WDR einschalten!

  • Piru:


    Ein ganz klares Nein zu dem was du sagst. Klar hofft man, dass es anderen gefällt, nur richtet man sich nicht danach, weil es dann nicht mehr authentisch funktioniert. Man kann sich nicht nach den Wünschen anderer richten. Davon ab, man weiß auch nie, wie diese Wünsche wirklich aussehen.


    Man kann nicht von vorne herein Musik an einer erwarteten Pubklikumsreaktion ausrichten. Wirklich nicht, auch nicht etwas. Wenn man damit einmal anfängt, dann hat man schon verloren. Man muss die Musik in der Hauptsache erst einmal für sich selbst machen und dann kann man hoffen, dass auch andere Spaß daran haben. Aber man kann Musik nicht von vorne herein für andere machen. Das kann nur Scheiße werden. Ich wüsste nicht wie da ein Kompromiss aussehen sollte: "Eigentlich wollten wir den Song ja so und so spielen, aber die Brigde könnte jemandem nicht gefallen, na gut dann lassen wir die halt weg." oder "Eigentlich finde ich ja diesen Gitarrensound an der Stelle klasse, aber gerade ist der nu metal Sound in und darum spiel ich den jetzt auch." Wer so denkt, kann nur Scheiße fabrizieren.


    Zum Thema Parallele zur Malerei:
    Das Arrangement eines Songs enspricht dem Aufbau/der Komposition eines Bildes, die Melodie entspricht der Formensprache, der Sound entspricht den Farben, die Tonart wäre die Perspektive.


    Picasso zeichnet sich vor allem durch eine eigene Formensprache aus, er hat also quasi andersartige Melodien geschrieben, allerdings ohne dabei die Tonleitern in Frage zu stellen und physikalische Gesetze zu brechen. Er hat sozusagen nicht mit temperierter Stimmung und tonalem System gebrochen. Seine Formen sind ja auch noch sehr gegenständlich.


    Beim Arrangement/Bildaufbau geht er zum einen sehr klassisch vor. Es bringt allerdings ein seinerzeit völlig neues Ding: mehrere Perspektiven in einem Bild und sogar in einer Figur. Das wäre wie die Kombination mehrerer Tonarten in einem Bild. Das wäre in der Tat abgefahren, aber erstens hinken solche Vergleiche und zweitens gab es das in der Musik zu seiner Zeit längst.


    Bei Miro ist es die eigene Formensprache und der unkonventionelle Bildaufbau, auch die Farbkombinationen. Nun gut, das führt wohl jetzt zu weit. Geht alle schön in die Berliner Moma-Austellung!

  • Zitat

    Original von DF



    Man kann nicht von vorne herein Musik an einer erwarteten Pubklikumsreaktion ausrichten. Wirklich nicht, auch nicht etwas. Wenn man damit einmal anfängt, dann hat man schon verloren. Man muss die Musik in der Hauptsache erst einmal für sich selbst machen und dann kann man hoffen, dass auch andere Spaß daran haben. Aber man kann Musik nicht von vorne herein für andere machen. Das kann nur Scheiße werden. Ich wüsste nicht wie da ein Kompromiss aussehen sollte: "Eigentlich wollten wir den Song ja so und so spielen, aber die Brigde könnte jemandem nicht gefallen, na gut dann lassen wir die halt weg." oder "Eigentlich finde ich ja diesen Gitarrensound an der Stelle klasse, aber gerade ist der nu metal Sound in und darum spiel ich den jetzt auch." Wer so denkt, kann nur Scheiße fabrizieren.


    So wars ja auch gar nicht gemeint. Ich bin wohl viel mehr deiner Meinung als du denkst ;) Ich meinte auf keinem Fall, daß man mit seiner Musik versuchen sollte eine möglichst große Masse anzusprechen oder dergleichen. Ich meine nur daß man sich nicht vollkommen vor konstruktiver Kritik anderer verschließen sollte, auch wenn es nur der Bassist und der Sänger aus dem Proberaum nebenan sind. So kommt man auch zum experimentieren und erweitert seinen Sound. Am Ende hat man denn nur mehr Alternativen aus denen man wählen kann. Letztendlich macht man es ja doch wie es einem am bestem gefällt (denn wer weiß schon was die Leute mögen). Ich würde bestimmt nie vorschlagen irgendein Solo rauszunehmen, weil es grad in den Top 40 Grad keine Band mit nem Solo in ihrem Lied gibt, und dafür einfach paar weitere Takte C,G,C,F reinzunehmen. Ich meine nur, zum Beispiel, das wenn bei der Melodie die drei Leute die zufällig im Proberaum zuhören sagen, "hey an der Stelle könnte der Sänger den Ton doch noch länger halten", sowas zu berücksichtigen. Ich dachte nicht an so radikale Einschnitte wie du in deinen Beispielen geschrieben hast. Ich meine nur, daß man sich nicht grundsätzlich vor Meinungen Ausenstehender verschließen sollte. Bestimmt dacht ich nicht an irgendwelche Stiländerungen oder dergleichen.
    Oft bringen auch Ausenstehende eine ganz andere Perspektive mit rein als man selbst als Beteiligter hat.


    (Ich glaub das Wort "zugänglich" in meinem vorherigem Post ist bischen doof gewählt)

    It don`t mean a thing if it ain`t got that swing.

    4 Mal editiert, zuletzt von Piru ()

  • Bandmitglieder sind keine Außenstehenden und natürlich diskutiert und streitet man in einer Band um die Musik, die man macht. Bei einem Außenstehenden wird es sehr schwierig und ob ich da was berücksichtige oder nicht, das hängt sehr von der Person ab. Wenn unser Sänger ankommt, seine Freundin oder ein Kumpel fände irgendwas nicht so doll, dann interessiert mich das weniger, als wenn ein befreundeter Musiker, den ich sehr schätze, mit sagt, dass an der und der Stelle irgendwas fehlt, nicht optimal klingt etc. Wenn ich auf alles Gelaber im weiten Bekanntenkreis zu unserer Musik hören würde, dann müssten wir jede Woche unser Set umschreiben. Ich rede hier auch nicht von Borniertheit. Ich rede davon, dass man Musik nicht in der Hauptsache am Pubklikum ausrichtet. Wenn ein Freund etwas dazu sagt, ist er nicht unbedingt Publikum, sondern eher "Produzent". Dann überlege ich mir, ob da was dran ist oder nicht und dann reagiere ich oder nicht.

  • ...... obwohl die Diskussion schon etwas älter: Nochmal abolute Zustimmung zu DF: Die Frage nach dem Publikumsgeschmack gehört in die Tonne und darf eigentlich nur diejenigen interessieren, die tatsächlich mit ihrer Mucke Geld machen wollen und müssen.


    Zu allen anderen: "Macht, was ihr wollt". Es gehört doch grade zu den Vorteilen eines Hobby- oder semiprofessionellen Musikers, dass er alles machen kann, was er will. Wenn seine Musik keinen Anklang findet, who cares, solange er von seinem Ding überzeugt ist, ist das alles egal.


    Kritik in technischer hInsicht, okay, dann aber wirklich von Leuten, die was davon verstehen. (übrigens überzeugt ja auch im umgekehrten Fall das Lob von jemandem, der keinerlei Ahnung hat, nicht unbedingt) Aber sein Programm umbauen, nur weil ein bestimmtes Publikum musikalisch oder geschmacksmäßig nicht mitkommt : !"Never".


    Man muss schon eh'im Leben genug Kompromisse machen, wenn das dann auch noch in der Musik losgeht, ja dann gute Nacht.


    Als Hörer von Konzerten gehts mir genauso: Ich kann die ganzen Bands, die auf Publukumserfolg schielen oder auf möglichst ne Menge Beifall, nicht mehr hören.


    Mit ist es da wirklich lieber, ich hör ne Combo, die was eigenes macht und die als Original dasteht, Kopien gibts einfach genug.


    Und um den letzten Beitrag bzgl. Nickelback aufzugreifen: Ich mag Nickelback, aber irgendwie wird man derzeit von diesen Bands erschlagen, die klingen alle wirklich ähnlich, was nichts an der Qualität ihrer Mucke ändert, aber eben an der Originalität.


    Seelanne

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

  • Klar sind wir Semipros und Amateurs priviligiert, weil wir eben nicht spielen müssen, um die Miete zu zahlen, sondern weil wir das spielen können, was UNS Spass macht. Ich spiele seit Jahren mit meiner Rockband Juice für´n Appel und ´n Ei Clubs im Rhein Main Gebiet ab, da gibts halt nix, aber es quatscht dir auch keiner rein - auch wenn wir nix eigenes haben (kann keiner so richtig komponieren bei uns) "benutzen" (manche sagen "missbrauchen" wir halt die Hits der Weltgeschichte, um sie genüsslich zu interpretieren... mit meinen Kohlebands könnte ich mir nicht erlauben, aus Come Together eine Funky Nummer mit Doppelbass-Outro zu machen
    Ich finds ab und zu ganz nett, den Band-Dienstleister zu machen und Kohle abzugreifen, aber manchmal muss das Tier eben raus und da ist das Publikum völlig wurscht. Manchmal glaube ich, das Schlagzeug spielt mich - statt umgekehrt ?( ?(

  • war sehr schick. stockhausen war auch mit christian thome zu sehen. ein wirklich guter trommler! kann es eigentlich sein das bei bonfunk (oder wie der name war) "hihat" am schlagzeug saß? hatte gestern gerade seinen eitrag bezüglich sonor lite und die dazugehörigen bilder gesehen und daher würde ich das mal behaupten?

  • Heute Nacht (also Freitag morgen) 01.15-02.00 Colosseum!

  • Wenn euch nicht die Augen bluten , dann schaut euch doch heute Nacht ab 00:15-01:45 mal auf WDR TV ( Jazzline) an ! von der Jazz Rally Düsseldorf ! Dort müßte ich auch mal kurz meine sticks ins bild halten , als Gast Drummer mit der Band Bonefunk !Zumindestens hing der kameraman wie eine läßtige Fliege an meinen Becken


    Wdr Jazzline: http://www.pop100.com/tvnews_detail.php3?id=2045

    Einmal editiert, zuletzt von hihat ()

  • Zitat

    Original von split
    kann es eigentlich sein das bei bonfunk (oder wie der name war) "hihat" am schlagzeug saß? hatte gestern gerade seinen eitrag bezüglich sonor lite und die dazugehörigen bilder gesehen und daher würde ich das mal behaupten?


    Das .... Dein Post klang nicht gerade danach, als ob Du den Beitrag, in dem es auch um Dich ging, gelesen hättest... egal ;)


    Gruss


    Sebo

    nosig

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!