Was ich damit sagen wollte, war, dass 95% der jüngeren Trommler der Rock/Metal-Ecke zuneigen (ich selbst auch einst). Und dort wird nunmal der tiefe, satte Tom- und BD Sound geliebt, von dem ich vermute, dass der Tunebot dran verzweifelt.
Vom Jazzer hatte ich nichts gesagt, der Vollständigkeit halber kann ich aber noch ergänzen, dass ein höher gestimmtes Fell tonal viel eindeutiger zu bestimmen ist als ein tief gestimmtes. Das liegt daran, dass ein straff gespanntes Fell kontrollierter schwingt. (Bevor es nochmals Irritationen über meinen Geisteszustand gibt: im Jazz werden die Trommeln für gewöhnlich etwas höher gestimmt als im Rock)
Und zur perfekten Reproduzierbarkeit von Sounds: selbst wenn der Gerät in der Lage wäre, alle Fellspannungen am Set eindeutig zu bestimmen, würde das dem fortgeschrittenen und aktiv spielenden und aufnehmenden Drummer wenig nützen, denn jeder Raum klingt anders und eine toll gestimmte Snare mag hier toll klingen, im Studio oder live sieht es wieder ganz anders aus. In manchen Situationen brauchen die Resos einen Tick weniger Spannung als normal und in manchen Räumen klingt ein leicht verstimmtes 16er besser als die perfekte Variante. (Ich würde trotzdem zu gern mal sehen, wie die Befürworter hier dann in stressiger Soundchecksituation die Toms drehen, den Tunebot anbringen, um Ruhe im Saal bitten, Referenztöne ermitteln und sich dann ans Werk machen)
Bevor mir wieder Trunkenheit unterstellt wird: ich leite diese ungeheuerlichen Behauptungen aus einer knapp 25-jährigen Spiel-, Stimm-, Studio- und Livepraxis ab.
Ich möchte hier aber auch nicht mit lästiger Kritik weiter stören, das scheint ja auch irgendwie nicht erwünscht zu sein.
Trotzdem meinte ich das mit den tollen Reviews absolut ernst, denn auch habe mich natürlich gefragt, ob ich nicht vielleicht zu vorschnell geurteilt habe und dieses Ding jetzt wirklich Erfahrung, Gehör und Geschmack auf einmal ersetzt.
lg
max