ACTA Demos ... sind gelaufen, die Diskussion hält an ... und das ist gut so ...

  • Wenn nicht unterstellst du nämlich, daß 100 % aller Internetuser Musik konsumieren, was überhaupt nich haltbar ist.


    Äh, in der Studie der Bitcom wurden die Internetuser zu ihrem Musikkonsum befragt.
    Vielleicht jetzt verständlich?
    Oder muss ich erst mal die Grundregel von Statistik wie z.B. Bezugsgrösse erklären?

  • Ich werde überhaupt nicht persönlich. ich habe auf den Begriff der Bezugsgrösse verwiesen, den du in deiner Darlegung nicht berücksichtigst.
    Du befragst 100 Leute nach ihrem Musikkonsum im internet.
    Von den 100 sagen 25, dass sie keine Musik im Netz konsumieren.
    Die Bezugsgrösse für alle folgenden Zahlen hinsichtlich des Musikkonsums sind dann nicht die 100 Leute sondern die 75, die zu den Konsumenten von Musik im Internet gehören.
    Die anderen sind ja logischerweise nicht für diese Frage relevant.
    Das ist Statistik und das meinte ich damit,dass du viellecht die grundlegendenen Regeln der Statistik nicht kennst.


    Und nochmals dann auch für dich verständlich:


    Von denen, die Musik im Internet konsumieren,


    - 41% nutzen legale Angebote (wie Streamingdienste, Youtube, Downloadangebote wie Amazon, musicload, its)
    - 10% der Musikonsumenten im Netz kaufen die Musik auch, also das ist eine konkrete Aussage über die Grösse der Gruppe, die Musik nicht nur über streaming Dienste/Youtube konsumieren, die dann folglich 31% gross ist


    Und daraus resultiert, dass 59% derer, die musik im Internet konsumieren, nicht auf ein legales Angebot, sei es Streaming, Yotube oder Kaufangebote zurückgreift.


    Es ist derselbe Tatbestand, dass bei einer Wahl die Prozentwerte der Parteien nicht auf alle registrierten Wähler, sondern nur auf die abgegebenen Stimmen bezogen werden.
    Die Bezugsgrösse sind hier also die abgegebenen Stimmen.


    Jetzt verstanden?

  • Das Abkommen wurde inhaltlich und aufgrund seines Zustandekommens kritisiert.


    das ist nur die halbe Wahrheit, es wird inhaltlich kritisiert, weil es auch Meinungen gibt (u.a. auch von Juristen), dass es gegen Grund- und Menschenrechte verstößt.


    Siehe z.B. aktuell:


    http://www.heise.de/newsticker…ngswidrig-an-1579538.html


    ACTA ist ohnehin weg vom Fenster, neue Lösungen nicht in Sicht, weil die Widersacher aneinander vorbeireden, bwz. gar nicht miteinander reden


    ich mach derweil nen Cuba Libre auf und stream ein bisschen Reggae aus der Dominikanischen Republik mit meinem Audio Center (das ist mal genial) :thumbup:

  • http://www.bitkom.org/de/markt_statistik/64038_72295.aspx


    Ich finde die Studie etwas kryptisch, lese sie aber anders:


    "Es wurden über 1.300 Personen ab 14 Jahren in Deutschland befragt, darunter 1.000 Internetnutzer. [...]
    Insgesamt beziehen 47 Prozent aller Internetnutzer legal Musik aus dem Web. [...]
    Demnach nutzen 41 Prozent aller Onliner entgeltfreie Streaming-Dienste wie YouTube oder Internetradios zum direkten Anhören von Musik.
    10 Prozent der Internetnutzer kaufen Musik auf Download-Plattformen, und bislang knapp 3 Prozent geben Geld für kostenpflichtige Streaming-Dienste aus [...]"


    Ich verstehe das so, dass die Bezugsgröße derer, die von den 1000 Internet-Benutzern überhaupt Musik im Internet konsumiert, nicht genannt wird.
    Es werden nur Zahlen über den legalen Bezug mitgeteilt, wenn ich das richtig verstehe. Es bestehen zwischen allen Nutzungsformen Schnittmengen und der illegale Bezug geht nicht daraus hervor.
    Ob von den 47%, die legal beziehen, nicht die Hälfte zusätzlich auch illegale Angebote nutzt, steht da nicht, man müsste die genaue Fragestellung kennen.


    Oder?


    Naja, lasst uns darüber nicht in die Haare kriegen, bitte.


    http://www.bitkom.org/de/markt_statistik/64026_72011.aspx


    "69 Prozent der Internetnutzer haben nach eigener Aussage noch nie Raubkopien von Musik, Filmen oder auch Software heruntergeladen.
    12 Prozent geben offen zu, selbst schon illegale Downloads gemacht zu haben, wobei die meisten nach eigenem Bekunden heute keine Raubkopien mehr herunterladen. Dabei gibt es eine Dunkelziffer von 16 Prozent, die auf die Frage nach eigenen Piraterieakten antworten, das „bleibe ihr Geheimnis“. Weitere 2 Prozent machten keine Angaben."


    Wenn man jetzt wüste, wieviele % der Internetnutzer überhaupt Musik aus dem Internet beziehen, wäre die Sache aussagekräftiger.
    250 von 1000 Internet-Usern haben/hatten scheinbar mit Raubkopien zu tun. Wenn 420 der 1000 Musik überhaupt bezögen und 580 nicht, kämen wir auf die 59%.


    Wie auch immer:
    1. Die Menge der illegalen Downloads wird schon sehr beträchtlich sein, das wissen wir alle aus unserem Umfeld.
    2. Die Studie betrifft Deutschland mit seinen verhältnismäßig strengen Gesetzen. Darüber, welche Folgen eine Lockerung haben würde, kann man spekulieren, wenn man Zahlen aus solchen lockeren Ländern kennt. ;)


    Zücho:
    Dort geht es um US-amerikanisches Staatsorganisationsrecht, "nicht um die Angemessenheit der ACTA-Inhalte".

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    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk


  • naja, da wird unter begeisterung musik per youtube geshared, wahrscheinlich ohne bewilligung des künstlers.

    Bei Youtube handelt es sich nach meinem Kenntnisstand nicht um ein illegales Angebot. Youtube soll halt diejenigen, mit deren Inhalten dort Geld verdient wird, angemessen bezahlen.


    ein weiteres fettes Einkommen für die Künstler

    Passt doch.

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    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk

  • Naja, lasst uns darüber nicht in die Haare kriegen, bitte.


    Nö - ich hatte auch gar nicht die Primärquelle sondern eine Sekundärquelle gelesen. Hätte ich mal tun sollen, denn du hast absolut recht mit deinen Ausführungen. Und ich hatte mir 41 statt 47% gemerkt.
    Naja, die Grössenordnung stimmt und in meinem Alter sind ein paar Prozent schwund normal :D


  • naja, da wird unter begeisterung musik per youtube geshared, wahrscheinlich ohne bewilligung des künstlers.


    Nö - kann man bei Youtube nicht so einfach pauschal sagen: das ist ganz genau der von mir oben angesproche Youtube Fall, das es eine Grauzone ist, sofern keine Vergütungsverinbarungen getroffen sind
    In den USA dürfte 99% der dort verlinkten Videos legal sein, da es eine Vergütungsvereinbarung zwischen den Verwertern und Youtube gibt.
    In D ist das ja genau der streitpunkt zwischen GEMA und Youtube

  • Die Frage ist aber, sind Rechteinhaber oder/und die Beteiligten damit einverstanden dass die Videos öffentlich zugänglich sind? Die meisten Videos sind ja nicht von Vinnie, Sting, Plattenfirmen, Fernsehsendern etc. selbst hochgeladen, sondern von Dritten die in den wenigsten Fällen um Erlaubnis gefragt haben dürften.

    Ich hätte auch so gern ein Hobby...

  • Passt doch.


    finde ich ja auch.


    Man muss halt auch mal die Frage stellen, ob sich das nicht alles von selbst einregelt, wenn man den Gewinnausbau der GEMA so verfolgt, und Eingriffe gar nicht notwendig sind, außer von den Musikern selbst, die halt mit ihre Verwertungsgesellschaften die Verteilungskonditionen verhandeln müssen. Das ist aber nicht die Aufgabe der Gesellschaft oder des Gesetzgebers

  • Die Frage ist aber, sind Rechteinhaber oder/und die Beteiligten damit einverstanden dass die Videos öffentlich zugänglich sind? Die meisten Videos sind ja nicht von Vinnie, Sting, Plattenfirmen, Fernsehsendern etc. selbst hochgeladen, sondern von Dritten die in den wenigsten Fällen um Erlaubnis gefragt haben dürften.


    Das ist doch genau Gegenstand dieser Vergütungsregeln, dass diese Sachen dadurch geregelt werden.
    Im Vinnie Thread sind z.B. Videoausschnitte aus der Joan Rivers Show zu sehen, die von Fox produziert wurden. Fox hat in den USA eine Vereinbarung mit Youtube getroffen ,die dies rechtlich absichert und Google/Youtube dafür Vergütungen an Fox zahlen müssen. Um solche Regelungen geht es auch grösstenteils. Es soll vergütet werden, wenn im Netz Inhalte zugänglich gemacht werden.
    Es geht doch gar nicht darum, dass es im Netz keine Inhalte mehr geben darf.
    Es ist auch auf klassischen Vertriebswegen übrigens nicht üblich, dass der Künstler über jede einzelne Veröffentlichung explizit um Genehmigung gebeten werden muss.
    Solche Dinge werden in Verträgen geregelt und sozusagen automatisch durchgewunken. In einem Vertrag mit einer Plattenfirma genehmige ich z.B. die digitale Verbreitung meiner Aufnahme auf den digitalen Vertriebswegen. Geleichzeitig wird im Vertrag auch geregelt, wie ich das vergütet bekomme.
    Zahlt also Youtube z.B. eine Vergütung an meine Plattenfirma, so werde ich dann auch an dieser Vergütung automatisch beteiligt, sofern es eben so im vertrag geregelt ist.
    Ohne solche Automatismen wäre man ja permanent mit der Genehmigung von jedem Pfurz beschäftigt.
    Daür gibt es ja schließlich die Verwertungsgesellschaften, Labels, Managments, damit die sich um solche Dinge kümmern bzw. die Verträge entsprechend stellvertretend schliessen, die ja heutzutage so "liebevoll" Content Mafia genannt werden.

  • abgesehen davon... eine vergütungsreglung mit fox von verschnipselten sendungen in zwei takte von michael sembello von 1986 bis
    87 mit 7min spieldauer auf youtube heraufgeladen von einem gewissen user hughenmatt ist aber ein etwas unglückliches beispiel für die moralische verteidigung des urheberechts, oder
    nicht?

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