ACTA Demos ... sind gelaufen, die Diskussion hält an ... und das ist gut so ...

  • Das Internet ist doch überhaupt kein Problem!
    Konsum ohne Entlohnung ist das Problem....


    OK, stimmt.
    Aber wenn man sich den Link in Post 593 anschaut, sind es scheinbar nicht nur die "bösen" Schwarz-Downloader, sondern in starkem Maße eben auch die Musik-Vermarktungsindustrie, die die Kulturschaffenden über den Leisten zieht.

  • Es ist beides richtig.


    Künstler brauchen Plattenfirmen etc. weil einfach nicht eine Person alles Qualitativ gut erledigen kann und auch nicht die finanziellen Mittel dafür aufbringen kann.
    Insofern gibt es hier sicherlich Reformbedarf.


    Auch die GEMA gehört grundlegend reformiert. Das jetzige System ist ein Selbstbedienungsladen für eine Handvoll Leute.
    Das ändert aber nix an den grundsätzlichen Rechten der Urheber.


    Und die grundsätzliche Urheberrechtsdiskussion ist etwas ganz anderes.


    Zum Thema Piraten fällt mir noch ein, das Piraten in der Menschheitsgeschichte nie die verklärten Guten waren, sondern immer Verbrecher die andere Menschen bestohlen und umgebracht haben.
    Ich verstehe nicht wie man sich sowas auf die Fahnen schreiben kann. Irgendwie bezeichnend.

  • Das Internet ist doch überhaupt kein Problem!
    Konsum ohne Entlohnung ist das Problem....


    Ganz interessant, diese Aussage verdeutlicht doch ganz gut den Kern der Sache. Ich finde auch nicht, dass das Internet ein Problem ist. Ich freue mich über die Vielfalt, die Möglichkeiten, die Musik, die Videos.


    Übrigens ist der Pirat als Kulturbegriff schon immer auch positiv besetzt gewesen. Er galt als Inbegriff der Freiheit und des Mutes, Störtebeker wird z.B. bis heute verehrt. Was nichts daran ändert, dass ich die dazu gehörende Partei inhaltlich nicht wirklich ernst nehmen kann.


    Ich rege weiterhin dazu an, die Dinge auch mal aus anderer Perspektive zu betrachten. Statistiken und Artikel müssen auch im Zusammenhang verstanden werden, sonst kommt nix raus. Gerade dieser Bodi Bill Link zeigt eben auch die Kehrseite. Und er zeigt, wie Hammu sehr richtig erkannt hat, dass der Musiker von diversen Seiten finanziell in die Zange genommen wird und eben nicht erst mit den illegalen Downloads.


    lg
    max

  • Ich rege weiterhin dazu an, die Dinge auch mal aus anderer Perspektive zu betrachten. Statistiken und Artikel müssen auch im Zusammenhang verstanden werden, sonst kommt nix raus. Gerade dieser Bodi Bill Link zeigt eben auch die Kehrseite. Und er zeigt, wie Hammu sehr richtig erkannt hat, dass der Musiker von diversen Seiten finanziell in die Zange genommen wird und eben nicht erst mit den illegalen Downloads.


    lg
    max

    Sind diese alternativen Vertriebswege, die allesamt weniger bis gar nichts mehr an Einkünften bieten nicht 1. die propagierte "neue Chance" und 2. nur eine aus der entsprechenden Not genutzten Alternative (man hat es zumindest mal probiert.....)?


    "Kunst" erscheint dadurch letztlich nur noch "wertloser (und wehrloser?)" und die Hemmschwelle zum finalen Gratiskonsum wird nur noch weiter herabgesetzt. Falls das alles geplant war - ganz schön raffiniert.


    Ob dauerhaft eine deutlich werdendere Diskrepanz bzgl. der Preise zwischen dem zum Werbeartikel degradierten Tonmaterial und dem Konzert akzeptiert wird, bleibt doch auch eher fraglich.

  • Sind diese alternativen Vertriebswege, die allesamt weniger bis gar nichts mehr an Einkünften bieten nicht 1. die propagierte "neue Chance" und 2. nur eine aus der entsprechenden Not genutzten Alternative (man hat es zumindest mal probiert.....)?


    "Kunst" erscheint dadurch letztlich nur noch "wertloser (und wehrloser?)" und die Hemmschwelle zum finalen Gratiskonsum wird nur noch weiter herabgesetzt. Falls das alles geplant war - ganz schön raffiniert.


    Ob dauerhaft eine deutlich werdendere Diskrepanz bzgl. der Preise zwischen dem zum Werbeartikel degradierten Tonmaterial und dem Konzert akzeptiert wird, bleibt doch auch eher fraglich.


    Man kann die Dinge nicht mehr so betrachten wie früher. In Zeiten des Internetzes haben die Dinge extrem viele Facetten. Beispiel diese Band: sie wäre vielleicht ohne Netz gar nicht bekannt geworden. Ihr Konzept ist modern und die Begriffe modern und netzfrei sind heutzutage Gegensätze. Ähnliches gilt sicherlich auch für das Angebot des Kollegen xian01 mit seiner Videoseite. Es gilt für Workshops, Dienstleistungen und zig weitere Dinge.


    Ich verallgemeinere mal dreist: wer heute als Selbständiger das Netz außen vor lässt, braucht in 95% der Fälle erst gar nicht anzufangen. facebook, youtube, twitter, google...


    Wer das Netz positiv nutzt, kann heute auch mit Dingen Erfolg haben, die früher schlicht nicht verkäuflich gewesen wären. Besondere Angebote, teure Custominstrumente usw. Von Vielem hat früher niemand erfahren, es blieb regional.


    Ich würde also behaupten, dass das die "neue Chance" ist. Leute, die etwas Gutes anbieten und verstehen, wie das Netz funktioniert (womit ich nicht zwangsläufig die technische Seite meine), können Erfolg haben, der ohne Netz nicht möglich war/wäre.


    Die Kehrseite des Netzes ist die Tatsache, dass es erstens eine extreme Menge von Allem an die Oberfläche gespült hat und diese extreme Menge naturgemäß permanent konkurriert. Die Währung in dem Konkurrenzkampf sind Klicks. Traurig ist, dass diese Währung nur wenigen zu finanziellem Vorteil gereicht: den oben genannten Firmen und ihren Kunden, der Werbeindustrie.


    Der Musiker - wie ich ihn weiter oben skizziert habe - ist eitel und meistens vereinzelt: Ruhm und Bekanntheit gehört zum Showbiz dazu. Mit viel Glück kann er es schaffen, bekannt zu werden. Leider bedeutet diese Bekanntheit wenig, weil ein Klick nicht gleich einem verkauften Song ist.


    Viele Leute laden sich Songs von youtube herunter oder legen sich in yt Playlisten an. Die hören sie wie ein Album. Das ist nicht illegal aber der Künstler hat nichts davon. Er muss immer mehr preisgeben, um den geneigten Hörer dazu zu bringen, sich am Ende das Album oder den Song zu kaufen.


    Wie ich noch weiter oben geschrieben habe, investieren die Leute immer weniger in gute Abhöranlagen. Das Argument, man bekäme eine tolle Audioqualität nur, wenn man einen physikalischen Tonträger in eine Gerätekette einlegt, die ausschließlich (welch Anachronismus!!!) zum Musikhören gebaut wurde, zieht also immer weniger. Vielen Menschen ist Sound fast egal.


    Und so wird es voraussichtlich weitergehen, denn während die heutigen 30-80 jährigen früher Geld in gute Anlagen investiert haben, um die erstandene Musik entsprechend zu zelebrieren, habe ich heute 20-jährige Schüler, die mit den Lautsprechern ihres iphones hören (ausschließlich, denn erstens klingt der iphone Kopfhörerausgang ebenfalls nicht sonderlich gut und zweitens oft nach 1 Jahr kaputt).


    Ein wirksames Antikopiergesetz ist super aber ich fürchte, dass sich für den ein oden anderen nur wenig verbessert dadurch. Stichwort Viele Facetten.


    Ganz wichtig ist daher die Feststellung, dass sich jede Band, die heute ernsthaft Musik macht, der Tatsache bewusst ist, dass sie nicht mit Tonträgern allein über die Runden kommt. Wer in Deutschland von eigener Musik leben will, musste und muss sehr viel Können und Glück besitzen. Ich hoffe jedenfalls, dass es zu einer wirkungsvollen Idee kommt, wie das Gesetz durchgesetzt werden kann...wäre ich aber Musiker, der von verkauften Tonträgern leben müsste, würde ich davon nicht ausgehen. Die Zeichen stehen nicht so dolle. Leider.


    lg
    max

  • "Kunst" erscheint dadurch letztlich nur noch "wertloser (und wehrloser?)" und die Hemmschwelle zum finalen Gratiskonsum wird nur noch weiter herabgesetzt. Falls das alles geplant war - ganz schön raffiniert.


    Nur mal so, vllt unqualifiziert, am Rande: "Kunst" wird immer nur durch den Betrachter/Käufer wertvoll.
    Ich kann, aus meiner Sicht, ganz tolle Bilder malen, super Filme drehen, schöne Musik komponieren, etc. - wenn ich niemanden finde, der das genauso sieht/hört/empfindet, ist diese Kunst aus kommerztechnischer Sicht eben wertlos!!
    Andere kotzen beliebig Farbe auf eine Leinwand, drehen kryptische Filme, machen organisierten Krach oder schlimmer - volktümliche Musik ;), sorry - und alle Mäzene, Galeristen, Musikkritiker drehen am Rad und der Mist verkauft sich dann wie warme Semmeln - alles ungerecht, aber nicht vorhersehbar oder gar einklagbar.

    Einmal editiert, zuletzt von Hammu ()

  • Das Künstler aus anderen Richtungen "in die Zange genommen werden" kann ich auch so nicht unkommentiert stehen lassen, weil es ja gerade sehr oft missbräuchlich als Argumentationsgrundlage herhalten darf, das für die Musiker sowieso auch alles scheisse ist und noch behauptet wird, man wolle ihnen helfen, indem man defacto ihnen aber noch die letzten Einkommensquellen aus Tonträgern verschließt...


    Die geschäftlichen Rahmenbedingungen von Musikern waren noch nie gut. Dazu braucht man nur mit gestandenen Musikern aus älteren Generationen sprechen.
    Auch in den von den Downloadern zu paradiesischen Zeiten hochstilisierten Phasen nicht. Das hat aber viele Gründe und dies nur den bösen Verwertern anzulasten ist Unfug. Aber sie waren eindeutig schon deutlich besser als heute.
    Auch im "normalen" Arbeitsmarkt gibt es genügend Dinge, die nicht i.O. laufen. Trotzdem werden dort auch nicht alle verdammt und in Grund & Boden getreten. (wer war übrigens kürzlich bei Aldi/Lidl & Co einkaufen? Nur mal so am Rande...)
    Es ist aber ein Fakt, das die Mißachtung des Urheberrechtes, sei es durch Dienste wie Youtube, früher Napster, rapidshare, torrents etc. als auch durch die inflationäre Kopiererei und Weiterverteilerei nachhaltig zur Verschlechterung der Situation und der Arbeitsbedingungen der Musiker beigetragen haben.
    Das wird natürlich gerne negiert, indem Statistiken ausgegraben werden, die beweisen wollen, das die downloads, die Kopiererei gar nicht für die Umsatzrückgänge verantwortlich sind. Empirisch belegt ist davon aber nichts.
    Als Musiker erlebt man aber tatgtäglich am eigenen Leib, das es Zusammenhänge gibt. Fakt ist: es werden deutlich weniger tonträger verkauft als vorher. Fakt ist, es sind massenweise Labels gestorben. Fakt ist, man bekommt heute kaum noch einen Vorschuss von egal welchem Label. Fakt ist, es ist mittlerweile für viele Arten und Produktionen eigentlich nicht mehr attraktiv, diese noch unter wirtschaftlich relevanten Bedingungen zu veröffentlichen. Fakt ist ,die gagen für Livemusiker sinken. Sie steigen nicht! Dies ist tatsächlich eine Folge der massiven Konzentration des Musikbusines auf die letzten kommerziell funktionierenden Bereiche. Da die einnahmen aus CD Verkäufen sinken, kann/will man nicht mehr den Livemusikern, die als Sideman eingekauft werden, so gute Honorare zahlen, das es für diese wirtschaftlich interessant ist.
    Versucht mal in D eine Tour zu booken. Was man da an Bedingungen angeboten bekommt, ist teilweise ein Witz.


    Jetzt muss mir erst mal jemand nachvollziehbar und mit stichhaltigen Argumenten erklären, warum man aufgrund der Tatsache, das es schon von jeher schwierige Arbeitsbedingungen für Musiker gab, ableitet, man dürfe den Musikern gleich mal ganz eine Sparte der Einkommenserzielung aberkennen, dies u.U. noch gepaart mit der zynischen Aussage, wir machen das doch für euch, weil ihr sowieso immer schlechte Verhandlungs- und Vertragsbedingungen hattet.
    Das damit aber auch gleichzeitig der ganze Markt vernichtet wird, den sich Musiker jenseits der grossen Labels (von denen es sowieso nur noch 3 gibt und ein Grossteil der Mittelklasse und kleinen aber feinen Indielabels sind auch schon tot oder haben alles bis aufs Minimum runtergefahren)aufgebaut haben, wird dann gerne ausgeblendet.
    Git man das Urheberrecht auf, das Recht, darüber zu entscheiden, ob ich meine Musik umsonst verteile oder verkaufen kann, dann ist jegliche Aufzeichnung von Musik obsolet geworden.
    Warum sollte man dies dann noch machen? Gerade weil dann manche Kurzdenker den Musikern als "wohlgemeinten" Ratschlag auf den Weg geben: dann verdient euer Geld ausschließlich als Livemusiker, heisst dann die Konsequenz: bloss nichts aufzeichnen, sonst kommen die Leute ja nicht zum Gig, weil sie sich deine Musik zuhause anhören können!
    Jeder Musiker, der dann noch aufnahmen macht, ist dann total bescheuert!
    Übrigens müsste man dann auch noch rigoroser gegen das Filmen bei Live Gigs vorgehen. Da man das Urheberrecht nicht mehr hat, müsste man es in die Gastpielverträge schreiben und vor Ort mit massiven Kontrollen jegliches Filmen und Aufzeichnen noch viel entschlossener unterbinden, als das heute zuweilen versucht wird.
    Ich lasse dabei mal bewußt aussen vor, das das Ausweichen auf reines Livegeschäft nicht funktioniert. Und wenn erst mal alle Musiker gechecked haben, das sie ihre hart verdiente Kohle aus Live Gigs und Unterricht in Tonaufnahmen stecken sollen, damit andere kostenlos ihre ipods befüllen können, dürfte noch viel mehr Musik vom Markt verschwinden, als es jetzt schon der Fall ist.

  • Didi, ich weiß nicht, auf wen du dich jetzt beziehst aber zumindest ich habe in meinen Posts ja weder relativiert noch die Dinge beschrieben, auf die du jetzt eingehst. Ich denke, dass die meisten Mitdiskutierer hier ziemlich genau verstanden haben, was du meinst.


    Ich möchte deine Ausführungen auch nicht entwerten aber sie wiederholen sich etwas und ich glaube, die Diskussion ist spannender und auch zielführender, wenn auch mal andere Punkte herangezogen werden. Dass illegale Downloads nicht gut sind, dürfte hier ja allgemeine Zustimmung finden. Und auch, dass du Zusammenhänge siehst aus deiner Situation und den illegalen Downloads, wird von niemandem bestritten.


    Mein Standpunkt ist aber, dass das nicht das ganze Bild ist. Die Begründung dazu steht in meinen Posts weiter oben.


    lg
    max

  • Nur mal so, vllt unqualifiziert, am Rande: "Kunst" wird immer nur durch den Betrachter/Käufer wertvoll.


    Richtig! Der Wert und damit der Preis richten sich nach der Nachfrage!
    Wenn niemand eine Platte will, verlangt auch niemand, das der Musiker dafür einen Cent bekommt, entgegen übrigens dieser seltsamen Idee des Grundeinkommens für Musiker.
    Aber es ist doch Fakt, das das Produkt nachgefragt wird, heftiger als je zuvor.
    Welcher 12 Jährige hat denn früher eine Musiksammlung von 5000 Songs gehabt? Wenn wir das mal auf Kassetten übertragen, wie das ja gerne verniedlichend dargestellt wird (wir haben doch auch alles auf Kassetten aufgenommen). wären das mehrere Hundert Kassetten...
    wenn ich tagtäglich solche Äusserungen im Netz lese: Shit! Apples itunes match unterstützt ja nur 25000 Titel abzgl. all der im it gekauften Songs. Das ist ja viel zu wenig! Schaue ich in meine Musikbibliothek im itunes, in der ca. 80% meiner CDs importiert sind, packe geschätzt noch die ganzen LPs drauf (so um die 100-150), wie viel das wäre, wenn ich die alle digitalisieren würde, lass mal die ganzen im its gekauften Songs mit drin und komme immer noch nicht auf 25000.
    Legal scheint mir das in der Regel recht schwierig, auf über 25000 Songs zu kommen, vor allem wenn man nicht schon so viele Lenze zählt wie ich...


    Wenn ein Produkt massiv nachgefragt wird, hat es einen Wert. Das wird nirgendwo in Frage gestellt nur bei Musik. Deshalb braucht mir keiner was davon zu erzählen, man müsse die Leute erst überzeugen, dafür Geld zu bezahlen. Die beweisen jeden tag, das sie scharf drauf sind, nur haben technische Entwicklungen, also Werkzeuge, dazu geführt, das man derzeit relativ gefahrlos alles "so organisieren" kann.


    Wenn man das mal vergleicht, wäre das ja so, als hätte jemand mal vor ca. 15 Jahren einen Generalschlüssel erfunden, der JEDE Wohnungstür auf der Welt öffnen kann. Das Ding hat sich sukzessive verbreitet und immer mehr Leute nutzen diesen Schlüssel, spazieren in fremde Wohnungen und nehmen sich das heraus, was ihnen gefällt. Irgendwann machen das 3/4 aller Menschen und dann wird einfach gesagt, die Technologie hat dies möglich gemacht, jetzt ist das nun mal einfach so und wir müssen Recht & Gesetz dahingehend ändern, das dieses unrechtmässige Betreten der Wohnungen und die Mitnahme von dem, was einem gefällt, als recht und billig erklärt und zudem bestimmt, dass alle Schlösser an Türen weltweit abzuschaffen sind.
    Ok, in Wirklichkeit würde der Schlüssel nicht zu jeder Wohnung passen, denn dann wären ja alle von den Auswirkungen betroffen und fänden es doch nicht so toll. Ne , er passt halt dann nur zu JEDER Wohnungstür einer bestimmten Berufsgruppe. So haben wir dann die Situation, wie sie sich eigentlich für den Musiker darstellt.
    Natürlich ist auch nicht jeder Musiker betroffen. Nicht jeder Musiker hat in seiner Wohnung etwas, was mitzunehmen lohnt. Das sind dann die Musiker, die mit den Forderungen zur Abschaffung des Urhebrrechtes und/oder der Kopierei kein Problem haben. Die haben halt nix zu verlieren. Wenn man keine CDs mach, nur in Cover Bands spielt und unterrichtet, wirkt sich das alles auch nicht so dramatisch aus. Wer aber eigene, originale Musik macht, wer Songs schreibt, wer regelmässig Tonträger veröffentlicht oder veröffentlich hat, dessen Wohnung wird zunehmend ausgeräumt.
    Interessanterweise sind das in den Diskussionen mit Piraten immer die Leute, die dann als "Musiker" pro Piraten sprechen, die eben überhaupt nicht in diese Problematik verwickelt sind. Sei es, weil sie ihren Lebensunterhalt überhaupt nicht mit eigener Musik machen, Tonträger veröffentlichen, Song Writing etc. verdienen oder eben "nur" Coverband, Unterricht o.ä. zur Erzielung ihrer Einkünfte betreiben.
    Aber ich merke auch gerne mal an, das die Coverbands auch irgendwann ein Problem kriegen, wenn es keine Leute mehr gibt, die denen die Vorlagen für ihre Programme liefern.


    Luddie: Ja, das mag sein ,das ich mich wiederhole. Das ist eine gewisse Probematik in solchen Internetthreads, weil ich natürlich nicht jeden meiner Posts nochmals daraufhin durchlese, ob ich das eine oder andere hier schon mal gesagt habe.
    Ich werde jetzt vielleicht einfach mal versuchen, hier nicht mehr so viel zu posten, sondern verstärkt nur mitzulesen. Meinen Standpunkt habe ich ausreichend dargestellt.

    Einmal editiert, zuletzt von drumdidi ()

  • alles ungerecht, aber nicht vorhersehbar oder gar einklagbar.


    Genau im Gegensatz zum einklagbaren Grundeinkommen.


    Die Möglichkeit zum Ehrenamt besteht auch mit durchsetzungsfähigem Urheberrecht.
    Der Zwang zum Ehrenamt für Urheber ist dagegen eine seltsame, unrealistische Idee.


    "Das Urheberrecht stört mich, ich will es abschaffen" ist genau so lebensfremd wie "Das Internet stört mich, ich will es abschaffen".
    Dabei geht es auch nicht allein um Kommerz, sondern auch um Würde und Anerkennung, genannt "Urheberpersönlichkeitsrecht".


    Ich bin mir recht sicher, dass die Mehrheit der "Netzgemeinde" die Urheber, deren Produkte sie konsumieren, und deren Arbeit, die mehr darstellt, als eine Aneinanderreihung von 1en und 0en, durchaus anerkennen.
    Auf die Frage "Genial, wer denkt sich denn sowas aus?" werden wohl die wenigsten antworten "Mir egal, selbst schuld, sich mit Allgemeingut zu befassen, anstatt etwas Anständiges zu lernen".


    Übrigens:
    Wäre ich dieser junge Herr, würde ich mal bei SPON anrufen und Richtigstellung verlangen. Wobei: Dass manche sich tatsächlich so äußern, ist vielleicht gar nicht so undenkbar, wie der gescheite Mensch es sich vorstellen mag.

    -
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  • Übrigens:
    Wäre ich dieser junge Herr, würde ich mal bei SPON anrufen und Richtigstellung verlangen. Wobei: Dass manche sich tatsächlich so äußern, ist vielleicht gar nicht so undenkbar, wie der gescheite Mensch es sich vorstellen mag.


    Ups! Vielleicht sollte man dem jungen Man mal etwas aufklären...
    Ich habe jetzt etwa 2 Minuten gebraucht, um ihn in Berlin zu lokalisieren. Ich weiß, wann er wo Abi gemacht hat und noch ein paar Sachen mehr...Das Netz weiß halt alles...
    Nicht das der plötzlich einen Abmahnbrief erhält...

  • Welcher 12 Jährige hat denn früher eine Musiksammlung von 5000 Songs gehabt? Wenn wir das mal auf Kassetten übertragen, wie das ja gerne verniedlichend dargestellt wird (wir haben doch auch alles auf Kassetten aufgenommen). wären das mehrere Hundert Kassetten...


    An dieser Stelle sollte vllt auch mal zwischen privaten Schwarz-Downloadern und kommerziellen Schwarz-Downloader unterschieden werden.


    Der von dir ranzitierte 12 Jährige sammelt die Songs imo eh nur aus Sammelleidenschaft (dafür aber mit sportlichem Elan, so wie Andere Freundschaften bei Facebook), wird sie jedoch eigentlich nie wirklich alle anhören/können (dazu bräuchte er ja sein ganzes Leben) - ergo würde er sich diese Menge Titel auch nie kaufen, wenn er denn müßte.
    Der kommerzielle Schwarz-Downloader hingegen sitzt meist im östlichen Ausland, also eh ausserhalb unserer Gerichtsbarkeit (sorry für mein Vorurteil, aber ein Gang über einen x-beliebigen Flohmarkt bestätigt dies oft genug), kopiert die Musik in Massen und brennt davon u.a. Kompilation-CDs, die er natürlich recht gut verkauft bekommt (genau an die "ehrenwerten" Bürger, die sich nicht selbst die Hände schmutzigmachen wollen beim Downloaden am Rechner).
    Oder es ist ein kommerziell arbeitender DJ, der es nicht so genau mit der Rechtslage nimmt.


    Einzige Möglichkeit, allen in die Suppe zu spucken wäre imo, die selbstproduzierten CDs ausschließlich bei eigenen Konzerten zu verkaufen und nicht mehr über irgendwelche Musikfirmen - aber das will dann auch keiner (und vor einer Kopie der gekauften CD ist man dann auch nicht wirklich sicher).
    Also schon ein böses Dilemma, aber nicht erst durchs Internet erzeugt.


  • Ups! Vielleicht sollte man dem jungen Man mal etwas aufklären...
    Ich habe jetzt etwa 2 Minuten gebraucht, um ihn in Berlin zu lokalisieren. Ich weiß, wann er wo Abi gemacht hat und noch ein paar Sachen mehr...Das Netz weiß halt alles...
    Nicht das der plötzlich einen Abmahnbrief erhält...


    Weil er offensichtlich sein Abitur runtergeladen hat? ;)

    -
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  • Übrigens:
    Wäre ich dieser junge Herr, würde ich mal bei SPON anrufen und Richtigstellung verlangen. Wobei: Dass manche sich tatsächlich so äußern, ist vielleicht gar nicht so undenkbar, wie der gescheite Mensch es sich vorstellen mag.


    Dazu noch dieses Shirt...herrlich!


    Die Videos hierzu, die sich auf der bösen Videoplattform finden, sind ebenfalls köstlich.


    So, genug Piratenbashing. Weitermachen!

    Zitat von "Omar Rodriguez-Lopez"

    Konzeptalbum? Wie kann etwas, das ein gigantisches Projekt ist und ein ganzes Jahr deines Lebens beansprucht, nicht irgendeinem Konzept folgen? Prog? Wie kann innovative und fortschreitende Musik nicht progressiv klingen? Als ich den Begriff „Emo“ das erste Mal hörte, war meine Reaktion ähnlich. Wie kann etwas so Persönliches und Herzerreißendes wie die eigene Musik nicht emotional sein?

  • natürlich kann man die Piraten schön zum Buhmann für alles machen, viel nachdenklicher sollte uns allerdings die Frage machen, warum eine Partei ohne jedes Profil so dermaßen erfolgreich ist?
    Wer die aufhalten will, muss wohl an anderer politischer Stelle erstmal grundlegend was verändern, und das wiederum halte ich - optimistisch wie immer - für absolut aussichtslos.

  • natürlich kann man die Piraten schön zum Buhmann für alles machen,


    Sie sind nicht Buhmnann sondern die Kulmination dieser geistigen Grundhaltung.
    Im 2. Punkt gebe ich dir aber voll und ganz recht. Das befremdet mich am meisten - der Vergleich mit den Grünen in ihren Anfangstagen noch viel mehr. Schließlich standen die damals für ziemlich klare Positionen und hatten eine klare Position in vielen gesellschaftlichen Fragen. Hier wird eine Partei gewählt, die permanent sagt, das sie noch nicht weiß, wie sie zu was steht (ausser natürlich Bahn frei für das Internet)

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