GEMA dreht durch...

  • Und bitte mal komplett zitieren statt nur das zu exerzerpieren, was einem gefällt.


    Was nun die vermeintlich kostenpflichtigen Martinsumzüge angeht, so hätte auch hier ein kurzer Blick in entsprechende Regelwerke nicht nur für Klarheit, sondern wohl auch für Beschwichtigung gesorgt: Für das Singen traditioneller Lieder bei Martinsumzügen fallen nämlich im Regelfall ebenso wenig Vergütungen an wie für das Kopieren der entsprechenden Noten- und Textblätter. Da das Urheberrecht 70 Jahre nach dem Tod der Komponisten, Textdichter oder Bearbeiter erlischt, sind Volkslieder wie etwa das beliebte „Laterne, Laterne“ nicht mehr geschützt; Nutzung und Kopie ist damit frei – sofern es sich um keine bearbeitete Fassung handelt. Das Gleiche gilt übrigens auch für die meisten Weihnachtslieder.


    Lediglich Werke jüngerer Urheber, die ihre Rechte an eine Verwertungsgesellschaft übertragen haben, dürfen nur mit Lizenz öffentlich aufgeführt oder kopiert werden. Für die Veranstalter ist es also wichtig, sich vorab zu informieren, ob die betreffenden Stücke geschützt sind oder nicht.


    Erstens geht es hier um öffentliche Aufführung und nicht um Singen IM Kindergarten, zweitens geht es um Lieder, dessen Autor noch nicht tot oder noch nicht länger als 70 Jahre tot ist.
    Wenn also wieder mal ums Verrecken Rolf Zuckowski gesungen werden muss, dann wird halt eine GEMA Gebühr fällig. Lässt sich aber auch leicht vermeiden.

  • Das Patentwesen wird durch große Konzerne gerade in sein Gegenteil verkehrt: Nicht zum Schutz von eigenen Ideen, sondern zum Angriff auf den wirtschaftlichen Gegner. (Sehr, sehr hörenswerte Sendung zum Thema bei thisamericanlife.org) DIe Zeitungen sind voll mit den unproduktiven Kriegen zwischen Apple und Samsung beispielsweise. Firmen horten Patente teilweise ausschließlich, um sie als Drohkulisse nutzen zu können. In der Sendung kommt zur Sprache, dass man für solche Zwecke sogar inzwischen bei Dienstleistern Patente "mieten" kann.


    Das ist absolut richtig, was du da schreibst und damit kommen wir genau ins gleiche Boot!
    Wie ich schon tausendfach geschrieben hab, sei es hier oder im ACTA Thread sind die wirklichen Gegner ganz andere als die GEMA oder die MI.
    Ebenso ist nicht das Patentrecht an sich schlecht sondern das, was gewisse Konzerne/Interessengruppen daraus machen.
    Genauso ist das Internet nicht schlecht sondern nur das, was die Kim Schmitz oder ähnliches Geschmeiss daraus machen.
    Also sollte man sich mal gegen die wirklichen Missetäter wenden.
    Wie ich auch regelmässig anmerke, hat Apple z.B. nicht den Musikmarkt mit ihrem itunes "gerettet", sondern einfach an Stelle des alten Systems ein neues installiert, dass nun kräftig Geld in die Kassen von Apple schaufelt.
    Man tauscht den einen Akteur nur durch einen anderen, der heute noch mehr Dinge einfach mal so durchsetzen kann, wovon die grossen Plattenfirmen nur geträumt haben.
    So etwas wie itunes match ist z.B. eine Geschichte, wo ich mich bis heute wundere, dass es nicht den geringsten Aufschrei in der Branche gegeben hat.
    Das zeigt wohl die Ohnmacht gegenüber dem Apple Konsortium. Gegenwehr nicht mehr vorhanden.
    Gleiches gilt für Google oder andere multinationale Konzerne, die sich die Welt untereinander aufteilen und bestehende Schwächen im System für sich nutzen.
    Und wer versagt? Die Politik! Aktuelles Beispiel das neue Meldegesetz, dass von CDU/FDP/CSU durchgewunken wurde, was einer Kapitulation beim Datenschutz gegenüber der Wirtschaft gleich kommt.
    Deshalb mein immer wiederkehrender Vorschlag, die Energie doch mal gegen die wahren Drahtzieher im miesen Spiel zu richten statt gegen diese aufgebauten Chimeren, hinter denen sich die Strippenzieher ins Fäustchen lachen.

  • Ich persönlich denke ja nicht das das "Urheberrecht" als solches das Problem darstellt, es sind lediglich die für den Normalbürger nicht nachvollziehbare Abrechnungsmodalitäten.
    Jeder der Musik schreibt, Aufnimmt und Live zur Darbietung bringt soll natürlich die Rechte behalten und eine Entlohnung für seine Arbeit bekommen.
    Das was uns alle aufregt ist die Art und Weise mit der hier vorgegangen wird. Gelder werden nicht denjenigen zugeführt denen sie zustehen, es werden Gebühren und Auflagen Veranstaltern und Künstlern aufgedrückt die zwangsläufig irgendwann zum totalen Kolaps des Gaststättengewerbes und der deutschen Musiklandschaft führen werden.
    Niemand hätte etwas gegen ein transparentes Abrechnungsverfahren! Und wie das Werk eines Künstlers verwendet werden darf sollte ihm und nicht einer fragwürdigen Institution überlassen werden. Das Problem ist wie immer nicht das Produkt sondern alle die kräftig an der Arbeit anderer mitverdienen wollen und sich das Recht heraus nehmen über die Köpfe der Künstler hinweg zu bestimmen was mit seinen Werken passiert und was nicht. Kindern das Singen von Kinderliedern nur gegen Bares zu erlauben zeigt wieviel Humanität und Verstand hier noch am Werk sind.
    Und wie weit unsere Gesellschaft mitlerweile gekommen ist, das jedes Mittel recht ist dem Bürger das Geld aus der Tasche zu ziehen. Wir alle sollen dafür bezahlen das Verlage, Plattenfirmen, Filstudios etc. die Entwicklung der letzten Jahre verschlafen haben und sich auf ihren Lorbeeren ausgeruht haben. Natürlich behandeln viele das Internet als rechtsfreien Raum, auf der anderen Seite bietet es neue Vermarktungsmöglichkeiten für jeden Kunstschaffenden. Aber je Größer der Klotz am Bein ist um so langsamer bewegt man sich.

  • Tragisch ist das z.B. bei Medikamenten. Mein Vater hat in einem Pharmakonzern gearbeitet und mir erzählt, dass er mitbekommen hat, wie dort die Forschung an vielversprechenden krebshemmenden Mittel eingestellt wurde, weil die Wirkstoffkombination nicht patentierbar war. Der Konzern hätte also auf den Entwicklungskosten gesessen, während die gesamte Konkurrenz das Zeug mit einfachsten Mitteln hätte zusammenpanschen und billig verkaufen können. Den Krebspatienten hätte das egal sein können, aber die mussten halt weiter früh sterben, weil der Profit mit geistigen Leistungen ja so wichtig ist...


    kannst du mal ausführen, wo jetzt da das argument für/wieder patentrecht versteckt ist? der Konzern investiert nur in Produkte, die über ein maximales Gewinnpotential verfügen. man kann zb. entweder aus bereits gegen den maiswurzelbohrer resistenten Sorten entsprechendes saatgut kreuzen oder aber per genmainpulation erzeugte hybride verkaufen. was ist wohl profittechnisch wertvoller?

  • Zitat von »seelanne«




    Abschließend kann ich jedenfalls nur sagen, dass es schön ist, dass die alten Sumerer nicht schon ein Urheberrecht auf ihr Rad engerichtet hatten mit einer - na sagen wir - 7000jährigen statt 70jährigen Geltungsdauer. Wir wären heute alle pleite.

    didi, hallo ? das war nen ironische Anmerkung meinerseits zur Relatitivät des Urheberbegriffes.


    Was ist eigentlich los mit einigen hier ?


    Dass das keine ernsthafte Aussage mit Anspruch auf geschichtliche Wahrheit ist, dürfte (neben dem Smilie) allein schon daran klar sein, dass es zu Zeiten der Sumerer noch überhaupt keine Geldwirtschaft gab (von der Begrifflichkeit des geistigen Eigentums mal ganz zu schweigen). Im übrigen wäre deine Anmerkung auch noch ohnehin falsch: selbst wenn ich das bierenst gemeint haben sollte: ich habe nicht behauptet, dass das Patent aufs Rad die Historie verlangsamt hätte, es hätte nur - ein ordentliches internationales Urheberrechtssystem vorausgesetzt- die Historie der anderen Nicht-Sumerer ne Menge Geld gekostet (ja, es sei denn, man hätte einen Wirtschaftskrieg und wenn der nichts geholfen hätte, einen richtigen Krieg geführt).


    Im übrigen habe ich jetzt wirklich mehrfach ausdrücklich ausgeführt, dass ich den Schutz des geistigen Eigentum für zwingend notwendig erachte (wenn man denn die heutige Gesellschaftsform so wie sie besteht oder in ähnlicher Modaliät befürwortet) und habe selbst auf die historische Bedeutung des Urheberbegriffs in der Disku hingewiesen. Warum du mir jetzt wieder damit kommt, ich würde unterstellen, das Urheberrecht würde die Entwicklung der menschlichen Zivilisation verlangsamen oder bedrohen, kann ich das nicht nachvollziehen. (Abgesehen davon ist genau genommen auch das aber nicht richtig: Für unseren Fortschritt haben andere wiederum einen hohen Preis gezahlt).


    Zitat von »Hammu«




    Und gäbe es das Urheberrecht schon seit, sagen wir mal seit 500 Jahren, könnten unsere Kinder auch "Alle Vöglein sind schon da", etc. nicht kostenfrei singen - folgende Generationen werden also garnicht erst solche kostenfreien Lieder (nur eben die dann schon uralten Volkslieder) zur Verfügung haben - sehr förderlich für die Entwicklung unserer Kultur .

    Das ist doch auch Quatsch, weil es eben genau die Fakten nicht berücksichtig, was geltendes Recht ist! Der Autor dieses Liedes ist schon seit 140 Jahren tot! Deshalb ist dieses Lied gemafrei.
    Genau dort greift die Begrenzungsregel nach hinten, die der Gesetzgeber mal so festgelegt hat. Ob jetzt 50 oder 70 Jahre nach dem Tod kann man diskutieren.
    Und wie ich oben drüber bereits schrieb: es fehlt der Nachweis, das das Urheberrecht die Entwicklung unserer Kultur behindert hat.
    Wer natürlich unter Kultur "Selbstbedienungskultur" versteht, den behindert geltendes Recht.
    Selbstbedienungskultur wird aber in allen Lebensbereichen unterbunden, da sie schlicht und einfach egoistisch und schädlich für eine Gesellschaft ist.

    in Zeiten des www seine Ausgangsposition auf deutsches Patent- und Urheberrecht zu stützen, ist mehr als fraglich.


    Bei unseren Gesetzen handelt es sich nicht um Naturrecht, welches vom Himmel gefallen ist, sondern um positives recht, was irgendwann mal gesetzt wurde, und was im übrigen auch zunächst nur in Deutschland - oder ähnlich in er EU - gilt. Dieses ist abänderbar und muss den Gegebenheiten angepasst werden. Bei Anpassungen sollte man aber eben im Auge haben, welche Entwicklungen von wem verursacht werden, woher die Probleme stammen und wie zu lösen sind. Das in unserer Gesellschaft reflexfartige Wegbeißen von Meinungen, die den bestehenden status quo - und damit den bestehenden Schutzmechanismus der Lobbyisten nicht von vorneherein den Vorrang einräumen, wird jedenfalls in Zeiten der Globalisierung und des www nicht zum Erfolg führen.


    Fazit für mich:

    Wer jedenfalls glaubt, dass es in der heutigen Zeit in Sachen GEMA und Urheberrecht um den armen kleinen Musiker geht, der seine CD veröffentlichen will, lebt in Wolkenkuckucksheim. Das Urheberrecht bzw. besser gesagt die Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen, gerade im Internet, ist selbst eine völlig eigener Markt mit ungeheuren Umsätzen geworden, am dem natürlich Papa Staat auch immer gerne mit verdient. Die Verfolgung von unberechtigten Nutzungen urheberrechtlich geschützter Werke spielt allen Beteiligten Kohle in einer Höhe ein, bei der man wie Fug und Recht behaupten kann, dass dieses Geld bei ordentlicher Nutzung niemals eingespielt worden wäre. Als Bespiel: Eine große Anwaltskanzlei aus Deutschland hat unlängst Abmahntitel im Werte von rund 80 Millionen Euronen zum Ankauf (!) auf den Markt geschmissen. Und das ist nur eine - zugegeben sehr große - Kanzlei und bezog sich auch nur auf eine urheberrechtliche Abmahnsparte.


    Das Urheberrecht muss jedenfalls grundlegend reformiert und international angeglichen werden. Da sind Gedankenansätze gefragt, die nicht im althergebrachten Gedankenmorast steckenbleiben. Institutionen wie die GEMA, die bereits in der Gegenwart und in der Vergangenheit auf nationaler Ebene erhebliche Probleme mit grundlegenden Dingen wie Transparenz, demokratische Meinungsbildung und gerechtes Entgeltsystem an den Tag gelegt hat, traue ich da für diese Zukunft nichts zu.


    Viel Spass noch.


    See

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

    3 Mal editiert, zuletzt von Seelanne ()

  • kannst du mal ausführen, wo jetzt da das argument für/wieder patentrecht versteckt ist?

    Das sollte kein Argument für oder wider das Patentrecht sein, sondern nur zeigen, dass das eigentliche Problem in der Fixierung auf Gewinnmaximierung steckt. Rechtlich handelt der Pharmakonzern ja völlig korrekt, ethisch betrachtet aber verwerflich, da er den Unternehmensgewinn über das Leben von Krebspatienten stellt. Das ist also nur einer von vielen Fällen, wo Ethik und Recht nicht adäquat miteinander verknüpft sind. Genau das gilt meines Erachtens auch für die Urheberrechte.


  • Sehr richtig!
    Und gäbe es das Urheberrecht schon seit, sagen wir mal seit 500 Jahren, könnten unsere Kinder auch "Alle Vöglein sind schon da", etc. nicht kostenfrei singen - folgende Generationen werden also garnicht erst solche kostenfreien Lieder (nur eben die dann schon uralten Volkslieder) zur Verfügung haben - sehr förderlich für die Entwicklung unserer Kultur ;( .


    Und das Urheberrecht wird auch noch örtlich verschieden ausgelegt - bei Literatur ist z.B. ein Schriftwerk in Amerika/Kanada 50 Jahre nach dem Tod des Schreibers öffentlich kostenfrei zugänglich - in Deutschland erst nach 70 Jahren!!! Wir sind also 20 Jahre länger kriminell, wenn wir das Buch kopieren (obwohl wir ja schon eine Zwangsabgabe auf Kopierer, Rechner und USB-Sticks zahlen).


    genau. die vorstellung, dass irgendwann alles gesagt und komponiert ist, ist übrigens älter als der computer und veranlasste schon damals den autoren begriff zu überdenken, auch als politisches bewusstsein. dazwischen und dem phänomen geistiges eigentum liegen nicht mal 400 jahre. und seit dem ersten gesetz nicht mal 200 jahre.

    Einmal editiert, zuletzt von abbot ()

  • Hi
    Ich will hier mal ein lob auf seelanne , Psycho, und abbot aussprechen.


    sonst geht das im trommelfeuer von trommelfrosch und pbu unter :)


    weitermachen!

  • Mehr Hirn bräuchten diejenigen, die immer noch denken, dass geklaute Brötchen und kopierte Daten vergleichbare Tatbestände sind... ;) Ist außerdem ziemlich scheinheiliges Getue von Euch. Trommelfrosch und Matzdrums, wenn Ihr beide noch nie illegal irgendwelche Daten gezogen habt, verspreche ich Euch, in diesem Thread keinen einzigen Buchstaben mehr zu schreiben.

  • Ist außerdem ziemlich scheinheiliges Getue von Euch.


    Ich halte es für Scheinheilig wenn man meint, Brötchen nicht klauen zu dürfen und den Musikdiebstahl dann mit "Die gefällt mir ja gar nicht." zu legalisieren. Großes Kino.

  • Hallo,


    man sollte mit seinen Versprechungen vorsichtig sein.


    Es ist natürlich richtig, dass es sich wohl um verschiedenen Tatbestände handelt.
    Was mich aber mal interessieren würde: welche Tatbestände sind es denn nun?
    Und als Freund der Frage, was eigentlich hinten herauskommt: ja, was ist denn da so ausgelobt?


    Das mit der Scheinheiligkeit ist so eine Sache. Gerade im Ordnungswidrigkeitenrecht hören die Ermittlungsbehörden die schon fast vorgedruckte Klausel "ei, die annern mache des awwer ach", was zwar teilweise stimmt, aber genauso teilweise falsch ist. Ja, es gibt sie. Für manche Leute ist das unglaublich.


    Grüße
    Jürgen


    PS
    Ansonsten hätte ich auch mehr Respekt, wenn jemand mal dem Contentmafiaboss seinen Ferrari klaut und dann erzählt, dass der ihm (dem Dieb) ja gar nicht gefällt, er jetzt aber überlegt, ob er nicht doch mal einen Fiat kaufen sollte ...

  • Ansonsten hätte ich auch mehr Respekt, wenn jemand mal dem Contentmafiaboss seinen Ferrari klaut und dann erzählt, dass der ihm (dem Dieb) ja gar nicht gefällt, er jetzt aber überlegt, ob er nicht doch mal einen Fiat kaufen sollte


    Ich halte es für Scheinheilig wenn man meint, Brötchen nicht klauen zu dürfen und den Musikdiebstahl dann mit "Die gefällt mir ja gar nicht." zu legalisieren. Großes Kino.


    Hmm, die richtige Analogie wäre wohl, wenn man Brötchen und/oder Ferrari kopiert, so dass am Ende sowohl der usprüngliche Besitzer, wie auch der "Dieb" ein Exemplar abbekommen ... Sowas gibt es für physikalische Materie bis jetzt leider nur bei Raumschiff Enterprise... bei digitalen Daten geht das aber ohne Problem. Insofern hinkt die "Raubkopierer sind Diebe/Verbrecher" Analogie gewaltig. Es handelt sich also in einem Fall um einen Straftatbestand (Diebstahl), in dem anderen Fall um ein leichtes Delikt (Urheberechts-Verletzung).

  • Ich bin der Meinung, dass man von niemandem, weder Bäcker noch Schriftsteller oder Architekt, erwarten kann, dass er für mich ohne Gegenleistung arbeitet.
    Das ist für mich die Grundaussage.



    Wenn Werke nicht mehr dem Urheber zugerechnet werden, dann werden demnächst ein paar große Künstler mit den Werken der kleinen Künstler viel Geld verdienen. Von einer Youtube-Clickzahl kann man leider nicht leben. Im Ballermann-Genre ist das ja jetzt schon oft so, dass bekanntere Interpreten mit den Ideen Anderer ihr Geld verdienen, während eben diese Anderen auf der Strecke bleiben. Momentan haben sie wenigstens die Möglichkeit, dagegen vorzugehen. Auch wenn man es sich gerne so romatisch vorstellen mag, dass es doch niemanden stört, wenn jemand von den eigen Ideen profitiert, wird das in der Realität doch zu einigem Unmut führen. Die Folge ist wohl, dass man als Urheber welcher Art auch immer, seine Ideen einfach nicht mehr veröffentlicht (Erfindungen selbst im Geheimen vermarktet und Andere dumm sterebn lässt, Musik nur noch live dem zahlenden Publikum vorspielt statt es über Youtube der Masse zur Gewinnmaximierung freigibt).


    edit:

    Hmm, die richtige Analogie wäre wohl, wenn man Brötchen und/oder Ferrari kopiert, so dass am Ende sowohl der usprüngliche Besitzer, wie auch der "Dieb" ein Exemplar abbekommen


    Das passiert doch laufend. Allerdings wird nicht der Endkunde sondern der Entwickler/Produzierer/Verkäufer bestohlen: Plagiate z.B. in der Automobil- oder Musikinstrumenteindustrie. Es wird viel Geld und Zeit in die Entwicklung gesteckt, damit jemand die Aufzeichnungen klaut oder das Teil einfach 1:1 kopiert.

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

    Einmal editiert, zuletzt von Korki ()

  • Von einer Youtube-Clickzahl kann man leider nicht leben


    Sorry, aber das stimmt so nicht. Es gibt 'zig Gegenbeweise. Guck Dir z.B. mal ThePianoGuys an: die haben dank YouTube und Direktvertrieb inzwischen ihren Daytime-Job an den Nagel gehängt (alles mit Cover-Versionen von bekannten Stücken, sic!) Auch große Bands haben sich von den großen Labels verabschiedet und finanzieren sich über Crowdsourcing / Special Editions / Meet&Greet... eben einfach "Mehrwert" zum kostenlosen Angebot (Beispiel: Marillion). Das klappt gerade in kleinen musikalischen Nischen sehr gut.


    Edith:

    Das passiert doch laufend. Allerdings wird nicht der Endkunde sondern der Entwickler/Produzierer/Verkäufer bestohlen: Plagiate z.B. in der Automobil- oder Musikinstrumenteindustrie. Es wird viel Geld und Zeit in die Entwicklung gesteckt, damit jemand die Aufzeichnungen klaut oder das Teil einfach 1:1 kopiert.


    Hmm, nur bei Plagiarismus wird ausschließlich der Verkäufer bestraft, nicht der Kunde (höchstens durch Verlust der plagiierten Ware)... Stell Dir mal vor, wir würden mit dem Problem ähnlich umgehen wir bei Musikdownloads... Dann müsste jeder Käufer einer x-beliebigen Ware eine "GEMA-Gebühr" auf seine Rolex/Brötchen/Ferrari bezahlen. Ganz Deutschland stünde unter Generalverdacht und die Handels-Lobby würde alles daran setzen, dass ein Gesetz zur flächendeckenden Überwachung der Wohnzimmer und Garagen stattfindet: z.B. unangekündigte Wohnungs-Durchsuchungen... wer ehrlich ist, hat ja nichts zu befürchten... Wer ein Plagiat erwirbt würde mit Gefängnis bedroht ("Plagiatskäufer sind Verbrecher"). etc... wie absurd! Aber bei "Raub"Kopien lassen wir uns das alles bieten?!


    .. was war eigentlich nochmal das Thema des Freds? :rolleyes:

    2 Mal editiert, zuletzt von TheDoc ()

  • Hmm, die richtige Analogie wäre wohl, wenn man Brötchen und/oder Ferrari kopiert, so dass am Ende sowohl der usprüngliche Besitzer, wie auch der "Dieb" ein Exemplar abbekommen ... Sowas gibt es für physikalische Materie bis jetzt leider nur bei Raumschiff Enterprise... bei digitalen Daten geht das aber ohne Problem. Insofern hinkt die "Raubkopierer sind Diebe/Verbrecher" Analogie gewaltig. Es handelt sich also in einem Fall um einen Straftatbestand (Diebstahl), in dem anderen Fall um ein leichtes Delikt (Urheberechts-Verletzung).


    Wenn sich jemand etwas umsonst nimmt, wofür er eigentlich bezahlen müsste, wie nennst du das?
    Eine Urheberverletzung ist Diebstahl geistigen Eigentums.

    (19:45:39) _kaotical_: ich wollte schon immermal in irgendwessen signatur
    (01:13:44) seppel: unglücklich sein hat eine ganz besondere qualität. hält länger an als glücklich sein. das muss man auch mal positiv sehen.
    (21:32:33) Drummingguitaris: gube, hast du brüste? wenn ja, hoffe ich dass du ein mann bist

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