Keys in der Darmstädter Centralstation auf. War jemand da?
Ich fands recht unterhaltsam, auch wenn Kollege Copeland mir manchmal ein bischen leid getan hat. Er spielt halt noch so wie in den 80ern, was im Rock/Pop-Kontext sicher toll ist, aber hier hat er es mit einem absoluten Urgestein am Bass zu tun, wo jeder Ton wie in Marmor gemeisselt rüberkommt und wo sich die Bälle zugeworfen werden, wie es im Jazz halt gut und üblich ist. Copeland hat kaum mal einen gefangen... Die 2 Kollegen sind trotz aller technischer Kompetenz noch ein bissel farblos, wirken wie Berkley-Absoiventen, die gern die Chance nutzen, mit dem Altmeister am Bass zu spielen und den Drummer halt in Kauf nehmen, weil er so berühmt ist und Leute zieht (es waren nicht wenige Police-Fans anwesend...). Es wurden auch Stücke vom letzten Stanley-Clarke-Album gespielt, die ein bischen verfrickelt waren und wo der arme Copeland ganz schön ins Rudern kam.
Ales in allem ein interessantes Experiment, das etwas durch den Jazz-Überhang geprägt war. Hätte noch ein Rock- Musiker (Gitarre?!) mitgespielt, wär das Verhältnis vielleicht ausgewogener gewesen. So hab ich mich dauernd ertappt, mir vorzustellen, was für ein geiles Konzert es gewesen wäre, wenn statt einem hageren weissen Ami ein beleibter farbiger (Dennis Chambers) getrommelt hätte...