Erfahrungsbericht Tascam LR-10 (Trainer f. Instrumente)

  • Mahlzeit!!!


    Ich hab mir neulich "aus versehen" dieses kleine putzige Gerät gekauft, eigentlich auf der Suche nach dem DJ CD Player für meinen Übungsraum und Partyraum ... aber wer braucht nen DC Player!? Als ich dem Verkaufsfredel erklärt habe was ich damit machen will und warum ich unbedingt ´ne Loopfunktion haben möchte und die Möglichkeit ggf. langsamer zu machen hat er dieses Tascam rausgeholt:


    http://www.tascam.de/lr-10.html


    Wenn man da ´ne CD reinlegt geht die leider inne Dutten weil der passende Schacht bei diesem MP3 Player fehlt, aber ansonsten ist das Ding an zumindest meinem Schlagzeug nicht mehr wegzudenken. SD Karte ist schon drinnen, Batterien sind auch dabei also konnte es losgehen: Also hier mal ein paar Zeilen wie es mir dabei ging ;)


    Auspacken: Wie jedes asiatische Gerät ordentlich in ´nem Pappkarton verpackt, darin wieder kleine Pappen mit in Plastikfolie gewickelten Inhalten. Ausserdem das mitgelieferte Zubehör, leider sehr überschaubar; Der Gerät, 2GB SD Karte, 1 Satz Batterien, USB Kabel und die verhältnismässig ausführliche Bedienungsanleitung. Bei einem Preis von 170€ wäre zumindest ein Netzadapter und wenigstens irgendwelche billigen Kopfhöhrer zu erwarten gewesen.


    Erster Eindruck: Man hält nach dem auspacken dann ein handliches Gerät in den Fingern, findet sofort den Einschalter und kann auch gleich intuitiv loslegen. Da ich gerade keine Datenträger mit ner MP3 zum testen in der Hand hielt war das erste was ich ausprobiert habe die Aufnahmefuntion. Mit einem krächzenden "Alle meine Entchen" das meine Tochter liebenswerter Weise eingespielt hat ging nun das abendfüllende Spielen los. Intuitiv bediendend konnte ich dann problemfrei die für mich relevanten Funktionen Testen:


    Aufnahme: Bedienung erfolgt über ein klassisches Bedienfeld wie wir es alle von früher von unseren ersten Kassettenrecordern bis heute kennen. Gespeichert wird im aktuell geöffnteten Ordner auf der SD Karte, irgendwo im Menu kann man auch einstellen wie die Dateien genannt werden sollen. An der Seite gibt es ein kleines Rädchen um den Aufnahmepegel zu regeln, eine entsprechende Anzeigt findet sich auf dem aufgeräumten, aber etwas kleinen Display. Die Qualität der Aufnahme ist über den kleinen eingebauten Lautsprecher annehmbar, mit Kopfhörer als gut zu bezeichnen. Allerdings muss man wie bei all diesen kleinen Handaufnahmegeräten ein wenig mit Aufnahmepegel und Postionierung spielen um gewünschte Ergebnisse zu erlangen, was aber zu erwarten war. Fertige Aufnahmen kann man schneiden.


    Abspielen: Klassisches Bedienfeld, Ordner/Dateien werden in normaler Baumstruktur angezeigt. Die Mehrfachbelegung gerade der Play-Taste mit anderen Funktionen (in diesem Fall Auswahl-Bestätigungstaste beim browsen) ist leider nicht gekennzeichnet, so habe ich mich erst über fehlende Funktion aufgeregt. Wenn man also etwas mehr als nur abspielen will muss man erst zwei oder drei kleine Verständnishürden überwinden bevor es intuitiv weitergeht. Die Ausgabelautstärke wird nicht über das Rädchen für den Aufnahmepegel, sondern über zwei dafür vorgesehene Tasten gesteuert. Wenn man zu einem Song spielt kann man über die eingebauten Mikros sein eigenes Instrument mit auf die Kopfhörer legen. Als ich das herausgefunden habe war die getrennte Regelung einleuchtend. Leider kann man diese Kombination aus MP3 und sich selbst nicht aufnehmen ;(


    Den abgespielten Song kann man von 0,5 bis 1,5 mal so schnell abspielen wie die Aufnahme ist, ausserdem gibt es eine Loop Funktion (für mich Kaufkriterium Nr.1) um die gewählte Sequenz immer wieder hören zu können. Eine Handvoll Effekte die man zuschalten kann sind eine lustige Spielerei, aber ich sehe keinen Sinn drin, ist vieleicht eher was für Leute die das Ding für ihren Gesang nehemen???


    Lautsprecher: Der eingebaute Monolautsprecher wird seinem Namen nicht gerecht. Ohne Kopfhörer sollte man bein abspielen die Finger von den Sticks lassen wenn man was hören will, die Kopfhörerlautstärke hingegen ist 1a, und vor allem selbst bei maximaler Lautstärke noch ohne klirren und nicht zu laut.


    Metronom: Das Metronom hat nur die wichtigsten Einstellmöglichkeiten, also Geschwindigkeit und Taktart. Nix programmierbar o.ä. aber für den anspruchslosen Hausgebrauch eine praktische, gerätesparende Zusatzfunktion.


    Stimmfunktion: Die ist zumindest für den Schlagzeuger völlig unbrauchbar, soll wer was drüber sagen der sein Instrument damit stimmen kann. Meine Tochter hat sich allerdings sehr über den Kammerton A gefreut ;)


    Balanceregler: Macht was sein name verspricht, allerdings nur sinnvoll wenn man Aufnahmen für mehr als nur Selbstkontrolle verwenden möchte, da das Gerät selber nur mono abspielt, womit die Balance völlig Mumoe ist ...


    Zuletzt ist da noch diese Taste die "Key" heisst und von der ich Mangels Interesse noch nicht wirklich sagen kann was dahinter steht ;( und diese praktische "Home" Taste die einen immer wieder zurück auf den Hauptmonitor, also die Abspielfunktion bringt. Das Steuerkreuz bedarf sicher auch keiner Erklärung, zumal hier die zusätzliche Bedienmöglichkeit aufgedruckt ist. Wenn man während des abspielen "nach unten" drückt schaltet sich das Mikro zu.


    Anschlüsse: USB als Stromversorgung oder Datenanbindung, beides auf einmal geht nicht, warum auch immer. Line in/Line out eben als Ein- und Ausgang, sowie ein anschluss für ein optionales Remote Pedal und eine ebenso optionales Netzteil.


    Die Lebensdauer der Batterien überzeugt bisher. 4 Abende Dauereinsatz von ca. 3 Stunden und die Batterie wird noch immer als voll geladen angezeigt.




    Fazit: Zum üben allein zu Haus gedacht und wunderbar geeignet. Die wichtigsten Geräte, die ich persönlich am Schlagzeug nutzt (Abspiel-, Aufnahmegerät, Metronom) in völlig ausreichendem Funktionsumfang vereint. Das in einem etwas mehr als Hosentaschen grossem Gerät. nach ein oder zwei kleinen Hürden absolut intuitiv zu bedienen, die Klangqualität (Kopfhörer) ist für den Hausgebrauch völlig ausreichend, nur der Lautsprecher ist etwas unmotiviert gestaltet worden. Das einzige was fehlt ist eine Option das Ding am Schlagzeug zu befestigen (Gewinde oder Klett z.B.) Wobei Trommler definitiv nicht die ursprünglich anvisierte Käufergruppe sind ...


    Man hat zwar drei Geräte in einem, Trotzdem wären 20€ weniger passender gewesen, oder wenigstens ein Netzteil mehr. Preis/Leistung sind vertretbar, aber auch verbesserbar.




    Vieleicht hab ich ja irgendwem irgendwie helfen können!?!




    Bawi!

    Einmal editiert, zuletzt von Bawitdaba ()

  • Hi Bawi,


    eine Frage zu Deinem interessanten Artikel. Hast Du auch Dein Drumming auf dem Gerät aufgenommen, oder nur zu "Alle meine Entchen" gespielt? Mich würde interessieren, wie die Qualität der Aufnahme beim Schlagzeug ist.


    Gruß


    Jürgen

  • Alle meine Entchen musste nur für die erste Testphase herhalten ...


    Die Aufnahmen vom Schlagzeug waren zuerst sehr dürftig ... wenn man ein wenig mit der Positionierung gespielt hat wirds dann aber besser, allerdings definitiv nicht kommerziell zu gebrauchen, zur Selbstkontrolle oder auch um mal wem was vorzuspielen völlig ausreichend ...


    Wenn ich das Teil nicht vergesse mache ich mich morgen mal an ein paar Probeaufnahmen mit Band ...

  • Hallo,


    ich bin zur Zeit auf der Suche nach einem geeigneten Gerät, um zu konservierter Musik spielen zu können und da fiel mir der (hier genannte) Tascam LR-10 unter die Augen. Bzw. der verwandte CD-basierte "Trainer" CD-VT2 (da die Aufnahmefunktion für mich überflüssig und das Speichermedium zweitrangig ist).


    Proberaumtaugliches (also schnelles, zuverlässiges) Handling sind für mich das A und O!


    Der obige Bericht ist schonmal klasse. Danke dafür! Kann jemand darüberhinaus noch etwas über die physische Bedienbarkeit berichten? Sprich, aus welchem Material sind die Knöpfe, lassen sie sich schnell und exakt drücken und sind sie robust? Wichtig ist das für mich besonders im Zusammenhang mit der A/B-Loop-Funktion; ob die Loops sich sich ohne Probleme exakt setzen lassen.


    Vielen Dank für eure Hilfe!


    P.S.: Ich wär auch für Hinweise auf alternative Geräte/Lösungen (möglichst nicht PC-/Laptop- oder Smartphonebasiert) sehr dankbar.

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