Wie bringt man Kindern das Schlagzeugspielen bei?

  • Ich habe leider fast noch keine Erfahrung und wollte mich da mal schlau machen :)


    Dann mach dich schlau :)
    Was du hier willst ist, dass wir dich schlau machen.


    Im Sinne der angesprochenen Schadensbegrenzung und Einstellung auf den kindlichen Erfahrungshorizont noch ein Beispiel:
    Keinder können sich oft bildliche Übertragungen gut vorstellen, weshalb ich gerne das Fell als Trampolin bezeichne, auf dem der Stock springen soll. Schwups wird der Ton nicht mehr abgewürgt.

  • Und einen 17 jährigen würde ich ohne das er selbst begleitet oder in irgendeiner Form betreut wird nicht als Lehrer an meinen Sohn ranlassen.


    Das würde ich so gar nicht mal sagen. Ein intelligenter, weltoffener und musikalisch kompetenter 17-Jähriger kann doch durchaus Kinder unterrichten. Man braucht auch keine pädagogische Ausbildung dafür. Wenn man es schafft, die wichtigen Inhalte so zu vermitteln, dass sie für Kinder verständlich und interessant sind, dann funktioniert das wunderbar.


    Unser Gitarrist - ein langhaariger, böser Rock&Roller, der erwachsenen Schülern auch schon mal zu vermehrtem Alkoholkonsum rät, wenn sie fragen, wie sie schneller spielen können - unterrichtet jetzt auch den 6-jährigen Sohn von Bekannten von mir. Kind und Eltern sind begeistert, obwohl unser Gitarrero keinerlei offizielle Qualifikationen vorzuweisen hat. Er kann halt gut mit Kindern und hat eine faszinierende Ausstrahlung. Zwar ist er älter als 17, aber das finde ich in diesem Zusammenhang nicht entscheidend.


    Man muss halt ausprobieren, was Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit der Schüler beflügelt, was ihre Begeisterung steigert, welche Erfolgserlebnisse sie motivieren; das gilt für Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Nur ist die innere Welt von Kindern halt anders, so dass man gute empathische Fähigkeiten und eine gewisse soziale und fachliche Intelligenz braucht. Ob man diese Qualitäten bei einem Ich-hab-keine-Ahnung-und-frag-mal-im-Forum-Typen findet, wage ich zunächst mal zu bezweifeln.

  • Da der Thread in eine andere Richtung abgedriftet ist, als ich eigentlich wollte, hier noch mal meine Frage (vielleicht ein bisschen genauer erklört):


    Wie erklärt man jemandem, der keine Ahnung Musik hat, was Notenwerte und Takte sind? Mein alter Lehrer hat mir mal von einem Konzept erzählt, bei dem der Schüler "Viertelnoten" auf verschiedenen Trommeln gespielt hat, ohne Noten allerdings. Wie erklärt man sowas am gescheitesten?

  • Mein alter Lehrer hat mir mal von einem Konzept erzählt, bei dem der Schüler "Viertelnoten" auf verschiedenen Trommeln gespielt hat, ohne Noten allerdings.


    Was spricht dagegen, dass du dich von deinem alten Lehrer coachen läßt?
    Oder frag' deinen Musiklehrer aus deiner Schule, wie er das so macht mit der Musik, dem Puls und den Noten.
    In wieviele Schlagzeugschulen (Bücher) für Anfänger hast du eigentlich schon deine Nase gesteckt?


    Unterricht à la "wenn ich nicht mehr weiter weiß frage ich das Forum" ist wohl eher suboptimal.


    Um dich nicht ganz hängen zu lassen zwei Tips:
    1. Man kann Trommelrhythmen verbalisieren, also sprechen ("BummTschak")
    2. Ein normales Set hat eine Snare und drei Toms, also vier mit den Händen zu bedienende Trommel unterschiedlicher Tonhöhe. Und jetzt sage ich noch 4/4-Takt. Punkt.


    Bitte lies dir nochmal den Post von Drumstudio1 durch und nimm' in dir zu Herzen!

    Le roi - c'est moi! :saint:

    Der Gesunde Meschenverstand liegt bei den Dinosauriern.

  • ich habe keine schlauen bücher gelesen oder sonstwas gemacht um zu lernen wie man mit kindern umgeht. Ich habe zig kinder im grundschulalter mit erfolg unterrichtet. Mir fällt es nicht schwer kindern das gefühl zu geben das sich kein druck aufbaut, und auch gewisse rumblödelei mit den kids liegt mir, vielleicht weil ich zum teil selbst noch ein "kleiner spinner" bin ;) Es gab nicht ein einziges kind mit dem ich nicht klar gekommen bin bzw. das kind nicht mit mir klar gekommen ist. Und wenn ein kind dann mal mit typischer gestresster kindermiene zum unterricht erschien, dann habe ich wie von freund zu freund geredet oder mal kurz den kasper gemacht und schon war das kindergrinsen wieder da. Egal wie blöd sich ein kind anstellt, als erstes suche ich den erkennbaren fortschritt und sei er noch so klein und dafür gibts reichlich lob. Wenn das kind dann gewissermaßen gestärkt ist, dann bekommt es instruktionen was zu tun ist, natürlich ohne zu überfordern. Welche kleinen schritte zu tun sind sagt mir meine fähigkeit als halbwegs brauchbarer schlagzeuger der etwas von der materie versteht. Jeder hat sein eigenes lerntempo und das gilt es mit respekt zu beachten. Ich lasse mich nicht davon anpacken wenn ein kind "lernprobleme" hat, denn letztlich ist das nicht mein problem. ich versuche das kind im ermessen des kindes zu fördern.
    Wenn man allerdings probleme hat welchen lernstoff man einem blutjungen kid vorsetzen kann, dann würde ich in der tat erstmal entsprechende schlagzeug-anfängerlektüre studieren. Und zwar wenns geht mehrere trommelbücher und dann mal versuchen nachzuvollziehen was wohl hinter der vorgehensweise der einzelnen methoden steckt.
    ich hätte zig ansätze für den anfang. meist wird bei mir als erstes erstmal 1-2-3-4 laut gezählt. Dann gleichzeitig dazu gewisses gespielt. Mir fällt jetzt kein kind ein welches nicht behindert war und nicht am ende der ersten stunde die hihat auf 1-2-3-4, die snare auf 2-4 und die bassdrum auf 1-3 spielen konnte. Dass das meist nicht sonderlich klang und langsam war ist klar. Wichtig ist dass das kind (auch erwachsene) sich zwischen den schlägen soviel zeit nehmen um drüber nachzudenken was als nächstes kommt, schneckentempo. Und wenn das zuviel verlangt ist, dann helfe ich eben dabei. usw. usw.....
    mein lohn ist natürlich das unterrichtsentgeld und etliche schokoladen weihnachtsmänner und osterhasen :) Von den ganz grossen gibts dann schonmal nen buddel whiskey ;)
    Ach ja....ich selbst habe keine kinder.

  • Meiner laienhaften Meinung nach gehört, gerade bei Kindern, neben technischen und didaktischen Fähigkeiten auch zumindest anatomisches Grundwissen dazu von wegen Haltung und so absolut dazu. Bei Erwachsenen auch, aber ich glaub, bei Kindern kann man viel früher viel kaputtmachen, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich persönlich würde mir nicht anmaßen, Dritte unterrichten zu können, auch wenn ich zwanzig Jahre Rumklopperfahrung nachweisen könnte.


    Die durchaus im Bekannten- und Freundeskreis mal aufgekommene Frage, ob ich dem Nachwuchs Trommelunterricht geben könnte habe ich grundsätzlich mit: »Nein, kann ich leider nicht.« beantwortet, diese Kompetenz habe ich schlicht und einfach nicht. Auch trotz zwanzigjähriger Rumklopperei.


    Falls mich (was eher unwahrscheinlich ist) mal jemand fragen sollte, wie ich dieses oder jenes Fill gespielt hab, dann würd ich das wohl zeigen/erklären. Aber mehr auch nicht.

    Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!

  • Hallo,


    ich würde mir auch nicht zutrauen, Anfängern das Gerät beibringen zu wollen.
    Dass ich 44 bin und rund 18 davon geklopft habe sei nebenbei erwähnt.


    Mir fehlt einfach das Konzept und dummerweise auch noch ein paar Grundlagen.


    Ansonsten trinke ich aber eigentlich die Schotten, nicht, dass das falsch verstanden wird, es gab da halt nichts anderes.


    Grüße
    Jürgen


    PS
    In Wahrheit trinke ich fast nichts, aber das ist uncool.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!