Aufnahme live oder einzeln einspielen

  • m4ster
    Hab nur kurz in den Anfang reingehört, aber da sind mir schon ein paar nicht ganz tighte Schläge aufgefallen bzw. wars an einigen Stellen nicht genau aufeinander.. :whistling:


    Grandpa
    Wie wärs mit Pilotspuren bzw. Cuetracks? Die reißt man EINMAL zusammen runter und kriegt die dann während des Einspielens mit in den Monitormix, während sich die anderen entspannen können.


    Was verstehst du unter "reines metronom Getrommel"? Songs nur mit dem Metronom einzuspielen halte ich für fast unmöglich. Bzw. ist das so ziemlich das dämlichste, was man machen kann, auch wenn man es hinkriegt.

  • m4ster
    Grandpa
    Wie wärs mit Pilotspuren bzw. Cuetracks? Die reißt man EINMAL zusammen runter und kriegt die dann während des Einspielens mit in den Monitormix, während sich die anderen entspannen können.


    Was verstehst du unter "reines metronom Getrommel"? Songs nur mit dem Metronom einzuspielen halte ich für fast unmöglich. Bzw. ist das so ziemlich das dämlichste, was man machen kann, auch wenn man es hinkriegt.


    Also ich mach das immer so :D
    Warum soll das nicht möglich sein? Sind die Lieder so schwer zu merken?

  • Hab ja nicht gesagt, dass es gänzlich unmöglich wäre. Aber man macht es sich damit doch nur unnötig schwer. Da ist man ja mehr mit Takten zählen und reproduzieren wo was genau gespielt wird beschäftigt, als mit dem eigentlichen: Locker und entspannt spielen und Feeling vermitteln.

  • Okay, diesen Punkt finde ich jetzt interessant.


    Ich hab noch nie Probleme gehabt einen Song ohne irgendwas runterzukloppen.
    Und wenn nötig das 10 Mal hintereinander.


    Obwohl unsere Lieder auch nicht super progressiv oder sonst was sind.
    Halt normaler Stonerrock/Hardcore

  • m_tree
    Ja natürlich ist es schwer ne perfekte aufnahme hinzubekommen wenn alle gleichzeitig live einspielen. Aber es muss am Schluss einfach grooven und das tuts.


    Also ich kann auch Stur auf Klick einspielen ohne Backingtrack. Wenn man ein Lied oft gespielt hat, weiß man ja sozusagen automatisch wann die wechsel etc kommen.

  • Erstmal, sehr cool Diskussion...
    erst mal muss man wirklich unterscheiden, welche Musik abgenommen wird... Gitarre, Bass und nen Drum kann man vielleicht noch sauber signalmäßig trennen, ich finde, wenn dann noch Gesang und meinetwegen noch Backingvocals und vielleicht noch nen Keyboard dazukommen wird es meistens schon enorm laut, denn der Vorteil des "Live"-Mitschnittes ist ja der Wohlkühlcharakter... Und da finde ich sollte man darüber nachdenken sequentiell einzuspielen... Ich persönlich finde es gut nen Rough-Mix zu machen, der vor allem tight eingespielt ist, denn anhand einer solchen Vorlage kann man gut einzeln aufnehmen. Ich nehme mir immer diesen Mix, setze mich dann zu Hause hin, höre erst mal, schau dann, was ich genau wo spielen kann und trommle das dann für mich nach Vorlage und Roughmix ein, dann geht es erst ans Aufnehmen, denn das wichtigste an einer Aufnahme ist die Vorbereitung... Jetzt kann man auch wieder den Bogen zur Live-Aufnahme machen... Wenn die Band gut vorbereitet ist und jeder seinen Part am besten nach Klick, oder gut eingespielter Song-Vorlage geübt hat, dann ist es sogar manchmal besser die Sachen live einzuspielen... Für mich sind Studio-Tage immer ein wenig mit Druck verbunden... Ich spiele lieber alleine nach Track ein, denn jeder Fehler ärgert mich halt und diese Kleinigkeiten bei einem Live-Mitschnitt rauszufiltern ist ziemlich unmöglich...
    Spaßmodus ein [Vorteil ist auch, man kann einem Gitarristen oder Bassisten auch mal vorführen, was es heisst nicht tight zu spielen. Ich finde es immer lustig, wenn man Aufnahmen macht und die Signale isoliert aufnimmt, dass die werten Herren sich dann wundern, dass sie irgendwie daneben sind, obwohl sie "gefühlt" doch alles richtig gemacht haben... Da frag ich immer: "Na, nie mit Metronom geübt?". Okay, der Blueser und Jazzer kann jetzt natürlich auch gerne kontern, aber die Musikrichtungen, die mich betreffen (Rock,Alternativ,Metall,Pop) sind nun mal sehr auf kontinuierliches Tempo getrimmt...] aus!

  • Also ich würde mich immer für das Zusammen-Einspielen ("live") entscheiden.
    Ein bisschen nachfummeln bei den Gitarren ist ja noch in Ordnung, aber das sollte es dann auch schon sein.


    Die Lebendigkeit solcher Aufnahmen ist durch Durcharrangieren, Präzision und Detail-Verliebtheit beim Overdubben nicht gutzumachen. Die heutige Produktionsweise von Musik (abgesehen von programmierten Spuren für Drums, Percussion, Bass, Keyboard) ist auch der Grund, warum ich praktisch nur noch Live-Aufnahmen kaufe.


    M.

  • So, 6 Songs im Kasten, nun lasst mich ein wenig von meiner spärlichen Erfahrung berichten :
    Also das war das erste Mal, daß ich im Studio live mit der Band gespielt hab.
    War entspannender als nur nach dem Metronom einzutrommeln, da man sich nimmer SO auf den Songablauf konzentrieren muss ( bei der reinen Klick Aufnahme haben sich hinterher Mischer und Produzent gewundert, wo diese seltsamen Melodien herkommen, zwar leise und stimmig, aber eben nicht nur Drums - naja, hab da wohl mitgesummt ;) ) Andererseits hatte ich auch drei Monate Zeit, mich darauf vorzubereiten, was jetzt in diesem Fall nicht so war. da war es eben nur ein Monat, und das merkt man definitiv, aber man hatte ja keine Zeit - bei der reinen Klickaufnahme hatte ich immerhin zarte 6 Songs als "first Take" im Kasten, heuer war es keiner - wobei, 6 Songs in sechs stunden is glaub auch nicht so schämenswert..... nun muss ich eben mit einem 90%igen Ergebnis leben. Das Ende vom Lied ist, daß fast alle Musiker noch Ihre Spuren extra aufnehmen müssen, da diese ebenso "unkonzentriert" waren.
    Hätte nicht gedacht, daß ich das so sag, aber mal vom abzuwartenden Ergebnis abgesehen, würd ich für meinen Teil eher nochmals nur mit meinem Metronom ins Studio gehen, bzw mit dem Programmierten Drum auf den Ohren, als mit der band live einzuspielen - kurioserweise steht schon der nächste Termin mit der anderen Band an - LIVE!!! Naja, anderes Studio, andere Band, anderer Stil - das macht ja auch was aus...
    Fazit :
    egal wie man im Studio aufnimmt, das wichtigste ist und bleibt die 100%ige Vorbereitung!!!!

    Viel Feind´ - viel Ehr´ !

  • Wie immer, "kommt`s wohl drauf an"...


    Eine simple 3 minuten 4/4 Nummer, die auf 1 beginnt und buffbaff aufhört, kann man u.U. anders einspielen, als einen echten Blues oder eine epische 8-Minuten-Nummer voller Rhythmus - und Tempi-Wechsel und Pausen oder eine, mit dem Taschenrechner realisierte, Elektro-Nummer.


    Der Eine benötigt evtl. gar kein Feelin (vielleicht hat er auch Keines), der Andere hat es im Kopf...


    Wir haben es früher immer versucht, live einzuspielen. Mangels Disziplin, häufiger Probe-Termine und Übung fabrizierte aber immer irgendeiner einen deutlich hörbaren Patzer, den wir auch selbst für ein einfaches Demo nicht stehen lassen wollten. Später, egal ob im Ü-Raum oder Studio spielten wir den Song zusammen ein, nahmen aber so auf, dass die jeweiligen Instrumente relativ gut heraus genommen werden konnten und legten ihn dann auf die Hör-Spur - erst für mich, dann Bassist, Gitarrist, Keyboarder. Der Sänger bekam dann den zusammen gemischten Song...


    Ich persönlich hätte, alleine schon wegen Timing, niemals einen unserer Songs ohne Begleitung spielen können. Auch mit den Bassisten zusammen, waren Pausen & Co. einfach nicht sinnvoll umzusetzen. Allerdings gibt es sicherlich genug Hörer, die niemals einen Unterschied im "Feeling" merken würden...


    Später nahmen wir als Demo aber immer einfach einen echten Live-Gig auf Video - und damit lief es mit den Veranstaltern immer am besten...

  • Es ist doch so, dass man seinen Track in einem Runterspielen sollte oder?!


    Ich kann auch eine Mike Mangini Meisterleistung recorden wenn ich halt immer nur ein Fill oder
    einen Übergang am STück einspiele und den dann noch entsprechend editiere.


    Also die Ausrede, dass mans in einem nicht hinkriegt find ich absolut daneben.
    Natürlich sind der eine oder andere Patzer verschmerzbar, aber einfach einen Track
    Part für Part eintrommeln und im Ganzen dann total abkacken find ich echt beschämend.


    Ich finds einfach furchtbar wenn ein Drummer live nur die Hälfte von dem spielt was auf der Platte zu hören ist.

  • also ich bin durchaus ein Freund von " machen wir einfach den ganzen Song nochmal - auch wenn nur das schluss-Fill verkackt hast"
    Das sorgt dann auch eher dafür, daß man im Studio eher weniger macht, aber dafür genauer, und auf der Bühne den "Fans" noch was dazu legen kann, ohne an die eigenen Grenzen zu stoßen....
    Und bei den Veranstaltern mit nem Live-Demo anzuklopfen find ich prinzipiell besser als so ne "feine" Studioproduktion, wo der nie weiß, wie echt das wirklich is

    Viel Feind´ - viel Ehr´ !

  • Spricht ja nichst dagegen ab dem Break/Fill neu aufzunehmen.
    Aber Emotion und Feel kommt vom Zusammenspiel. Wer darauf verzichtet oder alle aufs Grid zieht kann lieber gleich das album mit der Maus eintrommeln. Das spart gelt und klingt genauso langweilig.

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

  • Nach nem Break neu zu beginnen halt ich auch für gut - hab ich nix dagegen - nur kannte ich das noch nicht, weil ich schon n paar Jahre nimmer im Studio war.
    Im Prinzip bin ich auch faul genug, das die "Maus" machen zu lassen, aber da ich diesen Sound absolut nicht mag, mach ich´s doch lieber selbst :)

    Viel Feind´ - viel Ehr´ !

  • Das Grid ist ja nur ein Mittel zum Zweck. Klick und Grid haben ja zunächst das Ziel, dass die Sache gleichmäßig durchläuft - und das soll es meistens. In professionellen Produktionen sind manchmal auch Tempowechsel (mit passendem Übergang) ins Grid eingebaut. Beispiel: By The Way (RHCP).


    Man kommt in dem Zusammenhang garnicht drumrum live als auch sequenziell möglichst tight am Klick zu bleiben. Natürlich sollte es dann immer noch lebendig und groovig klingen - hier kommen Skills bzw. Übung ins Spiel.


    100%ig auf die Millisekunde kann und soll das ja trotzdem nicht am Klick sein. Die Lebendigkeit kommt am Ende ja doch von winzigen Verschiebungen. Hatte mich schonmal gewundert, als ich mir Aufnahmen im Detail hinsichtlich Grid angesehen hab, dass da einiges nicht 100%ig passt, aber der eingespielte Track trotzdem gut groovt. Aus dem Grund find ich die Schwarz-Weiß Malerei - von wegen Grid ODER Feeling - die hier betrieben wird, völlig daneben.


    Ich denk auch nicht, dass man unbedingt live einspielen muss, um ein entsprechendes Feeling zu kriegen. Bei manchen geht das evtl. sogar nach hinten los, wenn es um komplexere Songs geht, in die man diverse "Schmankerl" einbauen will und klar ist: Wir zahlen für unsere Einspielzeit und müssen möglichst schnell was auf die Beine stellen. Mit genug Erfahrung ist das sicher weniger ein Thema. Ansonsten spielen da Musikstil und persönliche Vorlieben nach wie vor eine Rolle - oder eben ganz einfach die räumlichen / technischen Gegebenheiten.


    Beispiel - das folgende hab ich allein im Proberaum eingespielt: http://soundcloud.com/m_tree/beat-the-phobia-help-you-out


    Das Feeling bleibt da nicht auf der Strecke. 100% perfekt ist der eingespielte Track sowieso nicht, hat aber mehr Feeling und Tightness als bei einigen Proben. Mit vernünftigen Pilotspuren und dem richtigen Monitoring bekommt man durchaus ein gewisses Feeling. NUR mit Klick hätte ich den Song niemals so einspielen können, da wäre so einiges viel steriler. Das meinte ich auch mit der Schwierigkeit, völlig losgelöst nur nach Klick einzuspielen und dabei ein passendes Ergebnis abzuliefern.



  • Respekt! Is ne geile Nummer und auch sehr cool eingetrommelt
    mit sehr viel Luft und Groove.


    Ja das mit der Pilotspur ist sicherlich ratsam.
    Das ist halt so ein Zwischending zwischen stur auf Klick spielen und live denke ich.
    Man hat die Kontinuität eines Klicks und trotzdem den musikalischen Faktor
    der Mitmusiker (oder zumindest eines Mitmusikers).


    Hab grad gehört bei 1:32 da hats dich ganz schön mit dem Tempo :)
    Aber echt gut und tight eingetrommelt.

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