Etwas Frust beim Üben

  • Hi Leute,


    schätze es kennt jeder (hoffe ich zumindest) und wahrscheinlich hilft eh wie immer nur dran bleiben und weiterüben dennoch muss ich das Ganze mal loswerden. Hänge derzeit ein wenig an DB-figuren ums genauer zu sagen linker fuß im offbeat es handelt sich dabei um die 2 angehängten Beats. Tempo was ich laut Lehrer mal spielen soll ist 184.


    Nun kommen wir zu besagten Frust ich habe diese Beats vor 3Monate bei 184 spielen können habe dann weniger DB-Figuren gespielt, leider viel DB ohne Metronom gespielt. Ja und nun seit 3-4 Wochen spiel ich wieder diese besagten Figuren und bäm ich fühl mich als wenn ich nichts mehr kann übertrieben gesagt. Mein linker Fuß fühlt sich total unkontrolliert an spielt nicht gerade durch obwohl ich wie gesagt die ganze Zeit wirklich auch DB spiele. So ich bin leider ein Mensch der das was er mal konnte und es jetzt nicht mehr so richtig läuft reg ich mich tierrisch über mich selbst auf und es klappt natürlich gar nichts mehr.
    Nächsten Tag hab ich mir gedacht ok Tempo runter langsam wieder anfangen klappte auch ganz gut bin wieder über 160 gekommen letzte Woche. Diese Woche setze ich mich hin spiele und bei 140 ist irgendwo Ende da denk ich mir was zum Teufel läuft denn falsch.


    Ist es wirklich so hart das wenn ich ne Figur 1-2Monate nicht spiele ich wieder komplett von vorne anfangen kann und ich mir mit meinem "freestyle" spielen ohne Metronom die komplette Präzision nehme?


    Habt ihr noch Tipps wie man solche Kriesen anders überwindet, habe folgendes probiert leider nicht so erfolgreich: Aufbau, Sitzhöhe bisschen geändert. Tempo ganz langsam immer ne Minute spielen und dann 5Bpm mehr machen wenn nicht mehr geht wieder zurück. Teilweise klappt es hierbei auch ganz gut und ich komme zumindest an 160-165 ran wie gesagt es ging auch mal 184. Aber sobald ich merke ich spiel ein wenig unpräzise bin ich wieder komplett raus und am nächsten Tag beginne ich quasi wieder von anfang.

  • Also wenn ich das richtig sehe sind das 8tel bei 184bpm? Das kannst doch mit einem Fuß spielen.


    Aber wenn du Probleme mit der Kontrolle des linken Fußes hast würd ich einfach Kontrollübungen nur mit dem linken machen. Sprich Beats nur mit dem linken Fuß spielen und den rechten weglassen.


    Sonst hilft nur wirklich weiter runterzugehen auf 120-140.

  • Sicher kann man die mit einem Fuß spielen aber es sollen ja DB Vorübungen / Figuren sein zum üben für den linken Fuß ich spiel jetzt knapp über 1Jahr so nebenbei noch angemerkt

  • Naja, liegt evtl auch an den "Umständen". Ich bin zwar noch längst nicht so weit wie du, kenne das aber, dass beim DB üben auf einmal einer oder beide Füße machen was sie wollen, obwohl man es einen Tag vorher mühelos hinbekommen hat. Ich führe das auf folgende "umstände" zurück:


    - Erschöpfung der entsprechenden Muskelgruppen. Einen Tag nachdem ich viel mit den Füßen geübt habe klappt meist gar nichts mehr. (Muskelkater) Da hilft dann nur abwarten und Tee trinken.


    - Eine andere Sache, die mir aufgefallen ist: Kalte Gelenke / Füße. Da ich momentan immer kurz nach dem Aufstehen übe und ich Nachts immer mit offenem Fenster schlafe sind meine Füße und Fußgelenke recht kalt. Dann klappt auch gar nichts. Den Beweis, dass es wirklich daran lag habe ich für mich schon mehrmals erbracht. ---> Üben unterbrochen, 10min ins heiße Bad und dann nochmal ans Set. Dann ging alles wieder bestens. Also vorher immer Füße und Gelenke aufwärmen. Entweder ne halbe Stunde etwas zügigeres aber nicht zu schweres spielen, oder schummeln und sich in die badewanne hauen. :D


    - Ab und an hat man einfach mal nen beschi..... Tag. ---> Übung vertagen


    MfG Hoeth

    Eine gute Freundin sagte einmal: "Wer braucht schon Sex? Das Leben f**** einen oft genug!"


    Lieber 10 ehrliche Feinde, als einen falschen Freund...

  • Das größte Problem ist eher, dass man den Bewegungsablauf nicht mehr reproduzieren kann, den man an den "guten" Tagen hatte. Deswegen wenns mal gut läuft, den Bewegungsablauf genau Beobachtung und versuchen zu spüren welche Muskeln beteiligt sind.


    Sonst kann ich dir nur zu Kontrollübungen raten(siehe auch den DB FAQ). Immer in einer Geschwindigkeiten anfangen mit der du es problemlos spielen kannst und dann schrittweise steigern.

  • Mein linker Fuß fühlt sich total unkontrolliert an spielt nicht gerade durch obwohl ich wie gesagt die ganze Zeit wirklich auch DB spiele. So ich bin leider ein Mensch der das was er mal konnte und es jetzt nicht mehr so richtig läuft reg ich mich tierrisch über mich selbst auf und es klappt natürlich gar nichts mehr.

    Wie lange hast du die figur denn vor 3 monaten geübt?
    Also wir haben ein Muskelgedächtnis und das funktioniert wie beim gehirn. Man kann dinge durch intensives üben in kurzer zeit spielen, aber dann wenn man ne pause macht ist es auch schnell wieder weg (kurzzeitgedächtnis)
    Ich würde mich da nicht drüber aufregen und langfristig denken: Welches tempo kann ich sicher und entapannt spielen? Das ist der punkt an dem man steht. Wenn ich gestern meine doubles kurzzeitg auf 200 spielen konnte, dann erwarte ich heute nicht, dass es jetzt geknackt ist.
    Es häufen sich die tage an denen das geht und irgendwann, wenn die bewegung oder koordination eingeschliffen ist, dann kann man das auch fast täglich abrufen. Wenns unsauber wird, dann lassen....wir wollen das gute fördern und nicht durch überforderung ineffiziente bewegungen einschleifen, die typischer weise bei zu schneller temposteigerung entstehen.
    Sich aufregen ist ein zeichen von zu viel biss, der in gewissem maße hilfreich ist, aber ab einem bestimmten grad ungesund ist.
    Wer Beatzahl x unbedingt kancken will und sich nicht seines Entwicklungsstandes bewusst ist, der ignoriert körper und physik.
    Das resultat ist vorprogrammiert: man scheitert ständig und ist ständig frustriert.
    Mein tip: wenn der lehrer 184 möchte, ok....das ist ein ziel. Als indikatoren für deinen fortschritt würde ich aber das ende deines komfortbereiches nehmen und nur gelegendlich an guten tagen drübergehen...die 184 kommen von alleine irgendwann und ohne frust ;) .


    Ist es wirklich so hart das wenn ich ne Figur 1-2Monate nicht spiele ich wieder komplett von vorne anfangen kann und ich mir mit meinem "freestyle" spielen ohne Metronom die komplette Präzision nehme?

    Nein, ich habe 7 jahre pausiert und konnte nach eine gewissen zeit der widergewinnung einer grundphysis rech locker die meisten figuren ohne koordinationsschwierigkeiten spielen. Das überrascht mich selbst, aber es zeigt, dass wenn man die koordination regelmäßig schult, dass das auch nach jahren immer noch irgendwie da ist und mit geringem aufwand wieder abrufbar ist.
    Meine meinung: Was man gut und regelmäßig und ausgibig geübt hat bleibt fürs leben. Bei pausen muss man immer Abstriche in kauf nehmen. Je mehr man zuvor aber langsam und konzentriert geübt hat, deto weniger kann einem so eine Pause anhaben.


    LG

  • Hallo,


    die Lösung (für alles) heißt: kontinuierliches Üben nach Plan.


    Alles andere ist Käse.


    Es geht nicht um Geschwindigkeitsrekorde, sondern um die Geschwindigkeiten, bei denen man die Sache so spielen kann, dass sie nach Musik klingt. Dann wird die Latte eine Stufe höher gelegt und dann wird wieder so lange geübt (an einem Tag kann man nach fünf Minuten Schluss machen, der nächste Tag will ja auch geübt werden), bis es klappt.


    Ich habe einen Plan, da steht, was geübt wird und es wird immer brav das Tempo eingetragen, dann kann ich es nächsten Tag ein bisschen höher legen oder - wenn gar nichts geht - sogar niedriger.
    Warm sollte man natürlich sein, der Hoeth hat da vollkommen recht, kalte Gelenke bröseln unkoordiniert dahin, warme machen heiße beats.


    Der Sinn der hier aufgezeigten Übung erschließt sich mir zwar nicht, aber sie ist ja auch nicht für mich, denn: immer das üben, was man nicht kann, wobei: den Kram mit links auf molto allegro ist schon ordentlich, das könnte ich mal, ach nee, steht nicht im Plan, Glück gehabt.


    Grüße
    Jürgen

  • Danke für die Antworten


    das doofe ist ich weiss ja selber das man immer das spielen soll was gut geht ohne Überforderung und Musik machen soll ja schliesslich Spaß machen.


    Nur wenn ich den Post von Jürgen K. lese denke ich mir oh mein Gott so diszipliniert bin ich beim Üben gar nicht um mir ein Plan zu machen und genau das zu spielen was dort steht. Bei mir ist es eher so ich würde gerne einfach drauf losspielen denke mir dann aber wieder ne deine Timing ist eh noch nicht so gut etc. mach lieber Übungen mit PC / Metronom Unterstützung und lerne das was ich für den Unterricht brauche.


    Ich bin doch teilweise sehr verbissen an der Sache dran da muss ich mich wohl noch mehr in Geduld üben.

  • Hi RaiNY,


    wie es mir vorkommt, wirst Du, wahrscheinlich, dadurch das Du bd spielst, die Achtel auf der bassdrum bei '1 und' schon (direkt am Anfang der ersten Figur ) und dann wieder bei '4 und' am Ende der zweiten Figur, zu schnell nach einander spielen.


    Du müsstest die Viertel auf der Hi hat als Metrum annehmen, und dann nicht nur langsam spielen sondern auch hören was Du machst, um dann entscheiden zu können, ob das Metrum durchgängig gleich ist. Also das Metrum soll in sich von 1 zu 2 zu 3 zu 4 nicht schwanken, auch nicht im zweiten Takt.


    Du könntest mal probieren, nur die Viertel auf dem Hi hat und die Achtel auf dem bd, simultan, zu üben. Das hilft vielleicht.


    Der Rhythmus ist ja, was das betrifft, noch relativ einfach. Also begriffen hast Du, glaube ich, was da steht. Es dürfte, in dem Sinn, wohl kein Problem bei den Noten selber sein.


    Steve

    Steve Miller (C)

    4 Mal editiert, zuletzt von Steve Miller ()

  • neben dem was groovinHigh und Jürgen K schreiben, die mir sehr erfahren in solchen dingen scheinen, möchte ich beifügen, dass man nur etwas kann, wenn man es kann. ich z.b. kann das meiste nicht. weil ich das meiste nicht kann, versuche ich wenigestens zu verstehen, warum und wozu etwas ist, was ich nicht kann. d.h. mir hilft den musikalischen kontext zu verstehen und nachzuvollziehen mehr als irgendwelche bpm übungen.

  • Eine etwas verwirrend formulierte, aber schöne Erklärung dafür, warum man beim Trommel-Üben laut Zählen üben sollte, da sich so das formale Bewusstsein entwickelt, das sozusagen die Abkürzung zwischen Theorie und Praxis darstellt.

    “If you end up with a boring miserable life because you listened to your mom, your dad, your teacher, your priest, or some guy on television telling you how to do your shit, then you deserve it.”
    Frank Zappa (1940-1993)

  • Ich bin zwar kein langjährig erfahrener Drummer, aber ich habe genau das gleiche Problem wie du im Moment. Vor nem halben Jahr habe ich durchgehende und saubere 16tel mit der DB auf 180 bpm spielen können ohne müde zu werden und gerade reichts knapp für 150 bpm. Bei mir spielt auch ständig der linke Fuß verrückt und tanzt aus der Reihe.


    Anfangs war ich ebenfalls der Verzweiflung nahe, aber man muss so etwas auch in Relation zu anderen Dingen sehen:
    Wie viel Zeit verbringst du am Schlagzeug? Wie stehst du dahinter? Wie viel Wert legst du auf Präzision?
    Ich habe mir nach einiger Zeit endlich mal selbst in den Arsch getreten und einfach alles was ich mit dem rechten Fuß spiele auch mit dem linken angefangen zu üben. Gestartet auf 80 bpm hoch bis 130 bpm, weiter bin ich noch nicht im Moment, das braucht seine Zeit und ich kann auch nicht jeden Tag üben, das wäre was anderes.
    Zudem kann ich dir empfehlen, was auch oben bereits genannt wurde, alle single bass grooves mit der Hihat als 4tel Metrum zum üben. Das macht deinen linken Fuß sicherer in Sachen Rhythmusgefühl und er lernt, die Zählzeiten genau einzuhalten.


    Ich hoffe das hilft dir, und immer dran denken: Drumming ist keine Bürde sondern eine Leidenschaft, die Spaß machen soll!! Wenn es dir keinen Spaß macht, an der DB nicht weiterzukommen, lass sie halt mal über einen längeren Zeitraum weg, habe ich auch gemacht. Manchmal ist es einfacher, ein paar Schritte zurückzugehen, um dann einen besseren Start hinzulegen. ;)


    Grüße Dave

  • Dave R. Sinews,


    Deinen post finde ich ganz toll. Vor allem das Du schreibst, Du konntest erst was spielen. Dann auf einmal nicht mehr. Jetzt könnte man denken das ist ein Konditionsfrage. Das wäre ja aber Quatsch, denn Du konntest es ja vorher schon.


    Mich würde mal interessieren, ob Du etwas konkret weißt, was Du anders machst oder das Du etwas neues machst, dass Du das was Du schon kannst auf einmal nicht mehr kannst, oder ob das einfach von jetzt auf gleich nicht mehr geht?


    Wenn wir hier etwas Licht ins Dunkel bringen könnten, würde das dem thread starter sicher auch helfen.


    Der letzte Absatz von Deinem post gefällt mir am Besten.


    Steve

    Steve Miller (C)

  • Ich kenne das Problem von Dave zu gut.... das passiert meistens wenn man keine ordentliche Basis von dem was man machen möchte aufbaut. Man kann sich das ganze wie eine Pyramide bzw Mauerwerk vorstellen. Umso länger man auf einem Level bleibt umso größer wird die Fläche der Pyramide oder die Breite der Mauer. Optimalerweise baut man sich ein festes fundament und arbeitet sich dann langsam hoch. Wenn man aber das Fundament zu klein macht, kommt man evtl schneller hoch, aber es kann einfach in sich zusammenbrechen.
    Das ist das Problem, dass man auf einmal etwas nicht mehr spielen kann, was vor ner Zeit noch ging.


    Deswegen Basis immer langsam aufbauen. Dann bleibts auch lange erhalten :)

  • Ich kenne das Problem von Dave zu gut.... das passiert meistens wenn man keine ordentliche Basis von dem was man machen möchte aufbaut. Man kann sich das ganze wie eine Pyramide bzw Mauerwerk vorstellen. Umso länger man auf einem Level bleibt umso größer wird die Fläche der Pyramide oder die Breite der Mauer. Optimalerweise baut man sich ein festes fundament und arbeitet sich dann langsam hoch. Wenn man aber das Fundament zu klein macht, kommt man evtl schneller hoch, aber es kann einfach in sich zusammenbrechen.
    Das ist das Problem, dass man auf einmal etwas nicht mehr spielen kann, was vor ner Zeit noch ging.


    Deswegen Basis immer langsam aufbauen. Dann bleibts auch lange erhalten :)


    Das ist ne schöne Analogie! Wenn man 3 schritte zurückgeht sollte man nicht resignieren, sondern positiv denken.
    "Ich gehe zurück um das fundament zu verbreitern, damit ich am ende oben noch ein steinchen drauflegen kann!"
    "Je breiter das fundament unten, desto solider können auch die anderen ebenen ausfallen"
    Das verdeutlicht sehr schön, dass Geschwindigkeit und langsames üben alles andere als ein widerspruch sind!


    LG

  • @ Kürgen K.
    Könntest du vlt erläutern was du unter Übungsplan verstehst?
    Ich dachte auch schon mal an sowas aber umgesetzt habe ich es nie.
    Wenn du einen führst/besitzts könntest du ihn uns zeigen?



    LG
    Däneli

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