ACTA Demos ... sind gelaufen, die Diskussion hält an ... und das ist gut so ...

  • Das hier kennt ihr alle, oder? Hochinteressant! http://www.youtube.com/watch?v=Njuo1puB1…ture=plpp_video


    Vielen Dank, sehr interessantes Video

    Achtet mal drauf, wie wichtig das Thema "Annoying the fans" ist


    Das verstehe ich nicht - vielleicht ist mein Englisch nicht ausreichend.

  • Das verstehe ich nicht - vielleicht ist mein Englisch nicht ausreichend.


    So richtig verstehe ich das bzgl. dieses Videos auch nicht.
    Ausserdem zeigt das Video überwiegend, welche Möglichkeiten existieren, wenn man bereits ein Act mit grossem Erfolg in der Vergangenheit und recht grosser Fanbase ist.
    Seine letzte Behauptung, das vorgestellte Prinzip tauge für kleine Bands, hinkt an mehreren Stellen des Videos. Es scheitert besonders an 3 Aspekten:
    1. viel zu wenig Geld im Vorfeld, um all diese vorgestellten Dinge zu realisieren bzw. um die Fanbase bei Stange und interessiert zu halten
    2. viel zu wenige Gig-Optionen für unbekannte Bands
    3. keine Öffentlichkeit, die einen wahrnimmt - nur über Netzpromo, Give Aways etc. kenne ich kein Beispiel, das seine Behauptungen belegt


    Es ist doch tatsächlich im Musikbusiness so, das erst wenn du eine gewisse Grössenordnung erreicht hast, bestimmte Dinge möglich werden. Dann kannst du entweder mit der konventionellen Industrie ganz andere Deals aushandeln oder, wie hier beschrieben, jenseits der etablierten Wege dein eigenes Ding machen (siehe z.B. auch Prince). Dazu braucht es aber auch schon entsprechende Kapital und eine bereits existierende Plattform für diese Art Marketing.
    Ich stelle mir gerade vor, wie ich mit ner unbekannten Band solche Dinge anschiebe, nach Gigs in D auf irgendwelchen Toiletten USB Sticks liegen lasse und was dann (nicht) passiert...


    Mir fehlen in solchen Vorträgen die Beispiele, die anhand völlig unbekannter Bands, die wirklich bei Null beginnen (und nicht wie hier das vermeintliche Jahr Null, das nur das Jahr des Beginns des neuen Geschäftsmodel beschreibt), den Beweis erbringt, das dies geht.


    Ich möchte gerne mal als Beispiel, wie wenig das Internet bringt, die vor einigen Wochen wirklich durch jedes Dorf getriebene Band "Walk off the earth" mit ihrem Cover von Gotye anführen.
    Wo bleibt der Effekt? Er ist nicht da - siehe u.a. deren Verkäufe im its. Da wurde nur das Cover rege gekauft-der Rest bleibt ziemlich unbeeindruckt.
    Ich bleibe skeptisch, bis mir einer echte Belege für diese Thesen des Videos bringt.

  • Aber ich habe ein grundsätzliches Problem damit, hoheitliche Aufgaben auf private Wirtschaftsunternehmen zu übertragen, die diese dann unter Umgehung des Rechtsweges ausüben dürfen sollen.


    Hallo,


    ich verstehe - ehrlich gesagt nicht -, worum es dabei gehen soll.
    Die GEMA jedenfalls nimmt keine hoheitlichen Aufgaben wahr und umgeht auch nicht den Rechtsweg.
    Mir ist allerdings bekannt, dass die Anti-GEMA-Propagandisten gerne solche Dinge behaupten mit - bei Licht betrachtet - doch sehr fragwürdigen Begründungen.


    die Künstler können sich noch nicht einmal wehren, denn dann werden sie direkt vom Publikum bestraft. Wir haben es hier mit einem sehr interessanten Phänomen zu tun, was über Politik und Kultur hinausgeht.


    Das finde ich furchtbar.
    Aktuell haben wir ja auch sehr denkwürdige Auswüchse des freien Internets, die mich mehr ans Mittelalter erinnern.
    Meine Freiheit konsequent ausgelebt bedeutet die Unfreiheit aller Anderen, das wir oft vergessen von den Predigern des Liberalismus (nicht von allen).


    Grüße
    Jürgen

  • Der Typ ist zuerst einmal Chef einer Werbefirma, die solche Konzepte (wahrscheinlich für Geld?) jeweils entwickelt und anbietet. Das sollte vielleicht auch berücksichtigt werden.
    Die neutrale Diskussion über "Für und Wider" ist hier sicher nicht das primäre Interesse.


    Ausserdem gilt es bei diesem ganzen "exciten", "Connect to Fans" und "Reason to Buy" auch mal zu analysieren, wo das überhaupt Sinn machen kann. Ein glamouröser, exzentrischer Lebensstil, wie er im POP_Bereich häufiger anzutreffen ist, wird hier doch wesentlich mehr und "bessere"Möglichkeiten bieten, als die Bereiche, in denen hauptsächlich einfach nur auf "gute Musik" gesetzt wird. Was könnte also die Folge dieser Entwicklung sein? Mir schwant da einiges, was mir persönlich gar nicht gefällt.

  • Dass dieses Prinzip für unbekannte oder mittelbekannte Bands nicht funktioniert, ist klar. Das geht erst, wenn die Band ein großes Image hat, welches sich dann verwenden lässt, um die angesprochenen Maßnahmen wirkungsvoll einzusetzen.


    Interessant ist an dem Video, wie trickreich vorgegangen wurde, um den Fan zum Ausgeben von Geld zu bewegen, ohne dass er es merkt. Und wie sehr der Fan im Mittelpunkt steht. Und wie wichtig es ist, ihn nicht zu verärgern. Würde Trent Reznor sagen, wie scheisse er es findet, dass Leute umsonst runterladen, würden seine Verkäufe direkt einbrechen. Daher geht er einen anderen Weg.


    Ansonsten sollten wir hier eines klar festhalten: diese ganzen Künstler, um die es hier geht, spielen ja sowieso in einer anderen Liga als der "normale" Musiker. Da dreht sich die Sache aber wieder zurück: welche neue Band erwartet denn heute noch, von eigener Musik leben zu können? Keine, die ein Minimum an Realitätssinn hat. Und das hat - meiner Meinung nach - eben nicht nur mit den illegalen Downloads zu tun.


    Ich z.B. finde fast alles, was aus Deutschland momentan kommt, langweilig. Geil find ich Peter Fox und geil finde ich Seeed. Rammstein sind kompromisslos und weltbekannt, die Ärzte fand ich auch immer originell. Dann Sachen wie zB Sammy Deluxe. Und ich finde, dass solche Leute weiterhin die Möglichkeit haben sollen, ihre Wege zu gehen und meinetwegen auch reich damit zu werden.


    Und ich bin nicht der einzige mit dieser Meinung. Wenn man sich mal anhört, was im Radio so läuft, ist man schnell ernüchtert: auf Massentauglichkeit getrimmte Einheitsmusik mit gefälligen Texten.


    Alles, was ich innovativ finde und was ich mir in den letzten Jahren gekauft habe, kam nicht mehr aus Deutschland. Liegt das nur an illegalen Downloads? Ich glaube, es liegt daran, dass es durchs komplette Internet sehr schwer geworden ist, aus der Masse herauszuragen.


    lg
    max

  • Der Satz zu den hoheitlichen Aufgaben bezieht sich auf die Durchsetzung des Urheberrechts im Zusammenhang mit ACTA


    Hallo,


    und wo an oder in dem Vertrag werden hoheitliche Aufgaben auf Private übertragen?
    Ok, ich habe das Ding nur überflogen, vielleicht fiel es mir nicht auf.


    Grüße
    Jürgen


    Alles, was ich innovativ finde und was ich mir in den letzten Jahren gekauft habe, kam nicht mehr aus Deutschland.

    Früher war das auch nicht anders. Oder warum waren die Beatles und die Stones hierzulande so erfolgreich?

  • wo an oder in dem Vertrag werden hoheitliche Aufgaben auf Private übertragen?


    Ich empfehle zur Lektüre diesen Artikelund die deutsche Version des ACTA-Abkommens


    Insbesondere Artikel 9 Abs. 1 und 5 sind problematisch, eröffnen sie der Obsiegenden Partei (Rechteinhaber) beliegbige Beträge vom Beklagten zu verlangen, ohne dass das Gericht die Berechtigung der Forderungshöhe prüfen muss, sondern lediglich stattzugeben hat.
    Dabei sind Anwaltshonorare inbegriffen => Gelddruckmaschine für Juristen.


    Artikel 11 verpflichtet beispielsweise Internetprovider zu weitreichenden Maßnahmen gegen Inhalte und deren Anbieter sowie Herausgabe von Daten über diese bei lediglich vorliegendem Verdacht(!), was in meinen Augen eine Zensur ohne gerichtliche Prüfung darstellt.
    DAS ist eine Gefährdung des Rechtsstaats, die insbesondere in Staaten mit ohnehin geschwächter Rechtsstaatlichkeit (Diktaturen und "gelenkte Demokratien"), aber auch woanders, sowohl machtpolitische als auch Kapitalinteressen gegenüber dem Schutzbedürfnis des Einzelnen stärkt.


    Ich betone hier nochmals, dass ich FÜR Urheberrecht bin.


    Viele Grüße, Nils

  • Hallo,


    Art. 9 Abs. 1 und 5 ACTA in der bisherigen Fassung ist hierzulande geltendes Recht.
    Wir haben in allen Zivilverfahren, wo es um Schadensersatz geht, die gerichtliche Berücksichtigung dessen, was Kläger (und auch Beklagte) an Kosten einreichen.
    Eine Gelddruckmaschine für Anwälte ist das bisher deshalb nicht geworden, tatsächlich werden die eingereichten Berechnungen gerichtlich geprüft und - wenn sie nicht dem Gesetz (dem bereits geltenden) entsprechen auch zur Korrektur zurückgewiesen. Das wird jeder Praktiker bestätigen.


    Art. 11 ist insofern auch nicht wirklich neu für uns, da ja ein "begründeter" Antrag benötigt wird. Tatsächlich bekommt man derzeit die Auskunft am Leichtesten über ein Strafverfahren, wo eben ebenfalls der "Verdacht" genügt, sonst hätten wir hierzulande so gut wie keine Strafverfahren mehr, denn ob der Verdächtige letztendlich wieder unverdächtig wird, verdächtig bleibt, verdächtiger wird oder am Ende gar verurteilt wird, das wissen wir anfangs regelmäßig nicht.
    Die Herausgabe von Daten hat insbesondere nichts mit Zensur zu tun. Im Übrigen findet ja durch das Erfordernis der Begründetheit des Antrags gerade eine gerichtliche Prüfung statt.
    Wir haben auch derzeit schon zivilrechtliche Auskunftsansprüche.


    Wie auch immer: die Übertragung von hoheitlichen Aufgaben auf Private sehe ich hier nach wie vor nicht.


    Grüße
    Jürgen

  • was in meinen Augen eine Zensur ohne gerichtliche Prüfung darstellt.


    Der Begriff Zensur im Zusammenhang mit Urheberrechtsverdstößen impliziert etwas völlig anders, als worum es sich handelt.
    Das ist imho die selbe falsche Begriffsvermischung wie Informationsfreiheit im Zusammenhang mit freien (kostenlosen) Zugriff auf Filme & Musik.
    Es gibt keinen Rechtsanspruch auf freien Zugriff auf Musik, auf Information aber schon!

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    ... ich zieh mich schonmal warm an ;)

    sieg natur.

  • Gerade die Megaupload-Rechnung mit den 200 Mio Einnahmen im Jahr zeigt wie unrealistisch das ganze Modell ist, wenn mann darauf als Vertriebsweg setzt. Dafür kann man meist nicht mal EINEN Film produzieren, aber es soll Zugang zu ALLEN Filmen gewährt werden.


    Auch die iTUnes-Rechnung ist eine Milchmädchen-Rechnung für die Künstler.
    Der Betrag pro Titel ist deutlich niedriger als bei einer Verkauften CD. (Sie weiter oben den Link zu "Je digitaler, desto ärmer")
    Es würde auch nicht besser, wenn iTunes die Künstler direkt unter Vertrag nehmen würde.


    Das Problem, Aufnahmen überhaupt noch zu finanzieren bzw. vernünftig Werbung zu machen bleibt
    da ja auch erhalten.


    Insofern musst Du dich nicht warm anziehen. :D

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    ... ich zieh mich schonmal warm an ;)


    Mein Gott. Dieses Machwerk ist ja voller inhaltlicher, sachlicher und historischer Fehler. Allein die ganzen Ausführungen zu Apple sind grösstenteils falsch. Noch nicht mal die historisch einwandfreie Abfolge der Ereignisse/Entwicklungen bei Apple werden eingehalten. Der erste ipod kam z.B. 2001, der itm wurde erst 2003 eröffnet.
    Kann man hervorragend in Steve Jobs Biografie nachlesen, was das Thema Apple & Musik angeht.
    Zum Thema Megaupload schlägt es dann dem Faß den Boden aus. Soviel Unsinn habe ich schon lange nicht mehr auf einem Haufen gehört.
    Wenn man sich seriös mit diesem Thema beschäftigte, würde man nicht so viele sachliche Fehler in einen Bericht einarbeiten - weder beim Thema Filme, erst recht nicht beim Thema Apple, weil das jeder, der sich nur einen Hauch mit der Geschichte Apples auskennt, es schon genauer weiß, wie sich was entwickelt hat.


    Früher nannte man solche Darstellungen/Filme Propaganda und gerne lief da auch mal dramatische Musik drunter...

  • dass da nicht alles 100% stimmt ist mir auch aufgefallen. was ich dennoch treffend finde ist, wie megaupload es geschafft hat einen markt zu eröffnen was die industrie eben nicht geschafft hat. wer zuerst kommt... malt zuerst.


    rechnung hin oder her, die hätten bestimmt trotzdme gerne die 200 millionen verdient die jetzt megaupload hat ..

    sieg natur.

  • Ich frage mich immer wieder, was die Leute dazu treibt, ihr Halbwissen mit derartigen Videos zu verbreiten. Fühlen die sich nicht ausreichend beachtet? Der Typ hat doch ganz offensichtlich keine Ahnung, wovon er redet. Sowas braucht kein Mensch.


    Edit: zu spät

    Zitat von "Omar Rodriguez-Lopez"

    Konzeptalbum? Wie kann etwas, das ein gigantisches Projekt ist und ein ganzes Jahr deines Lebens beansprucht, nicht irgendeinem Konzept folgen? Prog? Wie kann innovative und fortschreitende Musik nicht progressiv klingen? Als ich den Begriff „Emo“ das erste Mal hörte, war meine Reaktion ähnlich. Wie kann etwas so Persönliches und Herzerreißendes wie die eigene Musik nicht emotional sein?

  • Also man kann jetzt auch nicht behaupten, es gäbe keine legalen Angebote, was Filme angeht.


    okay ich merke deine argumente sind immer noch die gleichen und du hast das ganze internet ding immer noch nicht gecheckt... schade. ich bin dann mal wieder raus. bis in 30 seiten ^^

    sieg natur.

  • okay ich merke deine argumente sind immer noch die gleichen und du hast das ganze internet ding immer noch nicht gecheckt... schade. ich bin dann mal wieder raus. bis in 30 seiten ^^



    Jo, meld dich wenn dir wieder was einfällt.

    (19:45:39) _kaotical_: ich wollte schon immermal in irgendwessen signatur
    (01:13:44) seppel: unglücklich sein hat eine ganz besondere qualität. hält länger an als glücklich sein. das muss man auch mal positiv sehen.
    (21:32:33) Drummingguitaris: gube, hast du brüste? wenn ja, hoffe ich dass du ein mann bist

  • dass da nicht alles 100% stimmt ist mir auch aufgefallen. was ich dennoch treffend finde ist, wie megaupload es geschafft hat einen markt zu eröffnen was die industrie eben nicht geschafft hat. wer zuerst kommt... malt zuerst.


    rechnung hin oder her, die hätten bestimmt trotzdme gerne die 200 millionen verdient die jetzt megaupload hat ..


    Einen Markt zu eröffnen, der mit unrealistisch niedrigen Preisen hantiert, und sich illegal Content beschafft ist jetzt nicht so die Kunst.....

  • Ja, genial, gewerbsmäßige Banden-Hehlerei, da sollte man sich ein Beispiel dran nehmen.
    Was viele noch erkennen müssen: Es geht nicht lediglich darum, nicht erwischt zu werden.


    Natürlich fällt dies aber leichter, wenn man sich in einer Megavilla in Neuseeland verschanzen kann:


    EIn schönes Versteck für einzelne, die gesamte TonBildträgerindustrie hätte aber dann doch nicht ganz reingepasst.

    -
    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk

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