Unzuverlässiges Bandmitglied - Was tun? Erfahrungsberichte - Ratschläge erwünscht!!!

  • Hallo,


    mal ganz konkret:


    ich mache immer eine Kosten-/Nutzen-Gesamtkalkulation:


    bin ich nach der Probe gut gelaunt oder ärgere ich mich?
    Würde ich mich noch mehr ärgern, wenn keine Probe gewesen wäre?
    Alles klar.


    Ansonsten:
    der Markt ist voll von Möchtergerns, Flachpfeifen und Durchgeknallten.
    Und der Rest kann auch nix.


    Eine Probe dient dem Üben des Zusammenspiels zum Zwecke der Darbietung
    bestimmter Werke der Musik.
    Üben dient der individuellen Festigung, Vertiefung und Erweiterung des einzelnen
    Musikanten zuhause.


    Letztendlich kommt es aber darauf an, ob es Spaß macht:
    wenn ja, dann ist es egal, ob man in drei Stunden ein Lied spielt
    und fünf Kehlen spült (ich nenne das dann zwar Besäufnis mit Alibi)
    oder diszipliniert ein orchestrales Vollprogramm probiert und
    verfeinert.
    Wenn man genervt ist, sollte man gehen.


    Konkreter kann ich nicht werden, jede meiner Kapellen bislang
    hatte andere Stärken und Schwächen, was ich bei den einen
    nicht akzeptiere, kann ich bei den anderen genießen oder wenigstens
    ignorieren, je nach den sonstigen Umständen.


    Grüße
    Jürgen

  • Danke für eure sehr ausführlichen Meinungen!
    Das hilft mir schon weiter.


    Ich wollte jetzt Freitag die Sache mit meiner Band mal genau diskutieren, aber zwei sagen direkt wieder ab und der der dritte meint dann, er müsse ja auch nicht mehr kommen. :rolleyes:
    Ergo werden die Gitarren dann auch erst wieder übernächsten Freitag aus den Taschen gekramt. Sowas frustriert einfach.


    "Mensch, was hab ich da wieder gespielt?" - "O, das krieg ich erstmal nicht mehr hin, können wir das wiederholen?"


    Und genau diese Sache wird dann auch wieder das Thema sein.



    Warum soll ich mir mein Hobby von irgendeinem Sänger, Gitarrist oder was weiß ich was versauen lassen?


    Ganz genau, so seh ich das auch.




    Das ist es ja. Wir nehmen uns sehr häufig auf und das hört sich alles echt nicht gut an. Das Problem ist, dass gerade die beiden Gitarristen das anscheinend gar nicht so sehen/hören.
    Aber von einer Seite aus wird immer an mir herumkritisiert, dauernd gesagt, was ich spielen darf und was nicht und Ghostnotes sind absolut verboten. Da kommen dann immer so Sprüche, wie z.B. : "Das willst du doch jetzt nicht wirklich spielen, oder?"




    So sehr ich den Ärger verstehe: Vorwürfe solltest Du Deinen Kollegen nicht machen, denn jeder darf für sich bestimmen, wieviel er üben und mit wieviel Talent er auf eine Bühne steigen will.


    Das ist richtig, deswegen habe ich auch vor, meinen Bandmitgliedern die Möglichkeit einzuräumen, dass sie mehr üben. Wenn das für sie keine Option ist, dann werde ich mich wohl wieder umschauen.




    Danke für eure Hilfe!



    Luke

  • Letztendlich kommt es aber darauf an, ob es Spaß macht:
    wenn ja, dann ist es egal, ob man in drei Stunden ein Lied spielt
    und fünf Kehlen spült (ich nenne das dann zwar Besäufnis mit Alibi)
    oder diszipliniert ein orchestrales Vollprogramm probiert und
    verfeinert.
    Wenn man genervt ist, sollte man gehen.


    DAS würd ich so unterschreiben. Es hat halt keinen Spaß mehr gemacht und das solltest du dich fragen.
    Geärgert hab ich mich nie. Ich fand's halt einfach nur echt schade, weil mir unsere Musik immer sehr gefallen hat. Tut sie auch heute noch. Hinzu kam, dass wir ja befreundet waren und immernoch sind, aber wir hatten da irgendwie andere Ziele.
    Ärgern macht ja auch keinen Sinn, ebenfalls verschwendete Zeit. Vorwürfe sollte man auch niemandem machen. Auch nicht, wenn er sein eigenes Niveau etwas anders einschätzt. Fremd- und Eigenwahrnehmung sind oft himmelweit auseinander.
    Ich wünsch dir viel Erfolg.

    Es gibt so viel gute Musik auf der Welt.. ..da muss ich doch nicht Musik hören, die "gar nicht so schlecht" ist. - Hennes M. aus C


    Ich

  • Also, ich habe mir jetzt fast den ganzen Thread mehr oder weniger gründlich durchgelesen, was mich vom auch vom Üben abgehalten hat.


    Grund ist wohl eine dem Menschen innenwohnende Unzufriedenheit mit dem was er hat und dem Sehnen nach Unerreichbaren.


    Aber es gibt auch erreichbare und erstrebenswerte Verbesserungen, auf die man sich auf einer Probe/Übung einigen können muss. Wenn das dauerhaft nicht klappt, sollte man sich wohl besser trennen.

  • Das Ganze ist auch eine Frage der Erfahrungen, die man im Laufe der Jahre (bei mir 45) gemacht hat.
    Ich behaupte mal, dass ich alle Schattierungen dieses Threads in- und auswendig kenne.


    Absagen vor einer Probe sind da noch die positivsten Aspekte...
    Oft genug hat sich auch erst während der Proben herausgestellt, dass jemand fehlt. :whistling:


    Manchmal frage ich mich im Nachinein, wie meine 13-köpfige "Caliber 38"-Band 13 Jahre lang so reibungslos funktionieren konnte.


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • Manchmal frage ich mich im Nachinein, wie meine 13-köpfige "Caliber 38"-Band 13 Jahre lang so reibungslos funktionieren konnte.


    Vielleicht einfach nur Respekt vor- und Spaß aneinander?


    E>rfahrung bei mir:


    - ein Trio, das in diesem Jahr 25 Jahre besteht und einfach gut funktioniert, geprobt wird 14tägig und seltenst abgesagt.


    - eine Coverband aus 5 Leuten, bei der kurzfristigste Probenabsagen leider an der Tagesordnung sind (gerade erst am Montag: Probe ist für 19 Uhr ausgemacht, 10 nach 6 kommt eine WhatsApp, dass einer nicht kann). Immerhin VOR der Probe, was einem eine unnötige Anfahrt erspart.


    - eine Jazzcombo, die alle paar Monate mal jammt, obwohl es einen "Bandmanager" gibt, der meint, dass man die Proben doch schon Ende des Jahres für's kommende Jahr planen kann...


    Unzuverlässige Kollegen gab es in der Coverband verschiedentlich, am nervigsten war ein Keyboarder, der während seiner halbjährigen Zugehörigkeit locker fünfmal bei (extra für ihn anberaumten) Proben fehlte - natürlich ohne vorher abzusagen X(


    Viele Grüße


    Jens

    Galerie


    Amateure üben solange, bis sie es richtig machen. Profis trainieren solange, bis sie es nicht mehr falsch machen können.

  • Oft genug hat sich auch erst während der Proben herausgestellt, dass jemand fehlt.




    Och, das hab ich letztens auch erlebt. Am Mittwoch Abend wird gefragt, ob am nächsten Abend geprobt werden soll und alle sagen zu.
    Ich bin Donnerstag Abend im Raum und warte. Um 21 Uhr frag ich, wo denn alle sind. Der Basser schreibt wenigstens, dass er es nicht schafft, weil er am nächsten Tag die Frühschicht übernehmen musste und noch die Kinder hat.
    Gut, sowas kann passieren und ist dann eben so.


    Vom Rest kam nicht einmal eine Antwort. Die taten bei der nächsten Probe einfach so, als wäre nichts gewesen. Hab aber extra nichts gesagt, weil ich dann endlich mal wieder spielen wollte.
    Aber auf dauer nervt sowas dann doch einfach nur.





    Manchmal frage ich mich im Nachinein, wie meine 13-köpfige "Caliber 38"-Band 13 Jahre lang so reibungslos funktionieren konnte.


    Das ist wie ein Sechser im Lotto. :D








    Besser geht immer! ;)





    Unzuverlässige Kollegen gab es in der Coverband verschiedentlich, am nervigsten war ein Keyboarder, der während seiner halbjährigen Zugehörigkeit locker fünfmal bei (extra für ihn anberaumten) Proben fehlte - natürlich ohne vorher abzusagen X(


    Das ist natürlich auch richtig stark. Bei manchen Menschen kann man echt nur noch den Kopf schütteln.





    Wenn man genervt ist, sollte man gehen.


    Genau an dem Punkt bin ich angekommen. Werde das aber noch einmal in Ruhe überdenken.





    Luke

  • Hi Luke,

    Vom Rest kam nicht einmal eine Antwort. Die taten bei der nächsten Probe einfach so, als wäre nichts gewesen. Hab aber extra nichts gesagt, weil ich dann endlich mal wieder spielen wollte.

    guck Dir die drei Sätze nochmal in Ruhe an. Alles klar? Ihr habt einen stillen, unausgesprochenen Vertrag miteinander, den ihr alle einhaltet. Ich würde ab der nächsten Probe einfach auch mal fehlen ... und zwar auf Dauer. ;)


    Grüße
    Hajo K

  • Hallo,


    ich bin Spezialist für französichen Abschied.


    Das Gequatsche hat keinen Sinn.
    Das erzählt man seinem Tagebuch, Teddybär
    oder im Dramaforum.


    Bei den dargestellten Bedingungen würde ich
    heute mein Set abbauen und mir eine neue
    Kapelle suchen.


    Die rühren sich schon, wenn sie was wollen
    und wenn nicht, nun ja, dann wissen wir ja
    richtig bescheid.


    Grüße
    Jürgen

  • Ich frag mich, was aus dem Threadersteller geworden ist. Solche Rückblicke sind immer spannend.

    Die Wahrheit gleicht einem nassen Handtuch. Dir selbst nützt sie nichts, aber du kannst sie jemand anderem um den Kopf schlagen.

  • Unzuverlässige Bandmitlieder? Sowas würde ich garnicht mitmachen..
    Ich würde dennen klar machen entweder Ihr kommt zu den Terminen oder mir etwas anderes suchen, weil so bringt es das einfach nicht.
    Entweder haben die Leute lust Musik zumachen und meinen es wenigstens etwas ernst oder Sie lassen es.


    Just my 2 cents..

  • Finde es sehr interessant, was ihr geraten bzw. für Erfahrungen gemacht habt.
    Leider bin ich vor etwa zwei Monaten auch in den Genuss gekommen, allerdings war da nur der eine Gitarrist wirklich aktiv, der Rest war...sorry...für'n Arsch.
    Der Sänger konnte nicht wirklich singen, hat wegen jeder Kleinigkeit rumgemault, hat selbst nichts konstruktives beigetragen, usw usf
    Der zweite "Gitarrist", den der Sänger mitgeschleppt hat, konnte keine Gitarre spielen und hat sich nicht dahinter geklemmt, einfach mal ein paar Griffe zu üben.
    Der Keyer hat unsere Bandkasse mitgehen lassen und ist abgehauen...falls er das liest...danke für nix!
    Der Bassist konnte zwar bei jedem Termin, hat aber die Stücke, die wir spielen wollte, nie geübt und hat ständig andere Sachen gespielt, sodass jede Probe eigentlich sinnlos war...


    Ich bin dann vor zwei Monaten ausgestiegen, mit einem riesen Verlust, musste Miete nachbezahlen und die Bandkasse war auch weg, super Kollegen waren das, so macht das keinen Spaß mehr.


    Jetzt probe ich nur noch mit dem Gitarristen der auch ausgestiegen ist, der seine Sache wirklich drauf hat, Bock auf Musik hat und total zuverlässig ist...es gibt doch noch Leute, auf die man sich verlassen kann :thumbup:



    Viel Glück an den Rest meiner ehemaligen Kollegen, die haben ja so viele Pläne, möchten auf Festivals usw. spielen...aber mit der Einstellung wird das nichts, Jungs!!!

  • Wenn nicht mehr zusammen gelacht wird in der Kapelle...das war immer mein Indiz für "Time to say goodbye"!


    Einmal sind sie mir auch zuvorgekommen und ich wurde gegangen:)

    "Kaffee, schwarz?"

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