Gavin Harrison - Rhythmic Illusions Problem

  • Servus Gemeinde,


    da ich jetzt zum zweiten Male frustriert ausm Proberaum gewütet bin ( :cursing: ), dacht ich mir ich frag mal hier in die Runde ob jemand Erfahrungen mit den Rhythmic Illusions vom verehrten Gavin Harrison hat.


    Ich hab mal ein Beispiel hier um zu verdeutlichen was ich meine. Example 1A und 2A sind einfach, verschiebt sich aber die HH mit, wie in Ex. 3A, verspults mich extrem.


    edit: auf dem Buch dürfte Copyright sein, daher habe ich die Seite mal wieder rausgenommen. Gruß Chuck

    Die Quintessenz meiner Frage ist eigentlich, ob ihr, wenn der Groove sich um eine 16tel verschiebt, versucht, einen komplett neuen Groove zu fühlen, also an die Time gebunden, oder versucht ihr, den Groove zu fühlen und diesen als von der Time entkoppelt zu betrachten?


    Mein Hauptproblem ist, dass ich das nicht wirklich ins Gefühl bekomme, sondern immer streng mitdenken/zählen muss, damit ich da überhaupt (!) durchkomm. Ich weiß es sieht ultraeinfach aus, fühlt sich aber an wie die erste Schlagzeugstunde Deines Lebens 8| , was Harrison ja auch betont.


    Wie macht ihr das? Ich dacht mir ich frag jetzt mal, bevor ich noch ein paarmal frustriert und demotiviert den Proberaum verlasse. Evtl. ist meine Rangehensweise ja falsch.


    P.S. Achja, hab vorhin noch gelesen, dass Harrison sowas mit nem Bassline Loop übt, werd das nächstes Mal mal ausprobieren.


    Merci schonmal!
    Cheers,
    seven

    "I don't want to bore you cause I really hate long drum solos." - Roger Meddows-Taylor

  • der mist ist dann auf dem sogenannten "doubletime offbeat". Metronom an und klatschen bis man immer mehr das gefühl dafür entwickelt. Das so einfach als groove zu spielen geht mal eben nicht einfach so, dafür muss man sich erst eine gewisse versiertheit erarbeiten...

  • Danke erstmal für deine Antwort Buddy,
    nun, vorbereitend darauf gibt es einfache 16tel Verschiebungsübungen für die Snare im Kapitel davor.
    Das klappt bei mir ohne Probleme, das Gefühl ist auch da.
    Wenn aber der Klick, das linke Bein und das Gefühl gegen mich arbeitet, wenn die HH sich mitverschiebt schnalzts mich einfach aus der Bahn.
    Die Hauptfrage ist ja eben, wie ihr an sowas rangeht. Das Gefühl der Verschiebung zulassen und den Groove so zu hören wie er in der "straighten" Version war, oder nen neuen Groove fühlen? ?(

    "I don't want to bore you cause I really hate long drum solos." - Roger Meddows-Taylor

  • den Groove so zu hören wie er in der "straighten" Version war, oder nen neuen Groove fühlen?


    Doofe Antwort: Beides.


    Wenn du das kannst, dann hast dus verstanden ;)
    Sieht aber schön kompliziert aus..
    Hast du dir das schonmal irgendwo einprogrammiert und vorspielen lassen?
    Das könnte ungemein helfen.

    "Welches Pumporgan des Menschen ist hauptsachlich für den Blutumlauf verantwortlich?" - "Die Milz!"
    (siehe: Wildecker Milzbuben mit ihrem Hit Milzilein, Milzinfarkt oder Doppelmilz)


    "Ob-La-Di, Ob-La-Da, life goes on, brah"

  • Merci auch dir Anthrax für die Antwort,
    steinige mich jetzt nicht, aber da ist ja auch ne CD dabei.
    Das Problem beim Anhören ist folgendes:
    Der Groove verschiebt sich gehört anfangs, nach kurzer Zeit hast du dich aber eingehört und der Groove klingt so wie das straighte Original
    und jetzt kommts -> genau darauf zielt Harrison ab. Er sagt immer, der Zuhörer soll den normalen Groove hören. Für mich klingt das verwirrend und somit bringt mir leider
    das Hörbeispiel nix. 8|
    Aaaaach vielleicht sollt ich doch wieder mit den Rhythmic designs weitermachen :P

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  • der bezug zum metrum, also der 1-2-3-4 darf ja nicht verloren gehen. Somit ist das schon vom feel her ein anderer groove. Das der zuhörer den "normalen groove wahr nimmt....naja.... das ganze heisst ja nicht umsonst rhythmic illusions ;) ich bleibe dabei, dein gefühl für den doubletime offbeat ist noch nicht so ausgeprägt wie du vielleicht meinst ? Wie weit das gefühl dafür geht, weiss man leider erst wenn man es hat, und zwar richtig hat.

  • Das macht schon Sinn ja :S
    Hmmm....evtl. ist´s einfach so frustrierend, weil man sich nach fast 20 Jahren Drumming unglaublich ungern in die Situation eines blutigen Anfängers versetzt sehen will =)
    Vor allem klingt´s ja auch so, wenn man einen pfurzeinfachen Groove nicht hinbekommt :D

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  • Aus meiner Sicht besteht der ganze Sinn solcher Übungen darin, dass man selbst den Groove so wahrnimmt, wie man ihn spielt, also komplett als Offbeats. Sonst wüsste man ja nicht mehr, wo die Eins ist.

  • aber im schneckentempo kriegst du das doch hin oder ? Und dann eben immer weiter nach vorne arbeiten..... kennst du doch nach 20 jahren des trommelns. Das entsprechende feel sowas zu tun muss sich eben automatisieren. Solange bis man eins damit ist. Dass das seine zeit braucht ist ja sicher klar.

  • @ Scotty: ja ich fühl mich schon eindeutig wohler im Off Beat!


    @ Buddy: Jein :huh: Ganz langsam geht meist super...verhöre (der Ausdruck trifft das Gefühl wohl am ehesten) ich mich allerdings wieder, flieg ich mit wehenden Fahnen wieder raus X(

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  • @7: Ich weiß net, obs Dir hilft, aber vielleicht mit Klick, denn der is gnadenlos. Ansonsten auch Buddxs Tip: So langsam spielen, dass Du es gebacken kommst, Tempo kommt von selbst... muss ich Dir kaum erklären ;) Es gibt da so ein Wort, dass fürviele von uns ein rotes Tuch ist... fängt mit "G" an und hört mit "eduld" auf... Nur so, fürchte ich wirds... aber auch das weißt Du ;)


    Ansonsten tät ich noch sagen, spiel die HH mit auf den "vollen" Zählzeiten, oder noch nen Tipp: (Mach das am besten allein ,sieht sicher doof aus *hahahahahaha*): 1, 1+ usw. Kopf nach unten nicken... die offs nach oben, und dann spielst "einfach" nur, wenn der Kopf hochgeht ;) Oder probier einfach alles aus, Du wirst nen Weg finden und irgendwann "hörst" Du den Groove dann auch richtig im Kopf, und spielste ihn eh locker ;)


    Kopf hoch, das wird schneller als Du denkst ;)


    PS: Obs unbedingt ne Bassline sein muss... aber warum nicht, oder denk Dir irgend ne Melodie aus, die passen könnte. Du findest nen Weg... ganz sicher ;)

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Also erstmal dickes Danke für all die Kommentare!


    @Kride: Selbstverständlich übe ich mit Klick, das ist ja das fiese :P
    Und wie gesagt, solange sich die HiHat nicht mitverschiebt, ist die ganze Sache kein Problem, das krieg ich locker gebacken.


    Naja, ich klemm mich dann einfach nochmal noch intensiver dahinter.
    Ich denk mein Problem ist einfach, dass man es nach so langer Zeit nicht gewöhnt ist, innerhalb einer gewissen Zeitspanne SO wenig Fortschritte zu machen :wacko:


    Ist halt ein arger Selbstbewusstseins-Dampfhammer, vor allem wenn man denkt, doch eigentlich schon einiges drauf zu haben...aber man lernt ja nie aus =)
    Hat denn wer von euch Erfahrungen mit speziell diesen Übungen? Würd mich interessieren wie ihr das erfahren habt. Wie gesagt, der Meister selbst sagt ja, dass diese Sachen einen total aus der Bahn werfen und sogar er sich da am Anfang die Zähne ausgebissen hat :rolleyes:

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  • Wenn ich solche Übungen sehe, denke ich mir immer zuerst, bringt es wirklich was, dies zu können in Bezug auf die Musik die ich gerade mache, oder gibt es Übungen die musikalisch und vor allem "Banddienlich" interessanter bzw. wichtiger sind. Ich weiss nicht ob du Profi bist, ich jedenfalls bin Amateur und spielte früher eine zeitlang Semi-professienell, nun denke ich, solang der Bassist, Gitarrist usw. dies nicht
    spielen können, ohne sofort nachzuziehen, heisst im Klartext, die verschobene Sechzehntel würde sofort wieder zur 1 usw. macht das keinen wirklichen Sinn.
    Ich selber bin auch ein grosser Fan von Gavin Harrisson, aber der spielt halt in einer anderen Liga und vor allem mit Musikern die wirklich grossartig sind, aber wie gesagt, ich arbeite dann lieber an
    interessanteren und abwechslungsreichen Fills und nach wie vor an meiner Bassdrum Technik als an so "Kopfgschichten" .
    Also nicht ärgern, sondern neu sondieren. :rolleyes:


    LG

  • Naja die rechte hand führt den rhythmus meistens. Dabei will sie gerne rhythmische schwerpunkte haben, am besten den beat oder der "normale offbeat" ist auch noch easy zu fühlen. Jetzt soll die rechte plötzlich diesen synkopierten kram spielen....wen wundert es das die rechte sich unwohl fühlt.
    ich finde das grundsätzlich gut dieses doubletime offbeat ding als grundsätzliche ride-figur zu nehmen und diverse BD / SN kombinationen zu üben, da gewöhnt sich die rechte dran. Den beat dabei fühlen zu können oder mit der hacke mitzutreten macht auch sinn.

  • @ Buddy: Jupp das klingt natürlich logisch, so hab ich´s noch gar nicht probiert. Was ich probiert hab war, die 16tel in time ghostmässig in die Luft oder am Rim zu spielen, dann funktionierts natürlich. Die Hacke läuft eh immer mit.


    Kledrums hat allerdings vollkommen recht, genau die Gedanken kamen mir gestern auch schon. Rein definitionstechnisch bin ich Profi (egnl. profession -> Beruf) ja, weil ich damit den Großteil meiner Kohle verdiene. Andererseits hab ich aber auch momentan keine Einsatzmöglichkeiten für das Zeug, was mich natürlich auch schon auf den Gedanken der Sinnfrage des Ganzen gebracht hat. Ich wollts halt gerne für mich können und für evtl. andere Jobs. Wobei sich hier natürlich wieder die Frage stellt, wie effektiv ist das Ganze wenn man das nicht ständig übt?!?
    Da Kledrums die Sache mit den interessanteren Fills erwähnte: Harrison versetzt ja gerne mal seine zwar nicht einfachen aber auch nicht unspielbaren Fills so auf die Offs, dass sie teilweise unglaublich kompliziert, beeindruckend und schwer klingen, und das war eigentlich mein Hauptziel. Als Einstieg dachte ich, ist halt dieses Buch und die darin enthaltene Materie genau das Richtige.
    -> Evtl. denk ich also wirklich über ne Neusondierung nach 8|


    Find ich übrigens Klasse dass ihr euch da so reindenkt, danke ! :thumbup:

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  • ...und ich könnte mir vorstellen, dass es ein irrsinnig gutes training für die "innere uhr" ist


    Aber hallo! Das darfst Du aber annehmen....wenn Du das Zeug beherrscht (hab mal einige viele Seiten im Buch nach vorne gelugt) dann bringt Dich selbst ein ganzes Arsenal an anderslaufenden Metronomen um dich rum nicht mehr aus der Ruhe =)

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  • Hab das Buch auch.


    Ich habe mich relativ streng an Gavins Vorgabe gehalten. Ich habe auch immer im A Status (also wirkliche Zählzeit) gezählt, damit ich danach keine Probleme beim Wiedereinstieg hatte.
    Deswegen habe ich die einzelnen Beispiele zuerst langsam und mit Mitzählen eingeübt. Wenn du beim Spielen in den B Status (also in die Zeit, die durch die Illusion vorgegaukelt wird) fällst, dann hast du leider verloren ^^


    Für die Übung 3a (16tel Verschiebung) habe ich zuerst nur Hihat, dann Hihat und Bass und zum Schluss alles zusammen gespielt.
    Außerdem hilfts jeweils immer einen Takt normal und einen Takt verschoben zu spielen... da bekommt man ein Gefühl dafür, was abgeht. Anfangs ohne, dann mit Klick.


    Viel Erfolg auf jeden Fall. Es lohnt sich!


    PS: Auch ne coole Übung ist die, wo der Takt jedes mal ein 16tel weiter verschoben wird, bis man dann wieder normal rauskommt...

  • Ich habe jetzt die restlichen Beiträge nicht gelesen, aber nachdem ich mir das mal einprogrammiert habe stelle ich folgendes fest:


    Ich sehe und höre den Beat als "Extra-Instrument" - er ergänzt für mich das was ich da spielen soll.


    So wird aus einem bumtschack ein klickbumtschackklick - o.ä....


    Vielleicht ist das auch eine herangehensweise die helfen kann.
    Ich würde glaube ich sogar, um den Beat für mich anzupassen, den Klick auf dem Jamblock spielen. :Q

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  • ...und noch mehr Antworten...
    Na da hab ich ja jetzt einige Rangehensweisen die ich heute mal im Proberaum ausprobieren kann.
    Thanks Fellas :thumbup:


    Anfangs ohne, dann mit Klick.


    DAS werd ich jetzt echt mal probieren, ohne Klick hab ichs noch nie versucht, vielleicht machts mir ja nur der kleine genormte Kollege so schwer :P


    PS: Auch ne coole Übung ist die, wo der Takt jedes mal ein 16tel weiter verschoben wird, bis man dann wieder normal rauskommt...


    ...das ist doch krank :D


    Viel Erfolg auf jeden Fall. Es lohnt sich!


    Danke :)


    Ich sehe und höre den Beat als "Extra-Instrument" - er ergänzt für mich das was ich da spielen soll.


    Interessante Rangehensweise, auch so werd ichs mal versuchen zu sehen, danke! :)


    Vielleicht ist das auch eine herangehensweise die helfen kann.
    Ich würde glaube ich sogar, um den Beat für mich anzupassen, den Klick auf dem Jamblock spielen.


    Hab ich schon gemacht, und zwar im Sinne von Ghosts...dann ists gar kein Problem, ist aber auch klar, weil du deine Time auf den geraden Zählzeiten ja wieder hast :whistling:

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