Schlagzeugunterricht: Zunächst linke anstatt rechte Hand als Führungshand - sinnvoll?

  • Hi,


    bin nicht besonders aktiv hier, weil nur noch für mich selbst ein wenig auf meinen E-Drums herumhacke.


    Mein 7jähriger Sohn allerdings... Nun ja, er lässt sich von mir nichts beibringen, was für beide Seiten wohl auch besser ist. Daher ist er in der Musikschule.


    Nun habe ich aber mitbekommen, dass der Schlagzeuglehrer dort sämtliche Schüler zunächst die linke Hand als Führungshand nehmen lässt. (Also linke Hand auf der HiHat usw.) Ich habe dazu jetzt nicht wirklich eine Meinung... Es soll dazu dienen, die linke Hand zunächst etwas zu kräftigen.


    Ja, das kann ja sein. Auch ist es für die Unabhängigkeit ja nicht das Schlechteste. Allerdings finde ich es behämmert, jemandem etwas zunächt mit der falschen Hand beizubringen. Was ist denn, wenn der Umstieg auf die "richtige" Hand nachher umso schwerer fällt? Ich habe auch noch nie von Gitaristen gehört, die ihr Instrument zunächst als "Andershänder" zu spielen lernen. Aber das sind jetzt nur Gedanken, weil ich noch zu keiner abschließenden Meinungsbeildung gekommen bin.


    Ich kann natürlich auch gucken, dass mein Sohn in der Musikschule links und Zuhause rechts spielt. Aber dann kann er das mit den Übungen ja eigentlich vergessen, weil er dann sämtliche Sachen direkt doppelt lernen müsste. Er ist ja auch erst 7 und der jüngste Musikschüler dort.


    Habt Ihr hier "professionelle" Meinungen?
    *g* Ich muss allerdings zugeben, dass ich als "Fast-Linkshänder" - ich sollte umerzogen werden - reines Rechtshänderschlagzeug gelernt habe. ;)


    Dran, drauf, drüber


    pelz

    „Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet.
    Wenn die erste Rede
    zensiert,
    der erste Gedanke verboten,
    die erste Freiheit verweigert
    wird,
    dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt.“

    Erik Satie

  • Ich als Schlagzeuglehrer hätte zuerst die Führungshand trainiert, damit man erstmal ein Gefühl für's Schlagzeugspielen bekommt. Meiner Meinung nach hat das Priorität - Unabhängigkeit schön und gut, nur gleich mit Links anzufangen hat meiner Meinung nach nicht viel Sinn. Ich habe 3 Jahre ausschließlich meine Führungshand trainiert, seit 2 Jahren trainiere ich intensiv die linke Hand und das linke Bein, weswegen es mir nun relativ leicht fällt, auch mit links zu führen. Ich sehe einen großen Vorteil darin, wenn man versucht, Beine und Hände aneinander anzupassen. Ich rede nicht davon, dass man mit beiden Händen gleichgut spielen sollte, sondern auch der linken Hand mal schwerere Sachen überlassen muss, damit man insgesamt sein Können erweitern und auch ganz neue Dinge spielen kann.


    Ihm dann das Linksspielen, wenn er damit nun anfängt, abzugewöhnen, wird relativ schwer sein, wenn er es lange beibehält und die Priorität, vorerst ein Gefühl mit der starken Hand zu entwickeln, bleibt auf der Strecke.


    Sorry wegen meinen verwirrend langen Sätzen. Ich habe gelitten. :whistling:

  • Hallo auch,


    ein Punkt ist doch, dass er Spaß an der Sache hat und weiterhin zum Unterricht gehen möchte.
    Wenn er zuhause mit "der Rechten" führt, entscheidet er das doch nach wie vor intuitiv für sich selbst und das ist erstmal positiv zu sehen.
    Was richtig oder falsch ist, gehört doch zum Lernprozeß dazu und so findet es für sich raus, was ihn weiter bringt und was eine Sackgasse sein kann, oder?


    Gruß, Guido

  • Also das mit dem "open handed" schaue ich mir mal in Ruhe an.


    Bei mir gab es damals ja immer nur die eine Hand und die war halt richtig, weil es irgendwie keine anderen Wege gab. Zumindest kannte ich sie nicht. ;)


    Ein 7jähriger, der gerade mit dem Schlagzeugspielen anfängt, entscheidet noch nicht wirklich selbst, mit welcher Hand er führt. Er vertraut erstmal seinem Lehrer.


    Es war halt nur blöd oder gut... -das weiß ich ja gerade nicht - ...das ich es ihm Zuhause genau andersrum gezeigt habe. Super blöd war, dass ich ihn "zurechtgewiesen" habe, da er die für mich untypische Hand genutzt hat. Jetzt habe ich halt beim Vorspiel - der Schlagzeuglehrer lässt seine Schüler immer Auftritte vor den Eltern machen - mitbekommen, dass er das bei jedem Schlagzeugschüler so macht.


    Da mein Sohn noch nicht so wirklich viel übt, möchte ich ihn ja auch nicht verwirren. (Er ist ja noch so jung und hat alle Zeit der Welt.)


    Wenn er älter wäre, würde ich da ja überhaupt kein Problem sehen. Aber andererseits ist ja auch vielleicht gerade das Alter gut, weil er noch nicht so verzockt auf eine bestimmte Hand ist... Ich muss gestehen, ich bin gerade etwas überfordert. ;)


    Aber in "open handed" lese ich mich auf jeden Fall ein.

    „Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet.
    Wenn die erste Rede
    zensiert,
    der erste Gedanke verboten,
    die erste Freiheit verweigert
    wird,
    dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt.“

    Erik Satie

  • Ich muss sagen, dass ich das für eine sehr gute Idee halte.


    Zum einen muss ich rückblickend feststellen, dass meine linke Hand immer zu kurz kam und ich das heute sehr bereue.


    Zum anderen möchte ich meine Erfahrung mit Schlagzeugschülern anführen, wobei erwähnt sein soll, dass ich das als Nicht-Musik- aber Lehramtsstudent nebenher mache, um etwas Geld zu verdienen.


    Ich hatte einen 8-jährigen Schüler mit dem ich gleichzeitig Rockbeats geübt und die Buddy Rich's Schlagzeugschule bearbeitet habe. Zuerst war es ein wenig ernüchternd, da der Junge ausschließlich die Rockbeats geübt hat - ebenso wie ich das früher getan habe.


    Also habe ich versucht, darauf aufzubauen und die neuen Figuren der Buddy Rich Schule schon vorher als Break zu schreiben, sodass er unbewusst schon das übte, was ich haben wollte und ihn weiter brachte. Außerdem konnte er somit neue Sachen auch gleich am ganzen Set umsetzen.


    Diese Sachen mit der linken Hand als Führungshand spielen zu lassen finde ich genial, da der Spaß, einen Rockbeat und keine trockenen Übungen zu spielen, erhalten bleibt und man eine weitere Lernebene hat. Dass dein Sohn im Unterricht links führt und zu Hause rechts spielt finde ich sogar noch besser. So lernt er beides anzuwenden. Vielleicht schaffst du es ja, ihn darin zu unterstützen. Will heißen, dass er 10 Minuten mit der linken Hand als Führhand spielt und danach wechseln darf. Nach meiner Erfahrung haben Schlagzeuganfänger oftmals weniger koordinative Probleme, als dass es für sie schwierig ist, sich länger auf eine Übung zu konzentrieren.


    Ich glaube, dass er nur davon provitieren kann, wenn er schon von Anfang an beidhändig spielt, vorausgesetzt - und das ist in diesem Alter das absolut höchste Lernziel - er bleibt mit Freude dabei, Schlagzeug zu spielen. Und das darf mit 7 Jahren auch gerne so aussehen, dass er einfach nur drauf eindrischt. Dabei "übt" er nämlich anfangs mehr, als Eltern denken und als er selbst denkt, da er einfach spielt und automatisch Dinge aus dem Unterricht umsetzt.

  • Hallo,


    ich versuche, mit vier Gliedmaßen zu spielen. Mache ich etwas falsch?
    Natürlich kann man etwas engstirniger sein und sagen, eine Hand spielt die Becken, eine die Kleine Trommel, der Fuß tritt die Hupe und der andere steht halt dumm auf der Hi-Hat.
    Man muss sich aber nicht darauf beschränken.
    Ich erinnere mich noch gut daran, dass früher in Zeitschriften oft Leserbriefe waren, wo Leute fragten, wie sie denn ihre (lahme) linke Hand mal auf Vordermann bringen. Auch hier konnte man das schon lesen.


    Ob man damit direkt anfängt oder erst mal den Weg des geringsten Widerstands geht, ist ein bisschen Geschmackssache. Wenn man Beides kann, schadet es jedenfalls nicht, behaupte ich mal frech.


    Grüße
    Jürgen

  • Na, da bin ich ja froh, dass ich gefragt habe. ;)


    Meine Sichtweise war ja offensichtlich ein wenig eingeschränkt. ;)


    Gerade BlaBlubbOrs Antwort finde ich da sehr ergiebig. Da ich auf jeden Fall möchte, dass er den Spaß nicht verliert, nötige ich ihn noch nicht zum täglichen Üben. Ich habe erst mit 14 angefangen und er hat ja schon mit 6 angefangen. Da kann er richtig locker bleiben. ;)
    Deswegen ist es mir auch recht, wenn er sich einfach nur an die Kiste setzt und ein wenig "herum drischt". Mich kann es ja nicht stören, weil er an einem E-Drumset herumkloppt.... ;)
    Das ist auch praktisch, weil er sich direkt Musik auf die Ohren von mir legen lassen kann.


    Ich werde es wohl jetzt so machen, dass ich den Schlagzeuglehrer einfach machen lasse und weniger hinterfrage, meinem Sohn aber zusätzlich meinen Weg zeige. Dann lernt er direkt beides, was nicht Schaden kann, sondern wohl eher gut ist. Mich hat die Schwäche meiner linken Hand immer etwas angenervt, weil sie immer etwas rumgeeiert hat.


    Cool, dann wird mein Sohn ja der Schlagzeuger, der ich niemals war... :D :D :D
    ...aber das ist er bestimmt schon nächstes Jahr... Diese jungen Säcke rocken ja mittlerweile die Welt mit einem kleinen Finger, wenn sie denn wollen. ;)


    Zumindest danke ich erstmal für Euer Gehör und Eure Meinungen. Sie haben mir sehr geholfen, meine "krampfigen" Wege zu verlassen. Denn eigentlich sollen es ja die Wege meines Sohnes werden. ;)
    Ich werde mich aber jetzt auch verstärkt hinsetzen und links führen üben. Mein linker Fuß ist ja schon recht gut.


    \w/

    „Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet.
    Wenn die erste Rede
    zensiert,
    der erste Gedanke verboten,
    die erste Freiheit verweigert
    wird,
    dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt.“

    Erik Satie

  • Hallo, Pelz!


    Gut, dass Du Dir das nochmal hast durch den Kopf gehen lassen. Denn mit genau dem Satz hier - na ja, nicht vom Wortlaut her, aber inhaltlich identisch:

    Allerdings finde ich es behämmert, jemandem etwas zunächt mit der falschen Hand beizubringen.


    hat mein Vater mir, als ich Anfänger war, "verboten", open handed zu spielen. Leicht zu beeindrucken, wie ich war, hielt ich mich daran, zumal ja alle meine Vorbilder "über Kreuz" spielten. Heute fluche ich immer noch über meine damalige Folgsamkeit und die daraus resultierte linksseitige Schwäche hinsichtlich Geschwindigkeit, Ausdauer, Präzision und Koordination.


    Lass Deinen Knirps das lernen, das wird im schlimmsten Fall nicht schaden und sein Spiel im besten Fall richtig aufwerten!


    Gruß
    André

  • [...] weniger hinterfrage, meinem Sohn aber zusätzlich meinen Weg zeige.


    Damit grätschst Du in ein anderes Lernkonzept....


    Du hast ja selbst geschrieben, dass die openhanded Variante ein erster Schritt in der Musikschule ist und durchaus "normal" zu spielen gelehrt wird.
    Entweder "unterrichtest" Du und Dein Sohn wird der zweite Schlagzeuger, der Du niemals warst oder Du überlässt es professionellen Lehrern.


    Momentan sehe ich (bei Dir) Ehrgeiz für andere. Das geht meistens nach hinten los.


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • Mit Links als Führhand anzufangen finde ich großartig. Es wird Deinem Sohn, zumal er so jung ist, sicherlich leichter fallen, später die Führung mit der starken Hand dazu zu lernen als andersrum. Open Handed bietet, soweit ich das überblicke, eigentlich nur Vorteile. Ich wäre froh, wenn ich das von Anfang an gelernt hätte.

  • Hallo,


    ich selbst spiele zwar "open handed", würde allerdings weder meine Linke als "Führhand" bezeichnen und auch ansehen.
    Mir ist das auch schon wieder zu dogmatisch. Ich sehe auch keinen wirklichen generellen Vorteil darin, mit der schwächeren Hand "führen" zu wollen.
    Ich meine, dass man alles mal ausprobieren sollte und nach eigener kritischer Bewertung musikalisch, aufbautechnisch, pragmatisch und persönlich geschmacksorientiert verwerten (sollte).
    Dieses Ganze, das ist gut und das ist besser und das hat nur Vorteile, das ist richtig, das falsch finde ich irgendwie einschränkend.
    Warum öffnet man nicht erst Mal den Geist?
    Ob die Hände dann kreuzweise oder offen oder gar bunt gemischt laufen, das ist doch zweitrangig.


    Grüße
    Jürgen


    PS
    Zurückhaltung bei der eigenen Brut fällt schwer, aber es wird leichter, wenn man die Zeit für die Instruktion des Nachwuchses einfach in eigenes Üben steckt.

  • Open handed bedeutet ja, dass man mit beiden Händen führen kann/muss, weil man auf der rechten Seite z.B. das Ride hat. Mit der nicht führenden Hand erreicht man dann jeweils das komplette Kit. Und wenn man schon als kleiner Stöpsel die schwache Hand mehr trainiert, ist das ganz sicher sehr förderlich für eine symmetrische Entwicklung.

  • Moin,


    für Dich und mich bin ich da ganz d'accord, aber die Dogmaten werden hier (oder woanders) durchaus definieren, dass man dann sein Ride-Becken auch links haben muss.
    Andere behaupten, das wäre etwas für Linkshänder etc.
    Alles schon erlebt hier.


    Ich finde auch, dass man - wenn man etwas flexibler ist - durchaus gemütlicher rödeln kann, vorausgesetzt man sitzt nicht an so einem rechtslastigen Gerät, was mir persönlich immer gruselig mundet, anderen dagegen ganz gut gefällt. Wie man allerdings die Anfänger behandeln soll, da bin ich mir unschlüssig, darf es allerdings auch sein, ich bin ja Unterrichtsnehmer und nicht -geber.


    Grüße
    Jürgen

  • Ich grätsche nicht in Konzepte. Es wäre nur nett gewesen, wenn mir der Schlagzeuglehrer sein "Konzept" erläutert hätte. Er weiß, dass ich selbst Schlagzeuger bin. Ein wenig Transparenz hätte nicht geschadet. :D
    Sein Konzept ist nämlich weder auf seiner Webseite, noch in seinem Schlagzeugbuch ersichtlich


    Wenn mein Sohn sieht, dass es mehrere Wege gibt, einen Rhythmus zu spielen, kann das ja nicht schlimm sein. ;) Außerdem sieht er es sowieso bei mir, wenn ich spiele. Wir haben die Kiste nämlich im Wohnzimmer stehen, wie sich das gehört. ;)


    Ich werde meinen Sohn weiterhin nach dem Konzept seines Schlagzeuglehrers spielen lassen. Ich werde ihn aber nicht davon abhalten, auch einmal anders zu spielen. Ich werde ihn halt nur nicht mehr "korrigieren", wie ich es getan habe. Ein "Korrigieren" scheint es ja dann auch gar nicht wirklich zu sein.
    Ich werde ihm aber auch nicht verschweigen, dass man auch die andere Hand als Führungshand nehmen kann.

    „Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet.
    Wenn die erste Rede
    zensiert,
    der erste Gedanke verboten,
    die erste Freiheit verweigert
    wird,
    dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt.“

    Erik Satie

  • Ich habe - wie viele hier im DF - auch 10 Jahre Unterricht gegeben und kann - gerade bei Anfängern - nichts Falsches daran finden, beide Hände zu fordern. Das macht das Leben hinterher bei Anwendungen im Ernstfall viel leichter und als Anfänger fällt es einem leicht, da noch keine "Konkurrenzmuster" aufgebaut sind. Schwierig wird es, wenn man sich mal auf eine Hand als "Führungshand" festgelegt hat, dieses Muster wieder zu durchbrechen - so wars bei mir.


    Wichtiger ist, dass der Lehrer motivierend wirkt und eine gute Beziehung zum Schüler aufbaut. Die Inhalte sind oft austauschbar, da hat auch jeder Lehrer andere Schwerpunkte. Dogmatismus ist beim Unterricht mit Kindern nicht wirklich angebracht, da gehts um andere Dinge. Ich finde, du als Vater darfst den Lehrer diesbezügflich auch legitim ausquetschen und deine Fragen ihm direkt stellen.


    An starrköpfigen Lehrern ist schon mancher verzweifelt. Ein sehr guter schottischer Drummer sagte mal auf meine Frage, warum er Rock mit traditional grip spielt: " My first teacher wouldn´t teach me if I don´t play traditional". Heute würde er matched grip spielen - aber jetzt hat ers halt so gelernt. Diese Aussage hört man von ganz vielen traditional-playern, die übereinstimmend sagen, dass der Background vom traditional grip in der Umhäge- bzw. Marschsnare liegt, die mit einem querliegenden linken Stock besser erreichbar ist. Diese Handhaltung ist also sinnvoll im fanfarenzug o.Ä., ist bei einem ergonomisch aufgebauten Set aber eher hinder- als förderlich...

    “If you end up with a boring miserable life because you listened to your mom, your dad, your teacher, your priest, or some guy on television telling you how to do your shit, then you deserve it.”
    Frank Zappa (1940-1993)

  • Bedenklich an der Sache ist es nur, wenn man dogmatisch und langfrisitg auf eine Seite gepolt wird. Wir alle sind etwas anders gepolt. In der Überzahl sind die Rechtshänder.
    Wer dogmatisch rangeht, hat lerntechnisch nicht bei jedem Erfolg. Mir hat man immer beigebracht auch mit der anderen Gliedmaße zu führen - als alternative, nicht als DAS richtige.
    Wo ist das problem einem 7 Jährigen direkt beides zu erläutern und ihn langfristig selbst entscheiden zu lassen, womit er zurecht kommt. Kein Kogmatismus, sondern Möglichkeiten aufzeigen und ihn die vor und nachteile selbst erfahren lassen. Beide Seiten zu fordern hat ganz klare Vorteile beim Spiel am Set. Es ernweitert den Horizont. Man darf aber auch nicht vernachlässigen, dass man immer auch eine starke und eine schwache Hand/Fuß hat. Das konsequent zu ignorieren bedeutet sich absichtlich einen zu engen Schuh anzuziehen.
    Das ist der ewige trade-off zwischen: "Die schwache Seite stärken um gleichmäßigeres und solideres Spiel zu erreichen vs. Sich selbst ausbremsen weil man immer gegen seine natürliche Veranlagung gedrillt wird".


    Ein guter Lehrer wird am anfang genau abklopfen wo die Schokoladenhand und-Fuß liegen, dann weiß er genau wie er den Unterricht angemessen gestaltet und die richtige Dosis zwischen dem Trade off findet. Ich denke (hoffe) mal der Lehrer will was bestimtes damit bezwecken, wenn er zunächst der linken Hand das Führen überlässt. Aber es hängt nunmal von der Kenntnis der Polung ab, ob das am Ende auch Erfolg hat. Wenn ich jemandem beibringen will auf der anderen Straßenseite zu fahren, dann macht es wenig sinn die linke Seite zu wählen, während meine Schüler sind alle Engländer sind. ;) Schritt 1 ist immer: Wo muss ich den Schüler abholen - Wo komt er her und wo steht er. Ein deutscher Fahrlehrer wird es in England nicht weit bringen, wenn er die dortigen Gegebenheiten nicht kennt oder gar ignoriert. Es geht doch nicht darum sein Ding auf andere zu übertragen, sondern anderen Wege aufzuzeigen ihren eigenen weg zu finden. Was hat man als lehrer davon jemandem Sein ding aufzuzwängen? Nichts. Das zeugt nur von Ignoranz und Inkompetenz.

  • Ich finde ja, Mädchen sollten mit links spielen. :D


    Das war der Versuch eines Scherzes. :P

    „Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet.
    Wenn die erste Rede
    zensiert,
    der erste Gedanke verboten,
    die erste Freiheit verweigert
    wird,
    dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt.“

    Erik Satie

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