"Oldschool Trommelsound"

  • Ich war lange in der Rock und Metalmusik unterwegs und habe somit lange geübt mein Schlagzeug fett, modern und knallig klingen zu lassen. Dementsprechend spiele ich ein Tama Superstar Custom mit EQ4 Batter Clear EQ3 Reso, Toms mit G2 Batter Clear und Resonant Glass (wie Diplomat) befellt, was für die Musik echt super klingt.


    Inzwischen bin ich aber mit meiner Band Tazer (http://www.tazerrocknblues.eu) im Bereich Rock'n'Roll und Blues unterwegs und höre auch hauptsächlich Musik in der Richtung. Dabei habe ich mich sehr in diesen holzigen singenden "Oldschool-Schlagzeugsound" verliebt. Ein Beispiel dafür wäre das Drumintro dieses Songs: http://www.youtube.com/watch?v=jeXChfKnh3I


    Die obligatorische Supra habe ich schon und der Snaresound passt direkt :) Wie sieht das aber mit Toms und Bassdrum aus. Kann ich mit den jetzigen Fellen irgendwie in der Richtung klingen? Wenn ja wie? Wenn nicht, was für Felle wären usus für solch einen Sound?


    Beste Grüße,
    Ghoul

  • Hallo,


    klingt nach großen Eimern mit nicht ganz so tief gestimmten Fellen.
    Letztere dürften eher normal sein, Ambassador Coated würde mir da einfallen.


    Der ganze moderne vorgedämpfte Scheiß und die dünnen Kessel taugen da relativ wenig.
    Mit ein bisschen resonanter Stimmung sollte da aber etwas machbar sein, jedenfalls bei den Toms,
    bei der Fußhupe kann man die Felle ja von ihren Spezialausstattungsmerkmalen befreien oder einfach
    die ohnehin preiswerteren Coated Ambassadors oder CS Black Dot besorgen. Die sind nicht ganz ungedämpft,
    aber im Verhältnis zum modernen Klang ein Wahnsinn.


    Grüße
    Jürgen


    PS
    An der Größe kommt man aber schwer vorbei. Old School heißt Männergrößen.


    PPS
    Die Friedhofskapelle geht ja mal ab wie Zäpfchen, ich bin doch glatt wach geworden. :thumbup:

  • Servus,
    jepp die Sache mit den Ambassador coateds kann ich nur unterstützen!
    Auf jeden Fall coated Felle, einlagig und so resonant wie möglich. Von Evans z.B. G1 coated. Auf der Homepage von Evans ist das eigentlich sehr geschmeidig mit der Fellauswahl, die haben so ne Art Konfigurator, schau Dir das doch mal an:
    http://www.evansdrumheads.com/…Batter.Page?ActiveID=3591
    Die BD muss natürlich ungedämpft sein. Ich hatte mal bei mir so ein Remo Ambassador Fiberskyn drauf, das klang echt ultraretro.


    Viel Glück!
    cheers,
    seven

    "I don't want to bore you cause I really hate long drum solos." - Roger Meddows-Taylor

  • Das heißt auch auf die Bassdrum ein Ambassador Coated und jedwede Kissen raus, ja? Hatte noch nie eine ungedämmte Bassdrum, bin mal gespannt :)


    Auf dem Toms hatte ich lange G1 Coated, das klang aber völlig anders. Waren aber auch recht tief gestimmt, vielleicht sollte ich denen noch mal eine Chance geben. Andererseits wird das Superstar wohl auch einfach sehr modern klingen, mit den Gussspanreifen und moderner Bauweise. Ab wann zählen diese denn als Männergrößen? Habe 22" 12" 16" und träume von einem 24" 13" 16" Ludwig Classic Maple... irgendwann.


    Das heißt zusammengefasst --> Einlagig, Coated und recht hoch gestimmt - Alle Schlagfelle! Richtig? Wie sieht es mit den Resos aus? Die Diplomat haben wahrscheinlich zu wenig Sustain für den Sound, oder?


    Danke schonmal für eure Hilfe,
    Ghoul

  • hey ghoul,


    ich muss mich da jürgen absolut anschließen. wenn man weiß wie es geht ist der stimmschlüssel des drummers bester freund (ich lerne bei jedem stimmen dazu).
    die mordernen felle lassen die drums absolut schäbig klingen (achtung, meine meinung). außerdem gibt es ja noch die 10%-regel bei vintage drums
    (eine vintage-trommel z.b. rogers, gretsch, ludwig, slingerland, sonor etc. hat zehn verschiedene dinge die ihren sound ausmachen)...


    aber felle sind schon mal ein guter anfang:


    [video]

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    SCIENCE FOR THE WIN!
    Ich habe Interesse an; Zildjian K-Istanbul und Avedis Rides und Hihats (bis ende 60er) sowie Sonor Drumsets bis 1990! :thumbup:

  • Evans hat ja noch resonantere Felle, die J1 Etched. Am Konfigurator siehst du wie die sich bezogen auf Attack, Sustain, Ton und Haltbarkeit ändern.
    guckstu: http://www.evansdrumheads.com/…Batter.Page?ActiveID=3591
    Sonst kann ich alles unterstützen was du schreibst, ja. Die coated musst du natürlich auf eine Mindesttonhöhe bzw. Spannung bringen um deren Soundcharakter vollends zur Geltung zu bringen.
    Evtl. auch mal im Drumshop deines Vertrauens (oder Big T.) anrufen was die meinen, sollten ja damit einigermaßen Erfahrung haben.
    Die Größen find ich eigentlich recht männlich, klar wummst ne 24er und tiefere Toms mehr.
    Die Resos würd ich erstmal lassen und schauen was du mit den Schlagfellen rausholen kannst.
    BD auf jeden Fall erstmal entdämpfen.

    "I don't want to bore you cause I really hate long drum solos." - Roger Meddows-Taylor

  • Auch ich kann mich nur meinen Vorrednern anschliessen. Felle in Ambassador-Stärke oder CS-Felle.. und große Trommeln.
    Der Sound des Graveyard-Songs entspricht meiner Meinung nach exakt diesen Vorgaben. Allerdings ist der Sound im Studio mit Compressoren, Eqs und den passenden Mikrofonen an der richtigen Stelle auch noch maßgeblich in diese Richtung gedreht worden.. klingt sehr geil!

    ..lieber Bla Bla, als Peng Peng!

  • Insgesamt, auch die Bassdrum, nicht zu tief stimmen. Vielleicht Filzstreifendämpfung am Reso bei der Bassdrum. Und bei den Toms versuchen, beide Felle nahezu gleich hoch zu stimmen. Vielleicht kannst du auch bei Ebay nach alten (new old stock) Fellen wie z.B. Soundmaster oder alte Ludwigfelle Ausschau halten, das kann aber dauern. Remo CS als Schlagfell lassen die Trommeln sehr mittig klingen, damit ermöglichst du nicht den Graveyard-Sound aus dem Beispiel, aber einen anders gearteten, hart-knackigen Retro-Sound aus den Tagen der seligen Concert Toms. Auf einer altmodischen Tom mit V-Ringen und recht runder Gratung klingen CS-Felle sehr annehmbar, wie ich finde. Bei den Superstars mit Gussreifen vermutlich zu knallig. Mit coated Emperors, relativ hoch gestimmt, könnte evtl auch was erreicht werden.

  • Danke für die ganzen Hilfreichen Tipps! Wenn ich mal wieder neue Felle brauche (die bisherigen sind noch ganz frisch, insofern muss ich erstmal weiter mit "modernem Sound" leben ;)) werde ich eure Ratschläge definitiv beherzigen. In der nächsten Probe werde ich direkt mal ausprobieren, was sich stimmtechnisch aus den derzeit gegebenen Umständen so rausholen lässt.


    Der Sound des Graveyard-Songs entspricht meiner Meinung nach exakt diesen Vorgaben. Allerdings ist der Sound im Studio mit Compressoren, Eqs und den passenden Mikrofonen an der richtigen Stelle auch noch maßgeblich in diese Richtung gedreht worden.. klingt sehr geil!

    wenn man weiß wie es geht ist der stimmschlüssel des drummers bester freund (ich lerne bei jedem stimmen dazu).


    Ich muss sagen stimmen kann ich inzwischen meiner Ansicht nach recht gut, auch wenn ich natürlich auch weiterhin stetig dazu lerne. Auch was sich mit Mikrofonie und entsprechenden Effekten noch alles rausholen lässt ist mir nicht unbekannt, unsere Aufnahmen habe nämlich alle ich verbrochen :D Wer sich einen Eindruck davon verschaffen will - auf http://www.tazerrocknblues.eu könnt ihr euch unsere Musik anhören, allerdings noch mit modernem Schlagzeugsound ;) Wir freuen uns immer über Rückmeldung, am besten im entsprechenden Hörzonenthread. Und nun entschuldigt die Eigenwerbung bitte ;)

  • Neben den Stimm- und Felltips, die natürlich unheimlich richtig und wichtig sind, darf man auch ganz und garnicht die Mikrofone, deren Positionierung sowie das Herangehen beim Abmischen vergessen.
    Wichtig ist in erster Linie, dass die Drums Charakter bekommen bzw. behalten. Das müssen die Mikros leisten können und auch so ausgerichtet sein, dass sie diesen Charakter einfangen.
    Beispiel: D112 ins Resoloch gesteckt: moderner, knackiger druckvoller Sound. Wenig Charakter. Gleiche BD, MD421 schaut aufs Resofell: leicht muffig, mittiger, boomy Sound. Durch Positionierung, aber auch durch das Mikro fängt man mehr Charakter ein. Wichtig dabei ist natürlich, dass man mit dem EQ die Mitten dann nicht rausdreht, denn die machen diesen Charakter ja aus.


    Grüße Marcus


    P.S.: und die Mugge hat selbst bei mir am morgen die Mundwinkel wieder nach oben gebracht :thumbup:

  • Hallo,


    das mit den Mikrofonen ist leider richtig.
    Das D 112 ist zwar besser als sein Ruf und kann an der richtigen Position erstaunlich viel abbilden, aber es ist natürlich irgendwann eingeschränkt.
    Geschlossenes Fell ist schon mal eine gute Idee, dann kommt auch keiner auf die Idee, das Mikrofon "falsch" aufzustellen.
    Das MD 421 ist leider sehr teuer. Etwas günstiger bekommt man das M 88 TG, das von der Form her für mich wesentlich praktikabler ist und über
    den Klang brauchen wir nicht diskutieren.
    Diverse Allround-Mikrofone, die gerne noch mehr kosten, sind natürlich auch prima. Die Spezial-Mikrofone sind meist für bestimmte Modeerscheinungen konzipiert,
    die färben dann doch meist eher modern, besonders die Neuen.


    Grüße
    Jürgen

  • moin.


    ich spiele auch ein superstar und hab auch lange zeit einen modernen sound gehabt, nun doch aber nach und nach meinen bevorzugten oldschoolsound gefunden, der sogar von einem befreundeten trommler, der hauptsächlich höherwertige vintagekisten spielt und damit auch genau diese musik "bedient", zumindest als tauglich empfunden wurde (o-ton: "seit wann klingt denn dein set so vintage??") er hat mein set bei nem gig mitbenutzt und war begeistert, und ich echt überrascht.


    auf den toms (12/14) hab ich remo weatherking vintage a coated als schlagfelle, resos sind amba clear, und auf der bd (22) ein aquarian sk2 clear als schlagfell und ein fyberskin mit 6" loch als reso, bassdrum nur geringstens zusätzlich gedämpft. ein geschlossenes reso hatte ich bisher noch nicht drauf, wird aber auch noch probiert.


  • das stimmt, dadurch, das dass reso allerdings ziemlich dünn ist und ichs ein wenig höher gestimmt hab, kommt erstaunlich viel ton aus der bd, für die art von schlagfell, hinzu kommt dann noch ein wenig dieser "mumpfige" bass. wie gesagt für mich persönlich und die musik die ich spiele perfekt. bei der bd werde ich trotzdem noch weitere kombinationen probieren.


    vielmehr gings mir um die tomfelle, die heißen nicht nur so, sondern sie klingen auch tatsächlich so. auf jedenfall ein tip.

  • Wie sieht es mit den Resos aus? Die Diplomat haben wahrscheinlich zu wenig Sustain für den Sound, oder?


    Ambassador coated (hier genau genommen G1 coated) über Diplo clear klingt so:


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