Anfängerproblem - was braucht man zum Schlagzeug spielen?

  • Hi,


    mein Sohn ist jetzt 7Jahre alt und möchte gern Schlagzeug spielen lernen.
    Was mich einerseits freut, andererseits mit einem ganzen Paket von Problemen einher geht.


    Wie genau habt ihr angefangen?


    Wir haben leider weder das Glück ein freistehendes Einfamilienhaus zu besitzen, noch einen trockenen Kellerraum.
    Unsere Nachbarn sind schon extrem empfindlich was unser Klavier angeht und wir haben mit Mühe und Not Probezeiten dafür vereinbaren können.
    Also fällt üben in der Wohnung schonmal flach.
    Wie also findet man einen bezahlbaren Proberaum? Oder was für Alternativen dazu gibt es?


    Ab welchen Alter kann man überhaupt mit Schlagzeugunterricht beginnen?
    Ich hab inzwischen häufig gelesen, das die meisten Lehrer erst ab 9Jahren unterrichten, weil die Kids sonst schlicht und einfach nicht überall ran kommen.


    Informiert hab ich mich bei uns noch nicht über Unterricht, einfach weil ich erstmal das Übungsproblem lösen müsste, bevor sich das überhaupt lohnt.


    Vielleicht habt ihr ja Ideen auf die ich nie kommen würde.

  • erst einmal nur mit der Snaredrum anfangen, dann ist auch die Größe egal. Es gibt ganz gute Übungspads oder elektronische Varianten (z.B. das Roland rmp-5 ) mit denen man schon ganz weit kommen kann.

    Über mich!

    Zitat

    Das Recht auf Dummheit gehört zur Garantie der freien Entfaltung der Persönlichkeit.
    Mark Twain



  • Also ich hab mit normalem Unterricht bei einer Schlagzeugschule angefangen.
    Dann als ich wirklich überzeugt war Schlagzeug spielen zu lernen, also so richtig, kam schon die erste Band mit vorhandenem Proberaum.


    Eine Möglichkeit ist ein E-Drum das ist sicher leiser als ein Akustisches Schlagzeug oder ein Akustisches Schlagzeug mit Dämpfungen, es gibt solche Gummipads die man auf die Felle legen kann damit es nicht so laut ist. Jedoch bleibt eine gewisse Grundlaufträrke die ein Schlagzeug nunmal hat. Vorallem die Schläge auf die Bassdrum (Pauke) mit dem Pedal können im Stock unten dran ein recht Bassiges Gerummpel ertönen lassen.
    Aber wenn die Nachbarn schon solchen Stress machen ist wohl ein eigener Raum oder vielleicht untermiete bei einer Band die schon einen Raum hat und für eine Kiste Bier ein wenig Platz frei machen eine Bessere Lösung.


    Ist halt schwierig als Drummer hat man so seine Problemchen, sind aber überwindbar wen man vom Schlagzeug spielen gepackt wird!


    Ich geb den Kindern meiner Schwester auch ab und zu "Unterricht" find ich super!

  • Hi Ranji,



    das kann man so klein aufbauen, dass da auch 7-jährige überall drankommen. Dazu ist es relativ geräuscharm - leiser als Dein Klavier ist es allemal. Achte aber auf den Trittschall - lies dazu vielleicht mal ein paar Ideen hier im Forum (Suchfunktion).

  • Zum Alter ab wann man mit Unterricht beginnen kann mein damaliger Lehrer hatte Schühler die waren 5-7 Jahre alt sollte also kein Problem sein. Ich bin der Ansicht je früher umso besser. :)

  • Da es hier bisher hauptsächlich Vorschläge zu E-Drum gibt, ich damit allerdings keine besonders guten Erfahrungen gemacht habe, was das Spielgefühl angeht, kann ich dir noch eine Alternative empfehlen. Ich habe mit ein Roland E-Drumset für 1000€ gekauft, das allerdings nach einer Woche direkt wieder zurückgeschickt, weil es nicht annähernd etwas mit dem Spielgefühl von akustischen Drums mit normalen Fellen zu tun hatte. Und leiser als ein Klavier ist es auch nicht, es ist zwar kein so breiflächiger Schall der entsteht, aber die einzelnen Schläge hört man locker durch 3 Wände, es sei denn die Wände sind so gebaut, dass sie Schall absorbieren, aber das ist in den wenigsten Fällen so.


    Hier die Alternative:
    Ich kann dir nur raten, falls es dazu in eurer Nähe die Möglichkeiten gibt, einen Proberaum mit mindestens einer Band zu suchen und mal freundlich einen Drummer zu fragen, ob man da nicht in der Woche zu bestimmten Zeiten mal üben könnte gegen einen kleinen Zahlungszuschuss. Wenn das nicht hinhaut, einfach nach Drummern generell im Umkreis suchen, die vielleicht so freundlich sind, ab und zu mal ihr Set freizugeben für ein oder zwei Übungsstunden. Wenn du ihnen die Brisanz deines Problems erklärst und an einen Drummer gerätst, der das verstehen kann, solltest du da keine Probleme haben, ein paar Angebote zu finden. Zudem kann man sich ja bei solchen Drummern zwischendurch gerne mal Tipps abholen. ;)


    Ich hoffe, ich konnte dir helfen!
    -Dave

  • Hallo,


    zum Schlagzeug spielen braucht man ein Schlagzeug mit Stöcken und einen geeigneten Raum.
    Zum Üben braucht man fast nichts.
    Erforderlich ist es aber, dass man ab und an mal ein richtiges Schlagzeug spielt, sonst merkt man nicht, wie ein Instrument funktioniert.


    Ein Elektroschlagzeug hat mit einem Schlagzeug musikalisch gesehen sehr wenig zu tun, es reagiert anders, riecht anders und es klingt auch anders.
    Nebenbei versucht es meistens, ein Schlagzeug zu imitieren, was nur für eine sehr eingeschränkte Bandbreite klanglich funktioniert.
    Haptisch und im Hinblick auf das Lernen, wie ein Instrument funktioniert, wie Musik in der Luft schwebt, ist es genauso kontraproduktiv wie eine Heimorgel zu einem Flügel.


    Ich persönlich habe mit einer Kindertrommel aus Kunststoff, Pappkartons in zylindrischer Form, Topfdeckel (Edelstahl), Wasserflasche (aus Glas), Kunststoffeimer, Lego, Bass Drum Schlegel, Plastikstöckchen, Gummiring, Schreibtischjugendstuhl, Jugendschreibtisch angefangen. Nach und nach kamen echte Stöcke, eine Kleine Trommel, eine Hi-Hat-Maschine, ein Paar Hi-Hat-Becken, eine Bass Drum, ein Becken, eine Kuhglocke, ein Hocker, ein Tom Tom hinzu. Dann fing das Austauschen und Aufrüsten an.
    Anfangs stand das Zeug im Kinderzimmer, dann im Keller (freistehendes Haus), dann in diversen anderen Kellern von mehr oder weniger freistehenden Häusern, ja, und dann im Bunker.


    Irgendwann habe ich mir dann mal ein Übungsset gebastelt, ganz ohne Elektronik (vom Metronom mal abgesehen) und relativ leise, aber auch mit Trittschall.
    Das andere Set steht seitdem in dem ein oder anderen Proberaum. Da führt so oder so kein Weg daran vorbei. Alles andere ist theoretisch.


    Grüße
    Jürgen

  • Ich möchte auch mal meine Erfahrungen, vor allem aus der Sicht eines Schlagzeuglehrers, darlegen:


    Zur Größe:
    Es gibt Sets in Kindergröße, welche aber immer noch einem normalen Schlagzeug nahe kommen. Das Alter ist überhaupt nicht entscheidend, sondern die Größe (tja in diesem Falle triffts echt zu :D ).
    Ich selbst hab für wirklich kleine Gigs z.B. ein Pearl Rhythm Traveler Kit, klingt gut gestimmt vor allem für den Preis echt ordentlich, und ist sicher auf die Größe deines Kleinen justierbar:
    http://www.thomann.de/de/pearl…hythm_traveler_kit_91.htm


    Zu der Sache mit dem "mit der Snare anfangen":
    Ich hab die Erfahrung, nicht nur selbst als Schüler, sondern auch als Lehrer gemacht, dass dieses ewige Technik üben am Anfang den Schülern total den Spass am Spielen verdirbt.
    Solang der Kleine sich nicht am Set am freien und kreativen Spiel, dem ich auch zu Beginn, oder vor allem sogar hier, besondere Wichtigkeit zuspreche, üben kann, wird er keinen Spass am Schlagzeug finden, und vor allem auch keinen Eindruck davon kriegen, was wirklich Schlagzeugspielen bedeutet.
    Technik ist natürlich wichtig, keine Frage, sollte aber AUF JEDEN FALL mit Übungen am Set einhergehen, allein schon um zu sehen ob die Voraussetzungen bezüglich Koordination der Extremitäten vorhanden ist.


    Zum E-Set:
    Von meiner Seite ein klares "Nein"!
    Grund: Der Junge wird auf nem akustischen Set nie gut klingen.
    Ich hab mal ein halbes Jahr lang, nachdem ich allerdings schon 8 Jahre A-Set gespielt hab, fast ausschliesslich auf nem E-Set geübt...
    und hab ziemlich schnell gemerkt, dass ich auf nem akustischen Set nicht mehr gut klinge.
    E-sets klingen immer gut, egal wie du sie anschlägst, einer Trommel kannst du eine unglaublich Bandbreite an Tönen entlocken.
    Wenn er das von Anfang an so lernt, wird´s ihm später unglaublich schwer fallen, auf nem richtigen Set gut zu klingen, und die Töne rauszuholen, die brauchbar sind.
    Und glaub mir, er wird defnitiv eines Tages auf ein A-Set umsteigen wollen.


    Zum Proberaum:
    Da hat R. Swines schon Recht. Schauen ob man sich in einen bereits bestehenden Raum miteinmieten kann. Oder die Nachbarn einfach mal Nachbarn sein lassen ;)


    Hoffe geholfen zu haben,
    cheers,
    seven

    "I don't want to bore you cause I really hate long drum solos." - Roger Meddows-Taylor

  • da bin ich sicher richtig:
    ich fing auch mit 7 an.
    mein set war größer als das jetzige nämlich: 22" bass 10,12,14" toms.
    ich konnte schon recht bequem drauf spielen.
    mit 11 finde ich das mit der 20" bass besser.


    ich würde eines mit 18" bass kaufen.
    zb. das level 3 von ppc.
    ein 250€ ist und wird nie gut sein. (ausg. reduziert.)


    zur snare:
    mir hat es nichts verdorben.
    man lernt auch rimklicks, rimshots und effekte ins spiel einzubauen.
    so kann ein bumm tschack beat gleich besser klingen

  • Informiert hab ich mich bei uns noch nicht über Unterricht, einfach weil ich erstmal das Übungsproblem lösen müsste, bevor sich das überhaupt lohnt.


    Falsch! Denn das Übungsproblem löst sich u.U. auch dann, wen Du mit einem Lehrer bzw. einer Musikschule über den Unterricht gesprochen hast. Und bevor Du hier Empfehlungen folgst, einen Übungsraum anzumieten oder hunderte von Euro für Equipment auszugeben noch mal: Geh mit Deinem Sohn zu einem Lehrer bzw. einer Schule. Nehmt eine Probestunde. Wenn Euch der Lehrer / die Lehrerin gefällt dann Unterricht, kauf ein Übungspad, warte ein paar Wochen und dann gucken wir mal weiter.


    Stephan

  • Erstmal soll er ein viertel Jahr Unterricht nehmen, nur wenn er dann noch nicht die Lust am trommeln verloren hat, lohnt sich die Anschaffung eines Schlagzeugs.

    Dem kann ich mich anschliessen. Erstmal den jungen Mann erfahren lassen, ob seine Wahl auch die richtige war. Ob es nun Wochen oder Monate dauern soll, müssen alle gemeinsam entscheiden.
    7 oder 9 Jahre ... hängt, denke ich, eher vom Sohnemann ab. Ich selbst war erst mit 47 soweit :D

  • Ich schließe mich da Jürgen K an - meine ersten Gehversuche waren ähnlich: ich hatte damals eine Snare Drum, ein fürchterlich klingendes Crash-Becken und eine Fußmaschine. Die Fußmaschine habe ich an einen größeren Waschmittelkarton angedockt (heutzutage könnte es auch ein anderer stabiler, größerer (und 2-welliger) Karton für die Bass Drum sein) und als Toms hatte ich mir von einem "richtigen" Schlagzeuger Bongos auf einem Ständer ausgeliehen.
    Wenn man das mind. 1/2 Jahr durchhält und dann immer noch Spaß dran hat, könnte man langsam über ein richtiges (erstmal tut's auch dann ein gebrauchtes) komplettes Set nachdenken.


    Gruß - R.

  • Ich finde mit 7 Jahren ist er doch im besten Alter! Neil Peart von Rush hat bereits auch so früh damit angefangen..... Wegen dem Lärm, ist ein E-Set am besten geignet - die Pads lassen sich in Alle Windesrichtungen verstellen, so das man das Set bequem an jede Größe anpassen kann. Aber für die Grund-Übungen (Rudiments) langt ein normales Gummi-Übungspad und ein Metronom. Wichtig sind die Strokes, Paradiddle, Roll's etc und das alles im Takt, erst langsam, dann die Geschwindigkeit immer weiter steigern. Wenn das nämlich sitzt - ist der Rest ein Kinderspiel.


    Ich hab mit auch gleich als purer grüner Anfänger ein E-Set zugelegt - klar man will nicht nur Trockenübungen machen, oder? aber ich merk immer mehr dass ich besser auf meinem E-Set spiele wenn ich vorher ganz diszipliniert auf meinem Übungspad übe.
    E-Sets gibt es schon relativ günstig, aber ich würde beim E-Set nicht am Geld sparen! den Fehler hab ich auch gemacht! Das Spielgefühl und die Ansprache der einzelnen Instrumente ist oft Mieserabel! Du schlägst - und der Sound kommt verzögert oder überhaupt nicht! so was ist frustrierend! Gute E-Sets (eben weil sie sehr teuer sind) gibt es wie hier schon geschrieben wurde, auch gebraucht. Am allerwichtigsten ist aber die Motivation selbst! Es kann nur klappen wenn man sein Instrument liebt wenn man es wirklich lernen will, dafür alles gibt! Sich nicht durch irgendwelche "Kritiken" von Lehrern resignieren läßt! Aler Anfang ist schwer! und es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.... :)

    My Avatar is in Memory of Mel Prichard 28.01.2004 R.I.P.

  • ich bekam das set nach ca. 3 monaten.
    gleich am anfang kaufen (nach 1 woche oder so) finde ich sinnlos.
    er weis dann ja noch nicht ob er weiter machen will.

  • Den Tipp nur mit der Snare azufangen halte ich nicht für clever. Ist sicherlich was Technik angeht gut so anzufangen, aber bei nem Kind lässt da die Motivation schnell nach.
    Ein E-Drumset ist schön für zu Hause wenn die Nachbarn Lautstärkeempfindlich sind.
    Jedoch kann man sich auch einen Raum mieten, und dann an nem richtigen Set spielen. (Ist sinnvoller so anzufangen, da man so das Gefühl für das Instrument besser bekommt)
    Einfach mal bei Musikschulen, Lehrern, Bands, Musikern, Musikinitiativen, Jugendzentren... nachfragen.
    Oder bei Musikgeschäften am schwarzen Brett "Drummer sucht Raum zur Miete" auslegen.
    Dass Lehrer erst ab nem Alter von 9 Jahren beginnen Unterricht zu geben, hat denke ich eher was damit zu tun, dass sie keine Lust auf Kindergarten haben. Es gibt Kindersets und man kann das normale Schlagzeug auch so aufbauen, dass Kinder darauf spielen können (z.B. Toms schräger stellen). Es gibt aber auch sicherlich gute Lehrer die 5 Jährige unterrichten.

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