Wie finden wir das richtige Studio ?

  • Liebe Trommler,


    Meine Band und ich haben folgendes Anliegen: Wir machen
    inzwischen seit circa vier Jahren in wechselnder Besetzung Musik. In der
    aktuellen Besetzung (Git+Voc., Bass, Drums), spielen wir seit knapp anderthalb
    Jahren.


    Wir haben bereits einige, leider nur sehr amateurhafte,
    Aufnahmen in Eigenregie gemacht. Wir sind aber dennoch absolute Novizen im
    Recordingbereich, da unser damaliger Sänger das Recording koordiniert hat.


    Wir kamen also zu dem Entschluss, dass wir im Frühherbst ein
    professionelles, aber hoffentlich noch bezahlbares Studio aufsuchen möchten.


    Nun stellen sich uns einige Fragen, die wir gerne beantwortet hätten. Die da
    wären:


    → Gibt es Referenzpreise nach denen wir uns richten können ?
    Im Internet hieß es, dass ein Studiotag, also acht Stunden 320 Euro kostet. Ist
    solch ein Preis realistisch ?


    → Ist es möglich, dass man mit einem Budget von 1000 Euro,
    und dem Vorhaben ein ganzes Album, also ca. zehn Songs, ein halbwegs „radiotaugliches“ Album produziert ?


    → Wie muss man sich die Situation vorstellen ? Kommen wir
    morgens im Studio an und werden dann von einem Tontechniker betreut, oder wird
    nur das Studio per sé vermietet?


    → Gibt es Möglichkeiten, wie man ggf. günstiger, bei guter
    Qualität aufnehmen kann ? Also zum Beispiel Tontechnikstudenten, oder würdet
    ihr grundsätzlich davon abraten ?


    → Wie wird professionelles Recording grundsätzlich
    strukturiert ? Kann ich an meinem eigenen Schlagzeug spielen, oder ist das
    Equipment vom Studio vorgegeben ?


    → Nimmt man in einem Tonstudio in Takes auf , wird man zusammen abgenommen, oder ist das uns
    überlassen ?


    → Wie bereiten wir uns am besten vor ? Dass wir Tag und
    Nacht proben sollen, steht außer Frage.
    Ich persönlich bin etwas nervös, ich stelle mir die Studiosituation als
    ziemlich befremdlich vor.


    -> Gibt es besonders empfehlenswerte Studios im Raum Wuppertal, Düsseldorf, Köln ?



    Vielen Dank im voraus,
    Leon

  • → Gibt es Referenzpreise nach denen wir uns richten können ?
    Im Internet hieß es, dass ein Studiotag, also acht Stunden 320 Euro kostet. Ist
    solch ein Preis realistisch ?


    Es gibt sicher studios die im angegebenen Preisrahmen arbeiten. Man kann sich ja im Voraus ein Angebot machen lassen. Zum Berispiel über ein langes Wochenende oder so.




    → Ist es möglich, dass man mit einem Budget von 1000 Euro,
    und dem Vorhaben ein ganzes Album, also ca. zehn Songs, ein halbwegs „radiotaugliches“ Album produziert ?


    Meiner Meinung nach: Nein! Rechnet das mal nach: ein Studiotag 320 Euro. Also 3 tage= 1000 Euro (grob XD). Selbst wenn ihr in 1.5 Tagen zehn Songs an allen Instrumenten einspielen könnt, was ich für unmöglich halte. Braucht ihr einen halben tag um die Mikrofone aufzustellen, alles aufzubauen etc. Danach noch alles mischen und mastern lassen (Was der Tontechniker auch nicht in einer Strunde macht)...das macht man nicht mal so nebenher. Viele machen an 3-4 tagen eine EP. Also so 3-5 Songs.




    → Wie muss man sich die Situation vorstellen ? Kommen wir
    morgens im Studio an und werden dann von einem Tontechniker betreut, oder wird
    nur das Studio per sé vermietet?


    Kommt darauf an, was ihr mietet. Gibt beide Varianten.




    → Gibt es Möglichkeiten, wie man ggf. günstiger, bei guter
    Qualität aufnehmen kann ? Also zum Beispiel Tontechnikstudenten, oder würdet
    ihr grundsätzlich davon abraten ?


    Selbst aufnehmen, Bekannte, Kumpels, unmoralische Angebote...alles möglich.




    → Wie wird professionelles Recording grundsätzlich
    strukturiert ? Kann ich an meinem eigenen Schlagzeug spielen, oder ist das
    Equipment vom Studio vorgegeben ?


    Sowohl als auch. Die meisten Studios haben einen Grundbestand (zum Beispiel an Gitarrenverstärkern). Die meisten Musiker benutzen aber am liebsten ihre eigenen Instrumente. Man kann die Equipmentlisten fast immer auf der Homepage des studios einsehen.




    → Nimmt man in einem Tonstudio in Takes auf , wird man zusammen abgenommen, oder ist das uns
    überlassen ?


    Kann man meist aussuchen, wobei es bei vielen Musikrichtungen üblich ist, nacheinander aufzunehmen.




    → Wie bereiten wir uns am besten vor ? Dass wir Tag und
    Nacht proben sollen, steht außer Frage.


    Ich persönlich bin etwas nervös, ich stelle mir die Studiosituation als
    ziemlich befremdlich vor.


    Dazu gibt es einige Threads hier im Forum.



    Tipp: lest euch erst einmal etwas in die Materie ein, hier im Forum gibt es einige Diskussionen über aufnahmen und Studios. Es gibt auch viele Videos zum Thema.

    [url='http://www.drummerforum.de/forum/thread.php?postid=382638#post382638']Mein Saturn

  • Schreib doch mal Forumsmitglied Slo77y. Der hat gute Kontakte in die Studioszene.


    Aber 1000€ für n komplettes Album müsst Ihr aus Eurer Vorstellung streichen. Mach mal 3000 - 4000€ draus. Dann kan evtl. was Radiotaugliches dabei herauskommen.
    Liegt halt auch immer daran, wie fit Ihr seit, wie fertig die Songs sind etc....

  • Zur Vorbereitung:


    Ich weiß ja nicht wie profesionell ihr seid, aber zur Frage der guten Vorbereitung Studio,
    insbesondere für Dich als Drummer: Wie clicksicher bist Du? Auch dann wenn die Gitarre vielleicht Pilot-
    spur mitspielt und ziehen will?


  • → Gibt es Referenzpreise nach denen wir uns richten können ?
    Im Internet hieß es, dass ein Studiotag, also acht Stunden 320 Euro kostet. Ist
    solch ein Preis realistisch ?


    Das geht auch günstiger. Fängt meines Wissens etwa bei 250 Euro pro Tag inklusive Tontechniker an. Ich empfehle eine ausgiebige Preisrecherche.



    Zitat

    → Ist es möglich, dass man mit einem Budget von 1000 Euro,
    und dem Vorhaben ein ganzes Album, also ca. zehn Songs, ein halbwegs „radiotaugliches“ Album produziert ?


    Nein, definitiv nicht. Wenn ihr totale Könner seid, alle Instrumente simultan aufnehmt und auf diese Weise 4-5 Songs an einem Tag komplett einspielt (was einem Wunder gleichkäme), hättet ihr trotzdem nur einen Tag für Mix und Mastering übrig - also völlig unmöglich. Wenn der Tontechniker gewissenhaft arbeitet, schafft er maximal 3 Mixes am Tag. Das finde ich schon grenzwertig, weil seine Ohren dann schon müde sein dürften.




    Zitat

    → Gibt es Möglichkeiten, wie man ggf. günstiger, bei guter
    Qualität aufnehmen kann ? Also zum Beispiel Tontechnikstudenten, oder würdet
    ihr grundsätzlich davon abraten ?


    Ja, prinzipiell schon. Das ist aber meist mit Zugeständnissen verbunden. Vielleicht werdet ihr dann in freie Lücken in einem vollen Terminplan gequetscht und steht dadurch unter Zeitdruck. Die nächste Lücke ist dann erst Wochen später verfügbar. Wer gut betreut werden will, muss zahlen.




    Zitat

    → Wie wird professionelles Recording grundsätzlich
    strukturiert ? Kann ich an meinem eigenen Schlagzeug spielen, oder ist das
    Equipment vom Studio vorgegeben ?


    Du willst doch deinen Sound aufnehmen, oder?



    Zitat

    → Nimmt man in einem Tonstudio in Takes auf , wird man zusammen abgenommen, oder ist das uns
    überlassen ?


    Wenn ihr alle sicher seid, kann es sinnvoll sein, die Instrumente simultan aufzunehmen. Kommt dabei dann lediglich ein guter Drum-Take bei heraus, kann man dann immer noch spontan entscheiden, den Rest mit Overdubs zu machen.



    Zitat

    → Wie bereiten wir uns am besten vor ? Dass wir Tag und
    Nacht proben sollen, steht außer Frage.
    Ich persönlich bin etwas nervös, ich stelle mir die Studiosituation als
    ziemlich befremdlich vor.


    Richtig. Deshalb solltet ihr möglichst nah an der Studiosituation proben. Entscheidet ihr euch für Overdubs, musst du alleine zum Click spielen, und die anderen zu den jeweils vorher aufgenommenen Spuren. Das könnt ihr ja an eurem Proberaum-PC so nachstellen, oder?


    Wollt ihr simultan aufnehmen, würde ich empfehlen, dich den Click hören zu lassen und euch allen einen möglichst differenzierten Monitor-Mix auf Kopfhörern zu machen. Wenn ihr euch damit richtig wohlfühlt, und das bekommt ihr bis zum Herbst sicher hin, dann werdet ihr im Studio kaum böse Überraschungen erleben.


    Sobald ihr euer Studio gefunden habt, würde ich mit den dortigen Verantwortlichen die Details besprechen und eure Proben dementsprechend anpassen.


    Viel Erfolg!

  • Dann geb ich mal meinen Senf aus der Erfahrung der Aufnahme der ersten EP meiner Band dazu.


    → Ist es möglich, dass man mit einem Budget von 1000 Euro [...]

    Kann mich nur den Vorrednern anschließen, das wird eher nix. Strebt bei begrenztem Budget vielleicht erstmal eine EP an.


    → Wie muss man sich die Situation vorstellen ? Kommen wir morgens im Studio an und werden dann von einem Tontechniker betreut, oder wird nur das Studio per sé vermietet?

    Ich denke, dass das Studio erstmal nur "per sé" ist. In unserem Fall haben wir uns einen Produzenten gesucht, der nicht nur Ahnung von der Materie hat sondern auch viel Erfahrung. Der hat uns dann auch im Vorfeld auf's Studio vorbereitet, Vorschläge für die Songauswahl gemacht, auf Schwächen hingewiesen u.s.w. Zusätzlich war er dann auch Toningenieur, Mischer und alles in Personalunion. Der Studiobesitzer/-bewohner war nur am ersten 1/2 Tag zum Aufbauen mit dabei.
    Aber gut Möglich das Studios da auch Komplettpakete anbieten.


    → Gibt es Möglichkeiten, wie man ggf. günstiger, bei guter Qualität aufnehmen kann ? Also zum Beispiel Tontechnikstudenten, oder würdet ihr grundsätzlich davon abraten ?

    Grundsätzlich vielleicht nicht, aber wir haben mit Studenten nicht soooo dolle Erfahrungen gemacht. Wir waren in einem rießigen Studio mit mega Technik. Aber am Ende fehlte halt die erwähnte Erfahrung. Die ist meines Erachtens nach unbezahlbar.


    → Nimmt man in einem Tonstudio in Takes auf , wird man zusammen abgenommen, oder ist das uns überlassen ?

    Am Ende ist das der Band überlassen. Je nach Musikrichtung und Band und Fähigkeiten ist da auch jeweils was anderes das Optimum. Wir haben Drums, Bass und Rhythmusgitarre zusammen aufgenommen (ich als einziger mit Click). Den Rest dann als Overdubs. Mir kam das sehr entgegen nicht alleine auf dem Silbertablett Aufnahmeraum zu sitzen. Müsst ihr selbst entscheiden.


    → Wie bereiten wir uns am besten vor ? Dass wir Tag und Nacht proben sollen, steht außer Frage. Ich persönlich bin etwas nervös, ich stelle mir die Studiosituation als ziemlich befremdlich vor.

    Wie oben schon geschrieben, kann eine außenstehende Meinung helfen Schwächen aufzudecken. Die genaue Vorbereitung richtet sich natürlich auch nach der gewählten Aufnahmemethode. Wenn alle zusammenaufnehmen, gilt es auf Tightness und Zusammenspiel zu achten. Beim Nacheinanderaufnehmen muss auch jeder für sich selbst auf dem Click tight sein. Es kann auch helfen eine Vorproduktion zu machen, d.h. u.a. mit einfachsten Mitteln schonmal selbst aufnehmen und den Song wirklich "fertig" machen. Grade Gitarristen experimentieren gerne nochmal bei der Aufnahme. ;)


    Die Pros können da sicher noch viel mehr und genaueres zu sagen aber soweit meine Erfahrung.


    Viele Grüße
    Martin

  • Man sollte auch differenzieren ob es jetzt nur ums aufnehmen oder auch abmischen geht.


    Ich weiß nicht ob ich es überlesen habe, aber für was braucht ihr die Aufnahmen. CD, Demo,....
    Es stellt sich auch die Frage welche Ansprüche ihr habt.

    Alles wird gut

  • Eine radiotaugliche Produktion braucht m.E. ein viel höheres Budget (5000€ aufwärts), wenn ihr keine Studioerfahrung habt und euer eigenes Equipment nehmen wollt. Keine Studioerfahrung bedeutet wahrscheinlich mehr Zeitaufwand, genauso wie eigenes Equipment für den Toningenieur mehr Zeitaufwand bedeutet.


    Es ist eben auch die Frage, welche Ansprüche ihr stellt. Bei hochkarätigeren Produktionen ist es nicht unüblich eine volle Woche nur am Schlagzeugsound zu basteln - ohne, dass irgendwas aufgenommen wurde.


    Kenne es bisher so, dass für den Mixdown / Mastering Festpreise pro Song oder - wenn es nach Zeit geht - etwas weniger als für die Aufnahme veranschlagt wird.


    Ob ihr simultan oder einzeln einspielt hängt von euren Vorlieben, eurem Können und der Musikrichtung ab. Grooviges Zeug ist sinnig zusammen einzuspielen, Metal geht einzeln besser. Einzelaufnahme stellt aber nicht so hohe Ansprüche an die Musiker. Es ist weniger Druck da und die Wahrscheinlichkeit funktionierende Takes zu finden ist einfach höher, als wenn alle zusammen spielen (es sei denn man nimmt nach dem Zusammeneinspielen jedes Instrument von nem anderen Take, was aber irgendwie Quark ist).
    Sprecht einfach beim Tontechniker mal sog. Pilotspuren, Guidetracks etc. an ... ihr spielt dabei das Grundgerüst des Songs ein, aufgenommen wird bspw. Bass + Gitarre. Damit kannst du dann anfangen allein einzuspielen, hast aber gleichzeitig ne Orientierung, was dir ein besseres Gefühl für den Song gibt. Ich schätze, dass das am Ende auch am wenigsten Zeitaufwand benötigt (Stichwort Takes).

  • Vielen Dank für Eure zahlreichen, kompetenten Antworten !

    Ich weiß nicht ob ich es überlesen habe, aber für was braucht ihr die Aufnahmen. CD, Demo,....
    Es stellt sich auch die Frage welche Ansprüche ihr habt.

    In erster Linie dafür, dass wir einfach etwas eigenes, fertiges, gutes in Händen halten können. Von direkter Vermarktung kann keine Rede sein. Dafür sind wir zu unbekannt, das kann sich aber ja noch ändern.
    Die Ansprüche sind dennoch relativ hoch, da wir uns denken, dass wir die Aufnahmen auch benutzen wollen, um mal bei einem Label, Radiosender, oder bei Discotheken anzuklopfen.


    Ich weiß ja nicht wie profesionell ihr seid, aber zur Frage der guten Vorbereitung Studio,
    insbesondere für Dich als Drummer: Wie clicksicher bist Du? Auch dann wenn die Gitarre vielleicht Pilot-
    spur mitspielt und ziehen will?

    Grundsätzlich bin ich in der Lage zu Click zu spielen, bin aber kein alter Hase auf diesem Gebiet und habe mich immer schon davor gedrückt. Dass Click absolute Voraussetzung sein muss, ist aber klar :)

  • Dass die Songs 100%ig sitzen müssen ist klar. Was aber noch in der Vorbereitung enthalten sein sollte ist folgendes:


    - Tempi (bpm) für jeden Song bzw. - wenn nötig - einzelne Parts erörtern und festlegen
    - jeden Song mit Klick spielen: Du hast den Klick auf dem Ohr (In-Ears, geschlossene Kopfhörer) und die anderen spielen dazu ... wenn du das locker flockig intus hast, sollte es im Studio von deiner Seite keine Probleme geben. Es kann aber nicht schaden, wenn die anderen auch ein bisschen mit Klick übenm (u.U. müssen im Studio auch von den Mitmusikern ein paar Sachen mit Klick eingespielt werden).
    - wenn ihr Möglichkeiten habt die Klickübungen aufzunehmen, umso besser .. dann hört ihr genau, wo es ggf. noch hängt

  • Hallo,


    ich finde ein ganzes Album in 3 Tagen aufzunehmen für eine Band ohne Studioerfahrung ziemlich ambitioniert. Ich will Euch nicht entmutigen, aber ich glaube, Ihr habt da zu große Erwartungen.
    Ich würde für einen Song, der perfekt sitzt und wo das Arrangement steht und alles nur noch gespielt werden muss, ca. 1/2 - 1 Tag einkalkulieren, damit es wirklich sehr gut klingt.
    Es gibt sicher Leute, die ein Album an einem Tag einspielen können, aber die können dann auch zusammen "vom Blatt" perfekt runterspielen und machen niemals Fehler.
    Für alle normalen Musiker gilt: Wenn die rote Aufnahmelampe angeht, vergisst man in der Aufregung seine einfachsten Fill-Ins oder den Ablauf des Songs. Oder trifft bei einem Rimshot nur den Rim, oder verfehlt ein Becken und haut ins leere, oder vergisst 8tel auf der Bass und spielt bloß 4tel, usw.
    Dann muss ausgeflickt werden (Drop-In) oder der ganze Take neu gemacht werden. Da geht Zeit ins Land. Und die anderen langweilen sich. Gegen nachmittag spätestens werden alle hungrig -> Nahrungspause.
    Wird der Studiotag gegen morgens 9:00 Uhr begonnen, flaut es ab frühem Abend ab, und spätestens um Mitternacht sind alle im Eimer.


    Ich würde euch raten:
    * Macht Proberaumaufnahmen. Versucht mit dem Equipment, was Ihr habt (Mikrophone, Mixer, Interfaces) möglichst hohe Qualität rauszuholen. Nehmt jedes Instrument einzeln auf (Overdubbing), und auch mal Euch alle zusammen. Nehmt das ganze als Übungsphase, um zu lernen, "ein Studio zu spielen".
    * Ein Studio ist wie ein Instrument, man muss es spielen können.
    * Lasst dabei keine Fehler durchgehen. Strebt dabei Perfektion an.
    * Niemand hört sich als Werbedemo ein ganzes Album an.
    * Nehmt im Studio Eure 4 besten "kommerziellsten" Songs auf.
    * Das sind auch die Songs, die Ihr im Homerecording-Verfahren schon im Proberaum instrumententechnisch perfekt und vom Sound her zumindest passabel aufzunehmen geübt habt.
    * Damit seid Ihr dann gut vorbereitet, um Eure 4 besten Songs entspannt und mit Spaß an der Sache im "echten" Studio einzuspielen, wahlweise zusammen ohne Click, oder zusammen einer mit Click, oder alle auf Click, oder einzeln im Overdubbing-Verfahren.
    * Das entspannte am Studio ist nun, dass sich keiner von Euch um die Technik kümmern muss, das macht der Tonmensch. Ihr sagt ihm einfach, welchen Sound Ihr haben wollt.


    Ich würde lieber Geld ausgeben, um 3 oder 4 eigene Songs wirklich sehr geil aufgenommen zu bekommen, anstatt für das gleiche Geld ein Album, auf dem kein einziger Song, oder nur einer, wirklich gut gespielt ist.


    MfG

    "Es lohnt sich, in unserem Land zu leben. Da muss man für Werte eintreten, und wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist. Das ist die Freiheit eines jeden Deutschen." - Walter Lübcke, 22. 8. 53 - 2.6.19, ermordet.

  • Also ich kann es nur empfehlen, mehrere Studios mal von innen zu sehen und mit den Leuten dort über das Vorhaben zu sprechen. Da klärt sich ziemlich schnell, was sinnvoll und machbar ist, und was eher Traumtänzereien sind, die man sich aus dem Kopf schlagen kann.
    Schreibt verschiedene Studios an und holt euch Angebote rein. Die Studios sind ja auch auf der Suche nach Kunden. Trefft euch mit den Leuten und verschafft euch einen Eindruck. Sobald ein Studio einen gewissen Qualitätsstandard erfüllt ist die Entscheidung, welches Studio man nimmt, reine Geschmackssache. Also je nachdem, welche Bands/Musikrichtungen die sonst so aufnehmen, ob ihr euch in den Räumlichkeiten und mit den Leuten dort wohlfühlt.
    Ich hab mit meiner Band kürzlich die Erfahrung gemacht, dass man mit 800 Euro (und ihr habt ja 1000) auf jeden Fall schonmal eingeladen wird, um sich gegenseitig vorzustellen und das Vorhaben zu besprechen. Wir haben uns vier verschiedene Studios angeguckt und haben uns für das entschieden, was unserer Einschätzung nach am besten zu uns passt.
    Selbst wenn ihr nur gesagt bekommt: "Träumt weiter, mit uns wird das nix." seid ihr zumindest ein ganzes Stück schlauer.

  • Hi schmand,


    auch von mir das Feedback: Viel zu ambitioniert! Auch ich tippe bei Euch auf max. ein Song pro Tag. Und da stellt sich mir die Frage: Was wollt ihr mit 10 Songs??
    Als Demo taugt das überhaupt nicht, denn wer hört sich schon 10 Songs von Euch an, um Euch ggf. für die Disko zu engagieren?


    Lieber die besten 3-5 Songs nehmen und dafür viel Zeit gönnen. Bitte nicht unterschätzen: Habt ihr Euer Budget bis zur Dachkante ausgereizt und könnt nicht ggf. nachlegen, spielt ihr gegen die Uhr (der Zeitdruck ist sowieso schon groß). Und das heißt: Der Gitarrist schaut genervt auf die (gefühlt) langen Vorbereitungen fürs Schlagzeug, Du schaust irgendwann genervt auf seinen 10. Versuch, sein Solo sauber drauf zu kriegen. Und dann kommen Sprüche wie "Ach, das war doch schon ganz gut, lass das mal so."


    Dann lieber wenige Songs, die aber klasse und in guter Stimmung eingespielt, gemischt und gemastert.


    Viel Erfolg wünscht Dir
    Hajo K (born 'n' raised in Wuppertal :) Grüße in die Heimat)

  • ohne hier wieder den Altklugen spielen zu wollen:



    Die Gedanken die sich hiergemacht werden sind alle richtig und relevant... aber würden sich viel schneller von selbst ergeben wenn ihr wirklich mal in echt mit einem Studiomenschen sprecht.... 15min Telefonat und ihr seid schlauer als hier nach 3 Seiten...

    sieg natur.

  • Die Gedanken die sich hiergemacht werden sind alle richtig und relevant... aber würden sich viel schneller von selbst ergeben wenn ihr wirklich mal in echt mit einem Studiomenschen sprecht.... 15min Telefonat und ihr seid schlauer als hier nach 3 Seiten...

    Ach menno ... nu lass uns doch mal schreiben. :D

  • Liebe Tromnmler,


    entschuldigt bitte, dass ich erst jetzt antworte.
    Vielen lieben Dank für Eure wirklich sehr qualifizierten Antworten.
    Das hilft ungemein und hat uns definitv schon weitergebracht !

    Lieber die besten 3-5 Songs nehmen und dafür viel Zeit gönnen. Bitte nicht unterschätzen: Habt ihr Euer Budget bis zur Dachkante ausgereizt und könnt nicht ggf. nachlegen, spielt ihr gegen die Uhr (der Zeitdruck ist sowieso schon groß). Und das heißt: Der Gitarrist schaut genervt auf die (gefühlt) langen Vorbereitungen fürs Schlagzeug, Du schaust irgendwann genervt auf seinen 10. Versuch, sein Solo sauber drauf zu kriegen. Und dann kommen Sprüche wie "Ach, das war doch schon ganz gut, lass das mal so."

    Guter Denkanstoß, das hatten wir so nicht berücksichtigt.

    Viel Erfolg wünscht Dir
    Hajo K (born 'n' raised in Wuppertal :) Grüße in die Heimat)

    Ein herzlicher Gruß zurück!

    Die Gedanken die sich hiergemacht werden sind alle richtig und relevant... aber würden sich viel schneller von selbst ergeben wenn ihr wirklich mal in echt mit einem Studiomenschen sprecht.... 15min Telefonat und ihr seid schlauer als hier nach 3 Seiten...

    Da hast Du natürlich völlig recht. Nicht falsch verstehen, wir haben es natürlich eingeplant, dass wir auch aktiv auf Studios zugehen und direkten Kontakt suchen.


    Ihr möchtet professionell aufnehmen? Melde mich zur Stelle. Fragen? Einfach mal hier auf nen Kaffee einlaufen und quatschen.




    LG Moschus

    Du hast gleich eine pN. :)




    Viele Grüße,
    Leon

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