Live-Mitschnitt - kontinuierlich BPM anzeigen?

  • Hallo zusammen,


    wir würden gerne unsere Live-Aufnahmen hinsichtlich der Geschwindigkeit analysieren und herausfinden, ob und wie sehr wir während der einzelnen Songs schneller/langsamer werden.
    Kennt jemand von euch dafür ein Tool/eine Software, die während des Abspielens des Songs die aktuelle BPM-Anzahl anzeigt?


    Bisherige Websiten und Tools finden ja nur die Gesamt-BPM-Zahl einzelner Songs raus, aber uns gehts ja gerade darum zu sehen, wie schnell ein Song am Anfang war und wie schnell er in der MItte/am Ende etc. ist.


    Per Hand (Tapping) geht das natürlich auch, aber das dauert ewig bei längeren Sets.


    Vielleicht gibts ein solches Programm ja schon?


    Danke und viele Grüße
    wanted

  • Sitze ich mit einem Metronom daneben und vergleiche...am besten immer am Anfang von bestimmten Parts und am Ende vor einem Übergang. Das hab ich auch schon gemacht und funktioniert recht gut.

    Lies die FAQ und benutze die Suchfunktion!

  • Ja, das habe ich auch gerade gemacht, aber das dauert halt sehr lange, immer die richtige Geschwindkeit rauszuhören und einzustellen. Vor allem, wenn es um viele Songs auf einmal geht.
    Deshalb suche ich ja ein Tool, das das automatisch kann.

  • Wie gesagt - wir suchen ein Tool, mit dem das automatisch geht. Nicht mittappen, nicht Metronom einstellen.
    Sondern Aufnahme laufen lassen und automatisch wird die aktuelle BPM-Zahl angezeigt.

  • Ich kann jetzt nicht mit einem Programm dienen, aber es müsste doch gehen, wenn man, z.b. in Cubase, einen Raster drüberlegt? Vorrausgesetzt man hat gleichmäßige (Snare, Bassdrum,..) Pegelspitzen, an denen man sich orientieren kann.
    Ich meine mich daran zu erinnern, dass ich das einmal gemacht habe, die Anfangspegelspitze sowie die Endpegelspitze markiert, die Anzahl der Segmente eingegeben, welche dann gleichmäig aufgeteilt worden sind. Aber keine Ahnung mit welchem Programm, ist schon zu lange her.


    mfg frenkie

  • ehrlich gesagt: nach deiner Einleitung, fände ich ein gemeinsames Anhören des Live-Sets sehr viel wichtiger als irgendwelche ermittelten Zahlen.
    Gemeinsam lauschen, die Problemstellen entdecken - das ist immer dann, wenn sich einer der Beteiligten mit dem Groove oder Tempo unwohl fühlt - und checken, wie man das Problem beheben kann.


    Ansonsten, wenn es eher um die Technik geht: könntest du dir mal Ideen mit Software à la B-keeper / intime / recycle ansehen:
    http://87bpm.wordpress.com/2011/01/15/b-keeper/
    http://87bpm.wordpress.com/200…leton-to-a-human-drummer/
    lg oli

    wir würden gerne unsere Live-Aufnahmen hinsichtlich der Geschwindigkeit analysieren und herausfinden, ob und wie sehr wir während der einzelnen Songs schneller/langsamer werden.

    // mein Blog zum Buch und Thema e-Beats überhaupt.

  • +1 für Olis Ratschlag!


    Das leidige Tempo-Thema. Dazu gibt es verschiedene Aussagen in Interviews großer Drummer


    • Die deutsche Krankheit (Curt Cress)
    • Ein Song hat im Refrain eben manchmal ein etwas anderes Tempo als in der Strophe und das ist in Ordnung (Omar Hakim)


    Die Analyse ist natürlich wichtig - es geht immer darum, ein gemeinsames Gefühl zu entwickeln. Ich erinnere mich an Band-Situationen, in denen vom schleppenden Schlagzeuger die Rede war, obwohl auf der Aufnahme das Tempo von Anfang an korrekt, der Beat immer getrieben, und das Tempo sogar nachweislich angezogen hatte - aber eben alles nicht so schnell, wie der Adrenalin-verseuchte Gitarrist es benötigt hätte, um sich wohl zu fühlen.
    Oder umgekehrt passiert es einem schonmal, dass man selbst eine Nummer gerne schneller hätte und dann anzieht. Das hat immer mit hauptsächlich zwei Faktoren zu tun:


    1. Umgebungsbedingungen: Lampenfieber, Schöne Frauen im Publikum, der Produzent mit dem man schon immer zusammen arbeiten wollte ist zum Konzert gekommen, Das Konzert ist das wichtigste überhaupt etc.....


    2. Uneinigkeit in der Band darüber, wie sich das Stück anfühlen soll.


    Nr. 1 geht nur mit Alter und Erfahrung zu besiegen.
    Bei Nr. 2 hilft Kommunikation.
    Wenn da echte Uneinigkeit besteht, muss man sich aber vorher klar machen, wer das letzte Wort haben soll. Der Komponist, weil es sein Baby ist? Oder der Sänger, der ja nicht haspeln oder Silben verschlucken muss, nur um im Tempo noch mitzukommen (oder sich die Kehle raus singen muss, nur, weil er alle Töne viel länger halten muss).


    Und dann gibt es natürlich noch die Standardsituation: Nach dem Break ist alles schneller -Da hilft nur: Hausaufgaben machen, mit dem Metronom.


    Eine Software die eine kontinuierliche Tempoanalyse mit Anzeige macht, kenne ich aber keine - selbst mit Melodyne Editor klappt das nicht so, wie Du es dir hier vorstellst.

  • Hallo,


    das Entscheidende beim Aufführen von Musik ist, dass sie gut klingt.


    Ich habe schon mit und ohne Metronom gespielt. Da ich eben nur ein bescheidener Dorftrommler bin, klang es mit steril und ohne von Herzen (die Fehler verzeiht das Publikum dann eher).
    Ein Metronom ist wichtig zum Üben. Da gehört es hin.
    Ansonsten mag es vertechnischte Produktionen geben, wo es ohne nicht geht.
    Für normale handgemachte Unterhaltungsmusik geht es nur darum, dass die Kapelle ordentlich zusammen spielt. Wenn sie dabei kollektiv absichtlich oder auch unabsichtlich langsamer oder schneller wird, ist das mehr oder weniger wichtig. Wenn sich die Kapelle selbst ins Aus schießt durch eine Temposteigerung bis zum Platzen, dann ist das natürlich suboptimal. Wenn das Publikum einschläft, ist es auch schlecht. Ansonsten würde ich mir da keinen Kopf machen. Was zählt, ist der Unterhaltungswert. Wer den liefert, hat gewonnen.


    Selbst wenn man das hier gewünschte Unterfangen hin bekäme, dann hätte man das Mikrotiming nicht untersucht und ob die Sache klingt oder nicht, hätte man dezent ignoriert. Ich meine auch: einfach mal die Ohren auf. Das hilft bei Musik am Besten.


    Grüße
    Jürgen

  • Danke schon mal für eure Beiträge.
    Oli, deine Ideen mit der Synchronisierung sind super - da werde ich mich mal genauer einlesen. Das hilft zwar bei der aktuellen Frrage nicht, aber da wir auch mit Sampler arbeiten, könnte das eine gute Idee für die Zukunft sein.


    Das Problem ist Folgendes: Der Bassist findet, dass der Drummer sein Tempo (live) nicht halten kann. Der Drummer sieht das nicht so. Er merkt zwar auch, dass in der Aufregung mal ein kompletter Song etwas zu schnell begonnen wird,
    aber er hat nicht das Gefühl, dass in allen oder fast allen Songs große Tempounterschiede bestehen. Das Üben und Zusammenspielen mit Metronom klappt in der Regel ziemlich gut - allerdings möchte der Drummer bei Live-Gigs keinen Click
    im Ohr haben. Zum einen, weil das Geräusch einfach so laut sein muss, dass es extrem nervt, zum anderen, weil er sich dann nur noch auf den Click konzentriert.


    Der Drummer würde nun gerne dem Bassisten zeigen, dass die Tempo-Unterschiede gar nicht so dramatisch sind, wie er es denkt. Oder ggf. herausfinden, dass der Bassist tatsächlich recht haben sollte.


    Da es ja eine solche Software anscheinend nicht gibt, bleibt wohl nur das manuelle Heraushören und mit einem Metronom abgleichen.

  • Hey, falls es noch niemand gepostet hat.
    Projekt in Logic Laden und den BPM counter mitlaufen lassen, der zeigt dir dann alle paar sekunden an wie schnell ihr gerade seit.
    Vllt, ist es besser den counter nur auf BD und SD zu packen, falls ihr einzelspuren mitgeschnitten habt.


    Grüße


    p.s. das thema gibt es zwischen drummern und bassern oder gitarristen immer wieder, ich spiele jetzt fast alles mit klick, weil der gitarrist sehr intensiv mit einer loopstation arbeitet und es ist schon so dass sich dass zusammenspiel dadurch verändert, mann muss halt viel mit klick proben und für sich üben um auf ihm grooven zu können. Ich halte in der heutigen zeit in professioneller sicht gesehen nicht mehr viel vom spielen ohne klick obwohl er mir beim spielen schon fast nicht mehr auffällt, ich lass ihn aber auch extrem leise mitlaufen und höre ihn meist nur wenn ich nicht mehr drauf bin ;)

  • Der Drummer würde nun gerne dem Bassisten zeigen, dass die Tempo-Unterschiede gar nicht so dramatisch sind, wie er es denkt. Oder ggf. herausfinden, dass der Bassist tatsächlich recht haben sollte.


    hm... gibt doch für den fall, dass temposchwankungen auftreten, nur zwei möglichkeiten:
    1. man hört sie - dann braucht ihr keinen bpm-counter.
    2. man hört sie nicht - dann isses egal.


    .

  • Solltest du auf ein aktuelles Cubase Zugriff haben, mach's wie folgt:


    1. Cubase anschmeißen
    2. Neues Projekt erstellen
    3. "Datei"; "Importieren"; "Audio aus Videodatei" - Datei auswählen
    4. Spur auswählen - "Projekt", "Tempo errechnen"
    5. Kurz Geduld haben und detailierte BPM-Schwankungen ablesen.


    Ich glaube seit Cubase 5 funktioniert das sehr gut.

    Lieber in den Löffel beissen als das Gras abgeben...

  • Also der Bassist behauptet der Drummer kann das Tempo nicht halten, der Drummer findet dies nicht so, ok. Da immer "im Zweifel für den Angeklakten" soll sich der Bassist drum kümmern die Beweislast aufzufahren und nach geeigneter Software suchen. Bis dahin ist der Drummerangeklagte als unschuldig anzusehen, der Bassist ist in der Bringschuld.

  • Hallihallo,


    sehr schön.
    Ein Sachverständigengutachten naht. Das macht immer gute Laune, vor allem bei der Rechtsschutzversicherung.


    Sagte ich es schon: wenn man in einer Kapelle tätig ist, sollte man immer eine Rechtsschutzversicherung haben, die auch Musikantenrecht mit abdeckt.


    Mal weiter gedacht: was soll denn am Ende passieren, wenn einer Recht hat oder auch nicht?


    Grüße
    Jürgen


    PS
    Hat sich das Publikum schon beschwert?

  • Ich finde auch dass das nach persönlicher Eitelkeit und Band-Knaas stinkt. Wenn man mit solchen Vorwürfen konfrontiert wird ist das als Drummer bestimmt gut diesen nachzugehen, vielleicht hat man ja wirklich Timing-Probleme? Wenn da aber so eine Rechthaber-Kiste draus wird sehe ich das problematisch. Am Ende ist es egal wer Recht hat, da gibt's nur eine Regel:


    "I've got a fever, and the only prescription is more cowbell!" - Bruce Dickinson

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