GEMA dreht durch...

  • Hallo,


    irgendwo habe ich gelesen, dass die GEMA rund 15 % Verwaltungskosten hat und somit rund 85 % ausgeschüttet werden.
    Neben den ausländischen Verwertungsgesellschaften gibt es auch inländisch noch die GVL und irgendwann habe ich auch mal was von einer VG Wort gehört,
    also die Quote ist im Verhältnis zu anderen Vereinen keinesfalls schlecht.
    Man kann der GEMA ja viel vorwerfen, aber relativ hohe Verwaltungskosten wohl nicht.


    Nicht schlecht für einen gemeinnützigen Verein,


    Da sollte man vielleicht doch einmal nachsehen, ob der Verein gemeinnützig ist. Ich würde mal aus der Hüfte schießen: nein.
    Es gibt gemeinnützige und nicht gemeinnützige Vereine. Und eine Verwertungsgesellschaft mag ja als Verein organisiert sein, aber
    gemeinnützige Zwecke verfolgt sie auch beim zweiten Nachdenken ganz sicher nicht.


    Verwaltungskosten sind ja nicht nur die Gehälter.
    Einerseits rechnet man in der Wirtschaft mit dem Personalkostensatz (kenne ich aus eigener Anschauung aufgrund eines studentischen Aushilfsjobs bei einer Software-Einführung), der mal locker doppelt so hoch ist wie das Gehalt und zum anderen hat man als Unternehmen nicht nur Personalkosten, schließlich muss das Personal ja irgendwo untergebracht werden und man muss ihm ja auch gewisse Mittel zum Arbeiten zur Verfügung stellen, das vergisst der gemeine Arbeitnehmer auch gerne.


    Grüße
    Jürgen


    PS
    Wikipedia wird von einer eher netzaffinen Gemeinde betrieben, gerade heute habe ich gehört, dass es da z. B. relativ wenige Frauen gibt, mit anderen Verhältnissen sieht es da ähnlich aus und folglich ist auch die Neutralität einerseits und das Spezialwissen andererseits mal mehr oder mal weniger gegeben. Bei Musikthemen finde ich die englischsprachige Variante zum Beispiel gegenüber der deutschsprachigen weit überlegen. Bei Rechtsthemen, wo ich mich ein bisschen auskenne, finde ich Wikipedia oft sehr verwirrend und wenig hilfreich.

  • irgendwo habe ich gelesen, dass die GEMA rund 15 % Verwaltungskosten hat und somit rund 85 % ausgeschüttet werden.


    Dem ist auch so!

    Neben den ausländischen Verwertungsgesellschaften gibt es auch inländisch noch die GVL und irgendwann habe ich auch mal was von einer VG Wort gehört,
    also die Quote ist im Verhältnis zu anderen Vereinen keinesfalls schlecht.


    Richtig. Die gEMA betreibt Inkasso für ganz viele Beteiligte in diesem Spiel.
    Die deutschen Mitglieder der GEMA sind nur ein Teil der Bezugsberechtigten. Ein gern betriebenes Instrument der Falschdarstellung ist, dass man die Ausschüttungen an die deutschen Mitglieder als einzige Ausschüttungen der GEMA darstellt. Dass die GEMA z.B. auch sehr viel Geld an ausländische Verwertungsgesellschaften als Inkassodienstleister überweist, weil z.B. Sir Paul McCartney, die Rolling Stones oder Bob Dylan ja bekanntlich keine Bürger Deutschlands und Mitglied der GEMA sind, wird dann gerne unterschlagen. Aus welchen Ländern kommen denn die meisten Musikproduktionen? Etwa aus Deutschland?
    DAS meine ich mit grauenhafter Propaganda oder Falschdarstellung, die 99% der GEMA Kritik ausmachen.
    Wenn man den ganzen tag nur solches (hier ist es wieder das Wort) unsinniges Zeug verbreitet, lenkt das von echter GEMa Kritik ab, die sich eher um die Verteilungsschlüssel und Erfassung, Auswertung, Transparenz drehen sollte.

    Man kann der GEMA ja viel vorwerfen, aber relativ hohe Verwaltungskosten wohl nicht.


    Absolut richtig. Das wirft u.a. auch niemand, der Ahnung von der Materie hat, der gEMA vor. Das ist gar nicht das Thema weil gar kein Problem.

    Da sollte man vielleicht doch einmal nachsehen, ob der Verein gemeinnützig ist. Ich würde mal aus der Hüfte schießen: nein.


    Wie kommen nur solch komische Ideen in die Welt? Natürlich ist die GEMA kein e.V.! Tragen sie auch nicht im Namen und es gibt auch haufenweise andere Vereine, die kein e.V. sind und auch nicht wenig Geld umsetzen, z.B. Fußballvereine...

    Wikipedia wird von einer eher netzaffinen Gemeinde betrieben, gerade heute habe ich gehört, dass es da z. B. relativ wenige Frauen gibt, mit anderen Verhältnissen sieht es da ähnlich aus und folglich ist auch die Neutralität einerseits und das Spezialwissen andererseits mal mehr oder mal weniger gegeben. Bei Musikthemen finde ich die englischsprachige Variante zum Beispiel gegenüber der deutschsprachigen weit überlegen. Bei Rechtsthemen, wo ich mich ein bisschen auskenne, finde ich Wikipedia oft sehr verwirrend und wenig hilfreich.


    Absolut richtig! Seit Jahren weise ich regelmässig auf die Fragwürdigkeit von Internetquellen, auch bei Wikipedia, hin!
    Leider wird von den meisten Netzusern jeder noch so unwichtige Blog, noch jede irgendwo gestrickte Wissenseite als verlässliche Quelle akzeptiert, ohne sich nur im geringsten zu fragen, wer hinter diesem Angebot steckt und ob es da wirklich eine redaktionelle, sachliche und neutraleÜberprüfung gegebene hat, oder nicht vielleicht doch ein Interessenverband dahinter steht.
    Hinter Wikipedia steht eine netzafine Community, die bei Informationen zu gewissen Themen durchaus auch zu sehr eigenwilligen Blickwinkeln als auch durchaus mit Falschinformationen daher kommt.
    Auch Einfluß durch Lobbygruppen wurde schon nachgewiesen.
    Der immer wider dazu angeführte Aspekt der Überwachung durch die "Community" hat halt insofern schwächen, dass der Schwarm auch zuweilen eigene Interessen verfolgt und damit eine gewisse tendenziöse Haltung einnehmen kann und zudem auch der Schwarm eben nicht überall bescheid weiß, da es auch nach wie vor Fachwissen gibt, dass nicht jeder hat.
    Zu Themen, in denen ich bewandert bin, habe ich schon sehr oft falsche oder verzerrende Darstellungen auf Wikipedia gelesen.
    Wikipedia ist nicht der Brockhaus oder die Enzyklopädia Britannica!
    Man muss auch nur mal zu medizinischen Fragen mit nem Fachmann zum Thema Wikipedia sprechen. Die haben auch eine recht klare Haltung zu Wikipedia!
    Der Beitrag zur GEMA auf Wikipedia lässt eigentlich aus allen Poren versprühen, dass es von Leuten geschrieben wird, die hier nicht eine sachliche Darstellung der GEMA anstreben.


    Wie gesagt, mir geht es in der Diskussion auch ganz oft um diese Falschdarstellungen, gar nicht um eine Verhinderung oder Verneinung von ECHTER Kritik an der GEMA.
    Zumal es sowieso so ist, dass eine Reform der GEMA vor allem aus ihrer eigenen Mitte kommen muss und sich da auch derzeit einiges tut.
    Die Abschaffung der ProVerfahrens ist ein ganz wichtiger Schritt gewesen, dem noch mehrere Folgen müssen.
    Aber was halt den meisten GEMA Basher nicht daran schmeckt ist, dass es eben nicht um eine Abschaffung der GEMA gehen kann und wird. Auch die Pauschalabgaben in Frage zu stellen, führt zu gar nichts und ist in einem Zeigeistkontext, in dem ständig was von Kulturflat gefaselt wird auch noch viel absurder.
    Auf der einen Seite sich über Pauschalabgaben aufregen, dann aber wieder für das erwünsche freie Downloaden und Nutzen von medialen Inhalten wieder eine Kulturflat fordern ,die nichts anderes ist als die schon existieren Pauschalabgaben darstellt, die aber angeblich des Teufels sind.


    Also kommen wir wie immer an den Punkt, dass sich viele einfach mal ehrlich machen sollen, dass sie gar nicht vermeintliche Fehlentwicklungen anprangern sondern nur ihren eigenen Konsum im Blickwinkel haben. Freie Musik für alle Konsumenten und alle (Drecks)Musiker sollen halt einen anderen Beruf zum Brötchenerwerb ergreifen aber gefälligst ihre Musik dem Konsumenten kostenfrei zur Verfügung stellen.
    Also was ihr tut, ist nix wert und haltet endlich mal die Fresse!
    Das krieg ich nicht nur hier von gewissen Personen um die Ohren gehauen.
    Das meine ansonsten sehr tolerante und friedfertige Grundhaltung dann irgendwann ihre Grenzen erreicht, ist dann vielleicht vom einen oder anderen nachvollziehbar.
    Ich weiß zudem auch, dass ich vor 25 Jahren, als ich mit dem Job angefangen hab, nicht so vieler Geringschätzung ausgesetzt war, wie das heute der fall ist und besonders erschreckend finde ich es, dass in einem Forum, in dem Leute unterwegs sind, die selbst Musik machen (nur halt nicht als Profis) der Tomn sogar noch rauher ist, als in Kontexten mit reinen Konsumenten.
    Daher auch meine immer stärker werdende Empfindung, dass es auch ganz viel um Mißgunst geht...


  • Dem ist auch so!



    Absolut richtig. Das wirft u.a. auch niemand, der Ahnung von der Materie hat, der gEMA vor. Das ist gar nicht das Thema weil gar kein Problem.
    ...
    Wie gesagt, mir geht es in der Diskussion auch ganz oft um diese Falschdarstellungen, gar nicht um eine Verhinderung oder Verneinung von ECHTER Kritik an der GEMA.


    hier muss doch doch ein bisschen schmunzeln, weil ihr selber genau das macht, was ihr so tapfer anprangert.


    15% Verwaltungskosten sind also nicht viel? Sagt mal lieber, das klingt nicht viel.


    Aber wenn wir es mit absoluten Zahlen füllen, wie ich das oben - zugegeben "grob" - gemacht habe, um aufzuzeigen, dass die ca. Tausend GEMA-Knechte und Mägde soviel Geld für sich und ihren Overhead (Energie und Kuschelbüro) verbraten wie eine mittlere Universität mit 15.000 Studierenden


    Es ist halt ein doch kleiner Unterschied, ob man 15% von 5.000 Euro abzweigt oder von 800.000.000 Euro für eine Handvoll Callcenter :P

  • Hallo,


    ich habe nicht behauptet, dass die Verwaltungskosten nicht (absolut) hoch sind, sondern nur dass sie (relativ) niedrig sind.
    Und dabei bleibe ich in der Tat.


    Natürlich sind 15 % von 1.000 Euro nur 150 Euro, allerdings kann man von 150 Euro realistisch nichts bezahlen, schon gar keine Mitarbeiter.
    Selbst gemeinnützige Vereine (wir haben ja nun alle gelernt, dass die GEMA ein solcher nicht ist) haben hohe Verwaltungskosten, jedenfalls die überregional bekannten.
    Das kann man drehen und wenden, wie man will, 15 % für die Verwaltung ist nicht viel. Viele Unternehmen haben mehr als 50 % Personalkosten an der Backe.
    Es ist ja kein Geheimnis, dass wirtschaftliche Unternehmen gerne am Personal sparen. Das liegt nicht daran, dass das sowieso nichts kostet, sondern, dass man da
    schnell mal Geld einsparen kann. Dass dann hinterher keiner mehr vernünftig arbeitet ist ein anderes Thema.


    1.000 Mitarbeiter eines wirtschaftlichen Vereins mit 15.000 Studierenden einer Universität zu vergleichen, ist ziemlich aberwitzig, wenn man mal nachdenkt.
    Ich war ja mal Student und wenn ich da an das Gehalt denke, was ich von der Uni bekam ... äh, welches Gehalt, ach, ja, Gebühr, aber ..., äh, die bekam doch die Uni oder wie war das doch gleich?


    Grüße
    Jürgen

  • Aber wenn wir es mit absoluten Zahlen füllen, wie ich das oben - zugegeben "grob" - gemacht habe, um aufzuzeigen, dass die ca. Tausend GEMA-Knechte und Mägde soviel Geld für sich und ihren Overhead (Energie und Kuschelbüro) verbraten wie eine mittlere Universität mit 15.000 Studierenden

    Äpfel und Birnen. Sorry, der Vergleich ist dermaßen weit hergeholt. Die Frage ist doch überall die gleiche: wieviel Aufwand muss ich betreiben, um einen gewissen Umsatz zu generieren? Das ist von "Produkt" zu "Produkt" höchst unterschiedlich, weil auch der Aufwand höchst unterschiedlich ist. Der Büroangestellte arbeitet nicht umsonst, und irgendwo am Schreibtisch muss er auch sitzen. Und wenn er das nicht in, für meine Begriffe, menschenverachtenden Großraumbüros macht, wo jeder sein eigenes 2qm Wohnklo besitzt, dann finde ich das auch sehr begrüßenswert.


    Wir liegen an der Uni bei ca. 100% Gemeinkostenzuschlag auf die reinen Personalkosten.

    Ist bei uns ähnlich.


    Grüße Marcus

  • Interessant: Mit der vom Inhaber einer Event-Agentur erstellten Online-Petition gegen die Tarifreform wurden bereits >245.000 (größtenteils anonyme) "Unterschriften" gesammelt.
    Nur hat der "Verfasser" der Petition Matthias Rauh (nicht zu verwechseln mit Veranstalterikone Fritz Rau), anstatt, eine Handlungsaufforderung an den Adressaten (Petitionsausschuss Bundestag) zu formulieren, lediglich den Text einer Dehoga-Pressemeldung wortwörtlich kopiert (ja, mit Genehmigung).
    Ein einer Petition immanentes "Ersuchen/Abhilfeverlangen" ist daraus nicht ersichtlich - fragt sich, was der Bundestag damit anfangen soll.


    Wenn man in der dortigen Debatte auf den Pro/Contra-Seiten die Gegenargumente aufklappt, kann man nachlesen, wes Geistes Kind ... etwas über Rationalität lernen.

    -
    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk

  • Aber wenn wir es mit absoluten Zahlen füllen, wie ich das oben - zugegeben "grob" - gemacht habe, um aufzuzeigen, dass die ca. Tausend GEMA-Knechte und Mägde soviel Geld für sich und ihren Overhead (Energie und Kuschelbüro) verbraten wie eine mittlere Universität mit 15.000 Studierenden


    mal ganz am Rande der Diskussion, wieviel Prozent der zwangsabgabe Einkommensteuer verbraten eigentlich staatliche angestellte so wie du? hast du da ein paar aktuelle zahlen?

  • Gab es denn eine Reaktion auf den Protest der Discobetreiber oder lässt man hier wieder die für die Verwaltung typische Arroganz spielen? Ganz nach dem Motto, was interessiert uns euer Leid? Wir haben hier Vorschrift XY mit Anordnung 123 ... Echt raurig diese Entwicklung.

  • Die Reaktion erfolgte ja schon durch die Eingabe bei der Schiedsstelle.
    Und es gab ja vorher jahrelange Verhandlungen mit den Veranstaltern,
    die aber bisher jeden Vorschlag abgelehnt haben.


    Von Arroganz der Gema kann man da eigentlich nicht sprechen.
    Die Veranstalter haben bisher jede Lösung verweigert, dann wird eben durchgegriffen....

  • Kann man nicht oft genug erwähnen, dass gerade die DEHOGA, die gerade am meisten "kreuzigt die GEMA" schreit den Verhandlungstisch verlassen hat, weil sie offensichtlich drauf spekuliert haben, dass die GEMA aus Konfliktvermeidungsgründen einfach die alten Regelungen weiter bestehen lässt, die für die Diskotheken extrem günstig waren.
    Das erwähnen sie in ihren GEMA Schmähschriften allerdings nirgendwo... :whistling:

  • Laßt doch mal die 15 % stecken. Mit den hier zur Verfügung
    stehenden Informationen ist es überhaupt nicht zu beurteilen,
    ob die Gema-Verwaltung kostengünstig oder verschwenderisch
    arbeitet. Vergleiche zu anderen Betrieben sind auf dieser Basis
    sinnlos.


    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Wenn das dein Standpunkt ist dann leuchtet dir wohl auch ein welchen Wert Musik hat.

    (19:45:39) _kaotical_: ich wollte schon immermal in irgendwessen signatur
    (01:13:44) seppel: unglücklich sein hat eine ganz besondere qualität. hält länger an als glücklich sein. das muss man auch mal positiv sehen.
    (21:32:33) Drummingguitaris: gube, hast du brüste? wenn ja, hoffe ich dass du ein mann bist

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