Gebogene Böckchen nach dem Stimmen

    Hallo zusammen!


    Ich habe nach 15 Jahren Abstinenz mein altes Set reaktiviert. Die Felle mussten erneuert werden, sonst ist es noch top!
    Nachdem ich die Snare fertig gestimmt hatte, ist mir jetzt aufgefallen, dass sich die Böckchen neigen, und zwar der Schraune "entgegen". Ich weiß nicht, wie ich das besser ausdrücken soll, schaut mal aufs Bild.


    Meine Frage: Ist das OK? Haben die Böckchen ein "Spiel" drin?


    DANKE!!!


    PS: Das ist mein erster Thread hier. Ich habe vorher gesucht, aber dieses Thema nicht gefunden. Wenn das ein doppelter Eintrag oder die falsche Kategorie sein sollte: Sorry! Ich will nicht nerven, sondern bin ehrlich besorgt!

    Moin Philosolver,


    das sieht mir nach den Snare-Signature/Hilite Böckchen von Sonor aus. Werksseitig haben diese kein Spiel. Jetzt ist die Frage ob es sich um die Böckchen mit Gewinde oder Schraube handelt. Dementsprechend kann es sein, dass sich entweder die Mutter im Inneren des Kessel oder das Böckchen als "Mutter" gelockert hat - da würde ich als erstes nachschauen. Sollte dem nicht so sein, dann hat sich wahrscheinlich die Schraube gebogen und Du müsstest Sie ersetzen, wenn es sich um Böckchen mit Gewinde handelt oder aber bei der anderen Version die Schraube vom Böckchen "flexen" und ein neues Gewinde + Schraube einsetzen.


    Ich hoffe Du konntest mir bis dahin folgen 8| ???


    Viele Grüße,
    Thomsen

    sieht so aus, als wär das böckchen nicht ordentlich fest auf dieser kleinen metallplatte, die wiederum an den kessel der snare geschraubt ist, festgemacht. wenn das eine schraube ist, die von der innenseite des kessels das böckchen hält, kannst du sie ja einfach nachziehen, sollte das eine niete sein, wirds schwierig - glaub aber nicht, dass es eine ist, wär zumindest das erste mal, dass ich so eine befestigung seh...


    wichtig ist halt, dass du das reso-fell vor dem nachziehen aller beschlagteile abnimmst.
    was auch noch sein kann ist, dass du das snare-fell nicht bei allen teilen gleich angezogen hast. neigen sich alle böckchen so oder nur das eine?

    Diese Art Böckchen ist natürlich am anfälligsten: nur einfach (mit einer einzigen Schraube) gehalten und dann noch einseitig, also nur für eine Schraube zuständig. Klar dass da hohe seitliche Zugkräfte wirken.


    Mögliche Ferndiagnosen: 1) die innere Schraube des Böckchens muss festgezogen werden. 2) Die Böckchenhülse hat sich gelöst. In dem Fall wäre a) neues Böckchen und falls da nichts zu holen ist b) vielleicht noch was mit gutem Sekundenkleber zu machen. Wäre zwar nicht der Königsweg, aber mangels Ersatzböckchen besser als nix. Oder sich vom Fachbetrieb ein neues Böckchen drehen lassen.


    Was ist es denn für eine Snare? Sonor? Vielleicht gibt´s ja noch Ersatz. Eine gute Adresse zum gucken bzw. fragen ist http://www.stdrums.de/


    edit: upps, zu langsam. ;)

    Wow, das geht ja fix hier. Danke für eure Antworten! Die Böckchen sind innen mit Muttern befestigt. Die sehen auch gerade aus. Jedes Böckchen hält eine obere und eine untere Schraube. Ich werde dann wohl als erstes die Muttern innen festziehen und schauen, ob sich die Stimmschrauben verzogen haben.


    DANKE FÜR DIE SCHNELLEN ANTWORTEN! WAHNSINN! IHR SEID KLASSE!!


    Ach so, und ja: Ist eine 14" Hilite Snare.

    Solche Bilder kenn ich nur zu gut...
    Ich habe eine alte COB-Pancake Snare, mit unglaublich dünnem Kessel. Wenn man die Felle nur auf tiefe bis mittlere Stimmung bringt, verwindet sich das Messingblech schon so deftig, dass die Böckchen für Ober- und Unterseite in einem 20° Winkel zueinander stehen. Das sieht schmerzhaft aus, und man beginnt unweigerlich alle Spannschrauben zu lockern.


    Ich mag Piccolo-Snares aber gerne knackig und hoch gestimmt, und fand die Lösung mit großen Unterlegscheiben nicht ausreichend Stabil. Also hab ich mir da was ungewöhnliches einfallen lassen, und nun gehen sogar extrem hohe Stimmungen ohne Probleme:



    Das blau-grüne Teil ist ein 13" Kesselring, der 2cm schmaler ist als der Messingkessel. Der ist von innen mit Gewindehülsen gegen die Böckchen geschraubt, wobei diese Verschraubung kein festes Drehmoment hat, sondern einfach Locker angesetzt ist - grad so, dass nix klappert. Die Böckchen selbst sind sonst ganz normal am Messingkessel angeschraubt, und hier mit dem normalen Drehmoment festgezogen, wie sonst auch.


    Nochmal als Piktogramm:


    Da der Holz-Kessel innen alle Böckchen führt, und ringsum eingefangen ist, sitzt er jetzt Bombensicher an seiner Position. Er fängt sämtliche Spannungen nach oben UND unten auf, weshalb die Böckchen jetzt selbst bei extremem Pitch weniger als 5° zueinander haben.


    Der Aufwand ist natürlich schon recht hoch, aber das Ergebnis ist sehr gut. Der Messingkessel hat keine Berührungspunkte mit den zusätzlichen Bauteilen, und man spart sich riesige Unterlegscheiben direkt am Messingblech. Der Sound ist super und das Gewicht hält sich auch in Grenzen.



    edit: Ja, ist natürlich ein anderes Grundproblem - Bei dir ist es ja nicht der Kessel, der sich verbiegt.

    Einmal editiert, zuletzt von Jalokin_b ()

    Oh Mann, und ich hatte noch gehofft, dass ich es mit einer mechanischen Ausgleichslösung zu tun habe. Vielen Dank fuer eure beitraege.


    @jakokin: wo hast du den holzkessel her? Gebraucht gekauft? Und hast du die loecher selbst gebohrt, oder passte das schon? Sieht jedenfalls bombenfest aus.

    Der Kessel war in seinem früheren Leben mal ein orangenes Sonor 2003 Tom Tom, das einen Unfall mit einem sehr jungen Trommelanfänger und einem Hammer hatte.


    edit:
    Die Löcher hab ich dann passend gebohrt.


    Matzdrums: Selbstverständlich. Es ging um das Grundprinzip. Was man seiner Trommel dann letztendlich antun will, sollte man unbedingt vorher abwägen! Meine Modifikation ist allerdings spurlos vom Kessel entfernbar und verändert das Ursprüngliche Teil nicht. Es funktioniert aber auch nur, weil die Böckchen bei den Pancakes lange Gewindebolzen haben, die weit ins Kesselinnere überstehen...


    edit2:
    Bevor du irgendwas an der Trommel veränderst, zieh erst mal alle
    Schrauben an den Böckchen fest! Eigentlich sollte das Problem damit erst
    mal erledigt sein. Meine Lösung ist eher was für hoffnungslose Fälle oder offensichtliche Fehlkonstruktionen, wie die Pancake...
    Grundsätzlich ist die eleganteste Lösung, die Zugenergie gegenüberliegender Böckchen miteinander zu kombinieren, da dann nurnoch geringe Kräfte an den Kessel selbst abgeleitet werden.

    4 Mal editiert, zuletzt von Jalokin_b ()

    Danke zusammen! Ich habe jetzt erstmal die Muttern spack angezogen. Bisllang sieht es gut aus. Haette nie gedacht, dass ein solches Problem bei hochwertigen Teilen ueberhaupt entsteht.

    Schrauben können sich auch mit 24 Karat-Vergoldung lockern. :)


    Wenn es das war, ist alles ok. Beobachte einfach weiter die Schrauben und Muttern, manchmal löst sich durch die Vibrationen was. Ist quasi normal.


    SEHR KLASSE GELÖST!!!

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