ACTA Demos ... sind gelaufen, die Diskussion hält an ... und das ist gut so ...

  • Du kannst Dein Auto auch als Waffe benutzen. Wird deswegen aufgezeichnet und überwacht, wo du herfährst?


    Mal angenommen, ein bedeutender Teil der Autofahrer würde sich dazu entschließen:


    Würden wir dann "Omi überfahren" legalisieren, oder doch lieber Maßnahmen ergreifen um das zu unterbinden?

  • Über einen Internet-Führerschein, ohne dessen Vorhandensein im Cardreader nichts mehr funktioniert, könnten wir auch mal reden.

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  • experten gibt es an jeder ecke. für hosen, bildung, geschäftsmodelle, kebab, recht, internet, drummer pedale,... für piraten und gegen piraten. für jede meinung findet sich auch der passende experte. an experten hat es noch nie gemangelt. kann man jeden abend im fernsehen sehen. nur wird politik von politikern gemacht und nicht von experten. wo aber demokratie ist, sind die experten auch nicht weit, wie auch ihre gegner - auch alles nur experten. einen interessanten ausgleich zwischen wähler und experten schlägt die liquid democracy vor. den finde ich hundermal interessanter als dieses völlig veraltete konzept von urheberrecht.


    man könnte vielleicht zustimmen, dass es hier um nichts anderes geht, als um die aufklärung, dass künstler auch arbeiten bzw. von etwas leben müssen und dass die meisten konsumenten, das gar nie gedacht hätten. so weit so gut. nur finde ich die gepflogenheit, jedes votum, das etwas piratenverdächtig ist, in grund und boden zu stampfen müssen, etwas uneffektiv für überzeugungsarbeit. zudem finde ich diese in einem drummer forum ohnehin ein klein bisschen obsolet. aber es ist natürlich eine möglichkeit dampf abzulassen (und sich vorzumachen den gegner wie eine mücke zu zertreten), wenn man sonst kein gehör geschenkt bekommt. ob es tatsächlich auch etwas bringt, sei dahingestellt.


    auch finde ich die gleichung pirat oder symathisant gleich leecher gleich jemand der nicht von der musik leben muss gleich unkompetent, gleich weiss ich was, was einem sonst noch nicht passt..., ebenfalls merkwürdig. das problem ist multikausal (wie Psycho zu sagen pflegt), wie die meisten relevanten probleme in der welt. ich denke, dass vorallem gewise musik richtungen von der saugermentalität betroffen sind. und dann frage ich mich,wo überhaupt diese mentalität herkommt. und dann kommt mir auch die musikindustrie selbst in den sinn , die mindestens seit mtv für einegewisse jungend-mentalität verantwortlich sein könnte (wie ich schon oben mal erwähnte). da beisst sich die schlange auch etwas in den eigenen schwanz. und dann die bedrohung einer verarmung der kulturlandschaft auszurufen, scheint mir etwas gar scheinheilig.

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  • um das thema mal etwas weg vom reinen filesharing zu bewegen (denn darum geht es fast ausschließlich in dieser debatte...) und mal andere aspekte des urheberrechts zu beleuchten, hier mal 2 Artikel...es würde mich brennend interessieren, was die fanatischen befürworter des geltenden rechts davon halten


    http://www.taz.de/Unterrichtsmaterial-an-Schulen/!92570/


    Kommentar dazu http://www.internet-law.de/201…t-und-der-unterricht.html


    http://arstechnica.com/tech-po…tive-weband-might-win.ars

    Ist das Resofell gerissen,
    kling die Snare meist recht beschissen
    Ist das Teil dann wieder heil,
    klingt die Karre wieder geil :P

  • Ich bezweifle, dass sich jemand als "fanatischer Befürworter des geltenden Rechts" angesprochen fühlen wird.


    Ich antworte dennoch.
    Das Thema "Urheberrechte und Bildungseinrichtungen" ist ein sehr interessantes und in der Vergangenheit immer wieder umstrittenes Thema, das zu so mancher Anpassung im Urheberrechtsgesetz geführt hat. Das Bundesministerium der Justiz erarbeitet derzeit den Referentenentwurf eines Dritten Gesetzes zur Regelung des Urheberrechts in der Informationsgesellschaft ("Dritter Korb"), mit dem das Urheberrecht weiter an die moderne Medien- und Informationsgesellschaft angepasst werden soll. Erwartungsgemäß wird das Bildungs-Thema dabei auch wieder eine Rolle spielen.
    Persönlich finde ich es unumgänglich, dass Bildungseinrichtungen so wenig Steine wie möglich zur Erfüllung ihrer Aufgaben in den Weg gelegt werden und Autoren ein angemessener Anreiz gegeben wird, sich weiterhin mit Bildungsliteratur zu befassen.


    Wie ist denn deine Meinung dazu?


    Für Patent-Trolle wird sich wohl unter den Befürwortern eines funktionierenden gewerblichen Rechtsschutzes eher keine bedeutende Anhängerschaft finden.

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  • Das Thema "Urheberrechte und Bildungseinrichtungen" ist ein sehr interessantes und in der Vergangenheit immer wieder umstrittenes Thema, das zu so mancher Anpassung im Urheberrechtsgesetz geführt hat. Das Bundesministerium der Justiz erarbeitet derzeit den Referentenentwurf eines Dritten Gesetzes zur Regelung des Urheberrechts in der Informationsgesellschaft ("Dritter Korb"), mit dem das Urheberrecht weiter an die moderne Medien- und Informationsgesellschaft angepasst werden soll. Erwartungsgemäß wird das Bildungs-Thema dabei auch wieder eine Rolle spielen.



    wenn ich so arbeiten würde, wäre ich längst gefeuert. Kurz: das sind doch alles Pfeifen, die sich auf Kosten der Steurzahler nen lauen Lenz machen und nichts vernünftiges zu Stande bringen. Laienjuristen, die von proaktivem Handeln noch wie was gehört und vermutlich als einzige Schlüsselkompetenz aus dem Studium mitgenommen haben, wie man beim promovieren nicht vernünftig zitiert X(

  • nun ja...ich sehe das, wie auch die ganze debatte, mit gemischten gefühlen


    Einerseits müssen Künstler, Kreative, allgemein Ersteller von relevantem Material entsprechend entlohnt werden, das steht außer frage...andererseits bin ich nicht so naiv zu glauben, dass Filesharing das Ende von Kunst und Kultur sein soll, wie manche hier vehement darzustellen versuchen, mir fehlen schlicht und ergreifend konkrete belege dafür, dass der Schaden, der dadurch verursacht wird tatsächlich so hoch ist...das typische totschlagargument, dass ja jeder download ein vereitelter kauf ist und somit künstlern direkt schadet, ist schlichtweg nicht haltbar


    fakt ist wohl, die kreativindustrie befindet sich insgesamt betrachtet auf dem abschwung, doch ist dies nicht erst so seit es pirate bay und konsorten gibt...das wird gerne mal verschwiegen
    Dass auch andere faktoren im spiel sind wenn kreative auftragseinbrüche verbuchen, wie zB die tatsache, dass die potentiellen Käufer bei stetig steigenden Lebenserhaltungskosten einfach weniger im Portemonnaie haben, wird gerne mal vergessen...wenn ich mit meiner Familie ins Kino gehe, dann sind das gut und gerne mal 50 € + für alles drum und dran...wie lange darf ich wohl als "nicht-kreativer" dafür arbeiten? Und was mache ich wenn der film scheiße war? Wenn ich einen mülligen artikel erwerbe kann ich den problemlos umtauschen...hat das schon mal jmd. mit einer geöffneten CD oder DVD probiert? Das klingt jetzt polemisch und ist es zum teil auch aber wenn wir schon dabei sind "Omi überfahren" mit einem illegalen Download zu vergleichen...


    Konkret im Falle der "Bildungsindustrie" bin ich natürlich auch der Meinung, dass etwaige Urheberrechtsansprüche Fragen der Bildung nachstehen sollten...aber wie soll man das Umsetzen wenn man dabei bleibt, das Urheberrecht verschärfen zu wollen?...sollen diese Fachfirmen nicht davon profitieren? Welcher Anreiz besteht denn dann noch, Qualität (oder überhaupt was) abzuliefern? Gleiches Recht für alle...oder etwa doch nicht?


    Und die Patent-Trolle hast du mMn etwas vorschnell abgefertigt...tatsächlich ist das ein Problem, was kritischer ist als mancher glaubt...der Name impliziert ja etwas nerviges, unehrenhaftes vllt. sogar asoziales, tatsächlich bewgen sich Firmen, die so etwas professionnell betreiben zumeist auf rechtlich sicherer Seite, da eben Patente dem Urheberrecht unterliegen...dass die potentiellen "Opfer"-Firmen (von kleinen Startups bis hin zu Großkonzernen sind alle "Schichten" betroffen) Innovationen nicht präsentieren können oder horrende Lizenzgebühren zahlen müssen, die sie teilweise an den Rand der Existenz (und darüber hinaus) bringt, ist die Kehrseite der Medaille und schadet im Endeffekt uns allen...aber soll man dann Firmen, die Patente halten ohne sie direkt zu verwerten das Urheberrecht absprechen? Wieder so ein Fall von gleichem Recht für alle...


    Ich lese hier nun schon seit dem Anfang mit und es stört mich vor allem, dass diese ganze Debatte praktisch nur auf Basis von Filesharing, Raubkopien usw. geführt wird, das Urheberrecht aber noch so viele weitere Facetten aufweist und das alles eben nicht schwarz und weiß ist, wie Leute wie moschus nur allzu gerne behaupten...


    Ich bin übrigens kein Anhänger der PP (die für jeden normal denkenden Menschen völlig indiskutabel ist), kaufe CDs, lade illegal mp3s runter, gehe gerne ins Kino, schau mir gerne (illegale) Streams im Netz an, Kaufe Bücher, lade ebooks runter...was bin ich nun freund oder feind?

    Ist das Resofell gerissen,
    kling die Snare meist recht beschissen
    Ist das Teil dann wieder heil,
    klingt die Karre wieder geil :P

  • jupp, neuer Lesestoff.


    http://www.morgenpost.de/newst…e-wegen-Urheberrecht.html


    http://www.fr-online.de/medien…rkt,1473342,15002428.html


    http://www.sueddeutsche.de/pol…e-zukunft-haben-1.1346092


    Mehr poste ich jetzt erst mal nicht, denn ich möchte nicht erneut jemanden überfordern


    lt. aktueller Forsa Umfrage ist die PP gerade von 13% wieder runter auf 11%. Warten wir doch erst mal die nächsten Wahlen ab.


    Schwarz/weiss Denken ist m.E. sinnvoller als irgendwelche Graustufen, die eine eigene Meinung vermissen lassen. Genau so wie die Freibeuter auf Ihren Extremforderungen bestehen, bestehen Leute wie ich auf den Ihren - und hey - wir waren zuerst hier, und haben Ahnung wovon wir sprechen, im Gegensatz zu den Jüngelchen von der Verbrecherpartei. Damen habe die ja nun in ihrer Riege kaum noch.

  • eine Verfassungsklage finde ich auch immer durchaus sinnvoll, nur gegen was? Straftaten verstossen erstmal nicht gegen die Verfassung und gegen das Urheberrecht in der jetzigen Version wäre es wohl etwas spät. Und verstösst Nichtstun des Gesetzgebers gegen die Verfassung, wie es der Artikel meint?


    also in der Sache finde ich das unterstützenswert, nur Tagträumerei ist gerad nicht meine Stärke...


    wenn man allerdings klagt, wenn die PP das Gesetz geändert hat, weil irgendeie Partei +/- 10% zur Regierungsmehrheit braucht, dann hätte es vllt Erfolg

  • Schwarz/weiss Denken ist m.E. sinnvoller als irgendwelche Graustufen, die eine eigene Meinung vermissen lassen. Genau so wie die Freibeuter auf Ihren Extremforderungen bestehen, bestehen Leute wie ich auf den Ihren - und hey - wir waren zuerst hier, und haben Ahnung wovon wir sprechen, im Gegensatz zu den Jüngelchen von der Verbrecherpartei. Damen habe die ja nun in ihrer Riege kaum noch.


    wie wäre es zur Abwechslung mal wenn du auf (Gegen-)Argumente eingehen würdest anstatt weiter deine bedeutungslosen Hasstiraden gegen die PP runterzubeten wie ein trotziges Kleinkind...dann könnte man dich tatsächlich ernst nehmen


    sorry für die harten worte aber mittlerweile nervt es wirklich

    Ist das Resofell gerissen,
    kling die Snare meist recht beschissen
    Ist das Teil dann wieder heil,
    klingt die Karre wieder geil :P

  • sorry für die harten worte aber mittlerweile nervt es wirklich

    Ach, das macht mir nichts aus.


    Schau Dir stattdessen einfach mal das Video hier mal an. Gut investierte 13 Minuten.


    http://www.youtube.com/watch?v=Kf4w-YorZhk



    Andere nervt es bestimmt noch VIIEL viel mehr was gewisse PP Fans hier schreiben. Und NEIN, ich bin nicht diskussionsfähig, sondern mache sogar sehr gerne Front GEGEN die PP. Dummerweise nicht ohne dabei müde zu werden.

  • Reg dich nicht über den moschus auf, der trollt seit 30 Seiten nur mit den gleichen Klischees herum und wirft mit irgendwelchen obskuren Links um sich.
    Mehr sage ich nicht mehr dazu, sonst bekomm ich die nächste Verwarnung.

    Obskur bleiben sie für Dich nur wenn Du nicht liest, was unsere deutschen Tageszeitungen, Gerichte oder andere Institutionen oder Berufsverbände zum Thema zu sagen haben. Das sind alles Informationen, die frei zugänglich sind. Für Klischees und Fehlinformationen bin ich nicht zuständig, das können andere hier besser.


    Zur Strafe gibt hier gleich den nächsten Link. Ist auch nicht obskur. Der Typ heisst "Bela B."


    http://www.rollingstone.de/mag…m-thema-urheberrecht.html



    LG Euer Moschus

  • tja, wärst du drummer und kein Mixer hättest du es hier einfacher. Stichwort: Gaffa! :P


    und Bela B. geht ja nur für Pubertierende :D


    aber die edith findet zumindest einen guten Kommentar im obigen Link:


    Zitat


    Plötzlich machen alle auf total betroffen und gefallen sich in ihrer Opferrolle. Aber so einfach ist das nicht! Mit Sachzlichkeit und Innovation lösen wir die Konflikte, nicht mit Schmollen und Rundumschlägen!

    Einmal editiert, zuletzt von Psycho ()

  • das typische totschlagargument, dass ja jeder download ein vereitelter kauf ist und somit künstlern direkt schadet, ist schlichtweg nicht haltbar ...

    Das stimmt, ich glaube auch, eine Vielzahl kostenloser Downloads würde nicht gekauft werden und andere Faktoren führen dazu, dass man für Kultur weniger Geld in der Tasche hat als vielleicht früher noch. Das trifft übrigens auch auf die Kommunen zu, die Kultureinrichtungen schließen. Die Künstler sind oft als erste dran, wenn man sparen muss.
    Würde man das verschweigen, und die Schuldigen allein auf Seiten der Filesharer und Raubkopierer suchen, wäre das inkorrekt. Würde man aber verschweigen oder nicht wahrhaben wollen, dass der Schaden, der tatsächlich nach Abzug der ohnehin ausbleibenden Einnahmen wegen präkerer wirtschaftlicher Situation durch reine Saugen-statt-kaufen-Handlungen verbleibt, potenziell so beträchtlich ist, dass er bei Legalisierung in der Lage wäre, einem beachtlichen Teil Kulturschaffender den wirtschaftlichen Todesstoß zu versetzen, wäre man ebenso auf dem Holzweg.
    Manche sagen ja, man müsse das mal ausprobieren, andere reagieren auf so ein Experiment zimperlich. Wer nun Recht hat? Der mit den Argumenten, täte ich meinen wollen.


    Das klingt jetzt polemisch und ist es zum teil auch aber wenn wir schon dabei sind "Omi überfahren" mit einem illegalen Download zu vergleichen...

    Das stimmt, diese Vergleiche hinken, wie jeder Vergleich. Es wird mit Mord und Angriffskrieg verglichen, mit Diebstahl und Hehlerei sowieso.
    Anregung: Lass uns mal versuchen, ein vergleichbares Delikt zu finden. Ich finde - wie gesagt - den Vergleich mit Schwarzfahren gar nicht so weit hergeholt. Man nimmt etwas in Anspruch, was nicht zu verdinglichen ist, und hofft dabei schuldbewusst, nicht erwischt zu werden. Kontrolliert wird manuell. Der Verstoß kostet ein paar mal nur 60 EUR erhöhtes Fahrtentgelt, erst dann kommt die Anzeige wegen Leistungserschleichung.
    Auch dieser Vergleich hinkt noch etwas: Der Schwarzfahrer hilft nicht anderen, ebenso umsonst Leistungen in Anspruch zu nehmen, der Filesharer tut das regelmäßig - und zwar in einem Multiplikationssystem. Ein wenig schadensintensiver als Schwarzfahren möglicherweise ... aber wenn man bedenkt, dass Downloader bisher so gut wie nie belangt worden sind und Uploader bisher recht streng, sich die Abmahngebühren für Erst-Täter aber demnächst in der Regel (und nicht - wie bisher - im Ausnahmefall) auf 100,00 EUR beschränken werden ... das kommt der guten Sache vielleicht doch schon recht nahe.
    Sozialticket find' ich übrigens gut, und gegen einen von Amazon zur Hartz4-Leistung dazugespendeten 10-EUR-Gutschein hätte ich auch nichts.

    Konkret im Falle der "Bildungsindustrie" bin ich natürlich auch der Meinung, dass etwaige Urheberrechtsansprüche Fragen der Bildung nachstehen sollten...aber wie soll man das Umsetzen wenn man dabei bleibt, das Urheberrecht verschärfen zu wollen?

    Das stimmt, gerade der Unterschied zwischen Bildungsdaten und Konsumdaten wird von Urheberrechtsgegnern oft verkannt. Auf dem Bildungssektor bedarf das Urheberrecht einer Anpassung, die hoffentlich im 3. Korb inbegriffen ist. Über das, was genau rein soll, wird noch ordentlich gestritten. Die Antwort der Bundesregierung (auch - wenn nicht insbesondere - für Regierungsgegner hochinteressant) auf einen entsprechenden Frageantrag von SPD-Abgeordneten lässt vorsichtig hoffen (s. Fragen 12 und 16ff). Dies wird jedoch aller Voraussicht nach nicht dazu führen, dass im Unterricht Vervielfältigungen von Didis Platten oder Xians DVDs verschenkt werden.
    Das Urheberrecht ist eben nicht nur ein subjektives Recht, das man verschärfen oder abschwächen könnte, sondern die Gesamtheit aller Normen des Urheberrechtsgesetzes und dessen Nebengesetze.


    das Urheberrecht aber noch so viele weitere Facetten aufweist und das alles eben nicht schwarz und weiß ist, wie Leute wie moschus nur allzu gerne behaupten...

    Das stimmt, das habe ich in meinem letzten Satz gemeint, ich glaube, auch Moschus ist sich dessen bewusst. Im Bildungsbereich z.B. ist eine Entschärfung viel dringender erforderlich, als im Bereich der Ahndung illegalen Filesharings. Übrigens muss man auch als ACTA-Nicht-Befürworter zugeben, dass für eine Verschärfung im Bereich Bildung im Vertragstext nichts vorgesehen ist.


    tatsächlich bewgen sich Firmen, die so etwas professionnell betreiben zumeist auf rechtlich sicherer Seite, da eben Patente dem Urheberrecht unterliegen...

    Nein, Patente unterliegen nicht dem Urheberrecht. Während Patent-, Marken-, Gebrauchs- und Geschmacksmusterrecht für den Schutz von Ergebnissen geistigen Schaffens im geschäftlichen Verkehr zuständig sind (gewerblicher Rechtsschutz), kümmert das Urheberrecht sich um solche auf kulturellem Gebiet. Der urheberrechtliche Schutz der eigenen geistigen Leistung ist jedem zugänglich, ob man damit gewerblich umgeht oder nicht.
    Es stimmt, dass auf dem Gebiet des gewerblichen Rechtsschutzes immer wieder Trittbrettfahrer versuchen, Schutzrechte (Marken, Patente etc.) zu horten und zu blockieren. Diese Trittbrettfahrer sind durchaus professionell unterwegs, wir kennen sie von gehäuften markenrechtlichen Streitigkeiten um die Jahrtausendwende (z.B. Domain-Grabber). In den USA nennt man sie zusammenfassend "Patent-Trolls".
    In Deutschland und EU-weit kann allerdings jeder einen Löschungsantrag hinsichtlich unbenutzter Marken stellen, und das hier anders funktionierende Patentrecht sieht z.B. für Fälle öffentlichen Interesses Zwangslizenzen vor.
    Das US-amerikanische Patentrecht gilt demgegenüber als veraltet (das plappere ich jetzt mal so nach, ohne darin bewandert zu sein), so dass es in der Vergangenheit nicht selten zu fragwürdigen Ergebnissen vor allem in Sachen Software (in Europa weitgehend "nur" urheberrechtlich geschützt, was uns einiges erspart) kam.
    Übrigens muss man auch als ACTA-Nicht-Befürworter zugeben, dass hinsichtlich so gut wie aller vorgesehenen Schutzmaßnahmen nach dem Vertragstext "Patente und unveröffentlichte Informationen" in der nationalen Umsetzung ausgenommen werden können, so dass EU-weit eine viel befürchtete Kollision oder gar Aufdrängung amerikanischer Patenrechts-Grundsätze insoweit nicht stattfinden kann.


    ...was bin ich nun freund oder feind?

    Ich finde, du machst dir viele stichhaltige Gedanken, die einigen "Mitstreitern" gut zu Gesicht stehen würden und unterstelle, dass du aus Lösungs-Findungs-Interesse nachfragst und die juristischen Antworten konstruktiv in deine Überlegungen mit einfließen lässt; das würde ich persönlich als überwiegend freundlich bewerten - vielleicht schon in den Antworten dokumentiert. Wenn auch Teilnehmer selbst der emotionalsten Diskussion nicht nur auf Freund- und Feind-Kategorien beschränkt werden können! Dein Unbehagen bei Schwarz-Weiß-Ansichten aller Art und daraus folgenden empathielosen Trivial-Lösungsversuchen teile ich.
    Nichtmals hinsichtlich des (kürzeren oder längeren) Auftritts der Piratenparteien sehe ich zu 100% schwarz - führt er uns doch vor Augen, wie politisch heimat- und machtlos sich erhebliche Anteile der Wählerschaft fühlen, um die man sich mal kümmern könnte.
    Vor dem Hintergrund, in welchem Maße sie die öffentliche Wertschätzung geistiger Arbeit (die bei ihnen selbst nicht einmal zur schlüssigen Begründung ihrer eigenen Forderungen taugt) bereits aktuell beschädigen, ist mir allerdings völlig schleierhaft, wieso sie bei öffentlichen Auftritten meist noch lediglich wie harmlose Spinner belächelt werden.


    Edit:

    eine Verfassungsklage finde ich auch immer durchaus sinnvoll, nur gegen was? Straftaten verstossen erstmal nicht gegen die Verfassung und gegen das Urheberrecht in der jetzigen Version wäre es wohl etwas spät. Und verstösst Nichtstun des Gesetzgebers gegen die Verfassung, wie es der Artikel meint?
    also in der Sache finde ich das unterstützenswert, nur Tagträumerei ist gerad nicht meine Stärke...
    wenn man allerdings klagt, wenn die PP das Gesetz geändert hat, weil irgendeie Partei +/- 10% zur Regierungsmehrheit braucht, dann hätte es vllt Erfolg

    Eine Verfassungsbeschwerde ist auch gegen gesetzgeberisches Unterlassen, etwa bei pflichtwidriger Versäumung der Schaffung Grundrechte durchsetzender Schutzgesetze, zulässig. Eine solche Klage würde im Idealfall die Geister erhellen, wie das Bundesverfassungsgericht zu Forderungen von Urhebern hinsichtlich des zeitgemäßen Schutzes ihrer Werke steht. "Im Idealfall", weil die Beurteilung der Zulässigkeit einer erst geplanten Klage schwierig vorherzusehen ist (von der eine umfangreiche Stellungnahme abhängen würde).
    Vorsorglich: Verfassungsbeschwerde kann grundsätzlich von jedermann eingelegt werden; auch Ausländer sind beschwerdebefugt, soweit sie sich auf ein Grundrecht berufen können, das Ausländern zukommt. Also mach hinne! ;)


    "So grausam Tofu auch sein mag ..." ;) Absolut sehenswert - wenn auch verschwiegen wird, dass ACTA einige Schreckens-Szenarien zwar nicht vorsieht, aber auch nicht ausschließen kann.

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    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk

    3 Mal editiert, zuletzt von pbu ()

  • Wer vor "www" nix verdient hat wird auch nach "www" nix verdienen und wer mit "www" verdient darf sich dessen glücklichschätzen.Meine Meinung!,alles andere is Gesabber!Meine Meinung!
    Wenn man zurück schaut hat die Kunst (Mahler ,Musiker etc.) über die Jarhunderte nur wenig Einkommen gebracht.Förderung der Kunst zieht sich durch alle Zeiten und erst in den letzten ca.80 jahren wird es kommerziell verkauft.In den 80er/90er jahren hat es richtig geboomt und jeder halbwegs gute konnte eine Mark machen.Nun auch manche Stumfilmstars musten erkennen das, die Zeit ihren Lauf nimmt.
    Ich bin teilweise etwas grob und könnte noch mehr ins Detail gehen, aber nutz ja nix.lg

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