GEMA dreht durch...

  • Ich muss nicht von meinen musikalischen Ideen leben, da hast Du Recht. Das Problem lässt sich aber bei allem Mitgefühl für darbende Berufsmusiker nicht leugnen: Es gibt kein geistiges Eigentum. Was sich geistig verbreiten lässt, gehört automatisch jedem, der es verstehen kann - und das gilt in gewisser Weise auch für nicht-biologische verlustfrei kopierbare Daten.


    Es müssen auf jeden Fall Wege gefunden werden, um Künstlern ein vernünftiges Einkommen zu ermöglichen. Aber abstruse Phantasiegebilde sind dafür keine gute Grundlage.


  • Es müssen auf jeden Fall Wege gefunden werden, um Künstlern ein vernünftiges Einkommen zu ermöglichen. Aber abstruse Phantasiegebilde sind dafür keine gute Grundlage.

    die wege sind da ... nur ist ein teil der bevölkerung nicht bereit, sie zu nutzen ... das ist kein problem von verlustfreier kopierbarkeit, sondern von wertschätzung ... die passt aber nicht in das "geiz ist geil" weltbild ... und deshalb müssen neue wege her (die das aber bitte sehr nicht gefährden) :whistling:


    das ist imho der abstrusere denkansatz

  • Hm, mir hätte klar sein müssen, dass das nicht jeder versteht. Manchmal bin ich halt zu optimistisch.


    trommelfrosch
    Richtig. Wertschätzung ist ein guter Ansatz. Auch die kann man lernen. Was haben denn die ganzen Verlage, Rechteverwerter und Tantiemen-Eintreiber jemals dafür getan, dass irgendetwas wertgeschätzt wird? Dass die Menschen sich an Kunst erfreuen und dafür dankbar sind? Eine Möglichkeit wäre ja z.B., gute Künstler zu fördern und deren Werke zu veröffentlichen, anstatt mit Vollpfosten wie DJ Bobo Reibach zu machen. Hat die Abzocker aber nie interessiert. Und mich interessiert es jetzt auch nicht, ob die mit ihrem Scheiß weiter Geld verdienen oder nicht. Was ich umsonst kriege, nehme ich mir. Es gibt nur ganz wenige Künstler, bei denen ich das nicht übers Herz bringe...

  • Hm, mir hätte klar sein müssen, dass das nicht jeder versteht. Manchmal bin ich halt zu optimistisch.


    trommelfrosch
    Richtig. Wertschätzung ist ein guter Ansatz. Auch die kann man lernen. Was haben denn die ganzen Verlage, Rechteverwerter und Tantiemen-Eintreiber jemals dafür getan, dass irgendetwas wertgeschätzt wird? Dass die Menschen sich an Kunst erfreuen und dafür dankbar sind? Eine Möglichkeit wäre ja z.B., gute Künstler zu fördern und deren Werke zu veröffentlichen, anstatt mit Vollpfosten wie DJ Bobo Reibach zu machen. Hat die Abzocker aber nie interessiert. Und mich interessiert es jetzt auch nicht, ob die mit ihrem Scheiß weiter Geld verdienen oder nicht. Was ich umsonst kriege, nehme ich mir. Es gibt nur ganz wenige Künstler, bei denen ich das nicht übers Herz bringe...


    ein "vollpfosten wie dj bobo" erreicht vermutlich mehr leute mit seinen songs als du ... dass dir seine kunst offensichtlich nicht gefällt, ist völlig in ordnung ... dass dein geschmack über "fördernswert" oder "nicht fördernswert" entscheidet, ist auch ok, solange es deinen privaten plattenschrank betrifft ... darüber hinaus betrachte ich diese sicht als arrogant und dumm


    womit verdienst du doch gleich nochmal deinen lebensunterhalt?

  • Beam me up, Scotty.


    "Geistiges Eigentum" ist zunächst einmal nur ein Begriff, der das Recht an immateriellen Gütern umschreibt. Du sagst, dass z.B. Künstler von ihren Ideen leben können sollen. Das meint das Immaterialgüterrecht auch (nennen wir sie halt einfach Immaterialgüter, die nicht verkörperten Rechtspositionen).
    Du bist also zunächst mal mit dem Urheberrecht einer Meinung, aber nicht einverstanden mit dem Eigentums-Begriff (okay, den haben wir ja jetzt geändert).


    Weiterhin nicht zufrieden bist du mit bestimmten Machenschaften "der Musikindustrie". Wahrscheinlich meinst du große Konzerne, die den Markt bestimmt haben. Völlig richtig, hier wurden Entwicklungen verpasst, faul zurückgelehnt in Erwartung gewohnter sprudelnder Quellen. Auch da sagt das Urheberrecht nichts gegen, für eine maßvolle und vorausblickende Preispolitik ist es nicht zuständig.


    Wir beide meinen wahrscheinlich, Künstler sollten unabhängig von den bösen Konzernen existieren können. Genau dies garantiert das Urheberrecht. Ohne die Erlangung einer geschützten Rechtsposition ist der Urheber dazu nicht in der Lage. Wenn seine Idee Allgemeingut wäre, wären auch die bösen Konzerne berechtigt, seine Idee zu nehmen und machtvoll zu vermarkten. Z.B. nähme sich Sony die Känguru-Chroniken von Marc-Uwe Kling und verfilmte sie mit Mario Barth als Kleinkünstler und Oliver Pocher als Känguru. Kling um Erlaubnis zu bitten, ist Quatsch, weil: Was er umsonst kriegt, nimmt sich der Konzern.
    Wir beide meinen wahrscheinlich, das wäre irgendwie nicht gut. Das Urheberrecht meint das ebenfalls.


    Du bist nicht gegen urheberrechtliche Positionen - du bist gegen konzernmäßige Ausschlachtung. Das Urheberrecht ebenfalls.

    -
    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk

  • Was ich umsonst kriege, nehme ich mir. Es gibt nur ganz wenige Künstler, bei denen ich das nicht übers Herz bringe...


    Schön, wenn Dein persönlicher Geschmack Deiner persönlichen Skrupellosigkeit den Weg weist.....


    Vergiss bitte dabei nicht, das es das Recht der vielen Menschen ist, die Musik von DJ Bobo schöner zu finden, als die Musik von Dir oder mir!

  • Gut, dann kommen wir eben nicht zusammen. Ich dachte schon, Du meinst mit Wertschätzung, dass man etwas wegen seines tatsächlichen Wertes schätzt. Genau dieser relativistische Schwachsinn, dass auch Klang-Hospitalismus aus Plastik wie der von DJ Bobo seine Berechtigung habe, ist meines Erachtens der Grund für die Misere. Überleg doch bitte mal, dass der zu verteilende Wohlstand begrenzt ist. Was der schweizer Bäcker bekommt, fehlt einem tatsächlichen Künstler. Der Erfolg solchen Mülls rührt doch nur daher, dass die Menschen eben nicht lernen, Kunstwerke wertzuschätzen.


    Mit Geschmack, diesem Totschlagargument der Heilpädagogen, hat das nicht das Geringste zu tun. Ich mag auch keine Gagaku Musik, würde ihr aber nie ihren künstlerisch-kulturellen Wert absprechen.


    pbu
    Danke, dass Du das noch mal klarer formuliert hast, als ich dazu in meinem Furor in der Lage gewesen wäre. So geht mir auch auf, dass ich bestimmte Sachverhalte nicht richtig voneinander getrennt betrachtet habe - sehr hilfreich!

    Einmal editiert, zuletzt von scotty ()

  • Woher nimmst Du dir das Recht solche Grenzen zu ziehen?
    Woher kommen die Kriterien?


    Und was ist mit den Menschen (weltweit) die das berührt und denen das was bedeutet?


    DEIN Geschmack ist nicht DIE Wahrheit....


    Und: Wie kann etwas geistiges, was ja jedem gehört der es kennt, und dessen Nutzung nur "abstrusen Phantasiegebilden" entspricht auf einmal einen TATSÄCHLICHEN Wert für dich haben?
    :sleeping:

  • Wertschätzung ist ein guter Ansatz.


    richtig, dazu gehört auch die Wertschätzung gegenüber Kindern. Sorry aber in einem System, das in Kindergärten abkassiert, damit bei ein paar Hyperreichen in ihren Swimmingpool ein paar Groupies mehr rumschwimmen, ist nicht tolerierbar


    Mal loslassen von den überholten Strukturen, das wär auch mal ein guter Ansatz. Dazu sind die Köpfe aber offenbar zu eng.


    Die "verdienenden" Künstler sind nur das kleinste Opfer von dem ganzen Scheiss. Eher verzichte ich auf Berufsmusiker als auf Kinder, die singen wann und wo was sie wollen, ohne dafür abkassiert zu werden


    nur durch Realismus bringt man es zu etwas


    wenn man dafür ne Zeitlang nicht "gesetzeskonfom" ist, dann ist das richtig, sowohl individuell moralisch als auch für die Gesellschaft als Ganzes


    PS: ob einer ein Abmahnanwalt ist oder ein Anti-Abmahnanwalt, das ist doch egal, denn beide verdienen an dem selben System, der eine schläft nur besser. beide ändern aber leider nix am Grundproblem, sondern stabilisieren es

  • Bist Du nicht Staatsbediensteter? Also Hauptstabilisator?


    Ach ja, nebenbei: Sollen alle Kinderliedermacher das nur als Hobby betreiben dürfen?
    (Die Kinder werden übrigens nicht abkassiert....)


    Kindergärten kaufen von den Gebühren der Eltern und den Zuschüssen der Träger übrigens Essen, Erzieherinnen, Bastelaterial, Kindergärten.... warum nicht auch Musik?


    Dabei ist es ja so böse, wenn die reichen Handwerker sich von dem Geld für den Kindergartenbau einen schönen Lenz machen, die Erzieherinnen schauen ja auch nur den Bälgern zu und bekommen auch noch Geld dafür. Und wieso erdreistet sich jemand Geld zu verlangen, damit Kinder was zu essen haben? Wo leben wir eigentlich.....

  • ich schreibe hier nicht im Dienst, sondern nur Privat.


    Ach ja, nebenbei: Sollen alle Kinderliedermacher das nur als Hobby betreiben dürfen?


    in dem System sollte jeder Musik nur als Hobby machen und vllt beruflich was, das nicht die Groupies in den Swimmingpools vermehrt

    2 Mal editiert, zuletzt von Psycho ()

  • Xian, jetzt mal ehrlich: Was ist denn mit den Menschen, die von DJ Bobo berührt werden? Reden wir hier wirklich über die? Dann haben wir doch gar kein Problem. Der René hat ja genug Geld als Urheber. Michael Wendler auch. Was mich ärgert, ist, dass ein Künstler wie Alex Vesper bei DJ Bobo trommeln muss, weil eine verfehlte Kulturpolitik der Verdummung der Masse nicht entgegen tritt.

  • Der Alex trommelt da ber gerne.... den zwingt da niemand. Der hätte auch ohne DJ Kohle, weil er einfach saugeil spielen kann. Ich hab ziemlich abgedrehtes Zeug mit Alex im Schrank. Aber was Du für gut oder schlecht oder wertlos hälst ist völlig irrelevant.


    Und alle Menschen, denen DJ Bobo gefällt für dumm zu halten strotzt nur so vor Arroganz.

  • ich schreibe hier nicht im Dienst, sondern nur Privat.



    in dem System sollte jeder Musik nur als Hobby machen und vllt beruflich was, das nicht dier Groupies in den Swimmingpools vermehrt


    ich schreibe hier nicht im Dienst, sondern nur Privat.



    in dem System sollte jeder Musik nur als Hobby machen und vllt beruflich was, das nicht die Groupies in den Swimmingpools vermehrt


    Ach und Du willst das für alle entscheiden?
    Bist Du nicht ein Verfechter der Freiheit? Und Du willst mir die Freiheit nehmen, das als Beruf zu machen? Danke für das Gespräch..... 8|


    Übrigens schreiben die Anwälte hier auch nur privat, was für dich aber nichts zu ändern scheint.
    Für mich ändert es dann auch dein privates Geschreibsel mal nichts daran, dass Du Berufsstabilisator des Problems bist ;)

  • sorry, aber ich bin Manager, seit wann stabiliseren die irgendwas? die gestalten...


    ich schrub: "in dem System"


    wenn ihr das ändert, könnt ihr alles sein, auch Berufsmusiker

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