Floortom Mikrofonvergleich

  • Als Nebenprodukt einer Aufnahme meiner Toms mit neuen Fellen (Aquarian Super 2) ist ein kleiner Mikrofonvergleich entstanden, den ich euch nicht vorenthalten will - welches Mic wann zu hören ist, löse ich erst ein wenig später auf... Edit: Auflösung in Post #10!


    Folgende Mics waren dabei:


    - EV RE27N/D
    - Shure Beta 52a
    - Beyerdynamic M201TG
    - Ibanez TechII TH800


    Edit: Die Mikrofonposition war in allen Fällen ca. 10cm über dem Rand des Spannreifens auf die Mitte des Schlagfells ausgerichtet.


    Hier ist das Audiofile: Floortom Mikrofonvergleich (der Einzelschlag auf das Floortom ist immer der Anfang mit einem neuen Mikrofon)


    Also - wie ist euer Tipp für die Reihenfolge der Mikros und welches gefällt euch am besten?

  • "welches Mic wann zu hören ist, löse ich erst ein wenig später auf..."
    SmartAss


    Die Mikrofonpositionierung hast du uns vorenthalten.
    Schade


    "welches gefällt euch am besten"
    Kann ich nicht sagen. Nur, daß die letzte Aufnahme beschissen klingt.
    Sorry

  • Thanks für die Mühe.


    Mit einem Thrust-Billigkopfhörer....
    fällt mir zumindest auf, dass das 2. Mike wesentlich fülliger/bass-dominanter ist... mehr Fleisch auf den Teller bringt.
    Während 1 und 3 bei mir mehr Höhendominiert scheinen - oder eben defensiver im Bassbereich.


    Das vierte gefällt mir irgendwie nicht so wirklich. Es wirkt über den Gamehörer irgendwie sehr mittendominant. Aber der Kopfhörer färbt. Ich bin insofern schon froh überhaupt deutliche Unterschiede zu hören.



    Prognose der Reihenfolge wage ich keine :D . Zumal ich nur von Abbildungen alter Fachblätter meiner Jugend weiß, dass es mal Mikros unter dem Ibanezbanner gab. Aber nie eines besessen habe.

  • Also ich finde die ehrlich gesagt alle nicht schlecht.
    Wenn ich frei wählen könnte die 2.
    Für bestimmte Anwendungen die 4 ^^ *duck und weg
    1 und 3 klingen irgendwie so---ich sag jetzt mal "normal" nicht schlecht, aber nicht so mein Ding (und im direkten Vergleich auch sehr ähnlich)


    Keine Garantie, nur mittelmäßige Kopfhörer.


    Zu den Mikros :D Keine Ahnung.
    Und ganz ehrlich würde ich bezweifeln, dass hier jemand (außer vielleicht einem Techie oder Studiomitarbeiter) wirklich alle diese Mikrophone kennt (will sagen hab quasi noch nie näheres von denen gehört, bin aber da keine Referenz)

    „Welch triste Epoche, in der es leichter ist, ein Atom zu zertrümmern als ein Vorurteil!“
    Albert Einstein

    Okay Kompromiss: Spax Schrauben mit Torx Kopf.
    Mit passendem Hammer.


    Zu verkaufen 2x RCF 310A

  • Also die 2 hört sich absolut fülliger an. Bei dem würde ich auf das Shure tippen.
    Der Rest is nicht sooo mein Ding.

    ______________________

    Drumcraft Series 6

    22x18 - 10x7 - 12x8 - 16x16 - 18x16

  • ok - wollen wir das Ding jetzt nicht unnötig auswalzen! m_tree hat seine Meinung ja nochmal editiert und damit den Blumentopf des Tages gewonnen - beide seiner Tipps sind richtig! Dies ist die Reihenfolge der Mikrofone auf den Aufnahmen:


    1. Beyerdynamic M201TG
    2. Ibanez TechII TH800
    3. EV RE27N/D
    4. Shure Beta52a


    Ich war selber auch überrascht über das schlechte Abschneiden des Beta52a - das würde ich mir wahrscheinlich nie an das Standtom hängen. Meine Wahl wäre auch immer das Ibanez-Mikro, da es hervorragend zu den M201ern an den kleineren Toms passt - unser Keyboarder hat davon auch noch eins, dass muss ich ihm irgendwie nochmal abschwatzen... :) Meine Rangfolge ist von Top bis Hop Ibanez/Beyer/EV/Shure...

  • Mir gefällt das Beyer am besten, das ist in den Höhen nicht so beschnitten wie das EV und das Ibanez, und das tut bassmäßig schon zu viel des Guten. Und das Shure ist ja grausam, aber das ist wohl zu erwarten bei einem so verbeulten Frequenzgang. Mir ist aufgefallen, dass da kein einziges Kondensatormikro dabei war, Absicht? Verfügbarkeit?

  • deine arbeit in allen ehren, oliver ... aber das beta 52 ist seitens shure als floortommikro überhaupt nicht vorgesehen. da kann es nur verlieren.
    wie kamst du denn auf diese (mit verlaub fragwürdige) idee?

  • Hallo,


    also das D 112 macht an den Standtoms eine sehr gute Figur und auch das M 88 (das ja für Gesang vorgesehen ist, der Rest kam später), macht da eine sehr gute Figur.
    Von daher fand ich die Idee naheliegend, zumal ja manche Trommler auch Standtoms als Kick Drum missbrauchen.


    Von der Reihenfolge hätte ich das M 201 und das RE 27 korrekt ermittelt, das Beta 52 hätte ich stärker eingeschätzt, das Ibanez kannte ich überhaupt nicht und habe es folglich unterschätzt. Es gefiel mir auch sehr gut. Das RE 27 fand ich deutlich heller als das M 201, deshalb wäre das M201 meine zweite Wahl gewesen. Das Beta 52 würde ich nur für Metal nehmen, wo es unnatürlich klingen soll. Somit wäre da auch noch ein Einsatzgebiet gefunden.


    Grüße
    Jürgen

  • macmarkus


    Ich denke Dein Ansatz (der at first listen, zunächst logisch erscheint) ist zu streng. Aus 2 Gründen.


    1.) Erstens ist es mitunter gerade! hoch interessant Mikros auch mal jenseits ihrer Bestimmung einzusetzen. Das machen sicher tausende Studios, PA-Freaks und Musiker auf der Welt auch immer wieder mal... und sei es nur weil ein Eumel ein wichtiges Mike nicht findet... und man endlich aufnehmen muß (und sich schnell im Fundus sonstiger Mikros bedient) . Mitunter gibt es da Überraschungen. Offensichtlich ja auch in diesem Experimental-Test.


    2.) ... (und nun schließt sich der Kreis ;) ) hätte sicher auch Ibanez nicht gedacht, dass ein 30-Jahre +X-Mikro, dass heute kein Schwein mehr kennt/erinnert, sich in einem Vergleichstest 2012 (womöglich auch Anwendungs-zweckentfremdet) als nicht sooo furchtbar übel behauptet. Man hätte also für solch einen Experimental-Test (nach Deinem Ansatz) auch das Ibanez von vornherein ausschließen müssen. Hätte dann aber nie dieses "AHA"-Erlebnis gehabt.


    Merkst Du was? ;) Selbst in der Wissenschaft sind zuweilen schräge Ideen bzw. "verquere Anwendungen" im Gegegensatz zu methodisch strengem Experimentalaufbau mitunter eine fantastische Quelle neuer Impulse und Anregungen. Da wir hier aber weitab jeglicher Wissenschaft sind :D ... sollte es ohnehin keine Dogmen geben bei solch einem spaßigen Hörtest.


    Interessant finde ich persönlich eher wie wenige von uns den Mumm haben sich aus dem Fenster zu lehnen. Wenn man mal vergleicht bei welchem Mumpitz hier sonst eifrig-engagiert (ich schließe mich gerne als Mumpitz-Tänzer mit ein) gepostet wird. Und dann macht sich jemand die Mühe und bringt so einen kurios-interessanten Vergleichtest auf... und kaum ein Schwein liest es - geschweige denn macht eine Angabe. Das ist fast schon wieder... befremdlich (mein Lieblingswort seit neulich... hahaha) :D


    P.S: Sollte das Ibanez aber ehemals genau für Floortoms entwickelt worden sein... nehme ich alles zurück. Ich weiß nur sie hatten mehrere Mikros. Aber kenne den Anwendungszweck nicht mehr. Da müßte mal einer alte Fachblätter durchforsten.


    Edits: Only at War with the Rechtschreibung. Inhaltlich keine Silbe hinzugefügt - aber Farbe

  • Hallo,


    ich finde es auch sehr befremdlich, dass genau die Experten, die sonst in der ersten Reihe stehen ("Birke", "B8", "türkisch", "klingt in dem Video ..." etc.), gerade bei "Mystery Cymbal" und allen Mikrofon- und sonstigen Tests mit Abwesenheit glänzen. Ich kann diese Komiker nicht ernst nehmen.


    Hier war ich leider zu spät.


    Grüße
    Jürgen

  • Ich finde es überhaupt nicht abwegig, reinrassige Bassdrum-Mikros an große Toms zu hängen. hab das auch schon mit Sennheiser E602 und T-Bone BD300 gemacht. Wobei je nach Anforderung das T-Bone sogar die bessere Figur gemacht hat, da neutraler und weniger "verbogen".

    Einmal editiert, zuletzt von Propeller ()

  • ir ist aufgefallen, dass da kein einziges Kondensatormikro dabei war, Absicht? Verfügbarkeit?


    Die Auswahl der Mikrofonmodelle erhebt keinerlei Anspruch auf repräsentative Vollständigkeit - im Gegenteil ging es mir in erster Linie darum zu testen, welches meiner Mikrofone am Standtom einen guten Job macht. Dabei habe ich jedoch auch schon eingeschränkt und nur die Modelle getestet, die auch wirklich eine Chance hätten, am Standtom zu landen. Verfügbar wären noch gewesen: Sennh. MD441 (gefällt mir an Toms nicht, da es immer viele der Schwingungen des Fells aufnimmt, die genau nicht schön klingen) und natürlich das C414B-ULS, das vielleicht eine ganz gute Figur gemacht hätte. Aber in der Praxis würde keines meiner zwei davon ans Standtom finden, weil ich es als Overhead oder als Raum-Mic oder als Acht unter dem Snareteppich oder vor dem Reso der BD einsetzen würde. Es war also wirklich eine subjektive Auswahl von Kandidaten, die so nur für mich eine gültige Antwort geliefert hat, welches Mikro bei der nächsten Aufnahme am Standtom hängen könnte... Das absolute Killer-Mikrofon für ein Standtom ist übrigens IMHO das MKH40 von Sennheiser - was da an Tiefbass kommt, ist echt beeindruckend. Ich habe Zugriff auf ein Paar dieser tollen Mikrofone, aber in einer Recordingsession würden sie dann wohl eher als Overheads am Set hängen...


    Letztlich machen mir einfach solche Experimente Spass und meisten kann man noch ein bisschen was dazulernen - und wenn es nur ist, dass einem persönlich das Beta52a am Standtom nicht gefällt, es aber für Metaller eine gute Wahl sein könnte...


    ... aber das beta 52 ist seitens shure als floortommikro überhaupt nicht vorgesehen. da kann es nur verlieren.
    wie kamst du denn auf diese (mit verlaub fragwürdige) idee?


    Shure sagt auf der Homepage, dass das Beta52a neben der Hauptanwendung Bassdrum (für das es offensichtlich optimiert ist) für tiefe Klangquellen geeignet ist (u.a. Bass). Ein Standtom fällt für meine Logik unter diese Defninion - ich finde den Test daher keinesfalls abwegig (sonst hätte ich es ja auch nicht gemacht:) ) Es geht ja auch nicht darum, dass MIkro schlecht aussehen zu lassen oder schlecht zu machen - ich finde das Ding als BD-Mic richtig gut! Es war einfach Neugier, was damit noch geht... Einige andere haben es ja auch schon erwähnt: BD-Mics an die tiefen Toms zu hängen, ist keine unübliche Sache und ich selber habe mit einem etwas unbekannteren BD-Mic (dem KBM 412 von CAD - http://cadaudio.com/KBM412.php) schon absolut super klingende Standtom-Spuren aufgenommen. Unter den Begriff "Neugier" fällt es übrigens auch, wenn ich ein SM57 oder ein M201TG in die Bassdrum halte und schaue, ob man mit dem Ergebnis etwas anfangen könnte (man kann!).


    Das Fazit dieses Tests ist für mich derzeit: M201TG an die Toms geht von oben bis unten ganz gut (und wie zufällig habe ich für jedes meiner 5 Toms eines davon). Die Ibaneze wären eine Option für das 14er und 16er, wenn Tiefbass und Fülle gefragt ist im musikalischen Kontext. Das würde zwei M201er frei machen für z.B. Snare und Teppich oder sonst irgend etwas...

  • 'n abend, oliver ... danke für deine erklärende antwort auf meine frage, wie du auf diese fragwürdige (von "befremdlich" und "abwegig" haben die anderen jungs geschrieben) idee gekommen bist.


    neugier und experimentierfreude ist natürlich ein logische antwort, auf die man ja auch als purist selbst hätte kommen können. vielleicht sollte ich auch mal einen backstein in meine dicke trommel legen ... oder eine b(eta)-probe an meinem 16er machen. ;)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!