• Was ich damit sagen wollte, war, dass 95% der jüngeren Trommler der Rock/Metal-Ecke zuneigen (ich selbst auch einst). Und dort wird nunmal der tiefe, satte Tom- und BD Sound geliebt, von dem ich vermute, dass der Tunebot dran verzweifelt.


    Vom Jazzer hatte ich nichts gesagt, der Vollständigkeit halber kann ich aber noch ergänzen, dass ein höher gestimmtes Fell tonal viel eindeutiger zu bestimmen ist als ein tief gestimmtes. Das liegt daran, dass ein straff gespanntes Fell kontrollierter schwingt. (Bevor es nochmals Irritationen über meinen Geisteszustand gibt: im Jazz werden die Trommeln für gewöhnlich etwas höher gestimmt als im Rock)


    Und zur perfekten Reproduzierbarkeit von Sounds: selbst wenn der Gerät in der Lage wäre, alle Fellspannungen am Set eindeutig zu bestimmen, würde das dem fortgeschrittenen und aktiv spielenden und aufnehmenden Drummer wenig nützen, denn jeder Raum klingt anders und eine toll gestimmte Snare mag hier toll klingen, im Studio oder live sieht es wieder ganz anders aus. In manchen Situationen brauchen die Resos einen Tick weniger Spannung als normal und in manchen Räumen klingt ein leicht verstimmtes 16er besser als die perfekte Variante. (Ich würde trotzdem zu gern mal sehen, wie die Befürworter hier dann in stressiger Soundchecksituation die Toms drehen, den Tunebot anbringen, um Ruhe im Saal bitten, Referenztöne ermitteln und sich dann ans Werk machen)


    Bevor mir wieder Trunkenheit unterstellt wird: ich leite diese ungeheuerlichen Behauptungen aus einer knapp 25-jährigen Spiel-, Stimm-, Studio- und Livepraxis ab.


    Ich möchte hier aber auch nicht mit lästiger Kritik weiter stören, das scheint ja auch irgendwie nicht erwünscht zu sein.


    Trotzdem meinte ich das mit den tollen Reviews absolut ernst, denn auch habe mich natürlich gefragt, ob ich nicht vielleicht zu vorschnell geurteilt habe und dieses Ding jetzt wirklich Erfahrung, Gehör und Geschmack auf einmal ersetzt.


    lg
    max

  • Ich fasse zusammen: das Gerät ist in der Lage, ein vorgestimmtes Snarefell unter Abwesenheit von Umgebungsgeräuschen auf eine gleichmässige Stimmung zu bringen. Snareresos können auch nicht gestimmt werden und Abstände zwischen den Fellen auch nicht. Das ist...revolutionär!

    Die Zusammenfassung kann ich so nicht ganz unterschreiben, auch wenn die Ironie des letzten Absatzes durchaus zutrifft. :D Ich weiß jetzt nicht, was du unter vorgestimmt meinst. Aber eine Vorstimmung mit der das Gerät arbeiten kann, bekommt meiner Meinung nach jeder Nicht-Schlagzeuger hin. Im Manual ist die Vorgehensweise ja auch beschrieben. Snareresos sind wie gesagt ein echt übler Brocken für das Gerät. Man muss eben Wissen welchen angezeigten Werten des Gerätes man traut. Zugegebenermaßen ist das alles andere als einfach. Wenn das Gerät also 50Hz anzeigt, weiß man, dass das Ergebnis gerade nicht stimmt.
    Bei normalen Toms kann man durchaus Intervalle stimmen. Aber hier kommt das allgemeine Problem zum tragen: Für die Bedienung des Gerätes muss man die Arbeitsweise verstanden haben und am besten sich das Signal der Trommel im Frequenzspektrum angeschaut haben. Dann erkennt man auch den Grund, warum das Gerät manchmal seine Probleme hat: Bei den obigen Hörbeispielen hat das Spektrum zwei ausgeprägte Peaks bei 220 und bei 300Hz,[wer es genauer wissen will: wenn ich mich nicht irre sind das gerade die [1,1] und die [2,1] Schwingsmode, welche durch das seitliche Anschlagen stark angeregt werden] Was von beiden ist nun der "Grundton"? Theoretisch die 220Hz-Mode. Nehme ich diese aber als dominanten "Grundton" wahr? Wahrscheinlich nicht. Womit das Gerät wiederum zwar theoretisch falsch, aber praktisch richtig den "Grundton" zuverlässig findet.
    Aber wie man an meinen Ausführungen wieder sieht: die korrekte Bedienung Bedarf doch einiger Einarbeitung mit der Materie, wodurch die Frage absolut berechtigt ist, ob so ein Stimmgerät dann nicht obsolet ist? :rolleyes:


    Die Sache ist, natürlich können solche Geräte ein gut geschultes Gehör nicht ersetzen aber Stimmen ist ein Lernprozess bei dem nicht wenig über simples "Trial and Errror" funktioniert

    Absolut korrekt. Wenn man durch Hilfsmittel dann noch eine Orientierung bekommt, finde ich persönlich das nicht verkehrt. Wie oft steht man vor der Trommel und weiß nach 2 h rumstimmen nicht mehr wo man jetzt eigentlich ist.


    Grüße Marcus



    P.S.: doppellagies 16er hab ich da. Kann mich da gerne mal dran versuchen. Werde dann mal berichten. Aber wird frühestens nächste Woche.

  • Und zur perfekten Reproduzierbarkeit von Sounds: selbst wenn der Gerät in der Lage wäre, alle Fellspannungen am Set eindeutig zu bestimmen, würde das dem fortgeschrittenen und aktiv spielenden und aufnehmenden Drummer wenig nützen, denn jeder Raum klingt anders und eine toll gestimmte Snare mag hier toll klingen, im Studio oder live sieht es wieder ganz anders aus.

    Das ist das allgemeine Problem von "Automaten" ;) Absolute Reproduzierbarkeit ist bei Maschinen kein großes Problem, wenn es aber darum geht sich an veränderte Situationen anzupassen, konnte bislang noch kein Fachmann ersetzt werden.
    Ich möchte an der Stelle auch nicht den Tunebot bis auf's Messer verteidigen. Ich bin mehr daran interessiert, dass herausgestellt wird was er kann und was er nicht kann. Eben ein ordentliches Review geben. Die Entscheidung ob es für einen selbst taugt, muss jeder selbst fällen.


    Grüße Marcus

  • Der gemeine Schlagwerker an sich steht ja nun nicht unbedingt im Ruf, ein kritisch denkender Mensch zu sein. Weiterhin kann man an anderen Beispielen (Kickport) sehen, dass ihm (dem Werker) so ziemlich alles andrehbar ist wenn man es nur ordentlich mit nichtssagender Werbung zu kleistert. Steht dann da das die Trommel hinterher ultra fett und extrem punchy klingt, wird es jemanden geben der es kauft. Aber bei dem Ding hier kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, das es wirklich jemandem hilft. Menschen die bei allem was etwas Zeit und Mühe erfordert eine Abkürzung suchen, sollten sich weiterhin der Zubereitung von Tütensuppen zuwenden. Zum erlernen eines Instruments gehört das Stimmen und die Ausbildung des Gehörs. Das klappt am besten mit einem Kessel, zwei Fellen und einem Stimmschlüssel. Alles andere ist Schnullibulli!

    Gruss


    miles_smiles


    ______________________________________________________


    ich und so



    Zitat:
    D
    as video beweist eindeutig, dass Thomas auch im Hochgeschwindigkeitsbereich sich nicht verstecken muss und nicht nur perfekte Grooves in Jazzbands vom Stapel lässt!!!

  • Leider, wie Luddie schon sagte, suggeriert allein schon die Wahl des Produktnamens eine deutliche Erleichterung des Stimmprozesses, wenn nicht gar dessen vollständige Automation...das halte ich für problematisch denn es wird sich schnell Ernüchterung in dieser Hinsicht einstellen


    "Eigentlich" ist das in der Tat ein echter Kritikpunkt. Immerhin wird einem durch die Namensgebung und auch durch die Produktvideos suggeriert man könnte wie mit einem Gitarrenstimmgerät ganz einfach ein Schlagzeug stimmen. Dem ist absolut nicht so, und eigentlich war ( zumindest bei den meisten _Usern hier im Forum ) auch die Erwartungshaltung auch entsprechend. Leute die sich im Vorfeld weniger mit der Thematik beschäftigen könnten hier in der Tat in die Irre geführt werden.


    Auf der anderen Seite muss man natürlich auch eingestehen das so ziemlich jede Werbung und jedes Produktvideo eines Herstellers mehr verspricht als im Endeffekt gehalten wird. Ob es rein moralisch gesehen in 'Ordnung ist dem Kunden mehr zu versprechen als eingehalten wird, steht auf einem adneren Blatt.
    Ich persönlich kann mit der Namensgebenung leben, hätte mir aber ein etwas selbstkritischeres Produktvideo gewünscht. Nachträglich betrachtet macht es schon den Eindruck das man bei Overtone Labs weiß was der Tunebot kann, aber in den Videos dem interessierten Drummer mehr verspricht.



    max
    Ich stimme mit dir voll und ganz überein das der Tunebot ein geschultes Gehör nicht ersetzen kann, und das der Klang immer auch mit anderen Faktoren in kausalem Zusammenhang steht. Jemand mit 25 Jahren Erfahrung beim stimmen seines Sets wird vermutlich gar kein Hilfmittel brauchen um den idealen Sound zu finden und auch mal reproduzieren zu können. Ich, mit meiner grade einmal etwas über einjährigen Erfarhrung, hab mich schon echt gefreut als ich mit dem Tunebot feststellen konnte das meine Snare sehr exakt gestimmt war ( bevor ich das Fell abgenommen habe um es mittels Tunebot neu zu stimmen ). Entsprechend würde ich mir erstmal bescheinigen, dass mein Gehör auf jeden Fall innerhalb eines Jahres soweit geschult wurde ein Fell relativ gleichmäßig zu stimmen.
    Davon kann ich mir jetzt nix kaufen, aber es motiviert mich weiter an meinem Gehör zu arbeiten. Genau dabei, und beim reproduzieren bestimmter Sounds im Proberaum, macht der Tunebot eigentlich einen guten Job.
    Ich würde sagen man kann mit einem guten Gehör einen echt genialen Sound kreieren und diesen dann mit einem technischen Hilfsmittel in "Zahlen" festhalten. Umgekehrt kann man aber nicht automatisch anhand von "Zahlen" einen genialen Sound kreiieren der für das Gehör gut klingt.


    Ach ja, was ist den so schlimm daran wenn einem unterstellt wird man wäre Samstag früh noch betrunken. Ich finde diese Unterstellung bezeuigt doch ganz eindeutig das die Party am Freitag Abend verdammt gut war.....und wer kann denn bitte was gegen gute Partys sagen ? ;)



    Gruß
    Andreas

  • Der gemeine Schlagwerker an sich steht ja nun nicht unbedingt im Ruf, ein kritisch denkender Mensch zu sein. Weiterhin kann man an anderen Beispielen (Kickport) sehen, dass ihm (dem Werker) so ziemlich alles andrehbar ist wenn man es nur ordentlich mit nichtssagender Werbung zu kleistert. Steht dann da das die Trommel hinterher ultra fett und extrem punchy klingt, wird es jemanden geben der es kauft. Aber bei dem Ding hier kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, das es wirklich jemandem hilft. Menschen die bei allem was etwas Zeit und Mühe erfordert eine Abkürzung suchen, sollten sich weiterhin der Zubereitung von Tütensuppen zuwenden. Zum erlernen eines Instruments gehört das Stimmen und die Ausbildung des Gehörs. Das klappt am besten mit einem Kessel, zwei Fellen und einem Stimmschlüssel. Alles andere ist Schnullibulli!


    Schöner Ansatz, wobei ich mich natürlich frage an wen man hier welche Anforderungen stellen sollte. Ich denke mal jeder von uns der in ein Restaurant geht, erwartet dor sicherlich keine Tütensuppe. Der Koch dort sollte ( alleine schon wegen seiner Berufsehre ) bestrebt sein selber kreativ zu sein. Ein Fond sollte dort selbst angesetzt werden und die Tomaten für die Tomatensuppe sollten natürlich selber kurz in kochendes Wasser gegeben und dann geschält werden, anstatt auf fertig geschälte Tomaten aus der Dose zurück zu greifen. Alle Kräuter sind natürlich aus eigenem Anbau und der Morzarella ist hausgemacht.
    Ähm, wenn meine Frau von der Arbeit kommt und unser Abendessen vorbereitet erwarte ich ehrlich gesagt die meisten dieser Dinge nicht. Zumindest darf es ruhig ein fertiger Fond sein, der Morzarelle darf gekauft sein und bei den geschälkten Tomaten drücke ich auch mal ein Auge zu ;)


    Womit ich eigentlich auch nur zum Ausdruck bringen möchte das ein technisches Hilfsmittel im Musikbereich für die meisten Profis unhd Berufsmusiker vermutlich total überflüssig ist, während es Hobby- und Amateurmusiker unterstützen kann an sich zu arbeiten.



    Gruß
    Andreas

  • Hallo,


    bei Gitarren (elektrischen, die Klassiker und Flamenco-Leute mögen die verengte Betrachtung entschuldigen) stecken wir den Stecker rein und der (Stimm-) gerät zeigt an.


    Das haben wir hier offenbar nicht.
    Wie auch?


    Die Industrie versucht seit langer Zeit für viel Geld vergeblich, dem Laien die Arbeit abzunehmen.
    Es werden ganze Bibeln und weltliche (jedenfalls weitgehend) Bücher geschrieben, es werden Videos gemacht, es wird gequasselt, ja, es gibt sogar Werkstatt-Termine.


    Doch am Ende folgt die Praxis:


    Fall A)
    Mein Fell ist kaputt, ich bin zuhause und kann eine Woche lang gemütlich schrauben.
    Tja. Dann brauche ich natürlich unbedingt einen Koffer voller Hilfsmittel.


    Fall B)
    Beim Auftritt im Fahrradclub Velomusical reisst das Fell der Hauptschnarre mitten im Lied.
    Tja. Dann nehme ich die Bibel, lese sie noch mal durch, knete das Fell vor, zentriere mit Fön bei 42° C, lasse 23 Stunden liegen, ziehe dann wieder runter, zentriere neu, messe den Abstand, dann die Fellspannung mit dem Watch (vorher natürlich die Trommel abmontiert, weil sie steht ja schräg), dann nochmal mit dem Bot nachgesehen und mit dem Bass auf D-Dorisch gestimmt, dabei Schraube 12 detuned, damit ich nicht dämpfen muss.


    Grüße
    Jürgen

  • Vielen Dank an die Tester! Ihr habt einiges Licht ins (Marketing-)Dunkel gebracht.


    Die Frage, die für mich noch offen blieb: Würde ein anclipbarer Gitarren-Tuner, den es beim großen T schon für unter 10 EUR gibt, auch funktionieren?
    Hat das mal jemand probiert? Ist die Technik im Tunebot wirklich so "trommelspezifisch", dass der hohe Preis damit zu rechtfertigen ist?


    Ich bin gespannt.


    Grüße,
    BuddyRoach

    Le roi - c'est moi! :saint:

    Der Gesunde Meschenverstand liegt bei den Dinosauriern.

  • @ Andreas
    The right tool for the right job, kein Zweifel!
    Absolute Zustimmung im kulinarischen und Gruß an die Gemahlin. Aber mit dem Technikquatsch wird nie jemandem geholfen sein. Wenn du deine Trommeln im Griff hast, wirst du so was nicht brauchen und wenn du deine Trommeln nicht im Griff hast, wirst du es damit nicht lernen.

    Gruss


    miles_smiles


    ______________________________________________________


    ich und so



    Zitat:
    D
    as video beweist eindeutig, dass Thomas auch im Hochgeschwindigkeitsbereich sich nicht verstecken muss und nicht nur perfekte Grooves in Jazzbands vom Stapel lässt!!!

  • was mich jetzt beschäftigt, was ist der unterschied zum drumdial ? ^^ wobei die funktion doch so ziemlich das selbe sind

    meine Band...
    http://www.pressure-band.de
    [url="http://backstagepro.regioactive.de/pressure" target="_blank" title="Pressure bei Backstage PRO"><img width="125" height="31" src="http://backstagepro.regioactive.de/media/button/bt/button-125/ct/artist/guid/N0WWFxVs43" alt="Pressure bei Backstage PRO" border="0"></a>[/url]

  • Das Dial misst an der Stelle, wo Du es hinsetzt, wie weit das Fell nachgibt. Das variiert zwischen Rand und Mitte schon deutlich. Der Tunebot misst Frequenzen/Töne (wie gut er sich da die richtigen rauspickt, sei mal dahingestellt). Die Fellspannung steht zum Ton nicht gerade in einem direkten, einfachen Zusammenhang. Wenn Du ein anderes Fell nimmst, also zum Beispiel doppel- anstatt einlagig, wirst Du eine andere Spannung brauchen, um auf den gleichen Ton zu kommen. Ich würde beides (wenn ich es hätte, hab ich aber nicht) dazu verwenden, um eine Stimmung, die mir gefällt, später einmal recht schnell zu reproduzieren. Was das Stimmen ohne Referenz angeht, hab ich, wie so einige hier, meine Zweifel, dass die Teile es mir so viel einfacher machen würden: ich hab mehr Schwierigkeiten dabei, den besten Ton für einen Kessel, bzw. das richtige Verhältnis zwischen Schlag- und Resofell zu finden, als das Fell in Stimmung mit sich selbst zu bringen (da könnte ich mir beide durchaus als Hilfe vorstellen).

  • Ein "reguläres" Stimmgerät funktioniert wie ein Mikrofon mit Filtern.
    Das heisst es "hört" einen Ton und rechnet bestimmte vorhandene Obertöne aus der Analyse heraus, damit diese das Ergebnis nicht verfälschen. Das ist der Grund warum ein guter Gitarrentuner durchaus Sinn machen kann, denn dort ist im besten Falle alles für die Gitarre optimiert. Richtig teure Stimmgeräte, wie sie beispielsweise Klavierstimmer benutzen können sogar selber "programmiert" werden, sprich man kann selbst entscheiden welche Obertöne der Obertonreihe herausgerechnet werden sollen. Das ist übrigens nicht sehr einfach.
    Der Tunebot wird sicher der Versuch sein dieses Prinzip auf Trommeln anzuwenden. Was mich daran aber etwas verwirrt ist
    1. Die Obertöne beim Anschlagen einer Trommel sind u.U. extrem dominant, so das es für das Gerät kaum noch nachzuvollziehen ist, was der Grundton und was der Oberton ist. Das Gleiche wird sicher für den bei bestimmten Kesselmaterialien sehr dominanten Kesselton gelten. Das würde auch die Anzeige von zwei oder mehr Ergebnissen erklären, von denen in den Reviews berichtet wurde.
    2. Es kommt ja nicht so selten vor, das bestimmte Trommeln beim Stimmen auf die gegenüberliegende Stimmschraube ansprechen, wie es ja z.B. Herr Gatzen erklärt. Das heisst in diesem Fall würde man ja immer an der verkehrten Schraube drehen.... ?!
    Ansonsten kann dieses Gerät sicherlich eine Hilfe für bestimmte Anwendungen sein, wie es der Drum Dial ja auch schon ist. Da es beim Schlagzeug im Normalfall aber nicht um exakte Tonhöhen geht, erschliesst sich mir die Anwendung für die Zielgruppe (Anfänger oder Hörgeschädigte) nicht.

  • Zitat

    Vom Jazzer hatte ich nichts gesagt, der Vollständigkeit halber kann ich aber noch ergänzen, dass ein höher gestimmtes Fell tonal viel eindeutiger zu bestimmen ist als ein tief gestimmtes. Das liegt daran, dass ein straff gespanntes Fell kontrollierter schwingt. (Bevor es nochmals Irritationen über meinen Geisteszustand gibt: im Jazz werden die Trommeln für gewöhnlich etwas höher gestimmt als im Rock)


    Und vielleicht noch in Ergänzung: Low-Tuning oder gar "ultra-Low-Tuning verhält sich auch wesentlich "kritischer", empfindlicher in Sachen Tonhöhenveränderung. Mancher liebt (ultra)-low-Tuning, also nicht (so) weit entfernt vom "Faltenwurf". Und hier ist (dies ist ein Nachteil dieser Stimmvorliebe) nicht mehr sooo viel mit dynamischem Tomspiel möglich. Denn erst durch genug Impulsenergie des Stockschlags erzeugt dann die Trommel ihre vom Drummer angestrebte Tonhöhe. Kitzel ich das Fell hingegen nur wie beim Spiel vor Oberstudienräten wenn Schnittchen gereicht werden und in illustrer Runde Gemälde von Kandinsky analysiert :) werden, dann ist die Tonhöhe eine völlig!!! andere bzw. eher diffus und schwammig... da das Fell ja ganz dicht über Faltenwurf gestimmt wurde. Hier würde also in diesem Low-Tuning-Bereich (der tatsächlich im Jazz vielen völlig! mißfällt- vielen auch unbekannt ist) jegliche Stimmhilfe nur Sinn machen, wenn die "Impulsenergie"/die Schlagintensität standartisiert bzw. MITERFASST! würde. Eben, weil hier schon kleine Unterschiede der Schlagintensität eine expotentielle Veränderung der Tonhöh(en) bewirken können.


    Nochmals, wer Stimmhilfen sucht (oder braucht) soll sich informieren und testen. Jeder wie er will.


    Noch ein "Punkt": desweiteren hat Schlagsaite meiner Meinung nach eines der ZENTRALEN "Probleme" elektronischer Stimmhilfen auf den Punkt (1) gebracht. Genau den Inhalt seines 1. Punktes teile ich seit Jahren und habe ungeachtet dieses Threads auf der Messe dem Sohn des Erbauers (wenn ich es recht erinenre) des Tunebots meine Zweifel diesbezüglich "vorgetragen". Ein sehr netter Bursche, der auch kritischen Anmerkungen gegenüber locker und freundlich blieb. Er verwies dann im Verluafe des Gesprächs mehfach auf die Filter des Gerätes... ich blieb etwas ungläubig... wollte aber mein Low-Tuning garnicht mehr erwähnen - da ich es grundsätzlich toll finde, wenn Menschen mit Herzblut etwas entwickeln... und ich nicht immer als "negativistischer Nerver" auftreten möchte :D


    edtis. Only Buchstabendreher beseitigt.

  • Also ich habe mir den Tune-Bot aus den USA mitbringen lassen (übrigens 99 USD) und ich sage euch, dass das Teil wirklich super funktioniert. Für mich der absolute Oberhammer! Ich befasse mich seit Jahren mit Drumsounds/ Tuning und hab wirklich auch schon so manches an Stimmhilfen ausprobiert - bisher eigentlich immer alles Schrott. Aber nicht der Tune-Bot! Mit dem Tune Bot geht ein Tuning (zumindest "das Fell in sich stimmen") definitiv 10 mal schneller und präziser. Das Teil übertrifft das menschliche Gehör! Darüber hinaus kann man - wenn man einmal seine Lieblingsstimmung (hinsichtliche der Grundtöne Reso/ Schlagfell) z.B. bei der Snare gefunden hat - bei einem Fellwechsel die gewünschte Stimmung praktisch zu 100% identisch wieder reproduzieren. Natürlich sagt einem das Gerät nicht, wie eine einzelne Trommel vom Grundton und vom Spannungsverhältnis Reso-/ Schlagfell her gestimmt werden soll, also wie die Trommel am besten klingt - zumal das ja bekanntlicherweise auch Geschmackssache ist.

  • (...)
    1. Die Obertöne beim Anschlagen einer Trommel sind u.U. extrem dominant, so das es für das Gerät kaum noch nachzuvollziehen ist, was der Grundton und was der Oberton ist. Das Gleiche wird sicher für den bei bestimmten Kesselmaterialien sehr dominanten Kesselton gelten. Das würde auch die Anzeige von zwei oder mehr Ergebnissen erklären, von denen in den Reviews berichtet wurde.
    2. Es kommt ja nicht so selten vor, das bestimmte Trommeln beim Stimmen auf die gegenüberliegende Stimmschraube ansprechen, wie es ja z.B. Herr Gatzen erklärt. Das heisst in diesem Fall würde man ja immer an der verkehrten Schraube drehen.... ?!
    Ansonsten kann dieses Gerät sicherlich eine Hilfe für bestimmte Anwendungen sein, wie es der Drum Dial ja auch schon ist. Da es beim Schlagzeug im Normalfall aber nicht um exakte Tonhöhen geht, erschliesst sich mir die Anwendung für die Zielgruppe (Anfänger oder Hörgeschädigte) nicht.


    1. Stimmt! - aber deswegen gibt es auch eine Filterfunktion. Kann sein, dass z.B. der Orientierungs-Richtwert bei 250 Hz liegt und das Gerät dir plötzlich bei einer Stimmschraube was vermeintlich total Absurdes anzeigt (z.B. 45 Hz oder 380Hz). In dem Fall einfach die Filter-Taste drücken (er richtet sich dann nach den gewünschetn 250Hz) und der Tunebot weiß wieder, welche Frequenz von Bedarf ist.


    2. Stimmt auch! ist aber in der Praxis eigentlich relativ problemlos. Kann höchstens sein, dass man nochmal ne "zweite Runde" einlegen muss - was dann aber ziemlich fix geht.

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