ACTA Demos ... sind gelaufen, die Diskussion hält an ... und das ist gut so ...

  • Die "etablierten" Parteien haben zumindest Experten für bestimmte Themen, die Piraten nicht.


    Das ist doch lächerlich. Natürlich gibt es zu jedem Thema ausgewiesene Experten bei den Piraten. Beim Thema Wirtschaft z.B. studierte Betriebswirte und Ökonomen, beim Thema Bildung Lehrer, für Thematiken des Rechts jede Menge Juristen und natürlich gibt es auch Experten zum Urheberrecht. Der neue Bundesvorsitzende der Piraten ist Experte im Verteidigungsministerium !!!
    Zu behaupten, dass unter 25 000 Leuten kein einziger Experte ist, ist gewagt.


    Aber merkt ihr was? So ist es überall heute! Das Internet verleitet dazu, Halbgares zu verbreiten, weil es so wahnsinnig einfach ist!
    max


    Das denke ich mich bei einigen Posts hier auch.


    Mir geht es gar nicht darum hier inhaltlich zu argumentieren. Ich akzeptiere, dass ihr eine andere Meinung habt als ich und darin so festgefahren seid, dass jeglicher Versuch einer Argumentation an dieser Stelle sinnlos ist. Mich stört die Diskussionskultur, die einige (z.B. Drumdidi und moschus) an den Tag legen. Die entspricht nicht meinen Vorstellungen einer politischen Disskusion.


    Wie Moschos uns zu unterstellen, wir würden

    Zitat

    für unsere konsumierten Produkte

    nicht bezahlen, oder wie Drumdidi ungeheure Behauptungen ohne jegliche Grundlage aufzustellen, halte ich für sehr unklug. Max fällt mit der seiner Behauptung

    Zitat

    Die "etablierten" Parteien haben zumindest Experten für bestimmte Themen, die Piraten nicht.

    in die gleiche Kategorie.


    Tut mir leid, dass ich das hier so deutlich einmal sagen muss.


    moschus: Wenn du möchtest, kann ich dir gerne meine letzen Itunes Abrechnungen zukommen lassen.


  • Mir geht es gar nicht darum hier inhaltlich zu argumentieren. Ich akzeptiere, dass ihr eine andere Meinung habt als ich und darin so festgefahren seid, dass jeglicher Versuch einer Argumentation an dieser Stelle sinnlos ist. Mich stört die Diskussionskultur, die einige (z.B. Drumdidi und moschus) an den Tag legen. Die entspricht nicht meinen Vorstellungen einer politischen Disskusion.

    seltsam, genau das konnte nämlich hier noch keiner der piraten-befürworter ... evtl. auch bissi viel verlangt, wenn selbst die parteispitzen inhaltlich so leicht zu demontieren sind :


    http://www.zdf.de/ZDFmediathek…arkus-Lanz-vom-1-Mai-2012

  • Mein Herr prosoccer, deine sogenannten ungeheuren Behauptungen habe ich nie getätigt.
    Das habe ich dir bereits erklärt. Ich habe mir sogar die Mühe gemacht, dies weiter auszuführen. Deine Antwort darauf: nicht vorhanden!
    Zudem diskutierst du gar nicht sondern kommentierst nur, indem du gerade Stück für Stück all diejenigen, die etwas sagen, was dir offensichtlich nicht gefällt, diskreditieren willst.
    Sag doch einfach mal was produktives bzw. klinke dich in die Diskussion ein.
    Zu meinen weiteren Äusserungen, die ich auf deine Reaktionen geschrieben habe, hast du nicht einen einzigen Satz geäussert.
    Wer diskutiert hier also gar nicht?


    Zitat

    Tut mir leid, dass ich das hier so deutlich einmal sagen muss.


    Das hier ist doch dann eher zynisch, da es dir gar nicht leid tut.
    Eigentlich hast du bislang nur vorbei geschaut, um das hier abzulassen.
    Diskutier doch mit!


    Übrigens wäre ich da mal vorsichtig, den neuen Bundesvorsitzenden als Fachmann zur Verteidigungspoltik zu titulieren.
    erstens hat er selbst gesagt, die PP hat zu außenpolitischen/verteidigungspolitischen Themen noch keine Position, zudem ist er gerade mal Referent im Verteidigungsministerium und dort für die akademische Bildung an der Bundeswehrhochschule zuständig. Er selbst bezeichnet sich zudem als Fachmann für Hochschulthemen...


    Was die Fachleute beim Thema Urheberrecht der Piraten angeht (meinst du Herrn Bruno Kramm?), so ist es doch dann mehr als verwunderlich, was so an Äusserungen seitens der PP diesbezüglich zu hören sind. Da mangelt es doch durchaus an Expertise. Der Herr Kramm ist jedenfalls mit seinen Äusserungen unter Musikern recht umstritten. Er redet u.a. gerne über dieses Thema Almende, was ich bereits angesprochen habe und ist auch in dieses ACTA Video involviert, was mal Ausgangspunkt dieses Threads war...Aber gut. Lassen wir ihn als Fachmann gelten.


    Zitat

    Mir geht es gar nicht darum hier inhaltlich zu argumentieren. Ich akzeptiere, dass ihr eine andere Meinung habt als ich und darin so festgefahren seid, dass jeglicher Versuch einer Argumentation an dieser Stelle sinnlos ist.


    Das hier ist, wie Trommelfrosch richtig bemerkt, aber leider Ausdruck einer absolut typischen Haltung. Was soll man dazu dann sagen.
    Ist das deine Vorstellung von politischer Diskussion?

    Einmal editiert, zuletzt von drumdidi ()


  • Das ist doch lächerlich. Natürlich gibt es zu jedem Thema ausgewiesene Experten bei den Piraten. Beim Thema Wirtschaft z.B. studierte Betriebswirte und Ökonomen, beim Thema Bildung Lehrer, für Thematiken des Rechts jede Menge Juristen und natürlich gibt es auch Experten zum Urheberrecht. Der neue Bundesvorsitzende der Piraten ist Experte im Verteidigungsministerium !!!
    Zu behaupten, dass unter 25 000 Leuten kein einziger Experte ist, ist gewagt.


    Als Jurist (und Spezialist für Urheberrecht) kann ich nur sagen, dass ich, wenn ich mir die erbärmlichen Ausführungen im Thesenpapier der Piraten zum Urheberrecht durchlese, weiß: Da war kein einziger Experte in der Runde!
    Der beste Lacher in Fachkreisen war ja die Äußerung zu § 59 Abs. 2, den die Jungs völlig falsch verstanden haben. Denn er besagt nichts anderes, als dass man ein Gebäude nicht gleich nachbauen darf, bloß weil man es ablichten und diese Ansicht vervielfältigen darf. Da einen Schwung zu Fassadenmalerei zu finden, ist echt süß!


    Naja, das schlimme an politischen Witzen ist ja: Sie werden gewählt.


    Mir geht es gar nicht darum hier inhaltlich zu argumentieren. Ich akzeptiere, dass ihr eine andere Meinung habt als ich und darin so festgefahren seid, dass jeglicher Versuch einer Argumentation an dieser Stelle sinnlos ist.


    Ein paar Argumente wären vielleicht eine Hilfe gewesen.


    Zur Vereinbarkeit der Piratenideen mit der Verfassung hier ein netter Kommentar.

  • seltsam, genau das konnte nämlich hier noch keiner der piraten-befürworter ... evtl. auch bissi viel verlangt, wenn selbst die parteispitzen inhaltlich so leicht zu demontieren sind :


    http://www.zdf.de/ZDFmediathek…arkus-Lanz-vom-1-Mai-2012


    Haha hier hat sich hauptsächlich Lanz mal wieder selbst demontiert :D
    Der Typ ist dumm wie ein Stein xD

  • Wenn dich das wirklich interessiert..
    Ich habe Lanz jetzt ein paar mal gesehen, bin einer der geschätzen 25% Hasszuschauer :D


    Dass er bei logischen Schlussfolgerungen nicht hinterherkommt ist bei jeder Sendung zu sehen. Für Beispiele suche eine beliebige Sendung mit Wirtschaftsthemen heraus.
    Guter Satz hier (sinngemäß): "Ein wirklich super Buch, warte wie hieß das gleich noch?"
    Sein Moderationsstil gefällt mir auch gar nicht, aber das wird jetzt ein RTL-geprägter Zuschauer wieder anders sehen. Deshalb lasse ich das jetzt mal außen vor.

  • Mmh, jetzt hast du deiner allgemeinen Abneigung Herrn Lanz gegenüber Ausdruck verliehen. Die kann man natürlich haben.
    Aber mir fehlt da der inhaltliche Bezug zu dieser Sendung. In der Sendung geht es gar nicht um Schlussfolgerungen des Herrn Lanz, sondern er konfrontiert Frau Weisband mit ihren eigenen Aussagen und fragt nur nach.
    Die Argumentationsfehler liegen da eher bei jemand anderem.


    BTW bin ich auch kein Lanz Fan und habe gestern Abend rein zufällig bei der Vorstellung der Gäste reingezappt und bin hängen geblieben, weil ich die Kombi Armin Rohde, Opernsänger, Spiegel Journalist + Weisband interessant fand und war doch sehr überrascht, wie der Lanz los gelegt hat, wo er doch normalerweise immer auf Kuschelkurs unterwegs ist.


    Zudem möchte ich mal anmerken, das Frau Weisband offensichtlich bereits mit der verhassten Contentindustrie bzgl. Veröffentlichung ihres Buches in Kontakt steht.
    Wie war das noch mal, das man an seinen Handlungen gemessen wird?
    Da steht sie wohl doch in enger Gemeinschaft mit der anderen Dame der PP - Julia Schramm
    Warum veröffentlichen die ihre Werke eigentlich nicht for free im Internet?

  • prosoccer91: ich versuche ja, halbwegs begründete Dinge hier herein zu schreiben. Die Sache mit den Experten ist mein Eindruck, den ich über die letzten Wochen intensiver Auseinandersetzung mit dem Thema (Zeitungsartikel, Gespräche mit Kollegen (Musiker und Nichtmusiker), Schülern; Recherche im Netz, Talkshows, Studium des PP-Parteiprogramms usw.) gewonnen habe.


    Die PP mag sicherlich Leute haben, die sich in bestimmten Bereichen gut auskennen. Aber nur weil einer Lehrer ist, ist er noch kein Bildungssexperte. Und weil er Anwalt ist, ist er noch kein Rechtsexperte. Genauso wenig, wie ein Musiker automatisch ein Kulturexperte ist. Eine Partei aber, die in einer höchst ausdifferenzierten Gesellschaft etwas verändern möchte, MUSS diese Gesellschaft kennen.


    Wenn es diese Experten also gibt, warum tauchen sie dann nirgendwo auf? Warum sitzen in Talkshows PP-Mitglieder, die doch vorher wussten, was auf sie zukommt und dann solche erbärmlichen Vorstellungen abgeben? Wie kann sich eine Partei zur Drogenpolitik einlassen und dann in Diskussionen nichts beitragen außer Platitüden, die genau jenen Oberwasser gibt, die eine Hardliner Drogenpolitik verfolgen? Das ist doch bitter!


    Zu einer Alternative zum Urheberrecht kam bisher tatsächlich ebenfalls nichts! Kein Ansatz zu einem gesellschaftlichen Überbau, keine Einlassungen zur Rolle der Kultur, keine Skizze einer konkreten Politik, keine Person, die für eine Position einsteht.


    Und ich lasse sehr gern mit mir über diese Dinge diskutieren, einfach, weil ich das sehr spannend finde. Aber ich habe bisher noch keine Argumentation gehört, die mich überzeugt. Und ich muss drumdidi zustimmen, dass das kurze Kommentieren der Diskussionsbeiträge anderer noch keine Diskussion macht.


    Da fällt mir schon wieder ein Begriff aus der Internetkritik ein: "generation comment".


    lg
    max

  • Hab keine Lust hier alles rauszusuchen..
    Den wichtigsten Punkt bezüglich Kopierbarkeit von Stühlen und Hosen hat keiner der Anwesenden wahrgenommen/ verstanden, nämlich dass es keine direkt zurechenbaren Kosten bei Datenkopien gibt (Strom, Anschluss etc. lasse ich außen vor).
    Frau Weisband ist tatsächlich nicht sehr geschickt.

  • Warum veröffentlichen die ihre Werke eigentlich nicht for free im Internet?


    Weil die Piraten ein Verarschungsverein sind.
    Früher nannte man das Pharisäer. Ist lange her.


    Die Amtskirche hat das später auch prima hin bekommen: Wasser predigen, Wein saufen.


    Auch Wulff war ja mal als verbaler Saubermann im Einsatz, bis sein eigener Schmutz ihn weggefegt hat.


    Jetzt haben wir halt die Piraten.


    Wie sagte mal der eine Planet zur Erde: "hatte ich auch mal, geht wieder weg".


    Grüße
    Jürgen


    erbärmlichen Ausführungen im Thesenpapier der Piraten zum Urheberrecht


    Auch als Generalist kann man zu keinem anderen Ergebnis kommen. Der "Experte", der das verzapft hat, kann vielleicht voll, aber kein Volljurist gewesen sein - jedenfalls nicht im Vollbesitz der geistigen Fähigkeiten.

  • Den wichtigsten Punkt bezüglich Kopierbarkeit von Stühlen und Hosen hat keiner der Anwesenden wahrgenommen/ verstanden, nämlich dass es keine direkt zurechenbaren Kosten bei Datenkopien gibt


    Ja, das ist die gerne angeführte Begründung, das ja praktisch kein Schaden entsteht.
    Auf dieser Grundlage zu Ende gedacht, bedeutet dies ja, das ein Musiker einmal einen Song aufnimmt und ab dem Moment, wo er ihn veröffentlicht, keinen Schaden mehr erleiden kann, wenn dieser Digital kopiert wird.
    Dabei blenden die Argumentatoren aber folgenden Tatbestand aus.
    Ein Produkt besteht nicht nur aus den reinen Material und Herstellungskosten. Eine Hose besteht nicht nur aus Baumwolle, Nähgarn und Farbe.
    Zunächst mal würde ja ein Diebstahl der Hose vor allem den Verlust dieser Rohstoffe bedeuten.
    In dieser Hose stecken aber auch imaterielle Rohstoffe. Die Arbeit der Näher, die Arbeit der Designer der Hose. Die müssen doch irgendwoher bezahlt werden.
    Genauso wie in einem Musikstück ganz viel nicht greifbare Rohstoffe drinstecken - stundenlanges Komponieren/Arrangieren. Aufnahmezeit, Instrument üben, proben usw.
    Tontechniker, die ihre Zeit im Studio fürs Aufnehmen einsetzen und auch gerne bezahlt werden wollen etc.
    Selbst wenn ich keine CD herstellen lasse, wird all diese Leistung beim digitalen Kopieren nicht mehr vergütet.
    Also müsste folgerichtig diese eine digitale Datei, die der Musiker veröffentlicht, all diese Kosten, die es wirklich gibt, die Vergütungen für hunderte stunden Arbeitszeit in diese eine Datei einfliessen.
    Die müsste dann tausende Euro kosten und dann wäre die Argumentation, ab dann entsteht kein Schaden beim Vervielfältigen richtig.
    So aber entsteht doch die Situation, das man den Song quasi einmal für 99 cent verkauft und das war es dann. Dann stehen 99 cent all den Kosten der Erstellung dieses einen Songs gegenüber. Es gitb sie also doch, die zuordnungsbaren Kosten. Sie werden nur ständig negiert, weikl Kosten auf Rohstoffkosten reduziert wird. Was glaubst du, welchen Wert allein die tausenden Übungsstunden darstellen, die ein Musiker ohne jegliche Bezahlung in seinem Musikerleben erbringt?
    Es entsteht also dem Erzeuger dieses Songs durchaus ein Schaden - der Schaden sind entgangene Vergütungen für seine Arbeit.
    Vergleichbar wäre, man arbeitet einen Monat in einer Firma und bekommt nach diesem Monat Arbeit (also 4 x 40h pro Woche Arbeitszeit) nur 99 cent bezahlt und es heisst, dir ist doch kein Schaden entstanden. Ich habe dir nichts materielles weggenommen. Oder hat jemand schon mal irgendwo in einem Regal materielle Arbeitszeit gesehen, die man klauen kann.
    Jeder halbwegs vernünftig denkende Mensch würde doch in einem solchen fall sagen, der Arbeitgeber stiehlt die Arbeitsleistung seines Mitarbeiters, betrügt ihn um seinen Lohn.
    Bei Musik heisst es einfach, der Song existiert doch nicht materiell, also kann ich auch keinen Schaden anrichten, wenn ich ihn einfach kopiere.
    Diese Argumentation ist einfach Unsinn.
    Nur weil ich nichts materiell entwende, heisst das noch lange nicht, das ich nicht jemanden um seinen Lohn betrüge, ihn um seine Vergütung bringe.
    Abgesehen davon wollen die Piraten z.B. dann auch noch seltsamerweise alle Vergütungsmodelle zurückfahren, die pauschalisierend das private Kopieren abdecken. Also die berühmten Urheberrechtsabgaben auf Tonabspielgeräte etc.
    Dann aber wieder eine Kulturflat fordern, die wieder Pauschalabgaben einführt. Dann auch noch kein Model liefern, das klarstellt, nach welchem Prinzip diese Kulturflat verteilt werden soll. wie will man denn ermitteln, wer da was davon und wieviel bekommt? Bedarf es dafür nicht einer Überwachung dessen, was im Netz passiert, um einen Schlüssel zu entwickeln?
    Dann erzählt der CCC was von Micropayment Modellen, erklärt aber auch nicht, wie so etwas organisiert werden soll, das es tatsächlich funktioniert und nicht nur zu sporadischen Microvergütungen führt. Manipulationsprobleme kommen dann auch noch dazu. Aber wir alles wissen doch auch aus simpler Menschenkenntnis, das ein System, das auf freiwilliger Bezahlung basiert, nicht wirklich funktioniert. Dafür ist im Menschen viel zu sehr das Streben nach dem eigenen Vorteil angelegt. Sonst gäbe es auch im Arbeitsmarkt nicht so viele Schutzregelungen für Arbeitnehmer. Man stelle sich mal vor, wir würden heute entscheiden, das man in D für Waren und Dienstleistungen nur noch das per Micropayment bezahlen muss, was man bereit ist dafür zu zahlen. Als erstes würde ich mal genüßlich meine Mietzahlungen um 90% reduzieren, weil es mir noch nie gefallen hat, so viel Miete zu zahlen.
    An der Tanke zahle ich nur noch 10 cent für den Liter. Das dürfte ja wohl genügen.
    Wenn wieder mein Durchlauferhitzer kaputt ist, dann zahle ich dem Handwerker, der das repariert, nur 10€ für die Arbeitsstunde. Das sollte doch reichen.
    Komisch, dass man nur bei Musik auf so abstruse Ideen kommt...

  • @ Didi


    Der Vergleich mit den Hosen stimmt aber so nicht. Denn es entsteht zwar ein immaterieller Aufwand in Form von Arbeitsleistung, aber eben nur genau EINMAL. Wobei jede Hose wieder aufs neue produziert werden muss. Diese Arbeit passiert eben nur genau einmal bei einem Titel. Ich bin weder Befürworter für die Piraten noch halte ich deren vorgestellte Ansätze für schlüssig, aber dein Vergleich beinhaltet keine Enträftigung fü das Argument, dass man ein Rechte und Bezahlmodell, wie es für Hosen entwickelt wurde 1 zu 1 auf die digitale Welt anwenden kann.


    Das zumindest mal haben die Piraten aber erkannt werden aber dann stetig an der Aussage gemessen, sie wollten ja alles abschaffen weil alles frei sein müsste. Daran kann man zwei Dinge sehen, erstens, dass die Piraten öfters irgendeinen Kram von sich geben, weil es grade Hip erscheint ohne überprüft zu haben ob darunter eine belastbare Argumentation liegt und zweitens die nicht vorhandene Fähigkeit der Nichtpiraten, sich konstruktiv mit einer anderen Sicht auseinanderzusetzen. Deswegen haben die Piraten überhaupt so einen Erfolg.


    Thema Kunst...


    Ich bin sicher dafür, dass Künstler entlohnt werden und auch angemessen in Relation zum Aufwand der betrieben worden ist um die Kunst zu schaffen und einigen weiteren Faktoren. (Ausbildung, Marktwert usw)


    Kunst gegenüberzustellen mit einem Handwerker finde ich, auch wenn in beiden Dingen Arbeit steckt, unangemessen.


    Kunst hat ansich gesehen einen anderen Charakter. Kunst wird normalerweise von Menschen nicht wegen des Geldes gemacht, sondern aus Liebe zur Kunst, als Ausdrucksmittel ihrer Kreativität um Botschaften zu transportieren, was auch immer. Aber es ist nicht das gleiche wie Rohre verlegen. Das heißt, es gibt eine Schnittmenge, aber es nicht 1-1 der gleiche Sachverhalt. Ich halte das für ein ähnliches Problem wie zum Beispiel im Gesundheitssystem. Das wird in der der Modernen Welt auch nur noch als Produkt gesehen, welches bezahlt wird und verkauft wird. Berstimmte Seiten werden aber bei so einem marktwirtschaftlichen System nicht beachtet. Und so wird die Gesundheit der Menschen nur ein kalkulierter wirtschaftlicher Faktor und aus Kunst nur noch Wahre. Das finde ich gefährlich.


    Trotzdem bin ich der Meinung, wenn jemand besonders gut ist in seiner Kunst, dann sollte er auch davon Leben können.


    Wenn man also festellt, die alten Modelle lassen sich nicht mehr gut anwenden, brauchen wir neue. Das heißt nicht das deswegen Raubkopieren ok ist.


    Es gibt Modelle die auf Freiwilligeit beruhen, die funktionieren. Zum Beispiel aus Restaurants wo man das bezahlt was man will. In der Masse würde ich dir aber zu stimmen wird es nicht funktionieren.


    Pauschal zu zahlen halte ich auch für nicht sinnvoll, weil ich manche Künstler für ihren Mist gar nicht bezahlen will!


    Ihr wollte ine Lösung? ich habe keine. Aber wichtig ist ja auch dass man zunächst feststellt, dass sich Dinge verändern und dass man Veränderungen Rechnung tragen muss. In welcher Form auch immer.


    An diesem Punkt sind wir aber noch nicht. Momentan sagen noch die Bewahrer, es darf nix geändert werden und die Piraten sagen alles abreißen.

  • Es ist völlig unerheblich ob jemand seine Arbeit gerne macht oder nicht.
    Ob jemand gerne Schlagzeug spielt, Hosen näht, als Anwalt vor Gericht tätig ist oder Parteivorsitzender sein möchte.


    Wer seine Leistung erbringt gehört dafür bezahlt.


    Auch das es technisch nun sehr einfach ist auch ohne Bezahlung an Musik zu kommen ändert nichts an der Rechtslage und vor allem auch nicht an der moralischen Lage.


    Kinderpornographie und Kindesmissbrauch sind technisch auch einfach umzusetzen und nur schwer zu entdecken und zu verfolgen.
    Rote Ampeln überfahren ist auch leicht und nur schwer zu unterbinden wenn alle damit anfangen.
    Gottseidank will aber trotzdem niemand die Ampeln abschaffen oder Kindesmissbrauch legalisieren.


    Wenn immer mehr Menschen der Auffassung sind, das man nichts oder nur noch sehr wenig für Kunst zu bezahlen hat, dann hebelt das jedes Geschäftsmodell aus.
    Egal ob analog oder digital.


    Die Konsequenz ist logischerweise, das man dann eben "Kunst machen" nicht mehr als Beruf ausüben kann.
    Was das für Konsequenzen für Vielfalt und Qualität hat kann man sich denken.


    Die Frage ist: will jemand ernsthaft diese Konsequenzen?

  • Die Vergleiche mit Auto fahren und Kinderpornographie...was soll das?


    Du kannst Dein Auto auch als Waffe benutzen. Wird deswegen aufgezeichnet und überwacht, wo du herfährst?

  • Eine der Kernargumentationen ist, das die neuen technischen Möglichkeiten eine Veränderung der Rechtsprechung erfordern.


    Platt gesagt: "Es geht und alle machen´s, darum muss es legal werden! Verhindern kann man es eh nicht"


    Der Vergleich mit Kinderpornos und Verkehr soll zeigen wie absurd diese Denkweise ist.

  • BTW, Wer hatte gestern abend das Vergnügen, Piratin Weißbrand bei Lanz untergehen zu sehen? Ich fands geil. Sie hat dazu aufgerufen, Songs legal zu kaufen:) Preisfrage: Wird sie den Shitstorm überleben?

    Das habe ich mich auch gefragt. Sie kündigte ja an, nunmehr Werbung für legale Downloaddienste machen zu wollen. Da darf man gespannt sein, ob sie dafür nicht eine Abstrafung durch den Herrscher der Unterwelt Anonymous zu erwarten hat. Was ich ihr nicht wünsche, weil ich sie niedlich finde. Niedlich auch, wie sie während der Sendung beim Twittern dem Wunsch-Schwiegersohn aller ZDF-Schauer Lanz in den Arsch gekrochen ist, um die Sendung hinterher, als ihr Getwittere nicht mehr live übertragen wurde, niederzumachen. Ja, das kann man nachlesen. Naja. Mal abwarten, wie ihre Bewerbungen als Werbeträgerin bei der Contentmafia so ankommen, sie braucht ja einen neuen Job.


    Den wichtigsten Punkt bezüglich Kopierbarkeit von Stühlen und Hosen hat keiner der Anwesenden wahrgenommen/ verstanden

    Das stimmt, da hätte ich tatsächlich auch gern als Anwesender mitdiskutiert. Natürlich kann man einen Stuhl kopieren, dazu benötigt man Holz. Natürlich kann man eine Datei kopieren, dazu benötigt man einen Datenträger. Man fahre einmal mit einer Ladung kopierter Hosen über bestimmte Landesgrenzen und schaue, was passiert. Ob man den Mode-Designer oder den Musik-Designer kaputtmacht, macht nun wirklich wenig Unterschied - außer: das eine macht man per Klick, das andere ist mit Mühe verbunden.


    Die "etablierten" Parteien haben zumindest Experten für bestimmte Themen, die Piraten nicht.

    Als Jurist (und Spezialist für Urheberrecht) kann ich nur sagen, dass ich, wenn ich mir die erbärmlichen Ausführungen im Thesenpapier der Piraten zum Urheberrecht durchlese, weiß: Da war kein einziger Experte in der Runde!

    Die Piraten ersetzen Sachverstand programmatisch durch Schwarm-Intelligenz. So kommt es, dass Bruno Kramm als Urheberrechtsexperte ausgewiesen wird. Welcher tatsächlich Rechtskundige würde sich denn auch dafür hergeben, dessen Positionen in der Öffentlichkeit zu vertreten und sich auf diese Weise in Fachkreisen völlig lächerlich zu machen? Die angebliche "jede Menge Juristen" in der PP wird wissen, warum sie still im Hintergrund agiert.


    Der neue Bundesvorsitzende der Piraten ist Experte im Verteidigungsministerium !!!

    Dass man als hochbezahlter A 15-Beamter nach Feierabend mehr Zeit und Muße besitzt, inhaltlich zu argumentieren, als als hochbeschäftigter Schüler, lässt grundsätzlich hoffen. Warten wir ab, wie sich seine Kriegs-Expertise außenpolitisch auswirkt. Hat die vermeintlich linke Basis erkannt, sich hier einen klaren BW-Auslandseinsatz-Befürworter geangelt zu haben?


    Zur Vereinbarkeit der Piratenideen mit der Verfassung hier ein netter Kommentar.

    Baybrook hatten wir auch schon vor einigen Wochen. Die verfassungsrechtliche Relevanz des Artikels zu erkennen, ist schon schwierig genug, zudem haben aber gerade Belege-fordernde Diskutanten nach eigenem Bekunden "keine Zeit", Belege zu lesen.


    Mir geht es gar nicht darum hier inhaltlich zu argumentieren.

    Das ist leider symptomatisch für inhaltlich überforderte, aber emotional sensible Meinungsvertreter. So baut auch weitgehend die PP-Politik nicht auf inhaltlich fundierten Thesen, sondern auf dem emotionalen Grundpfeiler auf, dass der potenzielle Wähler in die Lage versetzt werden möge, das, was er ohnehin tut, künfig auch ohne Gewissensbisse tun zu können.


    Es gibt Modelle die auf Freiwilligeit beruhen, die funktionieren. Zum Beispiel aus Restaurants wo man das bezahlt was man will. In der Masse würde ich dir aber zu stimmen wird es nicht funktionieren.

    Genau deshalb ist es doch so wichtig, den Wirten selbst ihre Freiheit zu lassen, zu entscheiden, ob sie das Freiwilligkeits-Modell realisieren oder nicht. Und diese Freiheit als schützenswert anzusehen.
    Sogar vor dem Hintergrund, dass die gesellschaftliche Teilhabe an Lebensmitteln recht wichtig ist.

    -
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  • @psycho


    Ihr seid ebenfalls nicht der Mittelpunkt der Welt, und selbst wenn Ihr alle zusammen gaaanz böse mit dem Fuss aufstampft, werden die Gesetze vorerst nicht geändert. Ihr braucht Euch auch nicht als Retter des freien iNets hoch zu stilisieren, oder drohende "bald wird ja alles anders" Parolen schwingen. Brrr, jetzt habe ich aber Angst! Ihr verhaltet Euch wie trotzige kleine Kinder, denen man Ihr liebstes Spielzeug, das kostenlos-Internet weg nehmen will.


    sorry, aber das ist zumindest auf meine Person ein komplett idiotische Unterstellung. Mir ist das völlig egal, ob sie die Gesetze ändern oder nicht, ich verletze auch keine Urheberrechte und zahle für meine CDs, TV und Internet.


    Du beziehst dich auf "aktuell gültiges deutsches Recht", aber das ändert sich nun mal dauernd mit der Politik, und um Veränderungen in der Politik gehts hier doch. Das pochen auf Gesetze bringt hier nichts, das ist kein Argument, mehr habe ich dir nicht mitgeteilt. Ändern sich die Gesetze ist was ganz anderes gültig und deutsch.


    Also halte mich dich mal mit deinen falschen Unterstellungen mir gegenüber zurück.


    Die Realität ist doch: Die Piraten gehen auf die 15% und die wollen das Urheberrecht also die Gesetze ändern. Dann kannst du noch so deutsch und gesetzestreu tun, das nützt dir am Ende nichts...

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