Akustik oder E-Drum?

  • Hallo,


    ja, ich bin relativ neu hier und absoluter Anfänger. Da ich neulich festgestellt habe, daß unser Lütter nach "akfrikanischer Trommel-AG" und "Cachon" mit seinen 8 Jahren doch ein sehr hohes Interesse an Schlaginstrumenten entwickelt und nun auf seinem 79,-€ Kinderschlagzeug schon erste Ansätze für "eigene Grooves" ;) entwickelt muß der Papa jetzt mal ran.......


    Ich bin ja auch Schlagzeug-fasziniert und bin nun am Überlegen, ob ich für uns beide nicht mal den Schritt wage, ein gebrauchtes Set zu kaufen.


    Nun wohnen wir in einem Einfamilienhaus, was ja schonmal eine komfortable Ausgangssituation im Bereich des Lärmerzeugens darstellt ;-))) Meine Frau ist überhaupt nicht begeistert von unserem Vorhaben und hat schon Probleme, wenn der Verstärker der Musikanalage mehr als 1/8 aufgedreht wird.


    Wäre nun die Frage: Akustikset mit dicken Gummipads auf den Fellen oder dann doch eher ein E-Drum-Set von Roland oder so? Dazu muß ich sagen, daß der Raum, wo das ganze aufgebaut werden soll nur ca. 9m² groß ist. Ist das für Akustik nicht ein bisschen klein?


    Danke Euch und schöne Grüße von Carsten (der noch keine Ahnung hat)

  • Hallo,


    IMHO ist weder das eine noch das andere für einen Anfänger geeignet das Instrument zu lernen. Man kann etwas an Übungen auf E-Drums machen (Koordination, Timing, das geht aber auch auf einem Übungspad), allerdings bekommt man nur auf einem A-Set wirklich ein Gefühl für das Instrument, speziell Dynamik, Feeling usw. A- und E-Drum bzw. Übungspads sind drei ganz unterschiedliche Dinge...


    Gruß, Andy

  • Kurz und knapp: AKKUSTIK ist das einzig wahre und zudem reichlich günstiger als ein vernünftiges E-Drum. Der Raum ist nicht zu klein und man kann auch ein Akkustik-Set tatsächlich etwas dämmen (damit die Frau nicht ganz durchdreht...).


    Freunde von mir haben ihrem 8-jährigen Sohn zunächst ein E-Drum (Roland HD-1) gekauft, der Kleine wollte aber nach wenigen Wochen unbedingt genau so ein Set, wie er in der Musikschule spielt. Also E-Drum wieder verkauft und Anfänger Akkustik-Set gekauft. Nach 3 Monaten stand es relativ unbeachtet rum weil er viel lieber Fußball spielt. Das muß natürlich nicht so bleiben und es kann immer passieren, aber wenn die nun 1.200 EUR für ein vernünftiges E-Drum ausgegeben hätten wäre es umso ärgerlicher.

  • Lärm im Haus macht beides, auch bei E-Sets wird das Geklöppelt der Fussmaschine via Körperschall im Haus verteilt. Bei einem richtigen Set sollte man aber auch ein bisschen Dämmung im Raum anbringen, aber eher damit das Set besser klingt, zur Isolation sind aufwendigere Konstruktionen gefragt.
    Ich denke auch dass vom Instrument betrachtet ein akustisches Drumset besser geeignet ist, von der praktischen Seite hat ein E-Set die Nase vorn. Wobei gute auch teuer sind, die ganz günstigen die man so bekommen kann triggern nach meiner Erfahrung nicht besonders gut, vor allem bei schnelleren Sachen.

    "I've got a fever, and the only prescription is more cowbell!" - Bruce Dickinson

  • Okay, das sind ja schonmal gute Aussagen. Danke dafür!


    "Dämmen, damit die Frau nicht total durchdreht"...sehr gut, was habe ich gelacht ;)


    Gerade aus dem Hintergrund des "ich mache in 4 Monaten wieder was anderes, Papa" wollte ich erstmal ein gebrauchtes, eingiermaßen akzeptables Set kaufen. Dachte da an ein Basix Custom oder so. Da hört man ja immer tolle Sachen von, obwohl es auch sehr selten zu finden ist....oder älteres Tama, Sonor oder sonstwas......


    Also schonmal gecheckt: Wenn, dann Akustik!


    Danke Euch und schöne Grüße !

  • Sofern es ein Akustikset wird...hoffentlich steht euer Haus relativ frei oder ihr habt tolerante Nachbarn.
    So ein Schlagzeug ist nunmal laut wie Hölle. Und totdämpfen, bzw. Gummipads drauflegen ist nun auch wirklich nicht das Wahre und macht keinen Spaß.


    Dafür sollte ein gebrauchtes Komplettset günstiger sein als ein gleichwertiges gebrauchtes Elektrisches - welche übrigens auch einen wirklich nicht zu unterschätzenden Lärmpegel erzeugen. Ich würde grundsätzlich nicht behaupten, dass man mit einem E-Schlagzeug nicht trommeln lernen kann...aber würde es eher als Ergänzung sehen, falls ihr die Möglichkeit hättet, woanders auf einem richtigen Set zu trommeln. Sonst wird's wie oben schon erwähnt, schwer, ein Gefühl für das Instrument entwickeln.
    (Hab mal einen getroffen, der quasi ausschliesslich auf einem sogar sehr guten E-Set gelernt hat. An sich konnte er super trommeln...perfekt die Noten bei Songs raushören, alles in Time etc...aber er hatte eben absolut keine Dynamik).


    Schau halt mal, dass du ein preiswertes Komplett-A-Set bekommst (geh mal von 400-600€ aus), sieh zu, dass du den Raum irgendwie abdämpfst und vielleicht hast du ja Glück und Frau lässt mit sich reden :)

  • Also ich schließe mich meinen Vorrednern an: A-Set ist das einzig Wahre, gerade am Anfang.


    Ich erkläre es nicht Schlagzeugern immer so, das E-Drums spielen ein bisschen ist wie Sex mit einer Gummipuppe. Es mag mittlerweile Real Dolls eben, also täuschend echte, aber atmen tun sie immer noch nicht ;)

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  • Acoustic drums sind auf jeden fall besser! Aber mit einem Edrum hat man die Möglichkeit mit click und playbacks und mp3 zu üben was sehr wichtig ist! das geht zwar auch mit einem Acousticset aber ist viel aufwendiger. Man braucht Studiokopfhörer, Mikro, Mischpult..........! Also ich würde ein billiges gebrauchtes Acoustikset kaufen und dann mal schauen. Wenn der Sohnemann dranbleibt kann man noch ein Edrum kaufen, dann hat man beides! Das passt beides in den Proberaum, mein Raum ist auch nicht grösser! Was den Lärm angeht, man gewöhnt sich an alles und wenn man die Zeiten einhält, können die Nachbarn nichts sagen! MfG Didi

  • Es ist schon alles gesagt, ich erwähne nur mal so, was ich leidig erfahren habe:
    E-Drum (DTXplorer) gekauft - hat gefetzt und Spaß gemacht.
    Irgendwann musste was besseres her: E-Drum 2 (DTX550k) gekauft - hat nicht mehr gefetzt, weil der Drang zum A-Set größer wurde.
    E-Drum weg, A-Drum her. Viel Geld verloren.


    Wir wohnen ähnlich wie Du. ich habe ein bissl was im Keller gebaut. Die Nachbarn hören mich - leider - immer noch, aber ich habe meinen Spaß!!!


    Viel Spaß Euch :)

  • Na, ich sehe schon. Ich denke, es wird in eine bestimmte Richtung gehen. A-Set, gebraucht....zum rumtrümmern wird's schon reichen. Dann gleich mal vorweg schauen, ob ich in der Umgebung einen Lehrer finde oder autodidaktisch ran gehe.......


    Tja, die Wände sind auy Ytong, also eher nicht mit "Masse" behaftet, aber da müssen die Jungs und Mädels dann auch mal durch ;-))))


    Danke Euch und schöne Grüße !


    Carsten

  • Mein Rat ist erstmal ein ordentliches Einsteiger A-Set, gebraucht oder neu (z.B. http://www.musik-produktiv.de/magnum-birch-b-20-dgf.html, ist wohl baugleich mit dem Basix Custom. Habe es mit 22"Bassdrum selber gekauft und bin ausgesprochen zufrieden damit) sich hinzustellen. Ein paar günstige Becken dazu (siehe GÜNSTIGE BECKEN...GEHEIMTIPPS Thread), Hocker, und du bist mit unter 1000 € dabei.
    Falls es Akustikprobleme (wie auch immer :) ) geben sollte, kannst du mit einer Mehrausgabe (ungefähr 500,- bis 1000,-€) und ein wenig handwerklichem Geschick dein A-Set in ein E-Set umrüsten. Hier empfehle ich dir den DIY Thread. Keine Angst vor DIY, es ist wirklich nicht kompliziert.
    Hierfür benötigst du ein Gebrauchtes Drummodul (z.B. Roland TD-6), E-Becken (z.B. Yamaha, Millenium),HiHat Pedal, Meshheads (z.B.ddt) und Trigger für die Kessel. Das ganze (bis auf die Trigger) kannst du gebraucht erstehen, der Gebrauchtmarkt ist inzwischen recht reichhaltig.
    Bei der Konstellation hast du zwei, wie ich finde, große Vorteile.
    1. Ihr spielt auf richtigen Kesseln in richtigen Größen, was deutlich mehr Spaß macht wie die zum großteil angebotenen Topfdeckel.
    2. Man kann es jederzeit ohne viel Aufwand und ohne das es Schaden nimmt wieder auf Akustik zurückbauen.

  • ob ich in der Umgebung einen Lehrer finde oder autodidaktisch ran gehe

    Da würde ich dir zu 100% empfehlen, dir einen Lehrer zu suchen. Der kann dann auch mal helfen, das Set zum Erstgebrauch durchzustimmen, damit nicht der Spaß von Anfang an unter dem (völlig normalen) Unvermögen leidet, ordentlich zu stimmen und nun "...die Snare so komisch klingt..." (vgl. hierzu gefühlte 999.999 andere Threads).


    Nicht bei jedem Lehrer muß man sich gleich zu einem Monats- oder Jahresabo verpflichten, sondern kann Stunden auch individuell vereinbaren, wenn man erst mal ausprobieren möchte. Das hilft dann evt. auch, das breite Internetangebot besser zu stukturieren und gezielter zu nutzen, als wenn man als Laie vor der Flut guter und gut gemeinter Tutorials steht.


    Ebenfalls hilfreich ist es meiner Erfahrung nach, sich beim Üben beobachten zu können (z.B. Spiegel neben dem Set, oder wer sowas nicht mehr kennt, eine Cam), da das Gefühl für Bewegungsabläufe erst mit der Zeit wächst (-> Propriozeption) und man sich über optisches Feedback auch als Anfänger mit dem Vorbild aus dem Youtube-Video vergleichen kann ("sieht mein Bewegungsablauf genauso locker aus wie beim Drummer XY?").


    Viel Spaß bei der Entscheidungsfindung!


    Grüße
    Jan

  • Ich bin zwar nicht in der Position, zu behaupten, man könnte auf einem E-Drum Schlagzeug spielen lernen, weil ich selbst erst seit ziemlich genau 4 Jahren spiele, aber nach dem Lesen dieses Threads möchte ich doch einiges loswerden:
    In meinem Elternhaus kam nur ein E-Drum in Frage, weil meine Mutter selbstständig hauptberuflich als Klavierlehrerin in unserem Haus arbeitet. Ich hab dann, weil ich unbedingt Schlagzeug spielen lernen wollte, mein ganzes Konfirmationsgeld auf den Kopf gehauen und mir ein E-Drum mit Meshheads und VH-11 HiHat gekauft. Ich hab seitdem in einer Musikschule einmal in der Woche 'ne Dreiviertelstunde Unterricht und bin unglaublich zufrieden mit meinem Lehrer.
    Zur Dynamik-Debatte:
    Ich würde schon behaupten, dass man auf einem E-Drum dynamisch spielen kann - Ich habe einige mehr oder weniger befreundete Trommler in meiner Altersgruppe, die zugegebenermaßen auch andere Musikrichtungen hören, aber ihre Sets regelrecht verkloppen, ohne Gefühl für die Musik spielen (da wird eine sanfte Ballade genauso laut begleitet wie ein Rock-Gassenhauer) und nach dem "Höher-Schneller-Weiter"-Prinzip Fills und Beats "irgendwie" spielen, an die ich mich nicht ohne weiteres rantrauen würde...


    @ Paeppie: Ich würde E-Drums nicht kategorisch ausschießen - Gerade, wenn du ohnehin nur "Wohnzimmertrommler" werden willst bzw. keine Profi-Ambitionen hegst und dein Sohn unter Umständen nicht dauerhaft interessiert ist.
    Problem ist dann halt der Preis... Es gibt so krass beschissene E-Drums bzw. solche, mit denen man als bereits spielender Schlagzeuger "klarkommt", aber als Einsteiger nicht. Wenn man bspw. im Laden ein - meist noch total unergonomisch und platzsparend und deshalb noch unrealistischer aufgebautes - TD-4 oder so mit Gummiplatten sieht, dann ist doch klar, dass das etwas völlig anderes ist.


    Ansonsten kann ich den Tipp, sich gleich einen (professionellen) Lehrer zu nehmen, absolut unterstreichen.
    ---
    Ich persönlich werde sicherlich irgendwann (nach dem Studium?) ein hochwertiges Akustikset kaufen, aber ich werde mein E-Drum nicht mehr hergeben. Ich kann sogar hier im Keller meiner Studentenbude im Prinzip spielen, wann ich will. Ich spiele bestimmt im Schnitt eine Stunde Schlagzeug jeden Tag, seit 4 Jahren. Das wäre mit einem Akustik-Set einfach völlig utopisch.


    Einmal editiert, zuletzt von Squonk ()

  • Hi Squonk,


    ja, hört sich auch überzeugend an. Ich muß mal sehen und ich glaube, daß ich mit einem E-Drum nicht irgendwann vor der Scheidung stehen könnte ;)


    Ich habe mir mal deine Vorstellung angesehen. Dein Musikgeschmack: amtlich, würde ich mal sagen. Bis auf Grönemeier absolut meine Richtung, nur bin ich doppelt so alt wie Du. So, jetzt mache ich mir erstmal ein Bier auf und denke nach ;)


    Danke DIr und schöne Grüße !
    Carsten

  • Hallo,


    ich wollte auch noch meinen Senf dazu geben!
    Da ich auch Anfängerin im Spielen des Schlagzeugs bin und mir auch diese Fragen gestellt habe,möchte ich Euch den Rat geben,es erst einmal mit Ausleihen zu versuchen.
    Es gibt (zwar nicht reichlich,aber dennoch ) die Möglichkeit,sich ein A-Schlagzeug für einige Monate auszuleihen gegen eine geringe Miete pro Monat.Dieses ist für mich eine gute Alternative zum Kauf,da ich mir im Moment erst noch richtig sicher werden möchte,ob mir dieses Instrument tatsächlich liegt,genug Talent und Zeit zum Üben vorhanden sind,etc.
    Ich gehe auch in eine Musikschule,doch um das alles fest zu stellen,muss ich auch zu Hause spielen können.


    Viele Grüße

    Es gibt keinen Aufzug zum Glück,man muss(kann) die Treppe nehmen...

  • Besonders gebrauchte Sets verlieren kaum noch an Wert (wenn man die nicht gerade aus dem 6. Stock fallen lässt) und wären eine Alternative zum Mieten.... vorausgesetzt, man kennt sich etwas auf dem Gebrauchtmarkt aus.

    Gruß Frogger

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