meine 5 cents auch, word.
GEMA dreht durch...
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Seelanne
Leider sind deine Ausführungen schon voller so vieler inhaltlicher Fehler, dass ich dir doch tatsächlich erst mal eine grundsätzliche Informierung zum Thema vorschlagen würde.
Die jetzt alle wieder aufzudröseln...
Wer schon wieder einmal die GEZ im Zusammenhang mit der GEMA ins Spiel bringt, outet sich zudem sowieso als ganz normaler Basher, der sich gar nicht um die Hintergründe schert.
Mal abgesehen davon das GEZ und GEMA so viel gemeinsam haben wie Schlagzeug und Blockflöte. Obwohl, bei Schlagzeug und Blockflöte handelt es sich in beiden Fällen um ein Musikinstrument. Mist doch mehr Gemeinsamkeiten zwischen Schlagzeug und Blockflöte als zwischen GEMA und GVL.Nur einen Nachtrag noch zum immer wieder durchs Dorf getriebene Kindergarten Ding:
Wenn die Kindergärtner mit den Kindern alte Kinder- und Volkslieder singen würden, dann würde es auch gar nix kosten.
Rolf Zuckowsky ist nun mal GEMA pflichtig. Ich denke, der Verlust, alte Kinderlieder statt Zuckowsky zu singen wäre jetzt nicht so groß.
Und das die gEMA tätig werden muss und übrigens sogar von einem Kinderliedverlag dazu aufgefordert wurde, weil sie nämlich untätig geblieben war, steht in ihrer Satzung, weil sie die Interessen ihrer Mitglieder zu wahren hat. R. Zuckowski ist GEMA Mitglied...
BTW könnten alle Kitas in D auch einen Rahmenvertrag mit der gEMA schließen, was zu Pauschalgebühren führen würde, was sicherlich auch so kommt.
Die Kirchen in D haben z.B. einen solchen Rahmenvertrag und zahlen nur eine Pauschalabgabe für ALLE Veranstaltungen, die sie machen.
Und wer behauptet, die gEMA sei eine Zwangsmitgliedschaftsverband, der irrt gewaltig. Ich hab einiges in meinem Leben veröffentlicht und bin kein GEMA Mitglied.
Aber jetzt reicht die kurze Aufklärung. Den Rest darfst du mal selber recherchieren. -
Für Faule Effektive: einmal das Set ausgefüllt, und dann x-fach ausdrucken. Dann nur noch Lokalität und Datum etc. ausfüllen, fertig.
Du musst das als ne Art Lieferschein ansehen. Alles ne Frage der Einstellungeben, eine Frage der Einstellung. Ich hab die Teile ja auch ausgefüllt, mir passt das nur nicht. Mir schreibt keiner vor, der keinen Vertrag mit mir hat, was ich zu tun habe. Das ist Freiheitsberaubung!
Heute habe ich per Post eine Rechnung von der GEMA bekommen, 5-6 Seiten, eine Liste der von mir komponierten, aber nicht Gemapflichtigen Stücke, da ich ja nicht in der GEMA bin, über "0" Euro. Das Porto, Druck und Manpower zahlt Matzdrums wahrscheinlich direkt an die GEMA. Die haben offenbar Langeweile
Grüße, Micha
Seelanne: auf den Punkt
Didi: bash, bash, bash, buuuh
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Abbot,
Du hattest ja beklagt, dass Deine Frage nicht beantwortet wäre. Die Antwort findet sich aber explizit in Peters Text:
Ich bin kein Anwalt, aber für mich ist das eine klare Antwort. Ich verstehe es so: Der Urheber eines Musikstücks erlaubt mir z. B. nicht, mit einem Drum Cover Video seines Songs bei YouTube aufzutauchen. Ich mach's trotzdem (hey! Ich hab die CD schließlich gekauft!), ergo: Unerlaubte Nutzung. Der Gesetzgeber zeigt ein Herz für Cover-Drummer und erlaubt solche Nutzung per Gesetz ("... zur Förderung moderner Kulturformen im Bereich des Schlagwerks"), dann muss er den Urheber für diese Enteignung entschädigen.
Gruß
Hajo KP.S.: Die rechtliche Lage kann man nun natürlich beklagen. Ich finde einige Regelungen auch erst einmal nicht intuitiv. Ich hab' z. B. lange gebraucht, zu akzeptieren, dass ein Softwarehersteller mir Vorschriften machen kann, wie ich "meine" Software (hey, hab ich gekauft!) auf *meinem* Rechner nutze. Aber es ist so. Peters Argument ist nun, dass beklagen oder "eine andere Meinung dazu haben" in Rechtsfragen nicht weiterhilft. Hier geht's nur durch poltische und rechtliche Detailarbeit weiter.
ja eben. mir geht es wie gesagt, um die rethorik gewisser autoren, contentlieferanten und foren mitglieder, die hier von enteignung und diebstahl sprechen und sich dabei auf das gesetz berufen. falls ich pbu beim abmahnen auf die falsche seite gezählt habe, dann entschuldige ich mich. hätte sich aber sicherlich auch etwas leichter klären lassen. als anwalt wäre er vielleicht an tatsächlichem urheberrechtdiebstahl interessiert? darüber spricht hier nie jemand, obwohl hier lauter urheber unterwegs sind.
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Der Begriff der Enteignung ergibt sich aus den Gesetzestexten. Das muss sich hier keiner ausdenken. Ob Du nun mit den juristischen Fachbegriffen einverstanden bist oder nicht ist völlig irrelevant.
Und weil ich das heute auch bei FB hatte: Die GEMA macht nicht einfach was sie will. Auch nicht im Falle der Kindergärten. Es gibt ein Urheberrechtswahrnehmungsgesetz. Der erste Stichpunkt im Abschnitt über Rechte und Pflichten der GEMA lautet: WahrnehmungsZWANG !
Lesen bildet....
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In Sachen Stil brauchen wir ebenfalls nicht weiterzudenken: Die Abgabenanforderung bei öffentlichen Kindergärten wegen Vervielfältigung von Kinderliednoten ist da nur die Spitze einer Schildbürgerei...
Gerade mal recherchiert. Das ist ja echt der Knaller. Die holen sich ihr Geld bei den Kitas, das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Gesunder Menschenverstand vorausgesetzt. -
aber, aber, wer wird denn gleich wegen ein paar Kinder in die Luft gehen, die machen doch nur Lärm.
Hier gehts es nicht um Moral, sondern um Zwang, Gesetz und Gewinn! DAS ist wichtig!
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Der Begriff der Enteignung ergibt sich aus den Gesetzestexten. Das muss sich hier keiner ausdenken. Ob Du nun mit den juristischen Fachbegriffen einverstanden bist oder nicht ist völlig irrelevant.(...)
Lesen bildet....
möchtest du damit sagen Hajo K und pbu können auch nicht lesen? das gibt sicher wieder mächtig ärger.
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Seelanne
Leider sind deine Ausführungen schon voller so vieler inhaltlicher Fehler, dass ich dir doch tatsächlich erst mal eine grundsätzliche Informierung zum Thema vorschlagen würde.
Die jetzt alle wieder aufzudröseln...
Wer schon wieder einmal die GEZ im Zusammenhang mit der GEMA ins Spiel bringt, outet sich zudem sowieso als ganz normaler Basher, der sich gar nicht um die Hintergründe schert.
Mal abgesehen davon das GEZ und GEMA so viel gemeinsam haben wie Schlagzeug und Blockflöte. Obwohl, bei Schlagzeug und Blockflöte handelt es sich in beiden Fällen um ein Musikinstrument. Mist doch mehr Gemeinsamkeiten zwischen Schlagzeug und Blockflöte als zwischen GEMA und GVL.Nur einen Nachtrag noch zum immer wieder durchs Dorf getriebene Kindergarten Ding:
Wenn die Kindergärtner mit den Kindern alte Kinder- und Volkslieder singen würden, dann würde es auch gar nix kosten.
Rolf Zuckowsky ist nun mal GEMA pflichtig. Ich denke, der Verlust, alte Kinderlieder statt Zuckowsky zu singen wäre jetzt nicht so groß.
Und das die gEMA tätig werden muss und übrigens sogar von einem Kinderliedverlag dazu aufgefordert wurde, weil sie nämlich untätig geblieben war, steht in ihrer Satzung, weil sie die Interessen ihrer Mitglieder zu wahren hat. R. Zuckowski ist GEMA Mitglied...
BTW könnten alle Kitas in D auch einen Rahmenvertrag mit der gEMA schließen, was zu Pauschalgebühren führen würde, was sicherlich auch so kommt.
Die Kirchen in D haben z.B. einen solchen Rahmenvertrag und zahlen nur eine Pauschalabgabe für ALLE Veranstaltungen, die sie machen.
Und wer behauptet, die gEMA sei eine Zwangsmitgliedschaftsverband, der irrt gewaltig. Ich hab einiges in meinem Leben veröffentlicht und bin kein GEMA Mitglied.
Aber jetzt reicht die kurze Aufklärung. Den Rest darfst du mal selber recherchieren.ich hab eigentlich nur das - zugegeben etwas blumiger - ausgesprochen, was die Enquette Kommission des deutschen Bundestages vom 23.11.2011 zum Thema Verwertungsgesellschaften festgestellt hat. Hier wurden eben insbesondere die Fragen der Transparenz (u.a.auch bzgl. Gegenseitigkeitsverträgen) und der demokratischen Mitbestimmung angemahnt und durch die Blume ausgesprochen, dass - wenn die GEMA das nicht selber auf die Reihe bekommt - der Gesetzgeber tätig werden müsste. Im übrigen wurde eine stärkere Aufsicht der GEMA gefordert und in diesem Zusammenhang sogar die Übertragung der Aufsicht weg vom Patentamt hin zu einer bundesrechtlichen Regulierungsbehörde gefordert. In diesem Zusammenhang kann dann ja auch mal erwähnt werden, dass das Patentamt bereits im Hinblick auf die GEMA-Beteiligung an CELAS eine Prüfungsverfahren eingeleitet hat.
und Zwangsmitgliedschaft: Wie mans nimmt, nein, keine rechtlich im Sinne der Mitgliedschaft in Innungen oder berufsständischen Einrichtungen, aber ne faktische, weil Monopol, oder hast du in Sachen Verwertungsgesellschaften die Auswahl ? Wäre mir neu.
und: hälst du das PRO-Abrechnungsverfahren - soweit es überhaupt nachvollziehbar ist - für okay ?
PS: der Vergleich mit der GEZ war ein stilistischer, kein inhaltlicher, wie ausdrücklich zu lesen.
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mir geht es wie gesagt, um die rethorik gewisser autoren, contentlieferanten und foren mitglieder, die hier von enteignung und diebstahl sprechen und sich dabei auf das gesetz berufen. falls ich pbu beim abmahnen auf die falsche seite gezählt habe, dann entschuldige ich mich. hätte sich aber sicherlich auch etwas leichter klären lassen. als anwalt wäre er vielleicht an tatsächlichem urheberrechtdiebstahl interessiert? darüber spricht hier nie jemand, obwohl hier lauter urheber unterwegs sind.
möchtest du damit sagen Hajo K und pbu können auch nicht lesen? das gibt sicher wieder mächtig ärger.
Hajo K und pbu verstehen, was Xian sagen möchte, nämlich das gar nicht so schwer Verständliche, was er gesagt hat.
Verstehst du denn, was Kollege Seelanne sagen möchte? Gib' das mal in deinen Worten wieder.
Leichter klären lassen? Sprichst du von diesem abscheulichen Generalverdacht?
Tatsächlicher Urheberrechtsdiebstahl? Magst du mir das erklären? -
ich hab eigentlich nur das - zugegeben etwas blumiger - ausgesprochen, was die Enquette Kommission des deutschen Bundestages vom 23.11.2011 zum Thema Verwertungsgesellschaften festgestellt hat. Hier wurden eben insbesondere die Fragen der Transparenz (u.a.auch bzgl. Gegenseitigkeitsverträgen) und der demokratischen Mitbestimmung angemahnt und durch die Blume ausgesprochen, dass - wenn die GEMA das nicht selber auf die Reihe bekommt - der Gesetzgeber tätig werden müsste. Im übrigen wurde eine stärkere Aufsicht der GEMA gefordert und in diesem Zusammenhang sogar die Übertragung der Aufsicht weg vom Patentamt hin zu einer bundesrechtlichen Regulierungsbehörde gefordert. In diesem Zusammenhang kann dann ja auch mal erwähnt werden, dass das Patentamt bereits im Hinblick auf die GEMA-Beteiligung an CELAS eine Prüfungsverfahren eingeleitet hat.
Das hat mich natürlich interessiert und hier Dokument für jeden zum selbst lesen. Dieses Dokument hat sowieso schon seit Monaten zu vielen Diskussionen geführt und war mir schon bekannt.
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/078/1707899.pdf
Ich muss sagen, dass ich deine blumige Interpretation dieses Dokumentes für mich nicht nachvollziehbar ist. Da ich es selst schon gelesen hatte, kam mir dein Fazit fremd vor. Habe ich das damals gelesen?
Das steht nach meinem Dafürhalten so nicht drin, jetzt wo ich es noch einmal überflogen habe.
Wenn du natürlich das Sondervotum am Ende des Berichtes der Partei der Linken zum Votum der gesamten Enquetekommission machst(weil dies noch am eheseten deiner "Interpretation" nahe kommt), wo doch nur wenige Zeilen drüber z.B. die CDU in ihrem Sondervotum nahezu das Gegenteil fordert, dann ist das jetzt auch nicht gerade korrekt, dies als Gesamtvotum zu verkaufen...
Die Kritik an einer Tochtergesellschaft der GEMA(CELAS), der die Enquete Kommission auch den Status einer Verwertungsgesellschaft in Abdrede stellt, bezieht sich aber zunächst mal nur auf diese Tochtergesellschaft.
Das Patentamt hat übrigens heute schon als Schiedsstelle die Aufsicht über die GEMA Tarife und dort wird gerade die Prüfung der neuen Tarife eingeleitet.
Also nix von Forderung die GEMA vom Patentamt überwachen zu lassen Zitat: Die Verwertungsgesellschaften unterliegen der staatli- chen Aufsicht durch das Deutsche Patent- und Marken- amt (DPMA)
Wie man sieht, soll deine Interpretation es erscheinen lassen, als habe die Kommission den Eindruck gewonnen, die GEMA müsse wegen komischer Dinge vom Marken und Patentamt überwacht werden, steht aber gar nicht im Bericht.
DIE STEHEN SCHON IMMER UNTER DER AUFSICHT....und: hälst du das PRO-Abrechnungsverfahren - soweit es überhaupt nachvollziehbar ist - für okay ?
Das Pro Abrechnungsverfahren ist bereits Geschichte. Wie ich bereits sagte, man sollte sich besser erst informieren, bevor man loswettert!
Das Pro Verfahren ist auf der Mitgliederversammlung am 27.6.12 nach langen Jahren der Kritik INNERHALB der GEMA abgeschafft worden!PS: der Vergleich mit der GEZ war ein stilistischer, kein inhaltlicher, wie ausdrücklich zu lesen.
Das macht ihn nicht weniger unsinnig, sondern er agiert mit typischen Mitteln von Stimmungsmache, man nenne im Zusammenhang mit etwas, was man als schlecht darstellen möchte, was in breiten Teilen der Gesellschaft auch sehr negativ bewertet wird und schon färbt das eine auf das andere ab oder schafft einen bestimmten Nutzen für die eigene Position, ohne dass es einen inhaltlichen Zusammenhang gibt.
Frei nach dem Motto: findet ihr Kinderschänder scheisse? Dann wählt NPD! ...(Aber zum Glück verliert der universelle Hassgegner GEZ ab dem 1.1.13 auch endlich seine Funktion, wenn er durch die Haushaltsabgabe ersetzt wird.
Dann hört auch endich dieses GEZ gebashe auf. Wenn ich mir vorstelle, was für eine tV und Rundfunklandschaft in d existierte, gäbe es nur den Dreck der Privaten und keinen ÖR. Da will ich gar nicht dran denken...) -
Hier mal was zum Lesen für alle die die sich tatsächlich informieren und nicht nur Zeter und Mordio schreien wollen: GEMA auf den Link
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Heute habe ich per Post eine Rechnung von der GEMA bekommen, 5-6 Seiten, eine Liste der von mir komponierten, aber nicht Gemapflichtigen Stücke, da ich ja nicht in der GEMA bin, über "0" Euro. Das Porto, Druck und Manpower zahlt Matzdrums wahrscheinlich direkt an die GEMA. Die haben offenbar Langeweile
ich bin, wie bereits mehrfach erwähnt, kein gema-mitglied. und ich zahl auch nix, ich bin nämlich kein Veranstalter.
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Zitat von »seelanne«
ich hab eigentlich nur das - zugegeben etwas blumiger - ausgesprochen, was die Enquette Kommission des deutschen Bundestages vom 23.11.2011 zum Thema Verwertungsgesellschaften festgestellt hat. Hier wurden eben insbesondere die Fragen der Transparenz (u.a.auch bzgl. Gegenseitigkeitsverträgen) und der demokratischen Mitbestimmung angemahnt und durch die Blume ausgesprochen, dass - wenn die GEMA das nicht selber auf die Reihe bekommt - der Gesetzgeber tätig werden müsste. Im übrigen wurde eine stärkere Aufsicht der GEMA gefordert und in diesem Zusammenhang sogar die Übertragung der Aufsicht weg vom Patentamt hin zu einer bundesrechtlichen Regulierungsbehörde gefordert. In diesem Zusammenhang kann dann ja auch mal erwähnt werden, dass das Patentamt bereits im Hinblick auf die GEMA-Beteiligung an CELAS eine Prüfungsverfahren eingeleitet hat..... Ich muss sagen, dass ich deine blumige Interpretation dieses Dokumentes für mich nicht nachvollziehbar ist. Da ich es selst schon gelesen hatte, kam mir dein Fazit fremd vor. Habe ich das damals gelesen? Das steht nach meinem Dafürhalten so nicht drin, jetzt wo ich es noch einmal überflogen habe. Wenn du natürlich das Sondervotum am Ende des Berichtes der Partei der Linken zum Votum der gesamten Enquetekommission machst(weil dies noch am eheseten deiner "Interpretation" nahe kommt), wo doch nur wenige Zeilen drüber z.B. die CDU in ihrem Sondervotum nahezu das Gegenteil fordert, dann ist das jetzt auch nicht gerade korrekt, dies als Gesamtvotum zu verkaufen... Die Kritik an einer Tochtergesellschaft der GEMA(CELAS), der die Enquete Kommission auch den Status einer Verwertungsgesellschaft in Abdrede stellt, bezieht sich aber zunächst mal nur auf diese Tochtergesellschaft.
Gut, dann unterscheiden sich unsere Interpretationen. Ich jedenfalls lese das im politisch-diplomatischen Kontext, der ist stets vorsichtig-förmlich. Wenn Du meinst, dass dieser vorsichtiger Formulierungsstil darauf schließen läßt, dass es eigentlich gar nix bedeutet, dann ist das halt deine Interpretation. Bei derartigen berichten habe ich mir angewöhnt zwischen den Zeilen zu lesen. Wenn die UNO zbsp. verlautbaren lässt, dass sie die Menschenrechssituation in einem Staat als "bedenklich" ansieht, meinen die auch nicht "bedenklich", der geneigte Zuhörter muss sich halt die entsprechenden Bilder von Folterkellern dazu denken. (bevor du wieder drauf anspringst: nein, ich vergleiche die GEMA nicht mit einem zweifelhaften Regime)
Ich für mich finde dagegen es schon als erstaunlich, dass die GEMA überhaupt direkt angesprochen wird - der Wink mit dem Gesetzgeber ist für mich ebenfalls ein solcher mit dem Zaunpfahl.
Dein Auseinanderdividieren von GEMA und CELAS finde ich dagegen schon etwas arg gestelzt: ja, es ist ein Tochterunternehmen, was aus einem Nutzungsrecht auf einmal zwei machen soll , mit dem angenehmen Nebeneffekt, dass dann GEMA und CELAS gegebenenfalls auch zweimal kassieren können.
Das Patentamt hat übrigens heute schon als Schiedsstelle die Aufsicht über die GEMA Tarife und dort wird gerade die Prüfung der neuen Tarife eingeleitet. Wlso nix von Forderung die GEMA vom Patentamt überwachen zu lassen Zitat: Die Verwertungsgesellschaften unterliegen der staatli- chen Aufsicht durch das Deutsche Patent- und Marken- amt (DPMA) Wie man sieht, soll deine Interpretation es erscheinen lassen, als habe die Kommission den Eindruck gewonnen, die GEMA müsse wegen komischer Dinge vom Marken und Patentamt überwacht werden, steht aber gar nicht im Bericht. DIE STEHEN SCHON IMMER UNTER DER AUFSICHT....
Didi, ich mag es so gar nicht, wenn - um im Rahmen einer Diskussion die eigene Stellung zu retten - Dinge behauptet werden, die der jeweils andere nicht gesagt hat:
Ich habe an keiner Stelle behauptet, dass die GEMA keiner Kontrolle unterläge und die Kommission jetzt erst deren Überwachung angeregt habe. Wen Du meine Zeilen mit der nötigen Aufmerksamkeit gelesen hättest, wäre Dir aufgefallen, dass ich davon gesprochen habe, dass die Kommission eine STÄRKERE Aufsicht befürwortet und daher die Übertragung der Aufsichtskontrolle "weg vom Patentamt" hin einer eigenen bundesrechtlichen Regulierungsbehörde als sinnvoll erachtet. Die Aufsicht soll also vom Patentamt zur einer extra-Behörde verlagert werden.
Wenn Du nun klarzustellen meinst, dass es ja schon immer eine Aufsicht geben würde und ich das fehlerhaft übersehen habe, kann ich nur sagen: Nein, du liest einfach oberflächlich. Dass es eine bisherige Kontrolle durchs Patentamt gab, weiß und wußte ich und habe es auch selber geschrieben. Der Hinweis in Großbuchstaben war überflüssig.Zitat von »seelanne«
und: hälst du das PRO-Abrechnungsverfahren - soweit es überhaupt nachvollziehbar ist - für okay ?Das Pro Abrechnungsverfahren ist bereits Geschichte. Wie ich bereits sagte, man sollte sich besser erst informieren, bevor man loswettert!
Das Pro Verfahren ist auf der Mitgliederversammlung am 27.6.12 nach langen Jahren der Kritik INNERHALB der GEMA abgeschafft worden!Oh, am 27.06.2012 wurde also das PRO-verfahren endlich abgeschafft ? Dann bin ich ja glatte 7Tage zu spät gewesen. Das ist ja ein Ding, da kann man mal sehen, wie relativ der Begriff von "Geschichte" doch ist. Stimmt, das lässt ja dann alles in einem anderen Licht erscheinen, dann ist ja alles in Ordnung ................ Entschuldige, aber ich habe auch noch was anderes zu tun, als jeden Tag in die Kabeluntiefen des www zu kriechen, um herauszuknoblen, was die GEMA in den letzten Tagen grade wieder mal so treibt.
Das ProVerfahren war ne Abzocke und ne Geldbeschaffungsmaschinerei für die, die ohnehin schon genug Kohle haben. Das wurde nun nach langen der Kritik abgeschafft. Splendid. Auffällig nur, dass dieser Unfug Jahre angedauert hat und erst auf Druck von außen - bzw. von benachteiligten Mitgliedern - geschehen ist.
Zitat von »seelanne«
PS: der Vergleich mit der GEZ war ein stilistischer, kein inhaltlicher, wie ausdrücklich zu lesen.Zitat von Drumdid: Das macht ihn nicht weniger unsinnig, sondern er agiert mit typischen Mitteln von Stimmungsmache, man nenne im Zusammenhang mit etwas, was man als schlecht darstellen möchte, was in breiten Teilen der Gesellschaft auch sehr negativ bewertet wird und schon färbt das eine auf das andere ab oder schafft einen bestimmten Nutzen für die eigene Position, ohne dass es einen inhaltlichen Zusammenhang gibt. Frei nach dem Motto: findet ihr Kinderschänder scheisse? Dann wählt NPD! ...
Dein Abwehr und Beissreflx in Sachen GEMA scheint ein großer zu sein: Der von mir angestellte Vergleich war sinnig. Dass Du die Parallellen verkennst, ist nicht mein Bier: Ibn beiden Fällen ging es um Maßnahmen einer öffentlich-rechtlichen Körperschaft einerseits ( GEZ) und einer mittels konkreter Rechtsvorschriften quasi zur Beliehenen qualifizierten privatrechtlichen Organisation (GEMA), die beiden in den konkreten Fällen zwar rechtmäßige Maßnahmen durchgeführt haben, wo sich aber trotzdem jeder normale Mensch mit gesundem Menschenverstand an den Kopf packt und sich fragt, in welcher Welt wir leben. Das ist die Parallelle, die ich -da ja rechtens - zumindest stilistisch zu bemängeln mir erlaubt habe.Dass derartige Vorgänge für dich nicht hinterfragbar, wurde zur Kenntnis genommen.
(Aber zum Glück verliert der universelle Hassgegner GEZ ab dem 1.1.13 auch endlich seine Funktion, wenn er durch die Haushaltsabgabe ersetzt wird.
Dann hört auch endich dieses GEZ gebashe auf. Wenn ich mir vorstelle, was für eine tV und Rundfunklandschaft in d existierte, gäbe es nur den Dreck der Privaten und keinen ÖR. Da will ich gar nicht dran denken...)Die GEZ ist eine unnötiges Monstrum, was Unsummen an Kohle verschlingt. Statt die Rundfunkgebühren ganz normal über feste Abgaben zu finanzieren, wurde ein Verwaltungswasserkopf gebildet, der die Rundfunkgebühren selber nochmals belasten. Die Kosten für die GEZ betragen rund 164 Millionen jährlich. Aber auch die Gesetzesänderung zum 11.1.2013 wird da nicht wesentliches neues bringen. Über den äußerst zweifelhaften Umgang mit personebezogenen Daten wollen wir mal lieber ebenfalls schweigen, das ist ein - für die GEZ - recht unrühmliches Feld.
In Sachen GEMA allgemein bleibt es jedenfalls dabei:
Auf dem unwegbaren Gelände des geistigen Eigentums und des Urherberechts ist die GEMA ein monopolistisches Gebilde, welches die rein privat-wirtschaftlichen Interessen ihrer Mitglieder schützt. Hierbei wurde sie mittels Gesetzen nebst einer Vielzahl von Monopolbestimmungen, Anscheinsbeweisen und Beweislastumkehrungen ordentlich vom Gesetzgeber ausstaffiert, so, wie es eigentlich sonst nur eine öffentliche Behörde erhält. Es stellt sich hier hier schon die Frage, wie eine privatrechtliche Organisation mit derartigen rechtlichen Hilfsmitteln und Machtfülle versehen werden kann. Wenn dies aber schon geschieht, dann sollte man schon eine gehöriges Maß an Transparenz und demokratischem Selbstverständnis erwarten. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es hieran zuweilen doch mangelt.
Der Schutz des geistigen Eigentums war und ist im übrigen dabei nur ein moralischer Denkmantel: Die GEMA schützt nicht das geistige Eigentum (und kann es ja auch faktisch gar nicht schützen). Es geht vielmehr um die Kapitalisierung der Tatsache, dass das Eigentum grade nicht geschützt werden kann: Um die Kapitalisierung der Nutzungsrechte geht es und um nichts anderes, es geht - wie immer - um Kohle. Die GEMA ist dabei streng genommen auch keine Verwertungsgesellschaft, sie ist vielmehr eine Urheber-Polizei, nicht sie verwertet das geistige Eigentum von Künstlern, sondern sorgt dafür, dass bei FremdVerwertungen kassiert wird. (Deswegen ja auch hier schlechter Ruf.)
Dagegen ist im Prinzip ja auch nichts zu sagen, aber der konzeptionelle Unterschied ist natürlich schon entscheidend:
Sollen Werke nicht geschützt werden, sondern eben möglichst häufig aufgeführt und abgespielt werden, um hierbei Tantiemen zu kassieren, gerät man leicht in die abstruse Rolle eines Musterschülers bei einer Klausur, der die Lösung zwar stolz an die Tafel malt, aber anschließend seine Mitschüler ermahnt, bitte nicht abzuschreiben. Will sagen: Wer auf maximale Verbreitung seiner Werke setzt, darf sich nicht wundern, wenn dem Feld der Rechteverletzung überhaupt der Boden bereitet wird.
Und da sind wir dann auch schon beim entscheidenden Punkt: Wer zur Verbreitung seines Werkes alle erdenklichen modernen Medien nutzt, die Medien (bsp. beim Übergang vom Vinyl zur CD) sogar dazu nutzt, doppelt und dreifach bei den Kunden abzukassieren, wer jede erdenklich technische Neuerung ausnutzt, um die Werke an den Mann zu bringen (Internet), der muss sich der Gefahren dieser Nutzung bewusst sein. Hier nimmt es sich schon als seltsam anmutendes Verhalten aus, einerseits seine Geschäfte mit und mittels der neuen Medien machen zu wollen, andererseits dann aber wieder, wenn eben diese Medien ihre Pferdefüße zeigen, dann nach dem Gesetzgeber zu rufen, der gefälligst doch das geistige Eigentum schützen soll und die Werk-Diebe ihrer gerechten Strafe zuführen soll.
Denn wo steht eigentlich geschrieben, dass geistiges Eigentum grenzenlos gelten soll ? Bei sachlichem Eigentum leuchtet die Frage seltsamer Weise unmittelbar ein: Mein eigener sündhaft teurer Oldtimer darf nicht geklaut werden, okay. Stell ich aber das Auto auf den Marktplatz aus, um Kohle für die Besichtigung zu kassieren und mich als toller Hecht feiern zu lassen, lass dabei aber den Schlüssel stecken und mach auch noch die Fenster runter, ist das Diebstahl einfach Geschäftsrisiko, wahlweise Dämlichkeit. Real würde ich sogar noch eine Bußgeld von der Polizei kassieren wegen Schaffung einer Gefahrenquelle und Veranlassung von einer Straftat.
Wenn der Künstler das gleiche aber im Internet mit seinem geistigen Eigentum macht, dann soll das anders sein. Daher die Frage: Kann bzw. muss man bei entsprechender Publizierung von Werken in der Öffentlichkeit, insbesondere im Internet, nicht einfach auch mal eine Pflicht postulieren, gewisse Fremdnutzungen einfach hinnehmen zu müssen ? (Über das Ausmass kann man ja diskutieren.)
Zur GEMA kann man einfach sagen: Der beste Schutz vor geistigem Diebstahl ist immer noch, das Werk nicht zu publizieren. Aber das will ja eben keiner, es geht um maximale Verbreitung und damit maximalen Gewinn. Wer A sagt, muss aber auch B sagen: dann reden wir auch über maximales Risiko. Die Konzeption des Urheberrechts und auch des GEMA-Systems ist eben ein anderes: man will A haben, aber nicht B. Für mich ein Paradox.
Ebenfalls paradox und auffällig, wie sonderbar herausragend das geistige Eigentum geschützt wird: Nach § 54 UrhG wird auf alle technischen Geräte, die der Vervielfältigung dienen, eine "GEMA (bzw. VG Wort)-Aufschlag" erhoben, um quasi prophylaktisch etwaige Urheberrechtsverletzungen schon auszugleichen, bevor sie überhaupt begangen werden. Das überrascht: ein Hersteller von Waffen muss an die Krankenkassen keinen Aufschlag abführen für die etwaige potentielle Verletzung und Tötung eines Menschen durch eben diese Waffe.
Da bin ich aber auch schon ziemlich offtopic geraten. Egal. Cheers.
See
Warum das alles mit den Absätzen nicht so funktioniert hat, keine Ahnung.
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Das Niveau-Barometer dieses Threads hat soeben einen neuen Höchststand erreicht! Ich gratuliere!
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Man könnte die ganze Geschichte auf eine einfache Frage reduzieren: möchte eine Gesellschaft wie diese hier, dass es Menschen gibt, die von Kunst leben können, die "verlustfrei" kopiert werden kann?
Im Gegensatz zum Oldtimerbesitzer hat der Musiker und der Schriftsteller nämlich gar keine andere Wahl als seine Sachen auf allen erdenklichen Kanälen (die er sich nicht ausgedacht hat) zu präsentieren.
Vielleicht sollten alle Beteiligten hier etwas runterschalten, diese Lagerbildung entspricht doch gar nicht der Realität. Die Gema ist wie viele Vereine/Interessenverbände usw.: sie hat Schlagseite Richtung der mächtigen/einflussreichen Mitglieder. Aber sie ist die einzige Institution, die heutzutage vielen Berufsmusikern hilft, ein erträgliches Einkommen zu haben. Daher wird sie eben auch von denen verteidigt.
Man kann sich über viele Dinge aufregen: über die Praxisgebühr (gesetzliche Zwangsgebühr), die Abwrackprämie (von Steuergeld bezahltes Päppelprogramm für die Autoindustrie), usw. Mich ärgern viele Dinge hier, zumeist die, die einfach zu offensichtlich diejenigen bevorzugen, die sowieso Geld und Macht haben. Banken, Autohersteller, Versicherungen usw. Und wenn die Mist bauen, hat es praktisch nie Konsequenzen, weil die nämlich "systemische Bedeutung" haben. Dagegen ist die Gema ein laues Lüftchen.
Und man muss trotz allem feststellen: wir leben in einer der am besten funktionierenden modernen Gesellschaften, auch wenn es manchen geradezu Übelkeit bereitet, es vor lauter Übervorteiltseingefühlen zuzugeben.
Ich bin weder in der Gema noch spiele ich momentan für Leute, die u.a. von Gemageldern abhängig sind. Aber ich möchte eine Gesellschaft, in der Kunst und Kultur geachtet wird und in der man davon leben kann, wenn man gut genug ist und hart dafür gearbeitet hat. Auch, wenn man das Pech hat, gut in etwas zu sein, was sich verlustfrei kopieren lässt.
lg
max -
Ein wahrer Rundumschlag, Herr Kollege. Vorab kurz:
Jeder Interessierte weiß, dass das Vorgehen der Verwertungsgesellschaften (nicht nur der deutschen) auf Kritik stößt, teilweise allgemein verständlich, teilweise aus opportunistisch aufgebauschten Erwägungen heraus.
Die Frage ist die nach der konstruktiven Konsequenz.Zum Enquete-Bericht:
"GEhMAl weg"-mäßiges konnte ich da bisher nicht herauslesen - weder beim besten Willen, noch beim schlechtesten.
Dass die Kombination privatrechtlicher Organisationsgestaltung mit "quasi-hoheitlichen" Befugnissen an sich kritisiert wird, auch nicht.
Wenn das DPMA als Aufsichtsbehörde nicht optimal funktioniert und eine Regulierungsbehörde gefordert wird - her damit!
Dazu müsste selbstverständlich der Gesetzgeber eingreifen und den 3. Abschnitt des UrhWarnG ändern - das ist doch nichts Aufsehen Erregendes.
Um das Maß der Kritik zwischen den Zeilen endgültig beurteilen zu können, sollten Interessenten den Bericht (noch) einmal genau lesen und entsprechende Stellen dann zitieren (können). Bin dabei.Zur Aufsicht:
Hier handelte es sich doch klar erkennbar um ein Missverständnis. Ich bezweifle, dass ein Herumreiten darauf sich konstruktiv auswirken kann. Lasst uns doch alle sachlich bleiben.
Die schwer vermittelbare Unterscheidung zwischen Aufsichts- und Regulierungsbehörde (beides Bundesbehörden) mitzuteilen, wäre dagegen weiterführend.
Wenn im Verfahrensgang Verwertungsgesellschaft -> Schiedsstelle -> Gerichte noch eine Regulierungsbehörde dazwischen muss - Warum nicht?
Potenziell käme das doch den sachlich kritisierenden Verwertungs-Kundigen entgegen.Zur Vergleichbarkeit mit anderen bösen Konstrukten:
Ibn beiden Fällen ging es um Maßnahmen einer öffentlich-rechtlichen Körperschaft einerseits ( GEZ) und einer mittels konkreter Rechtsvorschriften quasi zur Beliehenen qualifizierten privatrechtlichen Organisation (GEMA), die beiden in den konkreten Fällen zwar rechtmäßige Maßnahmen durchgeführt haben, wo sich aber trotzdem jeder normale Mensch mit gesundem Menschenverstand an den Kopf packt und sich fragt, in welcher Welt wir leben.
In diesem Zitat erkenne ich als einzige (vermeintlich den Vergleich legitimierende) Gemeinsamkeit, dass sich Menschen an den Kopf fassen.
Die Erhebung von Pauschalen für Leistungen, die nicht jeder In-Anspruch-Genommene in Anspruch nimmt, könnte zur Vergleichbarkeit führen, da ZPÜ-Abgaben vom Hersteller an den Endkunden weitergegeben werden dürften.
Dies geschah damals im Gegenzug zur enteignend qualifizierten Legitimierung von Tonbandkopien, vom BVerfG bestätigt. Man mag darüber streiten, ob das noch zeitgemäß ist - beim Vergleich zu Waffenherstellern fehlt jedoch die entsprechende enteignende Komponente.Zur Vergleichbarkeit mit Verleitung zum Diebstahl:
Die Veröffentlichung eines Werkes kommt doch nicht dem ordnungswidrigen Abstellen eines Fahrzeugs gleich! Die Freigabe von Dateien wird doch gerade vom Urheberrechts-Verstoßer vorgenommen, nicht vom Eigentümer. Vergleichbar wäre eher, wenn ein Autodieb ein fremdes Fahrzeug ordnungswidrig abstellt.
Haben sich eigentlich letztere ebenso gegen die Einführung von Lenkradschlössern und Wegfahrsperren gewehrt wie die Contentdiebe gegen DRM-Schutzverfahren? Ist das Überwinden eines Schutzmechanismusses nicht in beiden Fällen vergleichbar qualifizierend geregelt? Dass sich das im Falle unzulänglicher DRM-Technik im Dateibereich mit der legalen Privatkopie beißt, ist ein diskussionswürdiger, aber behebbarer Kritikpunkt. Es wird immer Techniken geben, Wegfahrsperren und DRM zu umgehen - sollte man sie deshalb legalisieren?Zur Vergleichbarkeit mit dem Musterschüler:
Gegen den Schutz der Kapitalisierung hast du ja an sich nichts einzuwenden. Der Gema-Akt des An-die-Tafel-Schreibens leuchtet mir dabei aber nicht ein. Will der Musterschüler seine Aufgabenlösung kapitalisieren? Ist insofern nicht eher der Nachhilfelehrer vergleichbar, der selbstverständlich regelmäßig entlohnt werden will? Mir hat die Gema noch kein einziges Werk aufgedrängt, ich benutze sie vollkommen freiwillig.
Der Künstler hat durchaus die Möglichkeit, seine Werke frei zur Verfügung zu stellen. Wer von dieser Möglichkeit Gebrauch macht, wird sich nicht gegen die entsprechende Nutzung wehren. Wenn sich jemand dagegen zur Verwerter-gesteuerten Veröffentlichung entscheidet, ist diese Entscheidungsfreiheit lediglich Ausfluss seiner urheberrechtlichen Befugnisse, die ihm möglicherweise erst ermöglichen, sein Werk herzustellen.Zur Hinnahme von Fremdnutzungen:
Wer sein Werk schutzlos im Internet veröffentlicht, nimmt hin. Wer sein Werk auf Datenträgern oder nur gegen Bezahlung im Internet veröffentlichen lässt, tut dies im Zweifel nicht. Dennoch muss faktisch aufgrund des hohen Aufkommens von illegaler Verbreitung einiges hingenommen werden, will man nicht den gesamten Internet-Verkehr überprüfen. "Über das Ausmass kann man ja distkutieren", schreibst du. Davon abgesehen, dass die Grenze des erträglichen Ausmaßes nur sehr schwierig zu bestimmen sein wird, empfinde ich es als richtig, dass die öffentliche Wahrnehmung nicht in die Richtung einer Ausweitung des Ausmaßes gelenkt wird, sondern in die Richtung einer geldwerten Anerkennung der Urheber-Tätigkeit.
Wenn Verstöße (nur) im Einzelfall geahndet werden, dürfte das verbleibende Ausmaß an Fremdnutzungen sich noch lange nicht im hinzunehmenden Bereich befinden, die Signalwirkung für Nutzer, die vor der Frage der Entgeltlichkeit ihrer Nutzung stehen, ist jedoch eine wichtige.Zum Ausblick:
Transparenzaufrufe werden wohl von den meisten Gema-Mitgliedern geteilt.
Sogar eine völlige Umstrukturierung von Verwertungsgesellschaften dürfte mehrheitlich auf wenig Gegenwehr stoßen.
"GEhMAl weg" erinnert mich dagegen eher an Transparente unbekümmerter Lobbyisten-Nachplapperer mit Fawkes-Terror-Masken.Find ich.
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Das ist echt krank mit der Gema.
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pbu, ich finde Deine Geduld, Hingabe und Ausführlichkeit mit der Du schreibst mehr als nur lobenswert!
(Ich finde das hat den ein oder anderen Stern verdient!!!)
lg
Xian -
Was Seelanne schreibt, hat echt Hand und Fuß. Die Musikindustrie in ihrer arroganten Dämlichkeit ist doch selber schuld daran, dass die Verbraucher sich auf illegale Kopien gestürzt haben wie der Bulle aufs Gatter. Als mit der CD der erste digitale Datenträger aufkam, hat man diesen künstlich verteuert, indem man die Margen ins Unermessliche getrieben hat. Hat ja sogar funktioniert - die CD hat das Vinyl ausgerottet. Viele kleine Acts sind an dieser von reiner Gier geprägten Politik zugrunde gegangen.
Etwas später kam dann aber - schockschwerenot, wie unvorhersehbar - die Möglichkeit digitaler und somit verlustfreier Kopien auf. Dann kam peer-to-peer sharing, und auf einmal waren die Labels ganz arme Opfer. Spätestens da hätten sie sich ja mal mit den relevanten technologischen Entwicklungen auseinandersetzen können, aber das wäre wohl zu anstrengend gewesen. Bis heute gibt es seitens der Labels und des Urheberschutzes keine an die gegenwärtigen kommunikationstechnischen Gegebenheiten angepassten Geschäftskonzepte. Stattdessen wird versucht, das bestehende Abzocker-Instrumentarium so auszubauen, dass die Nazis davon feuchte Augen bekommen hätten.
Ich gebe mal Folgendes zu bedenken:
- Vinylschallplatten lassen sich nicht verlustfrei kopieren und klingen sowieso besser als die ganze Kacke aus Nullen und Einsen.
- Eine CD in Millionenauflage ließe sich wirtschaftlich prima für drei oder vier Euro verkaufen. Die jetzigen Preise sind künstlich in die Höhe getrieben.
- Geistiges Eigentum ist ein künstliches Konstrukt, das nur im Rahmen einer radikal-kapitalistischen Gesellschaftsstruktur postuliert werden kann. De facto ist es so, dass eine Idee mir gehört, sobald ich sie aufgeschnappt habe. Sie besteht ja nur aus biochemischen Prozessen in meinem Gehirn, die unstreitig mein Eigentum sind. Wer die Idee vor mir hatte, hat sie ja immer noch - anders als den Oldtimer kann man eine Idee niemandem wegnehmen. Nur die Möglichkeit, sich daran zu bereichern.Ich hab auch keine Lösung für das Problem, dass Menschen von ihren Ideen leben können müssen, aber das ganze Geschwätz von "geistigem Eigentum" ist jedenfalls nichts als eine perverse Lüge, wie eigentlich jedem Vorschulkind klar sein müsste. Jeder, der sich ehrlich Gedanken darüber macht, erkennt sofort, dass es in der geistigen Welt so etwas wie Eigentum nicht geben kann. Dementsprechend sollte der gesellschaftliche Umgang damit der Realität angepasst werden. So lange das nicht geschieht, wird es weiter Probleme und Grabenkämpfe geben.
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