Freischwing Systeme

  • ... Ergebnis: Der Einfluss ist massiv, die Sustainzeit schwankt zwischen unter 1s (Entfernung vom Gelenk 7 cm) bis über 5s (bis 1cm) ...


    Vielen Dank Nils, das war sehr aufschlussreich! :thumbup:
    Das deckt sich mit Gatzens Video-Beispiel eines Yamaha-Toms: Weiter weg auf dem Tomarm klang es abgewürgter, ganz nah am Gelenk der "volle" Klang, trotz Y.E.S.S.!


    ... Wie viel Sustain brauche ich eigentlich?


    Für mich persönlich das was die Trommel maximal hergibt, möglichst ungedämpft oder soviel wie nötig (BassDrum). Das Kürzen, Verändern oder Anpassen des Sounds überlasse ich dem Mixer meines Vertrauens mit seinen Noise-Gates und EQs.


    Wobei ich bei Freischwing-Systemen (je nach Kesselkonstruktion) nicht nur das Gefühl eines längeren Sustains habe, sondern auch eines volleren Klangs, oder ist das mal wieder Flöhehusten?

  • Ein weiteres, sehr interessantes, Ergebnis der angesprochenen Untersuchung ist, dass eine Trommel in der resonanten Zone (beide Felle gleicher Ton) ein Nierenstrahler ist, in der Warmen Zone annähernd ein Kugelstrahler. Dabei gibt es zwischen Nahfeld und Fernfeld große Unterschiede.
    Entfernt man bei einer Trommel in der resonanten Zone das Resonanzfell, sinkt der Grundton um 10%.
    .....
    Allein in diesem Dokument gibt es noch viel mehr, man kann ein Leben damit verbringen. Aber dafür braucht man einen anderen Thread.

  • @ Nils:
    Ist dieses Dokument "Schwingungen und Schallabstrahlung von Trommeln" von Ingolf Bork irgendwo öffentlich zugänglich, kaufbar, einsehbar?
    Ich persönlich finde das ein sehr interessantes Thema und würde da gerne mehr Kenntnisse haben.


    @ fwdrums
    Im Rahmen meines ersten und immer noch aktuellen DIY-Sets habe ich mir in so mancher Nacht das Hirn zermartert - welches Holz bei welcher Kesselkonstruktion, welche Gratung, lieber Guß- oder doch Stahlspannreifen, welche Böckchen, wie hänge ich es eigentlich auf, welche der optisch unendlichen Möglichkeiten darfs denn sein und Nodal-Point und überhaupt ... Free-Floating-Systeme inbegriffen ...
    Am Ende hat mir meine Erfahrung gesagt, dass es auch ganz traditionell und stinkkonservativ ordentlich "Bummm" macht - ordentliche Bedienung vorausgesetzt. :S
    Pearls Optimount ist nun der einzige Schnickschnack auf dem Weg zum gefälligen Sound. Den Rest dürfen Kessel, penibelste Gratung und ordentliches Stimmen machen, sonst nix ^^

  • Selbstverständlich können konventionelle Toms
    mit konventioneller Aufhängung ordentlich lange
    Buuuuuummm machen. Bei FF-Sets ist das imho
    einfacher zu erreichen und geht vermutlich
    (mir fehlt der 1:1-Vergleich unter sonst
    gleichen Bedingungen) auch etwas länger.


    That's all
    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Mir fehlen da auch die direkten Vergleichsmöglichkeiten, speziell bezüglich Free-Floating. Ich glaube aber, dass zwischen R.I.M.S, Free-Floating-Systemen oder Optimount, selbst zwischen direkt am Kessel montierten T.A.R.- oder Y.E.S.S.-Systemen kaum noch richtig gravierende Unterschiede auftreten - das sind alles prima funktionierende Möglichkeiten der Montage, wenn man diese Vorzüge möchte.
    Meiner Meinung nach sind saubere Gratung (lässt sich leichter und schneller stimmen) und Stimmung der wichtigere Faktor für einen möglichst vollen Sound, egal ob der dann 0,5 oder 3 Sekunden ertönt.

  • Ist dieses Dokument "Schwingungen und Schallabstrahlung von Trommeln" von Ingolf Bork irgendwo öffentlich zugänglich, kaufbar, einsehbar?


    Ich würde es in einer (Uni)-Bibliothek versuchen:
    Bork, Ingolf: Schwingungen und Schallabstrahlung von Trommeln
    Mainz: K.G. Saur Verlag München, 1988.


    Die Suche in Bremen ergibt folgendes:


    Ihre Aktion Das Schwingungsverhalten von Trommeln | 1 Treffer

    PPN: 276493788
    Titel: Das Schwingungsverhalten von Trommeln / Ingolf Bork
    Verfasser: Bork, Ingolf
    Ausgabe: 1. Aufl.
    Ort/Jahr: Nürnberg : BW-Verl. Bildung und Wissen, 1988
    Umfang: [4] S. : Ill., graph. Darst.
    Schriftenreihe: Musikinstrumente neu ; 11

    Falsche ISBN: *3-8214-8011-5


    zugehörige Publikationen


    Besitzende Bibliothek(en): Klicken Sie auf einen Bibliotheksnamen oder auf > Detailansicht


    Berlin, Staatliches Institut für Musikforschung Preußischer Kulturbesitz <B 763>
    Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz Haus Potsdamer Straße <1a>


    Seltsamerweise ist der Titel hier unter anderem Namen geführt und offenbar gibt es bundesweit nicht viele Exemplare davon.

  • Ich glaube aber, dass zwischen R.I.M.S, Free-Floating-Systemen oder Optimount, selbst zwischen direkt am Kessel montierten T.A.R.- oder Y.E.S.S.-Systemen kaum noch richtig gravierende Unterschiede auftreten - das sind alles prima funktionierende Möglichkeiten der Montage, wenn man diese Vorzüge möchte.

    Imho gibt es von FF zu allen anderen Systemen einen gravierenden Unterschied.
    FF resoniert am längsten und das ist bauartbedingt zum einen auf die gleiche
    Fellspannung zwischen Schlag- und Resofell zurückzuführen und zum anderen
    auf das ungehinderte Schwingen von Fell und Kessel, da der Kessel ja von
    keinerlei Hardware berührt wird. Ich habe Yess, Rims, Optimount, FF und
    konventionelle Systeme im Einsatz. Das Ergebnis lang resonierender Trommeln
    ist für mich mit FF am einfachsten zu erreichen. Es ist aber keineswegs so,
    daß meine Yamahas zu kurz klingen. Nur muß ich da sorgfältiger zu WErke gehen.
    Mein derzeitiger Lieblingssound ist FF mit Amba coated oben und unten mit
    einer möglichst gleichmäßigen Fellspannung an jeder Schraube.
    Satt, voll, rund, aahhhhhh!!! Vor allem Letzteres.


    fwdrums


    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • fwdrums, da möchte ich Dir keinesfalls widersprechen. Meine Erfahrungen mit FF-Systemen sind leider relativ beschränkt auf diverse Emergenza-Gigs und einer Support-Tour, beides mit einem DrumResearch-Set. Da es nicht meine Sets waren konnte ich kaum selbst Hand anlegen, also gut möglich dass ich mich mit "kaum ... gravierende Unterschiede" mächtig weit aus dem Fenster lehne!
    Ich kann aktuell nur R.I.M.S. vs Optimounts vergleichen, da sind Unterschiede verdammt schwer zu hören bzw. nicht wirklich vorhanden. Mit beiden bin ich bezüglich der Klangergebnisse sehr zufrieden, mit kleinem Vorsprung fürs Optimount wegen insgesamt einfacherem Handling und einem leicht ergonomischerem Aufbau.


    Viele Grüße
    Toddy

  • ich habe mit einem mitmusiker/gitarristen schon lange eine disskusion darüber, wieviel sustain eine trommel haben soll. und mir ist allgemein aufgefallen, dass von mitmusikern eher kurz klingende trommeln erwünscht sind (zumindest bei denen mit denen ich zutun habe). ich selbst liebe es wenns schön lange singt/ wummert. allerdings würde ich fwdrums these zustimmen, dass eine saubere gratung bzw die stimmung an sich deutlich mehr wirkung erzielt als ein freischwingsystem. wenn ich mein 12" swingstartom ohne freischwingsytem mit dem 12er Gretsh catalinerclub mit freischwingsystem vergleiche, dann is des tama deutlich länger. warum? das swinstar is knalle hoch gestimmt und sauber gestimmt-das gratsh dagegen bekomm ich nicht ordentlich harmonisch gestimmt. durch unterschiedliche tonhöhen an den stimmschrauben dämpft sich das fell selbst glaub ich.
    wenn geld keine rolle spielen würde, würde ich die optimounts kaufen. warum? es sieht meiner meinung nach am stabielsten aus

  • Mich wundert ein wenig das mit Suspension-Systemen nur ein längeres Sustain verbunden wird?!? Da passiert doch, je nach Umstand, noch mehr als nur ein längerer Ton ...
    Bei einigen Trommeln wird zudem der Ton deutlich voller und voluminöser, mehr Mitten, mehr Bässe, mehr Dynamik, mehr Druck, eventuell auch einfacheres Stimmen und harmonischere Obertöne. Das ist für mich persönlich der wertvollere Mehrwert als nur "längeres Sustain" ...

  • [...] FF resoniert am längsten und das ist bauartbedingt zum einen auf die gleiche
    Fellspannung zwischen Schlag- und Resofell zurückzuführen [...]


    bei systemen wie z.b. sleishmans free floating sind die fellspannungen nicht gleich (=> einseitige gewichtskraft des kessels => wechselnde trägheitskräfte am kessel beim schwingen).

  • Das wäre doch mal eine sinnvolle Untersuchung für
    eine Shuttle-Mission gewesen. Hätten die besser mal
    uns gefragt. Da wäre das Programm jetzt noch am
    Laufen! Und wie klingt's erst vor der Tür? Also draußen
    im All, im Fast-Vakuum?


    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

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