ACTA Demos ... sind gelaufen, die Diskussion hält an ... und das ist gut so ...

  • Zitat von the roll:


    wenn es so einfach wäre....; hier ein GRATIS-ZITAT zur anregung:


    „die gesellschaft sieht sich mit der schlichten tatsache konfrontiert, dass der ausschluss vom besitz schöner und nutzbringender intellektueller erzeugnisse – und von dem wert all dieser wissenszuwächse für die menschen – nicht länger der moral entspricht, wenn jedermann sie zu den gleichen kosten wie jede einzelperson besitzen kann. hätte rom die macht gehabt, jedermann zu ernähren, ohne dass daraus weitere kosten als die entstanden wären, die für cäsars eigene tafel zu zahlen waren, hätte man cäsar mit gewalt verjagt, wenn noch irgend jemand hätte verhungern müssen. das bürgerliche system des eigentums verlangt jedoch, wissen und kultur nach maßgabe der zahlungsfähigkeit zu rationieren.“ (eben moglen)


    Danke für die Anregung, ich glaube trotzdem, daß es im Kern
    so ist, wie ich schrieb. Moglen bezieht sich inhaltlich wohl eher
    auf Software. Zitat aus Wiki:



    "Moglen vertritt die Auffassung, dass freie Softwareeine wichtige Voraussetzung für eine demokratischere und freie Gesellschaft darstellt, da wir von technischen Geräten umgeben und abhängig sind. Nur wenn die Kontrolle auf diese Technik durch freie Software allen offenstehe, so Moglen, sei auch eine Verteilung der Macht möglich."



    Oder ist die Verteilung der Macht nicht möglich, wenn man
    für das neue Madonna-Album etwas zahlen muß? :) O.k.,
    das war jetzt sehr verkürzt. Aber man kann imho hier
    nicht alles in einen Topf werfen, wobei man natürlich
    eine Regelung finden muß, die weitgehend alle Eventualitäten
    des Lebens abdeckt. Das ist schwer genug.


    fwdrums




    Edith: Zitat von the roll eingefügt.

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Einer wills für lau und der andere für lauer...


    Dieser Piratentyp ist wirklich bitter. Dieser basisdemokratische Anstrich ist ja gut und schön aber im Grunde ist das einfach ein Haufen Dilettanten, wie mir scheint. Aber sie spiegeln das Leben im Netz ganz gut wieder: jeder darf sich äußern, alles wird diskutiert, wirkliches Fachwissen und jahrelange Erfahrung wird in eine Reihe gestellt mit dem Geplapper der Masse.


    Dazu passt dessen Sicht auf die (professionellen) Musiker: lebenslange Hingabe und hart erarbeitetes Fachwissen haben nur noch wenig Wert. Über alles wird erstmal per Netz abgestimmt. Und zwar von Leuten, die zwar keinen Plan aber einen Rechner haben. Man macht es einfach so: alle stimmen per Netz ab, ob sie Musik umsonst wollen oder dafür bezahlen. Das ist gelebte Demokratie, denn dann entscheiden wirklich die, die es am meisten betrifft!


    Gleichzeitig mobben die sich, machen sich fertig, verleumden sich gegenseitig (natürlich alles via Netz), dass man nur hoffen kann, dass keiner von den 22-jährigen, die da jetzt Politiker versuchen, irgendwann mal wirkliche Macht haben. Das dürften dann nämlich seelisch und moralisch reichlich entstellte Persönlichkeiten sein.


    Ganz problematisch finde ich auch, dass die offenbar nur gewählt werden, weil sie "was mit dem Internet machen" und das ja offenbar die Nische in der Politik war, die noch fehlte. Ein Gesamtkonzept ist nicht erkennbar - zumindest ich erkenne keins - und die Ansätze, die es gibt, erinnern an Antworten, die Leute bei spontanen Interviews auf der Strasse geben.


    Das schreibe ich übrigens nicht aus der Sicht des Musikers, sondern einfach aus der des Politikinteressierten.


    lg
    max

  • Natürlich soll die Leistung der Komponisten, Musiker, etc. entlohnt werden, aber wer bestimmt denn, was da angemessen ist?
    Eine normale CD kostet ca. 18€ - wieviel sieht der Urheber denn wirklich davon? Wo bleibt der Rest?
    Und YT zum Beispiel spielt doch nur das Spiel der freien Marktwirtschaft und Gewinnoptimierung, was einige politische Kreise immer so vehement fordern und unterstützen wollen - jetzt auf einmal soll das böse sein?
    Natürlich finde ich das auch alles nicht richtig so, aber so stellt sich nun mal unsere Gesellschaft derzeit dar - wer wirklich (oft auch körperlich und/oder unter Stress) arbeitet, kann kaum davon leben und andere jammern, das ihre, immer noch übertrieben guten Einnahmen (wie z.B. Musikindustrie, aber auch Textilgewerbe (nur der Vorstand, nicht der kleine Weber)) vermeintlich durch Scharzkopierer geschmälert werden - eine völlig verrückte Welt ist das imo.
    Der wirklich Schaffende (also der normale, kleine (noch nicht so bekannte) Musiker, Komponist, Autor - große Namen mal aussen vor gelassen) sieht doch in der Realität eh nur einen winzigen Bruchteil des Geldes, was dort erwirtschaftet wird - aber nicht wegen der bösen Raubkopierer, sondern imo wegen der seltsamen Machenschaften der Konzernvorstände.


    Hä?
    Welche cD kostet durchschnittlich 18€?
    Hier wird wieder mit Zahlen rumgeaschmissen!
    Ich hab noch nie ne CD für 18€ gekauft! Wann denn? Wo denn?
    Man gehe auf Amazon und schaue sich exemplarisch die Top 100 Albenverkäufe an
    Amazon
    Da bleibt von der 18€ Behauptung NICHTS über!
    Immer diese Lügen!
    Genauso gibt es einen riesigen Katalog an CDs für unter 10€. Musik war noch nie so günstig zu haben wie heute.
    Heute kann man Songs für 99 cent kaufen. Früher™ (z.B. 1985) kostete eine Single 5 DM = ca. 2,50€ - heute kaufst du den Song für 99 cent. Das Preisargument ist falsch und verlogen!
    Deine Ausführungen über die angeblich so prächtig verdienende Musikindustrie (immer dieser Begriff) ist doch ebensolche Propaganda. Wir reden in diesem Thread nicht über Rihanna, Lady gaga & Co!
    Wir reden nicht über den Mainstream, wir reden über die riesige Musikszene mit all ihren Facetten, in denen die überwiegende Mehrzahl nicht in den Top 100 unterwegs ist..
    Hast du dich in deiner beschränkten Weltsicht schon mal gefragt, warum es nur noch 3 grosse Plattenfirmen gibt? In den letzten Jahren mal verfolgt, warum die anderen grossen und mittelgrossen Firmen verschwunden sind?
    Warum der Markt der Indielabels so eingebrochen, die Bedingungen für "kleine " Releases immer schlechter geworden sind?
    Warum manche Leute gar keine cD mehr auf den Markt bringen?
    Warum es keine Artist Development Deals mehr gibt? Warum eine Band nach einem erfolglosen release bereits gedropped wird?
    Wenn heute kleine Labels keinen Vorschuss mehr zahlen, keine Promo mehr finanzieren, dann sind das keine Machenschaften von Konzernvorständen. So reden nur Leute, die keine Ahnung von der Musikbranche und den wirklichen Zuständen haben. Die Musikindustrie (übrigens gehören alle aktiven Musiker (also nicht die Klientel, die nur im Proberaum und auf Privatparties auftaucht) ebenso zur Musikindustrie, auch ohne Plattendeal) wird ja mittlerwile in einer Art Stürmer Manier für alles und jedes verantwortlich gemacht und demagogisiert. Sehr wahrscheinlich ist die Musikinustrie auch die Keimzelle von Al Qaida...
    Der wirklich Schaffende, den du da beschreibst (schon der Begriff ist eigentlich schon eine Frechheit) sieht heute noch viel weniger Geld als früher. Der sieht nämlich oft gar kein Geld mehr. Musiker, die z.B. früher gutes Geld als Sideman von gesignten Acts verdient haben, sind heute arbeitslos oder müssen lächerliche Honorare akzeptieren, weil die "bösen" gesignten Acts weniger Geld zur Finanzierung ihrer Tourneen haben, weil die Einkünfte aus CD Verkäufen fehlen usw.
    Es ist wirklich erschreckend, wie ohne Analyse der Zuammenhänge vor sich hin ideologisiert wird, nur um den kostenlosen Download von Musik eine Rechtfertigung zu verschaffen.
    Man behauptet auch noch, man tue dem Musiker eigentlich damit einen Gefallen, man befreie ihn von unzumutbaren Zuständen. Sorry, da fällt mir nur eine Überschrift über einem eisernen Tor ein, die genauso zynisch gegenüber den Betreffenden war und im Sprachduktus der Piraten heute lauten müsste: Download macht frei!

  • Und eine Sache möchte ich auch mal exemplarisch anführen, die belegt, das dieses ganze Gelaaber über die Chancen, wenn man einfach alles umsonst macht und den freien Zugriff zulässt, widerlegt.
    Ein aktuelles Beispiel, das an Erfolgspotential kaum getoppt werden kann.
    Ich rede von Apples iOS, den AppStore in Verbindung mit den iDevices ipod, iphone, ipad etc.
    Wir reden von einem geschlossenen System, das illegale Beschaffung von Apps unmöglich gemacht hat.
    Der Erfolg zeigt, das der Endverbraucher erst mal gar nicht total angenervt und abgeschreckt und angewidert ist. Er hat auch nicht den Eindruck, das er nicht das bekommen kann, was er haben will.
    Millionen verkaufte iDevices und ständig weiter wachsende Umsätze im AppStore belegen das.
    Und die Programmierer jubeln! Sie können endlich wieder bestimmen, welche Software sie kostenlos, welche kostenpflichtig anbieten wollen.
    Interessanterweise gibt es im AppStore wahnsinnig viel kostenlose aber auch teilweise sehr günstige kostenpflichtige Software.
    Warum bietet man kostenlose Software an? Weil man dann im nächsten Schritt, wenn man die Leute von seinem Produkt überzeugt hat, auch die Option auf einen kostenpflichtigen Vertrieb weiterer Produkte hat.
    Liefe das Spiel nach dem für Musik geforderten Regeln der "Internetgemeinde" (was ist das eigentlich?) und der Piraten, dann bestünde wie bei den Musikern recht geringer Anreiz, überhaupt etwas anzubieten, weil man es ja grundsätzlich kostenlos halten sollte.
    Genauso bei günstiger Software. Nur wenn ich sicherstellen kann, das jeder Interessent auch für die Software bezahlen wird, kann ich sie sehr günstig pro Stück anbieten ,weil ich auf die Masse spekulieren kann. So funktioniert der AppStore und so haben die Entwickler von Angry Birds z.B. Millionen verdient, obwohl die App nur 79 cent kostet.
    Wir sprechen also von einem aktuellen Beispiel, das sehr klar belegt, das es durchaus bei gerechten Systemen für beide Seiten, den Hersteller und dem Konsumenten, zu einer Win-Win Situation kommen kann.
    Der Entwickler verspürt grossen Anreiz über diesen Weg seine Software anzubieten, was zu einem grossen, qualitativ hochwertigen Angebot führt. Der Konsument kann viele Apps umsonst, viele zu kleinem Preis bei wirklich guter Angebotslage und Vielfältigkeit beziehen.
    Und im Musikmarkt sieht man eben das genau Gegenteil, weil eben diese völlige Entrechtung/Enteignung des Produzenten von Musik nur zu niedrigerer Qualität, weniger "echtem" Angebot führt(vergessen wir mal die Millionen Youtubevideos und kostenlosen Downloads von Bands, die sowieso keiner hören will).
    Der Apple Appstore für iOS ist der existierende Beleg, das es funktioniert. Die Softwarebranche ist begeistert, der Kunde zufrieden!
    Bei Musik wollen wir ja eigentlich keine geschlossenen Systeme (obwoh das tatsächlich eine schlagartige Lösung wäre) - deshalb müssen wir die Diskussion auf einer anderen Ebene führen, die klarstellt, das der illegale Bezug eben falsch ist, das eine Freigabe nicht zu einem Mehrgewinn sondern zum Verlust von Vielfalt führt- das es den Musikern entgegen aller Behauptungen nicht nützt, ihn nicht befreit, sondern ihn nur weiter verarmen lässt.
    Und das dies so ist, belegen alle Untersuchungen der Entwicklung der letzten 15 Jahre. Das kann man per Faktencheck belegen. Eine Umfrage unter den professionell arbeitenden Musikern reicht dazu schon aus.
    Aber von denen gibt es unter den Piraten nicht allzuviele...

    Einmal editiert, zuletzt von drumdidi ()

  • Der wirklich Schaffende, den du da beschreibst (schon der Begriff ist eigentlich schon eine Frechheit) sieht heute noch viel weniger Geld als früher. Der sieht nämlich oft gar kein Geld mehr. Musiker, die z.B. früher gutes Geld als Sideman von gesignten Acts verdient haben, sind heute arbeitslos oder müssen lächerliche Honorare akzeptieren, weil die "bösen" gesignten Acts weniger Geld zur Finanzierung ihrer Tourneen haben, weil die Einkünfte aus CD Verkäufen fehlen usw.


    Hast du dich in deiner beschränkten Weltsicht schon mal gefragt, warum es nur noch 3 grosse Plattenfirmen gibt? In den letzten Jahren mal verfolgt, warum die anderen grossen und mittelgrossen Firmen verschwunden sind?
    Warum der Markt der Indielabels so eingebrochen, die Bedingungen für "kleine " Releases immer schlechter geworden sind?




    Sorry, aber das ist doch genau das, was ich sagte - der "noch unbekannte" Schaffende (was ist an dieser Bezeichnung eigentlich frech??) bekommt nicht viel von dem riesigen Kuchen "Musikvermarktung", das versickert in irgendwelche obskuren Kanäle!!!
    Aber Schuld daran sind sicherlich nicht die "Downloader" - die meisten hätten sich die CD eh aus Geldmangel nicht kaufen können (wenn man harzt (bzw. durch die arbeitsmarkttechnische Situation muß), sind auch 10€ für eine CD eine Menge Geld), sondern eher die Geldverteilungs-Strukturen innerhalb der großen Konzerne (eben auch bei der GEMA).
    Bei 18€ pro CD bin ich vom normalen Kaufhaus (Karstadt, Kaufhof - und nicht Mainstream-Ware!!) augegangen.
    Sicherlich gibt es im Online-Shop auch günstigere Angebote (hier allerdings mal ein Gegenbeispiel: http://www.amazon.de/s?ie=UTF8…pular&keywords=6-zylinder), aber die will ja auch keiner mehr haben, weil die eh monatelang im Radio rauf und runter geduddelt worden sind - nichts ist älter, als der "Hit" von gestern.
    Mal gespannt, was in, sagen wir mal ,20 Jahren noch als Evergreen zu hören ist - ich sehe da nicht all zuviel.


    Wir reden von einem geschlossenen System, das illegale Beschaffung von Apps unmöglich gemacht hat.
    Der Erfolg zeigt, das der Endverbraucher erst mal gar nicht total angenervt und abgeschreckt und angewidert ist. Er hat auch nicht den Eindruck, das er nicht das bekommen kann, was er haben will.
    Millionen verkaufte iDevices und ständig weiter wachsende Umsätze im AppStore belegen das.


    Ganz schlechtes Beispiel.
    Man könnte diese Entwicklung nämlich auch, in Einbeziehung der Realität, anders bewerten:
    Die IPods, Phones, Pads verkaufen sich gut, erstens weil sie ein Statussymbol sind (und alle, die sowas nötig haben, dieses Spielchen mitmachen) und zweitens, weil es durchaus möglich ist, auch dort umsonst an die Software/ITunes zu kommen (Jailbreak läßt grüßen).
    Und wie die ganzen Android-basierenden Geräte belegen, muß auch ein nicht so geschlossenes, eigenbrödlerisches System in Sachen Software/Musik nicht teurer sein - und alle machen augenscheinlich, trotz der unentwegten, notorischen Schwarzkopierer (bei den günstigen Software/Musik-Preisen echt nicht nötig) gute Gewinne - Kleinvieh macht eben auch Mist.

    2 Mal editiert, zuletzt von Hammu ()

  • @aboot. Duredest genauso. Du behauptest am laufenden Band unbelegte Dinge. Deine Ausführungen zu JoJo Mayer, "er habe es bereits gelernt" etc. entbehren jeder Grundlage.
    Ich wünsche mir in solchen Momenten eine sofortige Möglichkeit, besagte zitierte Person selbst befragen zu können, ob sie sich wirklich von jemandem wie dir zu solchen Argumentationen missbrauchen zu lassen.
    JoJo ist mit Sicherheit nicht solcher Meinung, die du ihm hier unterjubelst.

    weisst dus? offenbar auch nicht. aber du bist dir sicher, dass er nicht dieser meinung ist. das ist natürlich eine gute grundlage für eine diskussion. meine annahme entnehme ich mir aber aus vielen äusserungen von ihm und ich frag ihn gerne auch nochmals selber.

  • Hallo,


    die paradiesischen Zustände sind ja da: Google verdient sich dumm und dämlich, auch Apple scheint ja nicht am Hungertuch zu nagen.


    Es hat sich eigentlich nur die Religion geändert.
    Ok, die Künstler sollen umsonst arbeiten, aber das ist eigentlich auch ein alter Hut.
    Altenpfleger sind uns hierzulande ja auch zu teuer.


    Grüße
    Jürgen

  • Die IPods, Phones, Pads verkaufen sich gut, erstens weil sie ein Statussymbol sind (und alle, die sowas nötig haben, dieses Spielchen mitmachen) und zweitens, weil es durchaus möglich ist, auch dort umsonst an die Software/ITunes zu kommen (Jailbreak läßt grüßen).


    Lächerlich! Die Jailbreaker benutzen den Jailbreak vor allem, um die iOS Devices mit zusätzlichen Funktionen auszustatten, die es sonst nicht gibt.
    Das dadurch im grossen Stil Apps illegal beschafft werden, ist nicht die Regel. Zudem sind nur ein winziger Bruchteil dieser Geräte jailbreaked. Die masse interessiert sich überhaupt nicht für das Thema.


    Zitat

    Sorry, aber das ist doch genau das, was ich sagte - der "noch unbekannte" Schaffende (was ist an dieser Bezeichnung eigentlich frech??) bekommt nicht viel von dem riesigen Kuchen "Musikvermarktung", das versickert in irgendwelche obskuren Kanäle!!!


    Es gibt keine obskuren Kanäle. Wer wieviel Geld wo mit einer CD verdient, ist jederzeit recherchierbar. Da gibt es je nach Deal nur gewisse prozentuale Verschiebungen in den Kuchenstücken. Obskur ist da gar nix. Immer diese Dan Brown mässigen Verschwörungstheorien.

    Zitat

    Bei 18€ pro CD bin ich vom normalen Kaufhaus (Karstadt, Kaufhof - und nicht Mainstream-Ware!!) augegangen.


    Also erstens stimmt das auch nicht. Ich weiß nicht, wo du nach CDs schaust. Aber bei Karstadt, MediaMarkt, Saturn etc. muss man schon sehr picky sein, um auf einen Durchschnittspreis von 18€ pro CD zu landen.
    Sowas zahlt man normalerweise höchstens für Reimporte oder Special Edition Ausgaben einer CD.
    Und ich habe nur die Chart Ware angeführt, weil du von einem Durchschnittspreis geredet hast. Chartware ist die Masse aller cD Verkäufe. Dahinter passiert heutzutage praktisch nix mehr an Umsätzen, denn selbst als TopTen Act verkaufst du heute relativ wenig CDs/Downloads im Vergleich zu früher.
    Der Durchschnittspreis des marktes wird also vor allem davon bestimmt.
    Indie Produktionen, z.B. von Musikern auf den Konzerten verkauft, kosten auch nie 18€. Kann mich nicht erinnern, das ich oder Kollegen von mir jemals eine CD für 18€ angeboten hätte. Dort liegen die Marktpreise zwischen 10-15€.
    Der riesige Back Katalog der letzten Jahrzehnte wird grösstenteils auch für weit unter deinem 18€ Preis angeboten. Selbst im Jazzbereich, der tarditionell schon immer kleinere Auflagen abgesetzt hat, kosten CDs nicht 18€ im Durchschnitt. Ich weiß nicht, wo du solche Behauptungen hernimmst.
    Die Tatsache, das man einzelne CDs finden kann, die 18€ kosten, kann man nicht in einen Durchschnittspreis ummünzen. Das ist unseriös!
    So könnte man auch behaupten, Autos kosten im Durchschnitt 100.000€, weil ich als Referenz einen entsprechenden Wagen heranziehe oder mir einfach den teuersten Laden suche, den ich finden kann, und dessen Preis als Markdurchschnitt darstelle.


    Zitat

    weisst dus? offenbar auch nicht. aber du bist dir sicher, dass er nicht dieser meinung ist. das ist natürlich eine gute grundlage für eine diskussion. meine annahme entnehme ich mir aber aus vielen äusserungen von ihm und ich frag ihn gerne auch nochmals selber.

    Ja, frag ihn bitte mal, ob er seine Secret Weapons DVD gerne komplett kostenlos im Netz geshared sieht. Freut der sich wirklich über jeden illegalen Download?
    Sorry, Herr Mayer hat die DVD sicherlich auch gemacht, um damit ein paar Euro/Dollars zu verdienen. Aber irgendwie ist auch das Rumreiten auf einer Einzelperson ziemlich müssig, denn ist JoJo Mayer diesbezüglich die Referenz? Ich denke Nein! Ausser uns Drummern kennt sowieso keiner JoJo, selbst unter Drummern ist er auch nicht JEDEM geläufig. JoJo ist auch kein gutes Beispiel für die berufliche Perspektive eines Drummers im 21. Jahrhundert.
    Schließlich gründet seine Popularität in Drummerkreisen auf seiner Virtuosität - nicht auf seiner Musik (ich hoffe, das versteht man jetzt wieder richtig).
    Diese Einkommenskomponente als Drummer's Drummer ist etwas für ganz wenige im Business und zudem für viele Drummer gar kein Thema (sei es mangels entsprechender Fähigkeiten oder vielleicht auch mangels Interesse an Virtuosentum).
    JoJos Karriere könnte genauso unter "alten" Rahmenbedingungen existieren, genauso wie unter den neuen.
    Nehmen wir aber mal einen Steve Gadd und dessen Biografie und denken uns die heutigen Plattenverkäufe, dann wird es mit dessen Karriere schon deutlich prekärer.
    Selbst ein Vinnie Colaiuta war nie ein Clinic/Educational Drummer. Der lebte von seinen Recording Sessions, hat sogar viele Tourneen abgelehnt, weil er in der gleichen Zeit in LA besser mit den Studio Gigs leben konnte.
    Jeff Porcaro the same. Deren Karrieren sähen ziemlich anders aus, wären sie Kinder des 21. Jahrhunderts. Nur mal so als Beispiel, warum das Heranziehen einzelner Biografien recht wenig zielführend ist, wenn man letztendlich um grundsätzliche Mechanismen/Strukturen streitet.
    BTW versuchen doch alle Musiker schon seit über einem Jahrzehnt irgendwie mit den veränderten Bedingungen klarzukommen. Es wird ja gerne behauptet, die Verteidiger des Urheberrechtes und der gerechten Vergütung würden nur an alten Strukturen festhalten wollen. Das ist so nicht richtig! In Wirklichkeit versuchen alle, irgendwie etwas aus der Situation zu machen, bemerken aber, das ihnen sukzessive an ALLEN Ecken das Wasser abgegraben wird und das teilweise, wie hier im Forum ständig lesbar, mit atemberaubenden Argumentationsmustern.
    Wenn man sich über ein Jahrzehnt in alle Richtungen gestreckt hat und am Ende nur sieht, das es immer noch schlechter wird, dann setzt nun mal die Gegenbewegung ein. Und so sind dann die Statements wie das von Herrn Regener oder auch meine sehr nachdrückliche Haltung gegenüber dem Status Quo, die immer ungehaltener wird, zu sehen.
    Vor 12 Jahren habe ich auch noch geglaubt, in dem ganzen Internet-Ding steckt eine riesen Chance, ein riesen Potential. Man hat dann jeden Mist mitgemacht, Musik über diverse Portale (kennt noch einer Besonic lol) verbreitet, Direktvertriebsmodelle versucht, Preise gesenkt, Produktionsstrukturen verschlankt, mehr gearbeitet bei weniger Geld, versucht die Leute immer direkter abzuholen, halst sich den ganzen Promokram auf usw. und so fort.
    Und man stellt fest, wenn man in das weite Rund der ganzen Kollegen schaut, die dies auch so versuchen, das es in unfassbar wenigen Fällen zu irgendeinem greifbaren Ergebnis führt. Schlimmer noch! Man muss sogar feststellen, das die ach so schlimmen "geknechteten" Strukturen der früheren Zeit am Ende des Tages sogar noch mehr für einen abgeworfen haben, obwohl die auch schon nicht dufte waren.
    Da fangen halt immer mehr Leute an, drüber nachzudenken. Vor allem aber die, die eben weder vom Hörensagen dabei sind sondern tagtäglich unter diesen Bedingungen arbeiten, als auch die, die das schon lange genug machen und alle Spielregeln und Abläufe kennen. Die 18 Jährigen mögen ja noch an die grosse Chance des Internets glauben und stellen euphorisch ihr Bandmaterial einfach so ins Netz. Die "alten Hasen" wissen aber mittlerweile, die ganze Geschichte nüchtern einzuordnen. Das netz bietet einiges an Möglichkeiten ,die meisten davon werden aber eben dadurch entwertet, wenn sie zu einer permanenten Entrechtung und Enteignung des Urhebers führen.
    Mir bringt der direkte Release über das Netz ohne Plattenfirma, was grundsätzlich eine sehr reizvolle Option ist, leider gar nichts, wenn es unterm Strich bedeutet, das jeglicher Content, den ich einmal veröffentliche, ab diesem Moment kostenlos verbreitet wird. Da hat mir der kleine Deal mit dem Indielabel mit 7000€ Vorschuss für die Produktion und 10% vom Händlerabgabepreis doch tatsächlich mehr gebracht und am Ende des Tages sogar mehr Beachtung, weil über die Platte noch Rezensionen erschienen und die hier und da gespielt wurde.

  • Und anstatt alles zu verteufeln sollte man (oder besser: muss man, wenn man künftig sein Brot mit Musik verdienen will) besser Leuten wie Abott zuhören, und sich die von ihm angesprochenen "Geschäftsmodelle" mal genauer ansehen.


    Ausser von ominösen Werbeeinnahmen war da doch nichts. Das das mit den Werbeieinahmen eine Milchjmädchenrechnung ist habe ich bereits ausgeführt. die nutzt nur Google - sonst niemandem!


    Zitat

    ich finde du steigerst dich hier zu sehr rein.
    Die ganze Aufregung bringt nichts.


    Ja, ich rege mich auf! Von Tag zu Tag mehr! Mit jedem steigenden Prozentpunkt der Piraten in Wahlumfragen noch mehr! Weil ich nach 10 Jahren, in denen ich mir mehr oder weniger das Gelaber der Downloader und "Internetgemeinde" recht kommentararm angehört habe, die Schnauze voll habe, das weiterhin schicksalhaft hinzunehmen. So wie Herr Regener sich auch mal aufregt -der hat jahrelang auch nicht viel zu gesagt, aber irgendwann ist gut.
    Genauso wie ich tagtäglich die imer weiter sinkenden Honorare der Musiklehrer an Musikschulen ankreide, genauso wie ich immer bei allen Musikern anmahne, nicht zu zu geringen Vergütungen/Gagen zu arbeiten, denn wenn man kommentarlos und schicksalsergeben so weiter macht, sind wir in 10 -15 Jahren alle am Ende und bei Hartz 4.
    Ja, ich reg mich auf, weil es um was geht und weil es an der zeit ist, endlich sich das Ganze nicht mehr bieten zu lassen und dagegen zu halten. Das nervt manche und das soll es auch. Schließlich wurde deren Verhalten sehr lange einfach kommentarlos hingenommen. Jetzt ist damit Schluß und gerade in "ihrem" Netz, sollen sie jetzt ständig zu hören kriegen, das es so nicht weitergehen darf!

    Einmal editiert, zuletzt von drumdidi ()

  • Ich finde die Idee von drumdidi nicht schlecht mit dem geschlossenen System.
    Aber wie soll sowas denn dann genau aussehehn. Wieso sollen die Leute nicht weiter downloaden
    oder die Daten unter sich austauschen. Wie soll sowas aussehen ?

  • Für mich bleibt die Argumentation "pro (rechts)-freies Internet" weiterhin schwach (bis schwachsinnig). Eigentum gehört geschützt und es obliegt dem Urheber und den Beteiligten, die Preise und die Verfügbarkeit zu bestimmen PUNKT ( dieses Prinzip gilt ja auch weiterhin bei SÄMTLICHEN nicht digitalisierbarem Eigentum)


    Aber ok, denkt man mal die bisherige Entwicklung weiter : Wenn nichts unternommen wird, wird diese Downloaderei immer mehr zunehmen. Künftige Generationen werden den Besuch im Plattenladen, Videothek, Bücherei oder sonstigen Läden, die mit digitalisierbaren Waren handeln, nur noch vom Hörensagen kennen.
    Musiker haben es da ja noch vergleichsweise gut, denn sie können Konzerte machen (wobei die veränderte Situation ihre Verhandlungsposition gegenüber den Veranstaltern und anderen an solchen Ereignissen Mitverdienern nicht gerade besser macht, denn sie sind ja nun deutlich stärker auf Konzerte angewiesen. Wahrscheinlich wird es insgesamt teurer und die letzten Blöden werden dann auch sagen "Ok, ich lade meine CDs jetzt auch illegal". Ob sich das als Geschäftsmodell auf Dauer trägt, bleibt mal Spekulation, weil der Gipfel dieser Entwicklung erst in einigen Jahren erreicht werden würde.


    Aber was machen beispielsweise Filmleute oder Schriftsteller? "Heute live in der Kölnarena "Titanic" (im Gegensatz zu "Avatar" vielleicht noch machbar)


    Und wenn man jetzt jeden "content" ausschließlich "irgendiwie" durch Werbung "gegen"-finanziert" .... Vergleichbare Ergebnisse kann man ja auf RTL und Konsorten bestaunen. Im Sinne einer vielfältigen Qualität ist das jedenfalls nicht zwingend. Und Transparenz in Sachen Vergütung für Urheber wird dadurch auch nicht einfacher, oder wie lässt sich jetzt genau berechnen, inwiefern der Künstler jetzt durch diese Werbungsquerverstrickung für den verkauf einer Waschmaschine (oder einer playstation) anteilig beteiligt werden sollte...

  • @ drumrumköln
    Aber darum gehts doch genau. Wie soll die Musik geschützt werden oder kann man sie überhaupt noch schützen ?
    Heute zutage ist doch downloaden illegal und trotzdem wirds von den meisten gemacht. Und Abmahnanwälte
    und die Verteidiger der Abgemahnte verdienen sich daran richtig fett. Die jetztige Gesetzlage funktioniert
    schlichtweg nicht. Aber wenn Acta kommen würde und alle Tauschbörsen im Netz dicht machen würde,
    könnten die Leute immer noch die Musik über Festplatten tauschen oder brennen.
    Und was ist mit Sachen wie Grooveshark. Bei Grooveshark höre ich die Musik im Netz ja nur an und lade sie
    nicht runter. Sie ist also nicht mein. Das ist ähnlich wie dir ein freund eine CD ausleiht. Wie soll
    sowas behandelt werden. Wo sind die Lösungen ?
    Also wie das Urheberrecht schützen ???

  • Hallo,


    im Internet ist es wie im Straßenverkehr: viele fahren falsch manche unabsichtlich viele bewusst, manche versuchen, sich an die Regeln zu halten.
    Ab und an mal knallt's, ansonsten herrscht mäßig kontrollierte Anarchie.


    Die Piraten möchten die Verkehrsregeln abschaffen.


    Was hat das mit ACTA zu tun?
    Nichts.


    Was ändert ACTA bei uns (für den Fall, dass es in der geltenden Version ratifiziert werden würde): nichts.


    Warum gehen die Leute auf die Straße?
    Weil Guru Anno Nümus dazu aufgerufen hat und erfolgreich Massenpanik verbreitet.


    Vielleicht möchte die Piratenpartei auch, dass demnächst die Ärzte ehrenamtlich arbeiten und sich durch Werbung finanzieren. Wäre doch spaßig: keine Praxisgebühr, keine Krankenkassenbeiträge, einfach zum Doc, ein paar Werbespots reingezischt und nach Hause mit dem Stoff. Ok, der bunte Beipackzettel nervt ein bisschen, aber den muss man ja nicht lesen.


    Grüße
    Jürgen


    Dieser Beitrag entstand mit freundlicher Unterstützung von - hier könnte Ihre Werbung stehen -

    Einmal editiert, zuletzt von Jürgen K ()

  • @ Jürgen K
    Wie du selber sagst wird sich durch Acta nichts ändern.
    Für die Künstler nichts ändern !
    Oder glaubst du wirklich das ein Gesetz wie Acta, das von Lobbyisten gemacht wurde,
    dazu da ist kleine und kreative Künstler zu unterstützen ?


    Ich fang gleich an zu lachen.

  • Es ändert sich nichts für den Verbraucher weil ACTA in Deutschland kaum Neuerungen hervorbringt, du Lachaffe.

    (19:45:39) _kaotical_: ich wollte schon immermal in irgendwessen signatur
    (01:13:44) seppel: unglücklich sein hat eine ganz besondere qualität. hält länger an als glücklich sein. das muss man auch mal positiv sehen.
    (21:32:33) Drummingguitaris: gube, hast du brüste? wenn ja, hoffe ich dass du ein mann bist


  • Ja, frag ihn bitte mal, ob er seine Secret Weapons DVD gerne komplett kostenlos im Netz geshared sieht. Freut der sich wirklich über jeden illegalen Download?

    ich hätte jetzt eigentlich gedacht, ich frage ihn das, worüber ich gesprochen habe. aber so gesehen, was wäre damit für die diskusion gewonnen... ?!? ich weiss auch nicht, wie du nun darauf kommst.

  • @ Michelchen
    Wenn Acta keine Neuerungen für den Verbraucher hervorbringt.
    Dann wird er auch weiter Festplatten kopieren, CDs brennen etc.
    Dann wirds sich auch nichts ändern für die Künstler und für kleine Künstler schon
    dreimal nicht, du Klon.

  • ich hätte jetzt eigentlich gedacht, ich frage ihn das, worüber ich gesprochen habe. aber so gesehen, was wäre damit für die diskusion gewonnen... ?!? ich weiss auch nicht, wie du nun darauf kommst.



    auf der dvd sagt der Herr mayer ganz am Anfang: "danke, das du die dvd gekauft hast. du hast sie dir doch gekauft, oder?"

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!