Wie sehen Musiker den Mainstream ?

  • Das A Perfect Circle technisch stagniert kann man wohl nicht behaupten. Ich zähle toto und co. sowieso nicht wirklich dazu, nur weil sie ein paar hits hatten.


    In welchem Radio läuft denn A Perfect Circle????


    Und Toto haben 40 Mio. Alben verkümmelt (xian war 1 Sek. schneller =) , mit sehr massentauglicher (Mainstream??), aber eben auch fantastisch produzierter und gespielter Musik. Du laberst etwas planlos rum, wenn du mich fragst ?(


    Oder haste Toto und Tocotronic durcheinandergehauen??

    667 - The Neighbour Of The Beast!!

  • Zugegeben: Denke ich an Toto fällt mir nur Rosanna, Hold the Line und Africa ein...

    "Welches Pumporgan des Menschen ist hauptsachlich für den Blutumlauf verantwortlich?" - "Die Milz!"
    (siehe: Wildecker Milzbuben mit ihrem Hit Milzilein, Milzinfarkt oder Doppelmilz)


    "Ob-La-Di, Ob-La-Da, life goes on, brah"

  • Dann frag die Leute auf der Straße doch mal, wie viele Hits von Madonna sie namentlich benennen können...und wie viele sie erkennen würden ohne den namen zu kennen wenn man es ihnen vorspielt...


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    Ist das Resofell gerissen,
    kling die Snare meist recht beschissen
    Ist das Teil dann wieder heil,
    klingt die Karre wieder geil :P

  • ich möchte mit konstruktiven Argumenten diskutieren und das wird dann als "rumheulen" bezeichnet ? Wenn man keine eigenen Argumente hat, einfach nicht antworten, statt rumzuflamen..


    Also hör mal: "konstruktive Argumente" ? Im Startpost hast Du Deine Einstellung zu einem von Dir nicht präzise definierten Phänomen kundgetan. Begründet, geschweige denn nachvollziehbar begründet, war da gar nichts, außer vielleicht für selbsternannte Szenewächter, die die Trueness ihres Musikgenres vor dem bösen, bösen Kommerz bewahren wollen.
    All Deine vorgebrachten "Argumente" sind hier schon mehrfach wenn nicht widerlegt, so doch zumindest nachvollziehbar angefochten worden - angefangen bei der Definition von "Mainstream", fortgeführt über die Begründung für dessen "Verabscheuungswürdigkeit" etc. etc.


    Kann es sein, dass Dir die Leute auf die Nerven gehen, die ausschließlich Mainstream hören, weil die dem zugrunde liegende Ignoranz (welche - nebenbei bemerkt - die Kehrseite der Deinigen ist) verhindert, dass Bands, die Du toll findest und die Deiner Meinung nach viel mehr Aufmerksamkeit verdienen, groß rauskommen - darunter evtl. sogar Deine eigene? ;)
    Das würde dann bedeuten, dass in Deiner Traumwelt der Mainstream aus "musikalisch wertvollen Gruppen" (natürlich nach Deiner Definition) bestünde und die dementsprechenden Bands das viele Geld und die Berühmtheit ernten würden, die sie eigentlich verdienen - aber halt, dann sind die ja Kommerz und stagnieren letzten Endes auf der Spitze ihrer Erfolgswelle...

  • Dann frag die Leute auf der Straße doch mal, wie viele Hits von Madonna sie namentlich benennen können...und wie viele sie erkennen würden ohne den namen zu kennen wenn man es ihnen vorspielt...


    Genau das wollte ich mit meiner Aussage klar machen...frag mal wieviele ABBA-Hits die Leute kennen.
    Mir sind bei Schlag den Raab nichtmal die Hälfte wieder eingefallen :Q

    "Welches Pumporgan des Menschen ist hauptsachlich für den Blutumlauf verantwortlich?" - "Die Milz!"
    (siehe: Wildecker Milzbuben mit ihrem Hit Milzilein, Milzinfarkt oder Doppelmilz)


    "Ob-La-Di, Ob-La-Da, life goes on, brah"

  • Hallo,


    ich glaube, von Abba könnte ich stante pede ein Dutzend Hits herunterbeten.


    Ansonsten ist das Thema notgedrungen spalterisch, denn es wird ja bereits von Anfang an impliziert, dass Mainstream schlecht und Nicht-Mainstream gut ist, jedenfalls aus musikalischer Sicht. Wenn man mal schlechte Avantgarde gehört hat oder mal versucht, den ein oder anderen Mainstream-Hit nachzuäffen, wird man bei nüchtern-kritischer Betrachtung die Frage in dieser Vereinfachung nicht mehr wagen zu stellen. Abba hat übrigens gute Musik gemacht, die Arrangements sind Hammer, der Gesang top und damals hat man richtig Geld und professionelle Musiker in die Sache gesteckt.


    Grüße
    Jürgen

  • die definition von mainstream, besonders im zusammenhang mit der kritik an technischer stagnation, erscheint zwar auf den ersten blick einleuchtend, ist es aber nicht. was ist z.b. mit acts wie den ramones? technische stagnation quasi als programm, und auch noch großer kommerzieller erfolg dazu - aber ist sowas mainstream?


    oder metallica. technische regression und mehr als 100 mio. verkaufte alben. mainstream? das werden einige bejahen, aber wenn die jungs dann live solche nummern wie damage, inc. oder creeping death abfeuern, finde ich solch eine einschätzung prtoblematisch.


    und außerdem gehört technik ins auto. diese fixierung auf virtuose instrumentenbeherrschung ist was für hobbymucker im teenageralter. ging mir damals auch so. wenn sich im verlauf der karriere gehör und geschmack entwickeln, merkt man, wie albern das ist. ein guter song ist ein guter song und basta. ob der komplett am rechner produziert wurde und nur zwei akkorde benötigt, oder ob er ein kompositorisches lehrstück ist, das von einem dutzend virtuosen interpretiert wird, spielt überhaupt keine rolle. ebenso wenig wie die frage, ob er vielen oder wenigen leuten gefällt.


    ich finde z.b. "somebody that i used to know" ist eine riesennummer, auch wenn mir der hype darum auf den sack ging. virtuos ist daran auch nix, außer vielleicht der produktion. trotzdem fantastischer song. hör ich lieber als viele sachen von the number 12 looks like you, obwohl das eher mein genre ist und dort virtuosen am werk sind.


    was will ich damit sagen? kriterien wie "mainstream" oder "technik" sind pubertärer bullshit. ein musikstück ist gut oder schlecht, feddich.

  • Nach langer Zeit klinke ich mich auch mal wieder ein.
    Das Problem an dem solche Threads aus Prinzip kranken ist, dass sehr viele Leute meinen, dass ihr Geschmacksurteil auch ein Werturteil ist. Leider ist das ist meistens mitnichten.
    Als Beispiel greife ich mal in die unterste Schublade des Geschmackes, meines jedenfalls. Wenn ein besoffner Vollidiot (oder gleich ein Rudel) mir entgegen kommt und mir die Hookline von "Was geht ab, wir feiern die ganze Nacht!"
    ungefragt ins Ohr rülpst, muss ich mich reflexartig übergeben. Allein das Anspielen des ersten Akkords löst bei mir einen sofortigen Fluchtinstinkt aus.
    Halte ich die Nummer jetzt für schlecht? Nein, im Gegenteil - Respekt vor den Atzen, die haben genau das mit der Nummer geschafft was sie wollten. Es sollte ein Appell an die niedrigsten Instinkte
    und mitgröhlbar bei 5,7 Promille sein. Und es ist es geworden und noch ein Erfolg. Tja, nur genau das Gegenteil von meinen Geschmack.
    Musik misst sich nicht an den Fähigkeiten des oder der Künstler(s), oder an der Komplexität. Musik misst sich daran, ob sie dass was sie transportieren bzw. vermitteln will auch wirklich rüberbringt.
    Auf's obige Beispiel bezogen - es gibt im Sumpf des musikalischen Zentralnervenzuckens garantiert hunderte "Ballermann"-Barden die seit Jahren versuchen so ein Ding wie Atzen hinzulegen, haben es aber nicht geschafft.
    Bei der Nummer aber passt offensichtlich alles für's Ziel(publikum), Art+Timing+Länge der Hookline, Mitgröhl-, Rums&Bums-Faktor usw. Auch wenn's gefühlter Dreck ist, das muss erst mal hinkriegen.


    Sowas gilt z.B. ja auch für die schon erwähnten Tocotronic, warum sind die schlecht? Weil sie lausige Instrumentalisten sind? Trotzdem vermittelt "Wir sind hier nicht in Seattle Dirk" ein ganz bestimmtes Gefühl, der Song
    funktioniert im Zusammenhang von Form und Aussage. Ist zwar auch nicht mein Ding, aber wie gesagt - klappt ja bei Tocotronic. Zumindest kann ich Tocotronic irgendwie weiten Teilen ignorieren. Und wenn wir schon beim Rundumschlag sind:
    Bei Toto fällt mein Geschmacksurteil ja verheerend aus. Muss ich die etwa gut finden nur weil das so perfekte Musiker sind? Trotzdem langweilen mich "Africa" und "Roseanna" als Songs zu Tode.

    "Diese Tapete ist scheußlich, einer von uns beiden muß jetzt gehen."

  • Ich habe jetzt nicht alles durchgelesen, klar gibt es gute und schlechte musik - aber was ist gut und was ist schlecht.
    Der eine mag gerne pommes, der andere lieber knäckebrot.
    Was macht ein tolles und was ein schlechtes bild aus ?
    Das wunder an sich ist doch bei der musik das es "nur" sieben grundtöne sind + fünf halb und so unwarscheinlich viel kombinationen.
    Nimm zb mal 10 verschiedene tromller und lass sie einen ganz simplen 4/4 spielen, der klingt bei jedem anders, weil sie eben mit mehr oder weniger emotionen, oder eiern spielen.
    Hat alles seine berechtigung man(n) muss es sich ja nicht anhören (gottseidank) + die schwachsinns-shows in TV muss sich auch keiner ansehen, wobei man immer dran denken sollte das die personen zb bei dsds vermarktet werden und ganz einfach ein produkt sind wie yokhurt oder leberwurst, die dienen den medienmogulen nur zu einem zweck - geld verdienen, denen is doch scheissegal ob oder wer mit wem, oder warum oder wattweissich



    so, abendbrot


    :D :D



    Piep, piep, piep - wir ham uns alle lieb ---> joerch

    alles granatenquatsch

  • Hallo,


    anlässlich der Meinungsverschiedenheiten im Cobus- Threat möchte ich hier gerne parallel eine Diskussion starten. Ich lehne als Musiker den Mainstream prinzipiell ab und dachte, dass diese Einstellung unter Musikern verbreitet ist, diese Vermutung hat sich nach einigen Gesprächen mit Kollegen allerdings als falsch erwiesen. Warum sollten Musiker den Mainstream ablehnen ? Ein Musiker hat ja ständig das Ziel, sich zu verbessern. Sauberer, schneller, ausgefeiltere Techniken beherrschen. In Kommerzieller Musik erreicht das allerdings sehr schnell seine Grenzen, und mehr als eine saubere Performance ablegen braucht man nicht. Wie kann man Musikern Respekt aufweisen, die, nachdem sie auf einem vergleichsweise niedrigem Level Erfolg hatten sich nicht mehr steigern und Musik nicht mehr als Herrausvorderung, sondern als Geldquelle sehen ? Ob eine Band bekannt wird oder nicht hängt nicht von den Fähigkeiten, sondern vom Support ab - sprich, es gibt tausende Bands, die heute große Namen sein könnten, nur hat ihnen der Support gefehlt, während viele schlechte Bands einfach nur gehyped wurden und so ein so großes Publikum erreichten, das ihre unfähigkeit kein Hindernis mehr darstellt. Wie kann man sich mit so einem System anfreunden ? Und wie kann man als Musiker zu Leuten aufsehen, die nicht zwangsläufig besser sind als man selbst, sondern einfach nur aus Glück den Weg auf die großen Bühnen gefunden haben ? Ich schaue als Musiker doch lieber zu Menschen auf, die Jahrezehnte lang Ehrgeiz in ihr Instrument gesteckt haben und so ein Vorbild darstellen. Wie kann man sich, wenn es so geniale Menschen gibt denn um den Mainsteam scheren ? Woher kommt die Begeisterung ?



    Ich finde auch, es wird nicht klar, was genau du eigentlich meinst. So, wie es da steht, spricht aus wirklich fast jedem Satz ein Missverständnis oder er ist falsch. Übrigens nicht böse gemeint. Ich vermute, du hattest noch nie direkten Kontakt mit bekannten oder unbekannteren Musikern. Meintest du eigentlich Berufsmusiker?


    Eigentlich ist das Thema ja interessant, wenn es klar umrissen wäre.


    lg
    max

  • Nur weil der Themenstarter keine befriedigende Definition liefert, heißt das nicht, dass keine interessante Diskussion stattfinden kann. Die Diskussion ist so gut, wie die Beiträge aller Teilnehmer. Ich bin mir sicher, dass unter allen Beteiligten ein größerer Konsens über die Definition von Mainstream herrscht, als jeder einzelne das zugeben will; zum Vorteil seiner eigenen Argumentation.


    Ich finde die simple Definition "Was im Radio läuft." garnicht so schlecht. Vielleicht noch einen exemplarischen Sender und ne Uhrzeit und es ist schon relativ konkret. "... und technisch stagniert" ist allerdings eine Ad-Hoc-Modifikation, mit der der TS eine für alle evtl. akzeptable Definition, wie gesagt zugunsten seiner eigenen Argumentation, verbiegt. Ob der Mainstream technisch stagniert gilt es ja zu erörtern.


    Kann ja jeder, der ernsthaft daran interessiert ist, hier was Sinnvolles zu schreiben, kurz seine eigene Definition klären. Wir machen hier ja kein Frage-Antwort-Spiel und es geht am Ende keiner als Sieger raus.

  • Ich finde die simple Definition "Was im Radio läuft." garnicht so schlecht.


    "Definition"? Es gibt hunderte Radiosender in Deutschland, die in ihrer Summe so ziemlich alle Nischen abdecken.


    Wozu eigentlich die ganze Diskussion? Erlaubt ist, was gefällt. Die Musikgattung ist dabei doch vollkommen egal.

    Zitat von "Omar Rodriguez-Lopez"

    Konzeptalbum? Wie kann etwas, das ein gigantisches Projekt ist und ein ganzes Jahr deines Lebens beansprucht, nicht irgendeinem Konzept folgen? Prog? Wie kann innovative und fortschreitende Musik nicht progressiv klingen? Als ich den Begriff „Emo“ das erste Mal hörte, war meine Reaktion ähnlich. Wie kann etwas so Persönliches und Herzerreißendes wie die eigene Musik nicht emotional sein?

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