Das deutsche Schulsystem

  • Wie findet ihr unser Schulssystem ?


    Will mal'n par Meinungen darüber höhren..^^



    Ich finde, dass man in der Schule haufenweise Zeug lernt, das man im späteren leben nie brauchen wird. Deshalb is das alles total stressig und viele haben keine Lust darauf. Vorallem wenn einen die Lehrer nurnoch fertig machen und sagen lernen, lernen und lernen. Man sollte den Kindern und Jugendlichen ermöglichen Spaß im Leben zu haben und sie sollten nicht jeden Tag stundenlang in der Schule rumhocken. Würde man alleine den unötigen Stoff auslassen, bräcuhte man allgemein viel weniger lernen und man hätte weniger Unterricht, sodass man mehr mit Freunden machen könnte, einfach nur seine Hobbys ausüben könnte und einfach nur tun könnte was einem Spaß macht. Desweiteren finde ich das was die Politiker und vorallem das was das Kultusministerium macht ziemlich beschissen. Sie geben irgendwelches Zeugs vor das man lernen muss obwohls total sinnlos ist. Ein weiterer Punkt wäre das jeder das gleiche lernen muss. Unser Bildungssystem sollte Stärken und Schwächen der Kinder berücksichtigen und je nach dem sollten sie dann auch dementsprechend lernen. Klar gibt es auch positive Aspekte, z.B. man lernt Freunde kennen oder lernt auch Zeugs das man im Beruf wieder anwended. Aber zum großteil ist das mal grob gesagt Sondermüll. Wer braucht schon irgendwelche Gedichtsinterpretationen, wenn man Mechatroniker werden will -.-


    Wie steht ihr zu dazu und was denk ihr darüber ? :)


    Ob Schüler, Lehrer oder Arbeitnehmer...Antworten aller Art sind erwünscht :thumbup:

  • Bildung ist Bildung.
    Ich habe gerade mein schriftliches Abitur hinter mir - zugegeben, vieles hab ich schon wieder vergessen.
    Trotzdem bildet es dich. Und was schadet ein wenig Bildung als Mechatroniker?
    Davon abgesehen lernst du vieles, was dich ja vielleicht später interessiert. Einige dieser Dinge ziehen manche für ihr späteres Berufsleben in Erwägung.
    Hinter allem Wissen, was du vermittelt kriegst, steckt irgendein kluger Kopf. Und wer vielleicht mal selber etwas Wissen erforschenweitergeben möchte, braucht auch seine Anregung. Also wieso Schulbildung diskreditieren?


    Du bist vermutlich ein frustrierter Schüler - kopf hoch. Das bringt was, und wer viel Ahnung von vermeintlich unnötigen Dingen hat, bringt es später weit.

  • Deine Einstellung ist ziemlich realitätsfern!
    Ähm ja, ich glaube so denkt jeder, der in deinem Alter ist.


    Aber warte mal ein paar Jahre, da wirst du merken, dass Schule eine der besten Zeiten in deinem Leben ist.
    Du musst dich um nichts selbst kümmern, die Lehrer bringen dir alles bei, nichtmal die Fächer musst du wählen.


    Und stell dir mal, man würde ab der 7. Klasse oder so die Schüler entscheiden lassen, welche Fächer sie für wichtig halten,
    wer würde dann Mathe oder Wirtschaft oder Chemie nehmen? Keiner! Weil noch keiner tatsächliche Pläne für die Zukunft hat.


    Aber jetzt stell dir mal vor, wenn ehemalige 7.Klässler auf einmal begreifen, dass die Superstar/Model-Karriere doch nichts wird,
    dann müssen doch trotzdem noch alle Wege offen sein. D.h. also auch ein Mathestudium oder Wirtschaft (was ja ziemlich gefragt ist) muss möglich sein.
    Das geht aber nur, wenn die Schule die Generationen ausreichend darauf vorbereitet.


    Und wenn es in den USA oder sonstwo so viel mehr Spaß macht, und so viel weniger Stress ist:
    Überleg mal, wieso Dtl. als ein Land mit den bestausgebildetsten Ingenieuren gilt?


    Weil Schulen und Universitäten extrem gute Ausbildungen gewährleisten!
    Bildung ist wichtig, der Staat sorgt dadurch dafür, dass neue Generationen erfolgreich werden können, den Staat weiterbringen können etc.
    Das ist eben nicht immer nur Spaß! Und wie schon gesagt: Genieße die Schulzeit, eine der besten, unkompliziertesten und lustigsten Zeiten!

  • Klar diejenigen die das alles schon hinter sich haben denken darüber wieder anders. Aber diejenigen die es betrifft müssen einfach tun was ihnen gesagt wird. Es gibt Lehrer die denken sie können mit uns Schülern machen was sie wollen und ich finde sowas einfach nicht richtig. Wenn man dann einmal was dagegen sagt oder tut wird man gleich wieder bestraft.


    Paiste505:
    Mir ist auch bewusst, dass man als Kind viele Träume hat wie z.b. Modelkarriere, Profimusiker oder Schauspieler. Aber man sollte seinen Kindern beibringen sich auch noch auf etwas festzulegen, dass auch möglich ist, falls wie du meintest die große Karriere nicht klappt. Ich selbst würde auch am liebsten Profidrummer werden und weiß auch das der Weg bis dahin lang und schwer ist/wird. Trotzdem habe ich einen Beruf gefunden, in dem ich nach der Schule eine Ausbildung machen werde, der mir Spaß macht. In der Grundschule hat man ja noch wichtiges Zeugs gelernt und hatte sogar Spaß dabei. Lesen und Schreiben Plus und Minus rechnen braucht man jeden Tag. Dann auf der weiterführenden Schule gings schon los 5.+6. ging noch. Aber danach. Spätestens dann ist doch der Zeitpunkt gekommen, wo man weiß in welche Richtung man gehen will und was man dazu braucht. Vorallem als Kind spielt der Spaß eine große Rolle und ohne diesen kommt man nie weit.


    Man sollte einfach jeden Schüler nach seinem Willen und seinen Fähigkeiten bilden. Würde jeder nur das lernen, was er wirklich will und kann hätte man immerhin darin viel mehr Erfolg und Spaß. Lieber eine Sache die man gerne macht und die man braucht, richtig, als 100 gleichzeitig von denen du 95 nie brauchen kannst und kein Bock drauf hast.


    Klar kommt jetzt wieder der Punkt Allgemeinbildung ins Spiel, klar kriegt man im Leben nicht alles Geschenkt und klar kommen jetzt wieder die Leute die das wieder kritisieren. Aber die Kindheit ist die schönste Zeit und die Zeit die den Menschen am meisten prägt und verändert. Diese sollte man sich nicht durch die Schuhe kaputt machen lassen.



    und zu guter letzt noch Timlod: Nein ich bin nicht frustiert. Bin zurzeit trotz das ich keine Lust habe und wenig für die Schule mache, in der Schule so gut wie lange nicht mehr :)

  • Hallo,


    ich bin kein Freund des Fachidioten.
    Natürlich hätte ich in der Schule keine Musik, keine Kunst, keine Religion, keine Mathematik, kein Englisch, kein Sport etc. gebraucht, aber ganz ehrlich: mir würde heute etwas fehlen.


    Grüße
    Jürgen


  • ... 5.+6. ging noch. Aber danach. Spätestens dann ist doch der Zeitpunkt gekommen, wo man weiß in welche Richtung man gehen will und was man dazu braucht.
    ... ...
    Klar kommt jetzt wieder der Punkt Allgemeinbildung ins Spiel, klar kriegt man im Leben nicht alles Geschenkt und klar kommen jetzt wieder die Leute die das wieder kritisieren. Aber die Kindheit ist die schönste Zeit und die Zeit die den Menschen am meisten prägt und verändert. Diese sollte man sich nicht durch die Schuhe kaputt machen lassen.



    und zu guter letzt noch Timlod: Nein ich bin nicht frustiert. Bin zurzeit trotz das ich keine Lust habe und wenig für die Schule mache, in der Schule so gut wie lange nicht mehr :)


    Falsch. Ich bin jetzt Abiturient und weiß noch nicht was ich machen möchte. Aufgrund der Schule weiß ich aber zumindest, was ich sicher nicht machen möchte. Stell dir vor, du bildest dich nach der 6. Klasse zum Mechatroniker aus und merkst dann Jahre später, dass du deinen Beruf hasst? Tja, schade aber auch. Denn dann will dich keiner mehr.
    Und ja, die Kindheit ist die schönste Zeit. Du bist anscheinend noch mitten drin. Ich ja auch noch. Aber ich vermute sehr stark, dass du später drauf zurückblicken wirst und sagen wirst: Das war die schönste Zeit. Und woran lags? Richtig: Schule.
    Jeder geht da durch und muss da durch, wie kannst du da glauben, dass sie die Kindheit kaputtmacht? Glaubst du, kein Deutscher vor dir hatte eine schöne Kindheit?
    Genau so wenig kannst du den Unterricht auf jeden Einzelnen zurechtschneiden. Dann bräuchte ja jeder einen Privatlehrer.


    Es gibt vieles im Schulsystem über das ich meckern könnte, aber nicht das, was du hier ansprichst :)

  • Es gibt vieles im Schulsystem über das ich meckern könnte, aber nicht das, was du hier ansprichst :)

    Wenn ich jetzt anfange noch weiter zu kritisieren, bin ich nächste woche noch nicht fertig.
    Über was denn ?:)


    Zitat

    Natürlich hätte ich in der Schule keine Musik, keine Kunst, keine
    Religion, keine Mathematik, kein Englisch, kein Sport etc. gebraucht,
    aber ganz ehrlich: mir würde heute etwas fehlen.

    Ich sag ja auch garnich das man das alles abschaffen soll. Von Religion halte ich nix, mal knall hart gesagt. Mathe braucht man immer, zumindest die Grundlagen. Das andere Zeugs braucht man je nach dem was man machen will. Englisch ist auch ein Fach von dem ich was halte, da Englisch Weltsprache ist. Sport sollte meiner Meinung nach ein Wahlfach sein. Denn nicht jeder kanns und hat Lust drauf. Hab auch nich immer Lust auf Sport ^^

    2 Mal editiert, zuletzt von leon_DR ()

  • jau, alles was dir Spass macht und der Rest wird abgeschafft, Sport als erstes... :wacko:
    aber leider ist das Leben insgesamt härter als die Schule und darauf soll sie euch ja auch vorbereiten

  • Ich bezweifele sehr, dass die meisten in der siebten Klasse schon ernsthaft wissen, wohin sie ihr Lebensweg mal führen soll. Und selbst wenn sie es (zu) wissen (glauben), geht das Leben doch manchmal unerwartete Wege. Mann, was habe ich zu der Zeit Mathe gehasst. Nichts begriffen und keinen Bock drauf. Aber abwählen ging ja leider nicht. Heute bin ich Ingenieur - hups! 8| Wie konnte das denn passieren? Da hätte ich mir die ganzen Textinterpretationen in Deutsch ja sparen können, war eh doof. Aber hoppla - auch heute muss ich manchmal Texte lesen und vor allen Dingen verstehen (= interpretieren) können. Verdammte Hacke! Und die Texte sind oftmals auch noch Englisch. Damn! Manchmal muss ich sogar selber Dokumentationen oder Anleitungen schreiben - auch in Englisch.


    Dann gibt es da noch ein Leben jenseits des Berufs. Es schadet nicht, wenn man da auch ein bisschen von dem begreift, was um einen herum passiert. Da ist eine fundierte Allgemeinbildung nicht hinderlich. Und was habe ich Sport gehasst - ich gehörte ja auch zu denen, die bei Mannschaftsspielen immer als Letzter gewählt wurden. Mistkram. Damit war Schluss, sobald ich keinen Sport mehr treiben musste. Bloß nicht unnötig bewegen. Naja, dafür gehöre ich jetzt zum großen Heer der Rückenkranken, inklusive Bandscheibenvorfall.


    Nur die Bundesjugendspiele, die hätten nicht sein müssen, jedenfalls nicht als Pflichtveranstaltung. Da wird nur dem Leistungssportgedanken gefrönt, und dementsprechend ist auch der Sportunterricht ausgerichtet. Motiviert die ohnenhin Starken und demotiviert die Schwächeren noch zusätzlich.

    Am Schlagzeug hängt DAS Tom. DER Tom heißt mit Nachnamen Sawyer und wohnt am Mississippi. Und über DIE Tom rede ich erst gar nicht...

  • Ca. 10% vom dem, was man in der Schule beigebracht bekommt ist einem irgendwann mal nützlich. Eine recht geringe Produktivitätsrate, zumindest auf den ersten Blick. Die Kunst eines Schülers ist es an dieser Stelle effektiv zu filtern. Die Schule ist ja nun nicht da um einen fertigen Menschen zu produzieren, sondern um das Kind auf das Leben vorzubereiten, mit all seinen Facetten.


    Inhaltlich ist das Schulsystem eigentlich relativ ok, aber ist eines der Ursprungsziele nicht auch Erziehung gewesen? Ob man nun den Rohrstock wieder anschaffen sollte ... wäre vieleicht übertrieben, andererseite zeigt die Gewaltbereitschaft auf Deutschlands Straßen das wir irgendwie Schläge brauchen. Aber es wird einem ja nicht mehr gezeigt wie es richtig geht!?! Knigge ist doch für die meisten Abiturienten im besten Fall der Nachname eines Mitschülers aber dieses Nachschlagewerk für Etikette, Benehmen und somit automatisch anständiges Sozialverhalten ist mittlerweile ja auch dem Bildungskörper grösstenteils unbekannt. Eher als Pisa genüge zu tun in dem man ein wahrscheinlich noch leichteres bundeseinheitliches Abitur einführt sollte man Geld in die Hand nehmen um es in eben diese pädagogischen Bereiche zu investieren, dann kommen bessere Noten und bessere Bildung von ganz allein, Qualitätmanagement, DIN ISO ist doch uberall gefordert, nur nicht da wo unsere Kinder eine nicht unbeträchtliche Zeit ihres Lebens verbringen.


    ... da fällt mir gerede die sicher nicht zufällige Ähnlichkeit der Worte Noten und Nieten auf ...


    Naja, ein Thema über das ich mich Stunden aufregen könnte, also les ich mal woanders weiter


    Bawi!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Bawitdaba ()

  • Am schlimmsten finde ich das Filtern in der Schule und die Normalverteilung der Noten.


    Wir leisten uns ein bis zu viergliedriges Schulsystem (Förderschule, Hauptschule, Realschule, Gymnasium) und filtern immer früher unsere Kinder in diese Systeme. Bereits nach dem Übertritt von der Grundschule an eine weiterführende Schule ist der Lebensweg schon ziemlich in eine Richtung gepolt.
    In den Schulklassen werden die Noten nach der Normalverteilung verteilt, d.h. es sollte im Schnitt immer die gleiche Anzahl der jeweiligen Noten geben (z.B. 5% haben ne 1, 20% die 2, 30% eine 3....). Was dies in einer Grundschuleklasse bedeutet in der alle das Zeug fürs Gymnasium hätten könnt ihr euch vorstellen.


    Des Weiteren ist Deutschland das Land in Europa indem die Abstammung, d.h. was die Eltern machen am meisten Einfluss auf die Schulbildung hat. Zudem sind Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund durchschnittlich viel höher in Förderschulen als Kinder ohne Migrationshintergrund. Kinder von Sinti und Roma sind sogar doppelt so häufig in Förderschulen. Ich denke man kann nicht davon ausgehen, dass diese Kinder dümmer sind als deutsche. Die Förderung auf Förderschule führt dazu, dass die Hälfte der Förderschüler keinen Hauptschulabschluss schafft, d.h. ohne Abschluss die Schule verlässt.


    So, das wars fürs erste.

    Lies die FAQ und benutze die Suchfunktion!

  • Hallo,


    ich fand Schule früher immer sehr notwendig. Einfach um zu sehen, wie viel Wissen in den Lehrbüchern bereits aufgezeichnet steht. Deswegen habe ich das ganze bekannte Wissen auch aufgesaugt wie ein Schwamm.


    Der eigentliche clou ist aber wohl der, dass man erkennen muss - es nützt einem generell nichts. Es gibt zwar Dinge die anwendbar sind, von denen man annehmen muss, dass sie stimmen. Viele Dinge halte ich persönlich aber für schlicht falsch.


    Wenn man mal einige (hundert ) Jahre zurückblickt, wird man immer mal wieder feststellen, wie schnell sich eine, zur jeweiligen Zeit, offizielle Lehrmeinung über Nacht ändert, oder ebenso schnell, oder noch fixer über den Haufen geschmissen wird.


    Unter diesen Gesichtspunkten muss man Schule, glaub ich, auch begreifen. Die Böhsen Onkelz singen "Nichts ist für die Ewigkeit, nichts bleibt wie es war." Interessanterweise, wenn man das verstanden hat und den Lehrkörper entsprechend etwas in diese Richtung pushed, dann kann man Schule, in gewissem Maße, auch in einem neuen Licht sehen.


    Man muss die Welt und das Universum mit seinen Sinnen versuchen zu begreifen, das ist, im eigentlichen Sinne, das was abgefragt wird. In dieser Weise hab ich Schule verstanden, als das Lehren und Lernen in dieser Art abläuft.


    Als ein Beispiel, wenn man den Satz des Pytagoras sieht, dann versteht man die Gleichung, man kann sich vorstellen was ausgesagt wird, man kann nachmessen, sie anwenden. Bloß. wie der Mann damals dazu kam, sich mit diesen mathematischen Zusammenhängen zu beschäftigen, das wird einem, zumindest von jetzt auf gleich, verborgen bleiben.


    Also von daher das man selber nicht Herr Pytagoras ist, und also auch nicht der Urheber dieser Gleichung ist, hat man zu dieser Gleichung nicht die gleiche Beziehung und wird damit nicht so viel anfangen können wie Herr Pytagoras selbst.


    Ich will sagen, es geht bei Schule und beim Lernen (wie überall anders auch ) nicht darum zu konsumieren, sondern darum von sich aus Information zu addieren.


    Unter diesen Aspekten gesehen, finde ich Schule ganz hilfreich. Ich weiß aber auch, dass es viele gibt , die es ganz anders sehen, was ich persönlich auch ok finde.


    Steve

    Steve Miller (C)

    Einmal editiert, zuletzt von Steve Miller ()

  • Der Ansatz das "jeder in den Bereichen gefördert werden soll, die ihn auch interessieren" ist ja gnaz nett, würde sicherlich alle Beteiligten glücklicher machen und macht das ganze System effizienter. In der Realität ist es aber leider so das man für solch eine Förderung viel kleinere Klassen und viel mehr Lehrer benötigen würde...die sicherlich nicht ohne weiteres bezahlbar wären.
    Die eine Seite fordert an dieser Stelle eine Art Schulgebühr, die von der anderen Seite als "soziale Ungerchtigkeit" empfunden wird, während die andere Seite dann vorschlägt das man doch einfach bei der Bundeswehr sparen könnte. Das ruft dann wieder die Leute auf den Plan die sagen das man doch lieber mit der Bundeswehr in Afghanistan helfen sollte statt noch mehr Geld in die "hoffnungslose" Jugend zu investieren. And so on.....and so on.... and so on......


    Meiner Meinung nach ist das Schulsystem bei uns relativ gut. Sicherlich kann die eine oder ander Kleinigkeit verbessert werden, aber wenn ich entscheiden müsste wofür ich Geld spenden sollte, dann würde ich lieber für den Bau einer Schule in Somaila spenden als für glücklichere Schulkinder in Deutschland.
    Im Vergleich zu anderen Ländern bietet Deutschland ja durch zahlreiche Vereine und Institutionen ( zB. VHS ) den Leuten die Möglichkeit sich außerhalb der Schule mit Dinge zu befassen die sie interessieren.


    Gruß
    Andreas "The Dude"

  • Der Ansatz das "jeder in den Bereichen gefördert werden soll, die ihn auch interessieren" ist ja gnaz nett, würde sicherlich alle Beteiligten glücklicher machen und macht das ganze System effizienter. In der Realität ist es aber leider so das man für solch eine Förderung viel kleinere Klassen und viel mehr Lehrer benötigen würde...die sicherlich nicht ohne weiteres bezahlbar wären.


    Eigentlich gibt es solche Möglichkeiten, hierzulande bekannt als zweiter Bildungsweg. Jede Berufsschule hat Bildungsgänge die die Möglichkeiten geben vom Hautschulabschluss bis zum Abi alle "Reifen" zu erwerben. Parallel dazu auch sogar Ausbildungsnachweise die teilweise auch vollwertige Ausbildungen sind.


    Gerade was Abiturienten angeht sollte es ein gewisser Standard werden über diesen "zweiten Bildungsweg" Hochschulreifen zu erlangen. Im besten Fall hat man am Anfang des Studiums fundierte fachliche Vorkenntnisse, im schlechtesten konnte man schon vorher merken das der gewählte Weg der falsche ist.


    Jedem Realschüler oder Hautschüler wird nach 10 Schuljahren die Entscheidung abverlangt was er für einen Beruf erlernen soll, dann sollte das doch mit vermeindlich vernünftugeren und vorurteilsbdingt intelligenteren angehenden Abiturienten auch gehen.



    Bawi!

  • Schule ist im Prinzip dazu da, das lebenslange Lernen zu lernen. Es werden Inhalte vermittelt und abgefragt. Zu späteren Klassen hin wird man (z.b. Deutsch oder Mathe) genötgt, Problemstellungen zu lösen, die nicht offensichtlich sind. Eine überaus wichtige Gabe. Wenn dem nicht so wäre, würde wir alle als Orks in der Mine hausen. (will hier niemandem auf die Füße treten, ist mehr ne Metapher). Ähnlich ist es mit Kunst und Musik. Es wäre ein Verbrechen an der Menschheit, wenn man solche Dinge Kindern vorenthält. Auch wenn man das in dem Moment nich als solches begreift. Der Lehrstoff ist breit gefächert und das ist auch gut so. Aber gerade in Mathe hätte ich mir das ein oder andere mal mehr Praxisbezug gewünscht. Das nützt dann auch Leuten, die keine Matheaffinität haben. (Prozentrechnung beim WSV bspw. oder welcher Handytarif passt am besten, wenn ich 60 SMS und jeweils 100 Minuten in Mobil- und Festnetz pro Monat telefoniere oder von mir aus auch wieviel Wodka-E entsprechen 5 Flaschen Bier ^^ ) Oder halt andere Dinge mit denen Schüler etwas anfangen können anstatt Variablen.
    Es liegt natürlich auch in der Natur der Sache, dass Schule nicht für den Beruf vorgreifen kann, da ja jeder was anderes lernen sollte. Aber der Grundstein für eine ausgeprägte Auffassungsgabe sollte schon gelegt werden. (lernmethoden etc.)


    Was diese europäische Studie mit der sozialen Ungerechtigkeit angeht, so möchte ich noch einwerfen, dass man das differenziert sehen muss. Interessant ist der Vergleich der Migranten nach Herkunftsland. Zum Beispiel übertreffen Migranten aus dem Südostasiatischen Raum (bspw. Vietnam) durch die Bank weg die deutschen Schüler. Das lässt natürlich viel Diskussions- und Interpretationsraum, der nicht immer politisch korrekt geführt wird.


    Aber nichts war so schön wie die Schule.

  • Wer braucht schon irgendwelche Gedichtsinterpretationen, wenn man Mechatroniker werden will -.-


    Stimmt.... Mechatroniker brauchen keine Gedichtinterpretation. Und wie unsinnig ist Sport? Der muss sich ja nicht viel bewegen. Philosophie und Religion - der brauch nur den Autokult zu kennen. Auch Lesen und Schreiben ist unnötig - naja zumindest das Schreiben kann man einsparen. Bio, Chemie, Politik und Physik - alles völlig nutzlos für den Mechatroniker. Höhere Mathematik ist auch unsinnig, Strichrechnung im Zahlenraum von 1 bis 10 reicht. Kunst ist vielleicht noch ganz ok, dann kann er wenigstens Rallystreifen malen.


    Merkste selbst, ne ;)

    Gruß Frogger

  • Genau.


    Mechatroniker (genau wie Ingenieure, Müllarbeiter, Ärzte) sind aber nicht rund um die Uhr Mechatroniker (bzw. was immer ihr Beruf ist), sondern in erster Linie mal Menschen. Damit das mit dem Genuss, dem sozialen Miteinander, der Sprache, dem privaten Finanzhaushalt, der körperlichen Fitness, dem politischen Bewusstsein und der Kreativität auch klappt, bedarf es mehr als Fachidiotentum.


    Mir ist aufgefallen, dass vieles, was man vergessen hat, einen eben doch geprägt hat. Beispiel: Wer irgendwann Goethe gelesen oder sogar auswendig gelernt hat, hat damit ein paar kleine Schalter im Hirn umgelegt, ob er das wieder vergisst oder nicht. Was die Phantasie und Kreativität beflügelt hat, kann man praktisch nicht mehr nachvollziehen. Das kann von Geometrie bis Aufklärung (egal ob 17. Jh. oder Oswald Kolle) alles sein.


    M.

  • Hallo,


    ich bin kein Freund des Fachidioten.
    Natürlich hätte ich in der Schule keine Musik, keine Kunst, keine Religion, keine Mathematik, kein Englisch, kein Sport etc. gebraucht, aber ganz ehrlich: mir würde heute etwas fehlen.


    Grüße
    Jürgen


    Genauso ist es! Ich bin froh, eine "Rundum(aus)bildung" bekommen zu haben. Es hilft doch nicht nur später beruflich, sondern auch tagtäglich im Leben. Und ich denke auch, dass etliche Gedichtsinterpretationen (ich hatte sogar Deutsch als Leistungsfach) mir sicherlich dabei geholfen haben, heute wissenschaftliche Berichte und Abhandlungen von oftmals mehreren hundert Seiten zu schreiben - und das als Ingenieur. In der Schule habe ich mich auch gefragt, was mir das später mal bringt. Jetzt weiß ich es :)


    Also, durchhalten!



    Enzi

  • Über das Schulsystem in seiner Struktur kann man sicher trefflich streiten, aber das Erlernen vieler Fächer ist unabdingbar. Ich weiß zum Beispiel bis heute nicht, wozu Logarithmenrechnung gut ist, und das periodensystem aus der Chemie werde ich auch nie wieder brauchen. Aber allein die Auseinandersetzung mit "fremden" Themen schult die Birne und schafft die Voraussetzung sich später auch mal mit Sachen auseinanderzusetzen, die man nicht sowieso schon weiß. Und das wird es immer wieder geben im Berufsleben. Lernen muß man auch lernen!


    Und bloß, weil in der modernen Medienwelt alles irgendwo online zugänglich ist, heißt das noch lange nicht, dass man es auch kapiert.


    Wenn ich in der Schule nur das gemacht hätte, was mir Spaß macht, hätte ich den ganzen Tag Englisch gequasselt, gerechnet und Tennis gespielt. Welche Berufschancen hätte ich da wohl gehabt?


    Man kann natürlich auch früh abgehen, nichts lernen und dann so spannende Berufe wie Binnenschiffmatrose oder Karussellbremser machen, aber ob das auf die Dauer Spaß macht?

    667 - The Neighbour Of The Beast!!

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