Die Bürden des Drummer Daseins

  • Einfach hin und wieder einen 7/8 oder 5/4 Takt dazwischenmogeln. Dann fliegen alle Melodiefixierten raus und wissen gar nicht warum.


    Stimmt, das kenne ich :D (Ist sogar oft der Fall, wenn's so in den Noten steht).


    ...
    Und noch was zur geringeren Beachtung durch Zuschauer, Thekenpersonal und Autogrammjägerinnen. Himmel, solche Sorgen möchte ich haben. Es ist doch klar, dass die erste Bühnenreihe leichter Aufmerksamkeit bekommt. Wer darauf aus ist, muss entweder das Set vorne aufbauen ;) oder ins Gesangs- oder Gitarrenfach wechseln.
    ...


    Stimmt ebenso. Hart ist es dann aber nur, wenn man bei einem Auftritt in einer Kneipe in der Pause was zu trinken bestellen möchte und die Frage kommt: "Gehörst du auch zur Band???" Während der Roadie keine Probleme diesbezüglich hat :D Dank meines Sängers ("Äh... das ist unser Drummer!!") habe ich dann doch noch was bekommen :D

  • Oder - viel wichtiger: Für die Mikrofonierung im Studio, aber auch auf der Bühne, muss man einfach reinhauen, damit es ordentlich klingt.


    Na Mensch, da haste recht! In dem Video hier zum beispiel merkt man das voll, ich hab dem David gleich danach ne Nachricht geschrieben, dass er mal bitte etwas mehr reinhauen soll, damit das auch mal nach was klingt...


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    Oder der Steve hier, der sollte auch mal lieber ein bissel mehr knüppeln. Das klingt ja total dünn!


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    "Never play a note, unless it makes the music better."


    Victor Wooten

  • congakoenig
    Die streicheln ihre Sets auch nicht gerade und spielen "deutlich". Ich meinte auch nicht mit Kraft reinbrettern, aber eben nicht streicheln, wie es im Startpost angesprochen wird. Gerade bei Songaufnahmen ist das schon wichtig, damit die Sache homogen und ausdrucksstark, akzentuiert klingt. Bei den meisten Stilen zumindest.


    Wenn man es nur gewöhnt ist zu streicheln, damit die Probelautstärke im nackten Kellerloch auf angenehmem Niveau bleibt, wird man so keinen Rocksong einspielen können, der schlagzeugmäßig entsprechend klingt.


    Weiß ja nicht, ob du schon mal was aufgenommen bzw. eingespielt hast ...

  • congakoenig
    Die streicheln ihre Sets auch nicht gerade und spielen "deutlich". Ich meinte auch nicht mit Kraft reinbrettern, aber eben nicht streicheln, wie es im Startpost angesprochen wird. Gerade bei Songaufnahmen ist das schon wichtig, damit die Sache homogen und ausdrucksstark, akzentuiert klingt. Bei den meisten Stilen zumindest.


    Wenn man es nur gewöhnt ist zu streicheln, damit die Probelautstärke im nackten Kellerloch auf angenehmem Niveau bleibt, wird man so keinen Rocksong einspielen können, der schlagzeugmäßig entsprechend klingt.


    Weiß ja nicht, ob du schon mal was aufgenommen bzw. eingespielt hast ...

    Ich weiss zwar nicht, was das damit zu tun hat, aber wenns dich glücklich macht: Ich hab schon diverse Aufnahmen in jeglichen Stilrichtungen eingespielt.


    Nachdem wir das geklärt haben: Wenn es das ist, was du meinst, warum hast du es dann nicht gleich so gesagt? Wenn du dir den Satz, auf den ich mich bezogen hatte, mal anschaust, wirst du feststellen, dass dieser ein wenig anders klingt und eine andere message transportiert als dein Antwortpost jetzt.

    "Never play a note, unless it makes the music better."


    Victor Wooten

  • Die aaaarmen Trommler ... total verkannt.


    Obwohl sie Unglaubliches leisten:
    - Bummtschak über drei Minuten lang fehlerlos im Ohr des desinteressierten Zuhörers
    - Auf- und Abbau ihres selbst ausgesuchten Instruments
    - Erleiden des Nicht-gesehen-werdens hinter der aggressiven Gewalt vornstehender Musikanten
    - Sitzenmüssen, während die anderen stehen dürfen
    - Übersehen-werden von autogrammgeilen Teenie-Groupies ...


    ... wobei sie doch eigentlich für das grundsätzliche Fundament der gesamten musikalischen Leistung verantwortlich sind und ... überhaupt!


    Jeder, aber auch wirklich jeder Trommler sollte zuerst öffentlich bedauert, dann verehrt, durch eine Stiftung unterstützt, und quotenmäßig im Bundestag vertreten sein.
    Alles andere wäre wirklich ungerecht. Homenno.

    -
    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk

  • Es is doch auch so... ob du konstant Bum-Tschak oder en 7/8Beat mit GhostNotes Pipapo und hast du nicht gesehn spielst interessiert 90% der Leute nicht. Die 10% sind dann die Musiker(-polizei) + Leute die selbst Schlagzeuger sind.
    Für das gemein Volk is da z.b der Sänger/Sängerin halt viel ausschlaggebender. Damit muss man halt leben.

  • Tja, das ist das Los. Mich selbst stört das wenig. Mir is wichtig, dass meine Band weiß, was sie an mir hat.


    Wie schon geschrieben wurde: Es checkt doch eh keiner, ob man ein guter Drummer ist oder nicht. Ich freu mich zwar, wenn jemand herkommt und sagt, dass ich toll spiele, ok, aber wenn ich weiß, dass dieser Jemand eigentlich gar nicht wirklich beurteilen kann, ob ich was kann, relativiert sich das eh, was nicht heißt, dass ich solch Lob nicht schätze, aber für jemand, der nicht selbst spielt ist es immer faszinierend, dass man die 4 Gliedmaßen unabhängig voneinander benutzen kann. Ausserdem weiß ich was ich kann und vor allem, was ich NICHT kann, mir langts, wenn jemand sagt : "Der Auftritt war super"... Ich habe dann meinen Teil dazu beigetragen auch wenn der Zuschauer das so nicht wahrnimmt.


    Man sollte das echt souveräner sehen. Wenn mir jemand sagt, dieser oder jener Song is richtig gut, dann denk ich eben, dass auch auch gut ist, weil wir den so und so spielen und ich mir auch nen Kopf gemacht habe, was der Song verträgt für mein Instrument. Wie gesagt: Mir is wichtig, dass wir in der Band wissen, was der andere wert ist, das is entscheidend. Ob die Leute wegen meinem Sänger kommen oder warum auch immer, is doch egal, Hauptsache sie sind da. Ich kann den geilsten Groove spielen und der grösste Drummer der Welt sein, mit nem besch... Frontmann bringt das gar nix. Super Sänger und so ein plumper Drummer wie ich z.B. is da wesentlich besser ;)


    Also, liebe Drummer, die ihr evtl. da echt "leidet"... Nehmt das nicht als Beleidigung.


    1. kann man einfach net erwarten, dass alle Leute Euch schätzen können, wenn sie sich mit dem Schlagzeugspielen nicht auseinandersetzen.
    2. is der Sänger nun mal das Bindeglied zwischen Publikum und Band. Glaubt mir, ein Sänger auf der Bühne und Musik vom Band is für Publikum kein Problem, aber ne Band auf der Bühne mit Gesang vom Band... ich glaube Letzteres hat keine Erfolgsaussicht ;)


    Versteht einfach, dass jeder ne andere Aufgabe hat. Und nochwas: Wenn ihr als Drummer versagt, interessiert das eigentlich keinen, wenn der Sänger versagt, dann leidet der Ruf wesentlich mehr darunter, also bitte beide Seiten sehen. Der Sänger kriegt die Lorbeeren, aber auch die Tomaten und Eier ;)


    PS: Lest zwischen den Zeilen: Kuckt auf die Zuschauer: Wenn die tanzen oder sich sonst irgendwie zum Rhythmus bewegen/klatschen, dann is das ein Lob für die Rhythmus-Fraktion, da kann der Sänger dann "nix dafür" ;) ich habe z.B. mal vor nem Gig, weil mit der Technik was nicht stimmte, mal als "Füller" (mehr schlecht als recht) so nen Samba-Rhythmus gespielt... dann steht da eine auf, vermutlich aus der lateinamerikanischen Ecke, und tanzt dazu. Hey, das is 1000mal geiler, als wenn sie mir sagt, dass ich toll spiele... Ein ehrlicheres Kompliment kannste nicht kriegen...

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

    2 Mal editiert, zuletzt von kride20 ()

  • Zitat von »kride20«
    "Der Auftritt war super"... Ich habe dann meinen Teil dazu beigetragen auch wenn der Zuschauer das so nicht wahrnimmt.


    Das ist doch, wenn man nicht gerade als Solokünstler unterwegs ist, ja die Kunst.

    Ganz genau! Ich dachte gerade an die vierte Violine unter den zweiten Geigen. Ob die Groupies vor der Garderobentür hat? Ob für die Fotografen die Kamera zücken? Ob das den Musiker oder die Musikerin stört?


    Wir Drummer haben (bis auf ein paar spezielle Musikrichtungen vielleicht) noch eine wichtige Feedbackmöglichkeit: Am Ende johlen die Leute vielleicht nicht uns zu, die Autogrammwünsche halten sich in Grenzen, aber während des Gigs kommen die Leute körperlich in Fahrt. Und wer sorgt dafür? Egal ob Pogo, Hiphop, Rock oder Fusion ... wenn die Leute tanzen (oder sich sonstwie bewegen), kann der Taktgeber schon mal nicht ganz so übel sein. Das schon allein ist doch die Schlepperei wert ...


    Gruß
    Hajo K


    P.S.: Bei einem meiner ersten Gigs wurde mein rechter Fuß (spiele Single-Fuma) etwas lahm und vor der Bühne konnte man genau sehen, was in den Köpfen vorgeht: "Hm ... vielleicht doch noch'n Bier holen?" Dann hab ich rechts wieder fest reingelangt und - siehe da - "Hm ... ach nee, ist grad gut, ich tanz noch ein bisschen." Ich glaub nicht, dass eines der üblichen Gitarrensoli so eine Wirkung erzielt und entscheidet ob Leute tanzen oder nicht.

  • Hallo,
    ich würde gar nicht mehr auf die Idee kommen, mit Menschen Musik zu machen, die weder mein Instrument noch mich akzeptieren. Was soll denn daraus werden?


    Genau auf den Punkt, mehr gibts dazu nicht wirklich zu sagen :thumbup:

    “If you end up with a boring miserable life because you listened to your mom, your dad, your teacher, your priest, or some guy on television telling you how to do your shit, then you deserve it.”
    Frank Zappa (1940-1993)

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