Hallo,
Ich hab mit abbot schon per pm angefangen die technischen Features heutiger FuMas zu diskutieren.
Es ergab sich aus dem Kontext gewisser Bassdrumtechniken heraus.
Warum sollte man es nicht öffentlich tun?
Dieser Thread sollte idealerweise durch fundierte Aussagen und Beobachtungen sinnvolle Zusammenhänge zwischen
Bassdrumtechnik und technischen Einstellungsmöglichkeiten von Pedalen herausstellen.
Kurz: Was ist sinnvoll? und was ist Hype? Welche Features sind warum nützlich und auf was kann man verzichten?
Im Idealfall hilft es dem Einen oder Anderen die richtige Maschine für seine Füße zu finden und ihn in die Lage zu versetzen bei einer flut von features
die richtige Einstellung für sich und sein Spiel zu finden.
Ich glaub das wir recht interessant...für einige
Es geht los mit Mit einem Zitat aus einem anderen thread:
Zitatdie feder ist der grund dafür, dass die spannung sich erhöht, d.h. der kraft aufwand sich erhöhen muss, je näher der beater ans fell kommt. ich empfinde das als unnatürlich. diesem phänomen kommen die dezentralen (Edit: gemeint ist exzentrisch) pedale etwas entgegen, da die gegen ende beschleunigen. also hebt sich das etwas auf. aber im endeffekt kommt es auf dasselbe hinaus und ist nur gewöhnungsache. dann habe ich noch festgestellt, dass es so etwas wie einen toten punkt gibt. irgendwie ist die beschleunigung nicht einfach linear, sondern irgendwo gegen ende wird das pedal ausgebremst. dies ist aber eher bei einstellungen der fall, wo der beater sehr weit zurückkommt bzw. das pedal relative weit weg ist vom fell. oder täusche ich mich?
Deckt sich mit meinen Beobachtungen. Das Ausbremsen kommt daher, dass die Federspannung zunimmt je weiter sie gedehnt ist. Je weiter der Beater weg ist, desto mehr Drehbewegung wird an die feder weitergegeben = weitere Dehnung.
Das ist vor allem bei feinfühligem,langsamen Heel-Down-Spiel sehr störend.
Dieser Effekt macht sich in den Füßen zum Ende der Bewegung bemerkbar (heel down) und wird Verstärkt, wenn das Fußgelenk bei Kontakt mit bem Fell zu weit durchgestreckt ist (man kann dem durch ändern des Trittplattenwinkels Abhilfe schaffen oder die Bassdrum neu platzieren).
Am besten fährt man da also, wenn man die Feder schlaff einstellt um von vorneherein wenig Vorspannung zu haben.
Ausserdem kann man das minimieren durch Einstellen des Schlegelwinkels (bis zu einem gewissen Grad). Der effekt wär nicht mehr so störend, wenn der beater in Ruheposition nah am Fell seht (=weniger Drehung bis zum Fellkontakt= weniger Dehnung der Feder). Aber das fühlt sich beim spielen nicht mehr natürlich an. Das ist in etwas so als würde man den Stöcken nicht erlauben mehr als 2-3 cm über dem Fell zu sein.
Zum anderen haben Fabrikate von Sonor (giant step) und DW(9000 und DW 5000 AD4) einen gelagerten Sockel an der unteren Federaufnahme. Dieser Sockel kann frei mitpendeln und reduziert somit die Dehnung der Feder bei Kontakt mit dem Fell. Deshalb haben einige Probleme mit der DW 9000 (zu agil)... dieses Feature erfordert es sich vergleichsweise mehr auf den Rebound zu stützen. Wer das Rückholen des Beaters hauptsächlich der Feder überlässt, der wird hier erstmal seine Probleme haben. Es ist eine Frage der Spieltechnik oder deren Umstellung, führt aber am ende zu einem natürlicheren Spielgefühl, welches dem Treten auf den Boden ohne Pedal ein Stück näher kommt.
Ab einer gewissen Lautstärke kann man damit leben, weil man dann durch Schwungholen Diesen effekt "umspielen" kann. Kurz vor dem Fellkontakt hat der Schlegel dann schon soviel Fahrt aufgenommen, dass im letzten Vietel keine weitere Nachhilfe/Kraftanstrengung durch die Füße mehr notwendig ist.
Warum ist eine Feder am Pedal? :
Nun ja im luftlehren, schwerelosen Raum würde der Beater mit der gleichen Energie wieder vom Fell zurückprallen, ganz ohne Enrgieverlust.
Das ist aber in der Realität nicht der Fall, sodass die Feder einen Teil des Enegieverlusts ausgleichen soll. Ausserdem kann man ohne feder nicht einfach zwischen zwei Pedalen wechseln, sodass der Beater dann ungebremst irgendwo hinfällt, wo man ihn nicht mehr wegbekommt ohne den Spielfuss zu stören. Nichtsdestotrotz gibt es Leute, die ganz ohne Feder spielen/spielten...z.B Buddy Rich.Wie bei den Händen auch wird dort versucht allein auf den Rebound zu setzen und sich nicht auf die Feder zu verlassen.
Ich versuche da durch möglichst geringe Federspannung das Beste aus beiden Welten zu bekommen und verzichte auf die vielleicht 10 bpm extra, die einem eine festere Feder beschert.
LG