Snaredrums: "Holz oder Metall" - was denkst du?


  • Anderes Beispiel: man macht einen Test ob man das Fell heraushört (bspw. Emperor vs. Ambassador). Ich würde behaupten, man kommt über die 50%-Quote nicht weit drüber hinaus, wenn man durcheinander gewürfelte Beispiele nimmt. Heißt das dann, das Fell macht doch nicht den Sound? Das könnte man natürlich noch ewig weiterführen. Am Ende kämen wir zu dem Ergebnis, das nichts Einfluss hat, weil die Resultate nicht signifikant genug sind. Wir runden also immer ab und wundern uns, warum die Rechnung nicht aufgeht. Aber das ganze ist größer, als die Summe seiner Einzelteile. ;)


    Tadaa: Ich habe das mal gemacht....


    Das von mir verwendete 14" Tom stammt aus der Yamaha YD-Serie und ist von mir mit YESS nachgerüstet worden. Die Felle sind nicht alle neu gewesen, so dass auch hier ein Vergleich nicht repräsentativ sein kann.


    Das Resonanzfell war ein REMO Ambassador, mitteltief gestimmt.


    Die Schlagfelle habe ich versucht gleich hoch zu stimmen. Gelungen ist mir das meiner Meinung nach nicht immer. Gestimmt habe ich die einzelnen Felle möglichst tief. ich Persönlich stimme ich das Tom noch tiefer, mit weniger Resonanz, aber so würde sehr viel der Fell-Eigenschaften nicht so deutlich raus stechen. Zuvor habe ich die Felle per Fön an die Gratung angepasst. Viele halten das zwar für Humbug, ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass sich so viel leichter stimmen lässt. Direkt sehen konnte ich die Auswirkung bei dem Aquarian Perfomance Fell. Ich gehe immer mit meinem Daumen über die Gratung nachdem ich gefönt habe und merke immer direkt, wie die Gratung sich um das Fell legt, anstelle einer Rundung merkt man die spitze Gratung (das soll aber nicht der Gegenstand von Diskussionen werden ).


    Die von mir verglichenen Felle waren:


    - Aquarian Performance II - Tipp von rumoO: Das Fell hat nen Dot oben drauf....
    - REMO Ambassador coated
    - REMO Pin Stripe Clear
    - REMO Emperor coated
    - REMO Emperor clear


    Ich hätte auch gerne ein paar Felle von Evans und RMV in den Vergleich mit einbezogen. Ich spiele aber seid Jahren nur noch REMO... Und mir extra 4 neue Felle wegen dieses Vergleichs zu kaufen fand ich übertrieben. Falls mir Jemand Probanden zur Verfügung stellt baue ich diese gerne nachträglich ein...


    Auch hier der Hinweis, dass nicht alle Felle neu waren, aber auch nicht so runter gespielt, dass man keinen vernünftigen Test mehr machen konnte. Ich persönlich habe halt viele Felle ausgetestet und nach 5-11 Proben wieder runter genommen und ersetzt. Aus diesem Bestand stammen die gebrauchten Felle.


    Die Audio-Files sind so gestaltet, dass ich alle Toms nacheinander spiele. Ein neues Fell ist immer dann zu hören, wenn ich einen einzelnen Schlag mache. Ich hoffe das reicht als Abgrenzung. Die beiden Files unterscheiden sich dadurch, dass der eine mit und der andere ohne ein wenig EQ bearbeitet wurde. Zudem habe ich die Files normalisiert, so dass man nicht von den Lautstärke-Unterschieden auf die einzelnen Felle schließen kann.


    http://soundcloud.com/schmatzi80/verleich-ohne-eq
    http://soundcloud.com/schmatzi80/verleich-mit-eq

    Einmal editiert, zuletzt von Schmatzi80 ()

  • Hallo,


    Hoffnung macht doch schon, dass wir alle einen Unterschied zwischen den Snares gehört haben


    ... vor allem zwischen Nr. 2 und 3 ... ;)


    Moigus: :thumbup:
    Ich verstehe zwar von der Materie dank vergessenem und ohnehin rudimentärem Schulwissen nichts, aber für mich und andere Blöde fasse ich mal zusammen: alle Proben (auch die berühmten "in Amerika haben Wissenschaftler festgestellt") taugen nichts, wenn man nicht genügend Probanden zur Verfügung hat und da reichen ein paar Hände voll nicht, das muss schon ein anständiges Dorf bzw. eine Kleinstadt sein.


    Schmatzi80: da bin ich doch gleich dabei ...


    1. sehr trocken, kurz
    2. etwas lebendiger, mehr Obertöne
    3. sehr trocken und dumpf, fast tot
    4. wieder lebendiger, aber kalt, auch sehr kurz
    5. fett, platschig, leichter Basketball-Effekt


    So, nun die Zuordnung:
    Das lebendigste Fell war die 2, also: REMO Ambassador coated.
    Die Folien von Remo kommen mir immer wärmer vor als die von Evans oder Aquarian (möglicherweise andere Folie oder bauartbedingt), daher würde ich das Kälteste (4) dem Aquarian Performance II zuordnen wollen.
    Die 5 kenne ich, das ist REMO Pin Stripe Clear, ganz typisch der Klang bei eher tiefer Stimmung.
    Bei 1 dachte ich gleich an REMO Emperor clear und die 3 ist ja auch gedämpfter, also: REMO Emperor coated


    Und? Habe ich mich schön blamiert?


    Grüße
    Jürgen

  • Sauschwierig, da ich kaum Remo spiele :P
    Zwei Felle klingen deutlich wärmer... sollten also die coated sein. Wäre ja schon schön, wenn man wenigstens das fehlerfrei feststellen könnte. 3+5 demnach coated. Zwei der drei übrigen klingen ähnlich, hoffentlich also das Performance und Emperor clear. Ich nehme das etwas wärmere/tot klingendere für das Performance. Übrig bleibt Pinstripe... passt von der Minimalität der Obertöne ganz gut.


    Mal schauen
    1. Pinstripe
    2. Emperor clear
    3. Emperor coated
    4. Aquarian Performance II
    5. Amba coated


    Danke auch für diesen Test!


    VG André

    Ich bin ein Smiley :D

  • alle Proben (auch die berühmten "in Amerika haben Wissenschaftler festgestellt") taugen nichts, wenn man nicht genügend Probanden zur Verfügung hat und da reichen ein paar Hände voll nicht, das muss schon ein anständiges Dorf bzw. eine Kleinstadt sein.

    So kann man das sagen, wobei allein schon die Datenerhebung sehr penibel vorbereitet werden sollte, um unerwünschte Effekte auf das Ergebnis ausschließen zu können. Wenn jemand absoluter Holzfan ist, und Stahleimer für den Tot nicht leiden kann, dann wird er bspw. unbewusst dazu tendieren, Soundbeispiele die ihm persönlich gefallen einer Holzsnare zuzuordnen. Das ist tatsächlich so.
    Eigentlich taugt jede Statistik wenig. Man kann sie ohnehin fast nach belieben auswerten und interpretieren: Die meisten Menschen sterben in Krankenhäusern, die wenigsten Autounfälle werden durch Betrunkene verursacht...
    Wenn mir die Statistik nicht gefällt, suche ich einen Fehler in der Statistik, oder lege sie anders aus.


    Grüße Marcus

  • Zitat

    Wenn jemand absoluter Holzfan ist, und Stahleimer für den Tot nicht leiden kann, dann wird er bspw. unbewusst dazu tendieren, Soundbeispiele die ihm persönlich gefallen einer Holzsnare zuzuordnen. Das ist tatsächlich so.


    Hallo,


    das habe ich oben auch bewiesen.
    Die Eimer, die mir gefallen haben, denen habe ich Ergebnisse zugeordnet, die ich selbst habe oder gerne hätte.


    Ja, Statistiken ...


    Grüße
    Jürgen
    rein statistisch bin ich gar nicht

  • ich muss gestehen ich bin grad im moment voll mit fragen die ich jetz einfach mal stelle:


    1. wenn der klang eigendlich nur vom fell kommt, klingen dann unterschiedlich tiefe kessel trotzdem unterschiedlich ( eigendlich ja schon oder?) und wenn ja warum ( also physikalische erklärung)? kann man wirklich den klangunterschied von einem halben zoll tiefe heraushören?


    2. wenn der kessel mit dem klang nich viel zutun hat, wie entstehen dann lautstärkeunterschiede also ich meine, dicke kessel sind lauter als dünne ( sagt man) warum ist das s? und auch metallkessel sollen ja lauter sein warum? und ist das überhaupt wirklich so oder sagt man das nur?


    3. ich muss gestehen ich habe bei den unterschiedlichen fellsounds kaum einen unterschied gehört. geht das nur mir so? sind meine ohren echt schon so kaputt?

  • Also ich denke, es ist falsch, dass verschiedene Trommeln gleich klingen. Das kann vielleicht auch nur daher rühren, dass ich leider kein Meister im stimmen bin, aber ich habe schon deutliche Unterschiede zwischen meinen eigenen Holz und Metallsnares gehört.
    Es kommt halt schon darauf an, wie eine Trommel gebaut ist.
    Mehr Zoll sind mehr Fläche, die tendenziell tiefer spielen.
    Mehr Zoll (auch in der Tiefe) sind mehr Volumen, dass angeregt werden muss.


    Hier geht es weniger darum zu beweisen, ob die Teile jetzt unterschiedlich klingen, sondern eher darum, wie stark der Einfluss des Materials, in deinem Bsp 1 die Tiefe und andere in der Werbung hoch angepriesene Faktoren tatsächlich ist.
    Im Endeffekt wird alles Einfluss haben (vgl. mit Lautsprechern, die klingen schon anders, wenn man das Loch in der Box größer/kleiner macht). Das ist alles Physik. Wir wollen nur widerlegen, dass das eine besser ist, als das andere, dass man mit einem gut gebauten Instrument nahezu alle Stimmungen hinbekommen kann, und dass das Fell noch den größten direkt merkbaren Einfluss hat.


    Zum Vergleich kannst du ja mal ein Auto nehmen:
    Plötlich alles in Carbon, des Leichtbau wegens.
    Gut, wir sparensagen wir mal ~25kg (bei ner Tonne Gesamtgewicht), der Verbrauch senkt sich, die Beschleunigung wird vermutlich steigen. Aber wie viel? 0,... Werte? Von mir aus. Ist im Höchstleistungsbereich vielleicht auch wichtig. Aber wen interessiert das? Nur die Leute, die dafür Kohle haben.


    Stell dich mal mit ner gut gestimmten (oder noch besser zwei) Trommel(n) ins Studio oder von mir aus auf die Bühne. Stell zwei verschiedene Micros dran und hör dir an, wie es über das Mirco klingt. Ganz krass könnte man ja dann auch noch EQ und Kompresser und sonstwas reinhauen.
    Und dann frag ich dich:
    Wer wird da Bubinga von Buche oder Messing von Stahl unterscheinden können? Und selbst die Materialien untereinander, Also Holz Metal, halte ich für eher unwahrscheinlich (wie hier unser "StudioTest" ja auch gezeigt hat)


    Letztendlich hat alles irgenwo einen Einfluss, das gibt die Physik vor, und wer sich mal mit Akustik auseinandergesetzt hat, wird wissen, dass es auch (jetzt mal vllt. abgesehen von close-mic) eine ziemlich entscheidende Rolle spielt, wie der Raum ist und wo die Trommel steht.
    Nur ist immer die Frage: Welchen Einfluss befindet man selbst für wichtig, welchen für unwichtig. Und das wir alle sehr subjektiv sind, vor allem bei dem Empfinden von "Klang", ist es schön, wenn man es durch solche Tests etwas objektivieren kann, für sich selbst und natürlich auch für andere.


    Zu drei kann ich dir grad nix sagen, keine Möglichkeit die Beispiele gebührend anzuhören.

    „Welch triste Epoche, in der es leichter ist, ein Atom zu zertrümmern als ein Vorurteil!“
    Albert Einstein

    Okay Kompromiss: Spax Schrauben mit Torx Kopf.
    Mit passendem Hammer.


    Zu verkaufen 2x RCF 310A

  • 1) Emperor coated
    2) Emperor clear
    3) Aquarian
    4) Ambassador
    5) Pinstripe

    Zitat von "Omar Rodriguez-Lopez"

    Konzeptalbum? Wie kann etwas, das ein gigantisches Projekt ist und ein ganzes Jahr deines Lebens beansprucht, nicht irgendeinem Konzept folgen? Prog? Wie kann innovative und fortschreitende Musik nicht progressiv klingen? Als ich den Begriff „Emo“ das erste Mal hörte, war meine Reaktion ähnlich. Wie kann etwas so Persönliches und Herzerreißendes wie die eigene Musik nicht emotional sein?

  • habe für ein anderes Forum gerade von 10 willkürlichen Youtube-Videos den Sound gerippt und eine Soundcloud Playliste erstellt.


    Ich befürchte der TO weiß selbst nicht welche Felle es waren...ich würde sagen bei Promo-Videos sind es zu 90% amba coated ;)

    Signature temporarily not available (480)

  • Vielen Dank für das Lob und die netten Postings. :)
    Ich habe aber lediglich Dinge zusammengetragen, die hier im Forum schon mehr oder weniger verbreitet waren. Darauf gekommen bin ich übrigens beim Stimmen meiner diversen Sets. Ich habe ja schon einiges besessen (und wieder verkauft, siehe meine Galerie). Ein 12er Tom war fast immer dabei.
    Nun stimme ich Toms natürlich nach meinem Geschmack – und das schaffe ich auch (fast) immer. Das heißt, ICH bin der klangbestimmende Faktor, NICHT die Trommel. Wenn nun (vereinfacht gesagt) die Toms meines 2.500 Euro teuren Yamaha Maple Custom Absolute Made in Japan nach der Fellauswahl und dem Stimmvorgang durch mich (fast) genauso klingen wie die Toms meines 900 Euro Tama New Superstar Made in China – wo ist jetzt der Vorteil des teureren Sets?


    Und um keine Missverständnisse entstehen zu lassen:
    Natürlich ist das Material des Kessels ein klangformendes Element. Nur eben nicht in dem Ausmaß, wie wir (und die Industrie) uns das gerne einreden.


    Durchmesser & Tiefe & Dicke des Kessels, Form der Gratung, ggf. Verstärkungsringe, Aufhängung, etc. etc. – all das hat natürlich Einfluss auf den Klang. Aber eben viel weniger als das Fell. Vom verwendeten Material und Mikrofonierung, EQ-ing, Aufnahmeraum mal ganz zu schwiegen.
    Mein Vorschlag für den nächsten Testlauf (egal ob Tom oder Snare): Acryl, diverse Holzsorten, diverse Metallsorten. Meine Prognose: wir werden es nicht wirklich hören. ;)


    Wie wichtig das Fell für den Klang einer Trommel ist, weiß jeder, der schon mal gestimmt hat. Wir verändern die Spannung des Fells – am Kessel ändern wir nichts. Trotzdem klingt die Trommel (u.U. ganz) anders.
    Erinnert euch an das die Klangbeispiele Nr. 2 & 3 des Snarevergleichs: es war dieselbe Snare …!! :D


    Stell dich mal mit ner gut gestimmten (oder noch besser zwei) Trommel(n) ins Studio oder von mir aus auf die Bühne. Stell zwei verschiedene Micros dran und hör dir an, wie es über das Mirco klingt. Ganz krass könnte man ja dann auch noch EQ und Kompresser und sonstwas reinhauen.
    Und dann frag ich dich:
    Wer wird da Bubinga von Buche oder Messing von Stahl unterscheinden können? Und selbst die Materialien untereinander, Also Holz Metal, halte ich für eher unwahrscheinlich (wie hier unser "StudioTest" ja auch gezeigt hat)

  • Wollte mal kurz nen Dankeschön für die rege Teilnahme an der Raterunde richten... Aber bis jetzt lag noch niemand komplett richtig....


    Ich bin am Überlegen einen Weiteren Vergleich zu erstellen... Es wird ein 12"-Tom werden, vielleicht hört man dort die unterschiedlichen Felle besser raus...

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