ACTA Demos ... sind gelaufen, die Diskussion hält an ... und das ist gut so ...
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Na bitte, es geht also auch sachlich. Gutes Interview!
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Der nette Herr scheint mir ein paar Jährchen hinterher.
Wir müssen erst noch damit klar kommen meint er.
Wir jungen kommen damit sehr gut klar. So gut, dass wir das Web genau für unsere Bedürfnisse anpassen können um Filme, Musik und alles andere kostenlos runterzuladen und anbieten.
Das Internet kann man nicht kontrollieren, leider verstehen die da oben das nicht.Und wie er schon sagt, das Web 2.0 besteht darin selbst zu aggieren und eigene Inhalte zu veröffentlichen. Siehe Facebook.
Wie stellt er sich das vor? Soll ich nun meine eigene Musik machen und meine eigenen Filme drehen um darüber Infos und Inhalte zu veröffentlichen?
Interessiert leider keine Sau.Im Fragen umgehen is der Profi...
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Wir müssen erst noch damit klar kommen meint er.
Wir jungen kommen damit sehr gut klar. So gut, dass wir das Web genau für unsere Bedürfnisse anpassen können um Filme, Musik und alles andere kostenlos runterzuladen und anbieten.Filesharing ist Anbieten von Filmen und Musik, die dadurch produziert werden können, dass der Konsument den Produzenten bezahlt.
Der Produzent braucht nämlich Geld, um grundlegende Lebensnotwendigkeiten zu kaufen, die sich nicht beliebig Vervielfältigen lassen;
dazu zählt beispielsweise Nahrung. Klingt komisch, ist aber so.
Wenn der Produzent vom Konsumenten nun kein Geld bekommt, dann verliert Ersterer nicht nur die Lust, sein Produkt herzustellen, er verliert auch
die Befähigung, im schlimmsten Fall aufgrund von Hungertod.
Klar soweit?Und wie er schon sagt, das Web 2.0 besteht darin selbst zu aggieren und eigene Inhalte zu veröffentlichen. Siehe Facebook.
Wie stellt er sich das vor? Soll ich nun meine eigene Musik machen und meine eigenen Filme drehen um darüber Infos und Inhalte zu veröffentlichen?Darauf würde es dann hinauslaufen, wenn besagter Produzent von seiner Arbeit nicht mehr leben kann, weil er dadurch seinen
Lebensunterhalt nicht mehr bestreiten kann.Das Internet kann man nicht kontrollieren, leider verstehen die da oben das nicht.
Von Nichts kommt Nichts, scheinbar verstehen das hier einige Leute nicht.
Wie laut muss man eigentlich schreien, damit man auf das bisschen logisches Verständnis - welches an Sich jedem Menschen inhärent ist - nicht mehr zu hören in der Lage ist?
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Wir jungen kommen damit sehr gut klar. So gut, dass wir das Web genau für unsere Bedürfnisse anpassen können um Filme, Musik und alles andere kostenlos runterzuladen und anbieten.
Mir geht das ganze Jung-Alt-Gelaber auf den Sack.
Der Unterschied ist der, dass die letzten 15 Jahre Gratis-Medien das Selbstverständnis dadurch geprägt haben, dass sie mehr als die Hälfte des jungen Lebens verfügbar waren.
Wenn man 2 Tage alt ist, hält man den Einbruch der Nacht auch für etwas ungewohnt Unheimliches, was ebenso nicht gerade einen Erkenntnisvorsprung der Jugend darstellt.
Man darf also ruhig sachlich bleiben. -
Was mir nach wie vor ausgespart zu bleiben scheint, ist die Frage, ob und wie sich das illegale Sharing denn nun tatsächlich auswirkt. Kann es nicht sein, dass das Internet (wie fast jede neue Kulturtechnik) zwar dafür sorgt, dass bestimmte Bereiche negative Auswirkungen spüren, es dafür in anderen aber deutlich positive Effekte gibt? Oder anders gesprochen: gleicht das eine das andere vielleicht aus? Und wie groß ist der Schaden in den unterschiedlichen Bereichen tatsächlich? Wird Musik schlechter, Filme kürzer? Sind die Auswirkungen also schon zu spüren? Werden die Milliarden illegaler Musiktitel auf den ipods und mp3 Playern jemals gehört? Wären die alle jemals gekauft worden, wenn es nicht das Internet und die Möglichkeiten des Umsonst-ladens gäbe?
Ich finde, das sind berechtigte Fragen.
Jojo Mayer sagte in einem Interview, dass der Profimusiker ausstirbt. Gleichzeitig konstatiert er einen Haufen neuer und aufregender Musik, die es so früher nicht gegeben hätte. Was bedeutet das alles? Jojo Mayer ist im Geschäft wie nur wenige andere (zumindest in seinem Bereich). Viele Studiogrößen ebenfalls.
Drumdidi hat ja seine persönlichen Auswirkungen schon dargestellt. Gibt es da noch andere? ich habe neulich mit einem Musiker gesprochen, der bei Andrea Berg spielt. Der geht es prächtig, verkauft massig CDs (ja, CDs). Hat es doch mit Generationen zu tun?
Fragen über Fragen....
lg
max -
Jojo Mayer sagte in einem Interview, dass der Profimusiker ausstirbt
Er sagte dass der Studiomusiker bzw. -drummer ausstirbt, nicht der Profi.In Deutschland ist sowas ja schon seit längerem sehr rar, Musiker die nur von Studiojobs (also rein instrumental) leben gibt gibt es hier soweit ich weiß kaum.
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Kann es nicht sein, dass das Internet (wie fast jede neue Kulturtechnik) zwar dafür sorgt, dass bestimmte Bereiche negative Auswirkungen spüren, es dafür in anderen aber deutlich positive Effekte gibt? Oder anders gesprochen: gleicht das eine das andere vielleicht aus? Und wie groß ist der Schaden in den unterschiedlichen Bereichen tatsächlich?
Werden die Milliarden illegaler Musiktitel auf den ipods und mp3 Playern jemals gehört? Wären die alle jemals gekauft worden, wenn es nicht das Internet und die Möglichkeiten des Umsonst-ladens gäbe?
Kein schlechter Ansatz!
Wovon leben eigentlich die Produzenten der Leer - CDs/DVDs? Oder der Brenner?
Und wer von den großen Firmen, die immer so jammern, hat da wo, auch noch die Finger mit im Spiel (z.B. gibt es auch SONY DVD Brenner, seltsam, seltsam )
Was des Einen Leid, ist eben des Anderen Himmelreich .Wer ein bisschen Geld über hat, kauft CDs (ich meistens direkt bei den Konzerten und vor Allem, bei noch nicht so bekannten Bands (da sind ie CDs nämlich noch preisWERT)), wer keins übrig hat, lädt sich die eben kostenlos runter (wie gesagt, per Internet-Radio sogar noch ganz legal), was solls (kaufen könnter er/sie sich die sowieso nicht, also kein direkter Verlust für die Musikindustrie, oder?).
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Hersteller von Leermedien und Vervielfältigungsgeräten entrichten hierzulande seit den 60ern Pauschalabgaben, wofür im Endeffekt natürlich der Endverbraucher aufkommt - übrigens zur Kompensation der Privatkopien, die die Rechteinhaber dulden müssen.
Sag' doch den unbekannten Bands, dass der Wert ihrer Musik mit deinem Kontostand schwankt und du am Ende des Monats die CD gefälligst umsonst willst, die haben da sicher Verständnis.
Edit: Ich komm nicht mehr mit mit deinen Edits Hammu
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Noch ein Gedanke: kann es sein, dass die meisten unbekannten Bands heutzutage gar nicht mehr damit rechnen, Geld mit verkaufter Musik zu verdienen? Vielleicht auch deshalb, weil das Internet so randvoll ist mit mehr oder weniger bemerkenswerter Musik, dass sich die Kuchenstücke schon alleine deswegen immer mehr verkleinern?
Worauf ich hinaus will ist die Frage, ob nicht das komplette Phänomen Internet für die Veränderungen verantwortlich ist und nicht nur die illegalen Downloads. Nicht missverstehen: ich glaube, dass es einen Haufen Egoisten gibt, die sich ins Fäustchen lachen, weil sie ein Buch, ein Programm oder ein Album geklaut haben. Und die tatsächlich die Zusammenhänge nicht sehen. Die auf Anti-Acta Demos nur gehen, damit sie weiter umsonst laden können.
Ich behaupte aber mal ganz vorsichtig, dass das eher die jüngeren Mainstreamhörer und -leser sind. Lady Gaga wird sicherlich sehr oft illegal gehört. Aber Lady Gaga und ihre Unternehmen sind sicherlich nicht die Verlierer der ganzen Chose. Im Gegenteil. Solche Musik wird zwar oft geklaut, deren Plattenfirmen verstehen aber das Spiel und ziehen anderweitige Vorteile aus dem Netz (Promomöglichkeiten, Werbekooperationen, Klingeltonverkauf, T-Shirts, Tassen etc.) Einer dieser Manager hat mal gesagt, dass Musik oft nur noch ein kleiner Teil der Gesamtkonstruktion ist. Gejammert wird trotzdem, denn zuzugeben, dass es einem blendend geht, ist nicht gut fürs Geschäft.
Bei kleinen Acts guter Qualität dagegen sind oft die Fans sehr loyal (u.a. auch durch das Internet) und wissen, dass illegales Hören den Musikern schadet. Die kaufen sich daher die Musik. Ich zB kaufe mir ausschließlich Musik. Und zwar deswegen, weil das ein Ritual ist, es die Wertschätzung fördert und ich mich drüber freue. Ich kaufe mir auch die Musik und die Bücher von Freunden. Und so machen es viele die ich kenne. Eigentlich fast alle. Es gibt auch die Umsonst Downloader, die erstmal hören wollen, ob ein Album gut ist. Wenn ja, kaufen sie es. (Schlechte Alben haben sie dann zwar illegal geladen sie hätten sie aber auch sonst nicht gekauft).
lg
max -
Die Mainstream Pop-Acts sind auch nicht die grossen Verlierer der Entwicklung. Es sind die kleinen Spartenmusiken, denen die Exitenzgrundlage entzogen wird.
Es sind die Acts, die früher mal vielleicht 10.000 Alben verkauft haben und heute nicht mehr. Es sind die acts, die keine Möglichkeit haben, wegbrechende Umsätze bei den Tonträgern durch Verkauf von Merchandise, Werbung etc. aufzufangen. Lady Gaga & Co können das. Aber wer würde denn im grossen Stil T-Shirts von "unbekannten" Bands kaufen?
Nur mal so zur Verdeutlichung: Als Madonna 2005 ihr Album rausbrachte, wurde die gesamte Promopower der Major Firma in der Schweiz nur für Madonna reserviert. Alle anderen erscheinenden Releases in dieser Zeit wurden nur noch nebenbei mit gezogen. Das relativiert auch imho einiges von legendärem Erfolg so manches "Superstars"...
Was die ganzen Schimpfer auf das böse Business nicht begreifen ist, das sie durch ihr Verhalten diese Konzentration auf einige Wenige noch befeuern. Geschädigt werden da weder die Topverdiener auf den Chefsesseln der Majors noch die Madonnas, Lady Gagas dieser Welt. Es ist auch völlig ok, das es die gibt. So wie viele Leute auch gerne zu McDonalds gehen, mögen auch viele Einheitskost bei der Musik. Das ist ihr Geschmack. Das meine ich jetzt auch nicht wertend.
Aber wenn wir das mal analog zur Essenswelt darstellen, fürht die Entwicklugn der letzten 15 Jahre dazu, das es neben McDonalds halt keine feinen Restaurants mehr gibt. Alle gehen nur noch zu McDonalds oder wollen ihr Essen für umsonst. Das kleine, feine restaurant kann aber weder sein Essen für lau, noch für wahnsinnig wenig Geld anbieten. Man kann auch nicht über Zusatzeinkünfte aus anderen Tätigkeitsfeldern sein kleines Restaurant über Wasser halten und trotz defizitärer Einkommenslage am Leben halten. Folglich macht man das kleine Restaurant zu.ZitatBei kleinen Acts guter Qualität dagegen sind oft die Fans sehr loyal (u.a. auch durch das Internet) und wissen, dass illegales Hören den Musikern schadet.
Würde ich gerne glauben - Es ist wahr, das es noch einige Leute gibt, die loyal sind (das ist auch Musikgenre abhängig), die stellen aber eben nur einen sehr kleinen Teil dar und alles drumrum fällt weg. Die sorgen aber für den entscheidenden Unterschied zwischen "Produktion erreicht gerade mal im besten Fall einen Break even" oder einem Gewinn.Das erklärt dann, warum bei solchen Produktionen früher noch 10.000 Alben verkauft wurden, heute nur noch 1000. Die 1000 sind die Loyalen. Diese Verringerung macht deutlich mehr aus als der Einbruch von 600.000 Alben auf 300.000 hinsichtlich der Bedeutung für die berufliche Existenz eines Musikers.
Ich erinnere auch mal nochmals dran, das ich in diesem thread auch schon mal von jemand als jemand tituliert wurde , der sich dann ja wohl für was besseres hält, weil er seine Musik/Filme noch legal bezieht...Vor 10 Jahren war es noch möglich, das man von einem Label (ich rede jetzt von Indie nicht von Major) einen kleinen Betrag für die Produktion bekam, so dass man nicht alles in Vorkasse finanzieren musste.
Genauso hatten solche Labels noch Gelder für Promo etc.
Heute kriegst du keinen Cent mehr im Voraus, Promo/Werbung musst du als Musiker grösstenteils selber machen.
Jetzt kommt immer die Aussage, das Internet schaffe so viele neue Möglichkeiten, seine Band zu promoten, sich Gehör zu verschaffen.
Auf den ersten Blick stimmt das zwar. Im Gegensatz zu früher kannst du ohne eine Firma dahinter deinen Kram über Youtube, MySpace, Facebook etc. pp der "breiten" Öffentlichkeit präsentieren. Nur diese "Öffentlichkeit" ist trügerisch.
Fakt ist aber, das in der Praxis sich nach wie vor überwiegend nur das durchsetzt/behauptet, nur das "Erfolg" hat (und ich meine mit Erfolg nicht nur pekuniäre Erfolg sondern auch Bekanntheit, Gigs etc. pp) ,was traditionelle Kanäle nutzt.
Du musst einen Release bei einem Label mit entsprechendem Gewicht haben
Du musst mediale Öffentlichkeit in Presse und (vor allem) TV herstellen
Du musst im Radio gespielt werden.
Du musst u.U. in den Charts auftauchen (und zwar möglichst in den Top Ten, Minimum in den Top 30)
Du musst bei einem bedeutendem Booker landen (wo du i.d.R. nur mit Major Release und oder entsprechender medialer Präsenz in Presse, TV & Radio landest)
Diese Aspekte sind für deinen Erfolg, dein Erreichen einer Öffentlichkeit viel wichtiger, viel entscheidender als jegliche Internetpräsenz.
Man muss nicht alle erreichen (Charts bei nicht Mainstream ist schwer), aber man muss in diesen Bereich punkten, um seine Musik wirklich in die Öffentlichkeit zu bringen. Das Web ist da relativ erfolglos.Dem gegenüber stelle ich mal die angeblich so bedeutende Internetpräsenz:
Erfolg über Youtube, der in der realen realen Welt einen wiederhall findet und sich nicht nur als "Youtube-Star" abspielt: sehr überschaubar
Erringung grosser Bekanntheit über MySpace/Facebook & Co: sehr überschaubar
Präsenz über eigene Website etc.: Träum weiter! Alle Webstatistiken sprechen dagegen.Es gibt mittlerweile einige Untersuchungen zu dem Thema, inwieweit man aus dem nichts über das Web eine Musikkarriere, eine Bekanntheit erlangen kann.
Fazit ist: die wirklich funktionierenden Kanäle sind und bleiben die traditionellen Wege.
Wer seine Musik nur über das Web promotet, nur seine Songs über das Web verschenkt (was ja so einige fordern, das das Musiker gefälligst zu tun haben), wir im hier und jetzt keine zahlreichen Gigs kriegen, keine grosse mediale Beachtung finden, die dann Synergieeffekte hat. Man nenne mir mal bitte echte Beispiele, wo das funktioniert hat.
Mir sind keine bekannt.Das Web ist für uns Musiker zwar eine Möglichkeit, uns zu präsentieren. Die Bedeutung der Web Präsenz, der Web Öffentlichkeit ist in ihrer Nachhaltigkeit und in ihrer Wahrnehmungsstärke ist aber leider nur ein Bruchteil der konventionellen Welt. Deshalb kann auch der angeblich von der Knechtschaft der Musikindustrie befreite Musiker nicht durch die Präsenz im Web das kompensieren, was er durch das Web verloren hat, sofern man weiterhin den rechtsfreien Umgang mit Musik erlaubt.
Übrigens ist die gesamte Umstellung der GVL auf reine nutzungsbezogene Abrechnung ein weiterer Grund, warum es dringend nötig ist, das die Nutzung von Musik im Web honoriert wird.
Die zerstört nämlich gerade schon wieder eine Einkommensgrundlage vieler Musiker, gerade für die, die in Spartenmusik unterwegs sind. Da deren Musik grösstenteils nicht im Radio und TV gespielt wird, kriegen die jetzt gar nix mehr von der GVL.
Würde die Webnutzung vergütet, dann könnte es wieder interessanter werden, seine Musik über das Web zu verbreiten. Zur Zeit spiegelt sich ein Weberfolg nicht in der realen Welt wieder.ZitatBei kleinen Acts guter Qualität dagegen sind oft die Fans sehr loyal (u.a. auch durch das Internet) und wissen, dass illegales Hören den Musikern schadet. Die kaufen sich daher die Musik. Ich zB kaufe mir ausschließlich Musik. Und zwar deswegen, weil das ein Ritual ist, es die Wertschätzung fördert und ich mich drüber freue. Ich kaufe mir auch die Musik und die Bücher von Freunden. Und so machen es viele die ich kenne. Eigentlich fast alle. Es gibt auch die Umsonst Downloader, die erstmal hören wollen, ob ein Album gut ist. Wenn ja, kaufen sie es. (Schlechte Alben haben sie dann zwar illegal geladen sie hätten sie aber auch sonst nicht gekauft).
lg
max
Ich würde es dir wirklich gerne glauben. Meine Erfahrungen damit sind leider anders. Ich kenne so viele "fans", die alles von ihrer geliebten Band gesaugt haben.
Ich erlebe Leute, die dir im Backstage erzählen, wie toll deine Musik ist, die Platte aber gebrannt oder gesaugt haben.
Und wo ich mich auch bei Kollegen umhöre, ALLE leiden unter dieser Entwicklung.
Und es führt definitiv dazu, das manche Platten gar nicht mehr gemacht werden. Vor allem in den Musiksparten, die schon früher keine tausenden Platten verkauft haben.
Folglich führt das Web eben nicht zu einer grösseren Bandbreite, zu mehr Angebot, sondern zu einer starken Verengung auf Mainstream Musik.
Das wird nur dadurch kaschiert, das das Web überfrachtet ist von dritt- und viertklassiger Musikdarbietung. Das sieht nach riesem Angebot aus - ist aber zu grossen Teilen Zeug, was früher nie den Proberaum verlassen hätte...
Aber wenn ich an so manches Youtube Video denke, frage ich mich, wo sind die Leute, die den Onlinestellern mal vorher sagen ,das man das besser nicht der Öffentlichkeit präsentiert...
Man kann zwar heute alles in die Öffentlichkeit bringen, muss es aber nicht...
Aber das ist ein anderes Thema...Will man eine vielseitige, bunte Musiklandschaft auch jenseits des Mainstream erhalten, bedarf es gerechter Vergütungsmodelle. Die sind tatsächlich viel stärker im interesse der "kleinen" als der "grossen" Produktionen, wenn auch das gejammere der Grossen medial mehr wahrgenommen wird. Das hat aber einfach mit der grösseren medialen Präsenz zu tun.
Ich kenne keinen Musiker, der selbst schon zahlreiche CDs veröffentlicht hat, der das im tiefsten Innern gut findet, wenn seine Musik kostenlos verbreitet wird. Nicht wenn es für seine Existenz eine Relevanz hat.
Wer selbst keinen Content liefert, hat natürlich nix zu verlieren... -
Besten Dank für die Ausführungen, finde ich nachvollziehbar!
lg
max -
ein reales Beispiel: vor ein paar Jahren hab ich mit ner band ein mit ca. 300 Zuschauern besuchtes Konzert gespielt. die haben jede Textteile mitgesungen und die band tierisch gefeiert. cd Verkäufe nach der show: 3 stück. da die Kapelle ihre Tonträger im Eigenvertrieb unters Volk bringt, haben wir dann spasseshalber mal nachgeschaut, wieviele menschen aus dem Postleitzahlbereich denn mal was gekauft haben, weil wir sehr überrascht waren, wie textsicher die Leute waren. Ergebnis: keiner.
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Ohne das Beispiel in Zweifel ziehen zu wollen: ich habe einige Shows mit einer recht angesagten Skapunk/Reggae Band gespielt. Ähnliches Szenario, überdurchschnnitlich viele junge Fans, fast alle textsicher. Die verkaufen ok CDs (die Alben gibts allerdings auch als Gratisdownload) und sehr viele T-Shirts. Es vergeht kaum eine Woche, in der ich im Unterricht nicht mindestens zwei Schüler mit Mad Monks T-Shirts da sitzen habe.
Man könnte sagen, dass die Jungs semiprofessionell unterwegs sind. Sie können sicherlich nicht davon leben, erwarten das aber auch nicht. Sie und die Fans haben aber viel Spaß an der Musik.
drumdidi: fast alle Bands, die ich in den letzten Jahren als Neuheiten entdeckt habe und Geld dafür ausgegegeben habe, kamen aus dem Netz. dubfx z.B. Im Netz gefunden und dann hier aufs Konzert gegangen. Louis Cole, im Netz gefunden und dann bei iTunes Album runtergeladen. Dann natürlich die Leute aus der Drumszene wie Matt Chamberlain, Jojo Mayer usw. Das ist natürlich eine andere Geschichte. Dann der Dunstkreis um Avishai Cohen, alles mal bei youtube gefunden und dann CDs bestellt.
Auch wieder eine persönliche Sicht, aber ich glaube nicht, dass sich alles auf den Mainstream verengt. Finanziell vielleicht schon aber musikalisch nicht.
Ich denke aber, dass ich auch einen anderen Blick auf die Dinge habe. Ich bin erst seit viel kürzerer Zeit professionell dabei und habe nie damit gerechnet, Geld aus CD-Verkäufen zu erhalten. Auch die Dinge, die ich jetzt mache, sind ausschließlich Livegeschichten und Unterricht in vielen Formen. Somit kann ich Leute verstehen, die noch andere Zeiten kennen und denen das jetzt mehr wehtut. Ich persönlich empfinde das Netz aber als vorteilhaft für mich.
Und ich wage mal die Aussage, dass die neue Generation von engagierten Musikern sich darauf einrichtet, mit dem Netz so umzugehen, wie es sich jetzt darstellt. Und es wäre schön, wenn es Regelungen gäbe, die dafür sorgen, dass Musiker zu ihrem Geld kommen. Ich gebe aber zu, dass ich nicht ansatzweise weiß, wie das praktisch funktionieren soll.
lg
max -
Hersteller von Leermedien und Vervielfältigungsgeräten entrichten hierzulande seit den 60ern Pauschalabgaben, wofür im Endeffekt natürlich der Endverbraucher aufkommt - übrigens zur Kompensation der Privatkopien, die die Rechteinhaber dulden müssen.
Das ist ein Punkt auf den mMn viel zu wenig eingegangen wird...wie viel wurde dort erwirtschaftet, wie viel an die Rechteinhaber wieder ausgeschüttet? Vor allem, wie viele ehrliche Verbraucher gezwungen werden, Abgaben zu bezahlen obwohl sie KEINE relevanten Werke oder urheberrechtlich geschütztes Material auf diesen Geräten speichern/bereithalten? Das geht schon in Richtung einer Vorverurteilung sämtlicher Konsumenten, frei nach dem Motto: "Du könntest ja, also musst du dich schon im Vorfeld freikaufen" Soweit ich weiß gilt hier in D immer noch die Unschuldsvermutung...diese Verordnung kehrt sie buchstäblich um. Ist das mit einem Rechtsstaat vereinbar?
Die Beträge, die dort zusammenkommen dürften, sind auch alles andere als bescheiden...eine CD-R bekommt man für rund 15ct, die Abgabe beläuft sich auf 6,14ct, das sind umgerechnet über 40% des Verkaufspreises...sieht so fair use aus?
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jetzt mal Klartext:
wie wollt ihr das illegale saugen aus dem INET denn verhindern?
Bitte nur realistische Lösungen, die nicht in Militärdiktaturen enden und weltweit funktionieren!
bitte keine weitere Jammerei und einfach mal der Realität stellen.
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Auf Scanner und Kopierer gibt es auch eine solche Abgabe.
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sorry< das ich schon mit etwas oftopic daherkomme, aber:
wenn ich mir musik vom internet haben will dann mache ich das anders als die meißten weil ich hab eine methode entwickelt die mir das downloaden erspart und ich hab trotzdem die musik auf dem pc. Ich hab audacity und wenn ich da auf die weise wie audacity aufnehmen soll auf aufnahmesumme gehe kann ich alles was ich im internet höre aufnehmen und kann es dann als wave mp3 oder ogg in den pc einspeichern. Mach ich da was illegales (weil ich hab auch schon 6 cds oder so gebrannt von diesen aufnahmen)?
Edith sagt es ist neu formuliert -
Ja
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das lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, selbst Fachanwälte tun sich schwer, das zweifelsfrei zu beurteilen...
ich meine, das was David beschreibt, ist durch das Recht auf Privatkopie gedeckt...allerdings nicht in jeder Konstellation
Fall 1: Man schneidet bei einem legalen Internet-Radiosender mit, hierbei handelt es sich um keine offensichtlich rechtswidrige Vorlage, einen Kopierschutz umgeht man ebenfalls nicht. Ergo: man handelt rechtskonform und ist durch das recht auf privatkopie geschützt (nichts anderes gilt für mitschnitte aus dem fernsehen, ob analog oder digital ist völlig egal)
Fall 2: man schneidet bei einem illegalen sender mit, man kann also davon ausgehen, dass die vorlage für den mitschnitt rechtswidrig ist. in dem fall ist auch eine kopie dessen rechtswidrig. gleiches gilt wenn offensichtlich technische maßnahmen des kopierschutzes umgangen werden (drm, digitale signaturen etc.)
Fall 3: grooveshark und konsorten...und hier fängt das problem an...Man kann nicht mit sicherheit sagen, ob die songs dort legal oder illegal kopiert wurden, der Benutzer, der hier mitschneidet kann weder den einen noch den anderen fall annehmen...juristisch gesehen, ein status quo...da aber im zweifel für den angeklagten, macht man sich hierbei in keinem fall strafbar
man muss also immer den einzelfall betrachten
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