Hallo,
anlässlich der Meinungsverschiedenheiten im Cobus- Threat möchte ich hier gerne parallel eine Diskussion starten. Ich lehne als Musiker den Mainstream prinzipiell ab und dachte, dass diese Einstellung unter Musikern verbreitet ist, diese Vermutung hat sich nach einigen Gesprächen mit Kollegen allerdings als falsch erwiesen. Warum sollten Musiker den Mainstream ablehnen ? Ein Musiker hat ja ständig das Ziel, sich zu verbessern. Sauberer, schneller, ausgefeiltere Techniken beherrschen. In Kommerzieller Musik erreicht das allerdings sehr schnell seine Grenzen, und mehr als eine saubere Performance ablegen braucht man nicht. Wie kann man Musikern Respekt aufweisen, die, nachdem sie auf einem vergleichsweise niedrigem Level Erfolg hatten sich nicht mehr steigern und Musik nicht mehr als Herrausvorderung, sondern als Geldquelle sehen ? Ob eine Band bekannt wird oder nicht hängt nicht von den Fähigkeiten, sondern vom Support ab - sprich, es gibt tausende Bands, die heute große Namen sein könnten, nur hat ihnen der Support gefehlt, während viele schlechte Bands einfach nur gehyped wurden und so ein so großes Publikum erreichten, das ihre unfähigkeit kein Hindernis mehr darstellt. Wie kann man sich mit so einem System anfreunden ? Und wie kann man als Musiker zu Leuten aufsehen, die nicht zwangsläufig besser sind als man selbst, sondern einfach nur aus Glück den Weg auf die großen Bühnen gefunden haben ? Ich schaue als Musiker doch lieber zu Menschen auf, die Jahrezehnte lang Ehrgeiz in ihr Instrument gesteckt haben und so ein Vorbild darstellen. Wie kann man sich, wenn es so geniale Menschen gibt denn um den Mainsteam scheren ? Woher kommt die Begeisterung ?