ROLAND TD-30

  • "Behavior Modelling" kenn ich aus der Synthesizer-Ecke, wo das System z.B. verschiedene Artikulationen eines Instrumentes anhand der Spielweise des Benutzers erkennt und darauf reagiert. Ein Glissando auf einem Synthesizer mit einem Sample einer Bläsergruppe kann dann z.B. als "Brass-Fall" interpretiert werden und dann auch so erklingen. Oder bei Solo-Streichern wird legato/staccato/ Spielweise erkannt und das Sample dementsprechend angepasst.


    Auf das Schlagzeug übertragen, könnte das Modul typische Spielweisen (Verhalten = Behaviors) erkennen (z.B. Wirbel, Flams, Rimshots, Ghostnotes, etc.) und dementsprechend darauf reagieren.


    Enzi

  • By the way: Vor ein oder zwei Jahren fragte ich in einem "großem" Laden nach 2Box. Antwort: Nee , werden wir nicht in´s Sortiment nehmen. Nun ist 2Box in deren, und auch allen anderen Katalogen gelistet.

    Hey, war das vielleicht JustMusic? Die haben sich lange geweigert ("nur ein Phantom"), jetzt haben auch sie es im Programm.


    Zu Roland: so große marktführende Unternehmen wie Roland haben auch Angst, mögliche wirklich neue Entwicklungen
    auf den Markt zu werfen. Bedeutet ja auch gleichzeitig, dass die bisherigen Produkte quasi offiziell von gestern sind.
    Kommt diese neue Entwicklung bei den Nutzern aber nicht an, können sie kaum ihre alten bewährten Produkte noch als
    Zukunftweisend, unübertroffen, Mega, Super, usw. bewerben. Dabei wäre es nun wirklich kein Risiko, diese neue Entwicklung
    als Ergänzung in der Produktpalette als "Die Alternative" zu bewerben.

  • "Behavior Modelling" kenn ich aus der Synthesizer-Ecke, wo das System z.B. verschiedene Artikulationen eines Instrumentes anhand der Spielweise des Benutzers erkennt und darauf reagiert. Ein Glissando auf einem Synthesizer mit einem Sample einer Bläsergruppe kann dann z.B. als "Brass-Fall" interpretiert werden und dann auch so erklingen. Oder bei Solo-Streichern wird legato/staccato/ Spielweise erkannt und das Sample dementsprechend angepasst.


    Auf das Schlagzeug übertragen, könnte das Modul typische Spielweisen (Verhalten = Behaviors) erkennen (z.B. Wirbel, Flams, Rimshots, Ghostnotes, etc.) und dementsprechend darauf reagieren.


    Enzi

    Dieses Feature bei Synthesizern kann ich ja noch verstehen und als sinnvoll einstufen. Ein Brass-Fall ist beim echten Instrument (Trompeten etwa) ja definitiv spielbar, wobei aber die Simulation mittels Synthesizer diese gesonderte kreative Spieltechnik schwer umsetzbar macht ohne "intelligent identification". (da Trompete und Tastatur ja völlig andere Konzepte sind).
    Aber bei E-Drums derartige Techniktricks computergesteuert miteinzubeziehen ist doch überflüssig und bei Lernen eher hinderlich. Man will doch das A-Set Spiel-Gefühl und Verhalten reproduzieren und nicht nur den Sound (wie beim Synthesizer). Da heißt es "ich kann einen Wirbel oder übe ihn"... und nicht "Das Gerät wirbelt für mich, wenn ich es vermassel."

  • Das Gerät wirbelt nicht für dich sondern könnte einen Wirbel natürlicher (=so wie deine gleiche Ausführung auf einer akustischen Trommel klingen würde) erklingen lassen. Die Triggertechnik ist eben limitiert - so wie man mit einer Tastatur keine Brass-Falls spielen kann. Diese technische Limitation durch das "Benutzerinterface" könnte etwas abgemindert werden.

  • Das Gerät wirbelt nicht für dich sondern könnte einen Wirbel natürlicher (=so wie deine gleiche Ausführung auf einer akustischen Trommel klingen würde) erklingen lassen. Die Triggertechnik ist eben limitiert - so wie man mit einer Tastatur keine Brass-Falls spielen kann. Diese technische Limitation durch das "Benutzerinterface" könnte etwas abgemindert werden.

    Ok, gut erklärt. Dennoch, ich liebe Roland eigentlich, aber es ist die reinste Drummodul-Mafia.

  • Hey, war das vielleicht JustMusic? Die haben sich lange geweigert ("nur ein Phantom"), jetzt haben auch sie es im Programm.


    Zu Roland: so große marktführende Unternehmen wie Roland haben auch Angst, mögliche wirklich neue Entwicklungen
    auf den Markt zu werfen. Bedeutet ja auch gleichzeitig, dass die bisherigen Produkte quasi offiziell von gestern sind.
    Kommt diese neue Entwicklung bei den Nutzern aber nicht an, können sie kaum ihre alten bewährten Produkte noch als
    Zukunftweisend, unübertroffen, Mega, Super, usw. bewerben. Dabei wäre es nun wirklich kein Risiko, diese neue Entwicklung
    als Ergänzung in der Produktpalette als "Die Alternative" zu bewerben.

    Du hast da wohl auch nachgefragt?


    Zu Deinen Roland Anmerkungen:


    Hätte die inzwischen höchst erfolgreiche Firma Apple es ebenso gemacht, wären die kaum da wo Sie jetzt stehen.
    Die behaupten das einfach von jedem ihrer Produkte und forschen und entwickeln einfach weiter.



    Zu Enzi´s Anmerkungen:
    Wenn das wirklich funktionieren sollte (was toll wäre) würde es zwangsläufig eine höhere Latenz bedeuten (wenn auch wenig).


    Holger

  • Hätte die inzwischen höchst erfolgreiche Firma Apple es ebenso gemacht, wären die kaum da wo Sie jetzt stehen.
    Die behaupten das einfach von jedem ihrer Produkte und forschen und entwickeln einfach weiter.


    Naja, bei apple werden dann ja auch nicht die älteren Geräte dauerhaft weiterverkauft.
    Kommt ein neues MacBook raus, verschwinden die alten vom Markt. Genauso bei den ipods oder ipad. Nur beim iphone bieten sie in einer Nische noch die Vorgängermodelle zu deutlich niedrigeren Preis an und die werden nur noch so nebenbei mitgeführt ohne jegliche Bewerbung. Und das Spiel findet im Prinzip spätestens alle 12 Monate statt. Das sind deutlich andere Zyklen als im Edrum Markt.

  • Hätte die inzwischen höchst erfolgreiche Firma Apple es ebenso gemacht, wären die kaum da wo Sie jetzt stehen.


    Das ist für mich ein interessanter Satz, jeder geht davon aus, Roland könnte.... Ich bin mir nicht so sicher, ob Roland überhaupt könnte, es ist nicht so einfach, ein komplett neues Produkt zu entwerfen, da ist es sicher nicht sinnvoll, Leute damit zu beschäftigen, die seit Jahrzehnten versuchen, eine vorhandene Technik zu perfektionieren. Der Schritt wäre somit, sich ein neues Entwicklungsteam zu suchen....
    Grad war wieder einmal ein Artikel über große Technikfirmen, die sozusagen einfach von der Bildfläche verschwunden sind, eben, da es neue Firmen geschafft haben, was eigenes zu kreieren.


    Ein weiterer Aspekt ist sicherlich auch noch, dass bei den erwähnten technischen Möglichkeiten eines "Zukunfts-Edrums" noch die Patentfrage hinzukommt. Ich denke mal, hier ist es sicherlich, hinsichtlich x-facher Patentnutzungen, welche notwendig wären, nicht einfach, sowas auf den Markt zu bringen.


    Mfg frenkie

  • Wird zwar etwas OT, aber wenn ich mal eine Analogie an den Haaren herbeiziehen dürfte:
    Als Steve Jobs 1997 zu Apple zurück kehrte, war eine seiner ersten Maßnahmen, den Apple Newton einzustampfen, den man in gewisser Weise als Vorläufer des iPad sehen könnte.
    Der Newton war damals DAS grosse Thema bei apple, hatte schon Unsummen an Investitionen intus und niemand bei apple hätte es gewagt, das Ding mit einem Federstrich zu entsorgen.
    Steve Jobs kam, befand den Newton als Mist und von einen auf den anderen Tag war Schluss damit.
    Steve hatte schon längst die Idee im Kopf, das es mal so etwas wie ein iPad geben müsste- 10 Jahre später, nach dem Erfolgreichen Start des iphone war es soweit und das iPad wurde angegangen.
    Der Rest ist Geschichte.
    Für echte Innovation bedarf es manchmal einfach eines radikalen Schnittes statt quälender Stagnation.
    Wenn man die Biografie von Steve Jobs liest, kann man das permanent miterleben, wie gestern noch gefeierte Dinge kurz darauf als Mist angesehen und nach was neuem, besseren gesucht wurde.
    Da gab es nie eine Haltung, das was wir haben ist gut genug. Nur so gibt es revolutionäre technische Entwicklungen und wer verkörpert das in der HiTech Welt mehr als die Firma Apple.
    Das ist der Unterschied. Man ist eben auch bereit, das Neue zu denken und alte Zöpfe gnadenlos abzuschneiden...
    Für den Edrummarkt bräuchte man auch mal so Leute, die so krass umdenken

    Einmal editiert, zuletzt von drumdidi ()

  • Hätte die inzwischen höchst erfolgreiche Firma Apple es ebenso gemacht, wären die kaum da wo Sie jetzt stehen.
    Die behaupten das einfach von jedem ihrer Produkte und forschen und entwickeln einfach weiter.

    Neee, bei Apple war das die Flucht nach vorn. Erst kam Jobs zurück, es folgten die ersten "Bonbon-farbenen" iMacs, dann OSX, den Rest kennen wir.
    Technisch neu war da erstmal nichts - im Gegenteil. Bereits bekannte - eher Apple-untypische - Technik und Schnittstellen.
    Ein Powerbook in einem eiförmigen transparentbunten Gehäuse gepackt, die großen Macs mit vom PC bekannten Schnittstellen, etc.
    Ich habe in diesen "Umstellungsjahren" in einer Apple-Werkstatt gearbeitet.
    Einerseits schimpfte die Apple-Gemeinde, weil vorhandene Tastaturen und Erweiterungen nicht mehr passten, aber trotzdem gingen die
    "neunen" Computer weg wie warme Semmeln. Dann kam OSX, und selbst den Schwenk zu Intel hat man letztendlich geschluckt.
    Apple-Computer und OSX sind gut, drücken neue Standards meist zuerst in den Markt, bringen die Konkurenz aber nicht ins schwitzen.
    iPod und Co. kamen später, aber das ist eine eigene Geschichte, die Apple ja erst in den "Olymp" gehoben hat.


    Trotzdem: selten hat sich eine Firma so radikal konsequent - und teils gegen seine Kunden - neu ausgerichtet. Mit Erfolg wie man sieht.
    Roland müssten einerseits die Kunden schon massenweise davon laufen, und andererseits jemand mit Macht und Weitblick diesen
    Kurswechsel durchdrücken.


    Das Thema Forschung und Lizenzen, die bestimmt bereits in den Schubladen liegen, hatte ich ja schon angesprochen.
    "Markt beobachten und angemessen reagieren" wird wohl deren Strategie sein. Immerhin: USB ist bei Roland schon mal
    angekommen - war ja auch keine Inovation, sondern schlicht Reaktion ;)


    Edit1: oops, drumdidi hat fast gleichzeitig das Thema um Jobs angefasst. Ich schwöre: reiner Zufall :D
    Edit2: zu 2Box und JustMusic: dort war ich sogar zuerst, weil die auch in HH sitzen.

    3 Mal editiert, zuletzt von Albatross ()

  • Das Thema Forschung und Lizenzen, die bestimmt bereits in den Schubladen liegen, hatte ich ja schon angesprochen.


    Ich glaube eher nicht, dass es sich Firmen heutzutage, in dieser schnelllebigen Zeit, leisten können, Innovationen in der Schublade liegen zu lassen. Vielmehr werfen die meisten Firmen, wie man des öfteren liest, unausgereifte Produkte auf den Markt.
    Auch bei den Linzenzen glaube ich dass eine große Anzahl an Patenten zur Anwendung kommen könnte, welche im Besitz anderer Firmen sind. Schließlich basieren die Beispiele eines neuen E-Drums auf, bereits vorhandenen, Technologien.
    Im Tablet- od. Smartphonebereich liest man ja auch des öfters von diversen Unstimmigkeiten bezüglich Rechte...


    Kurz gesagt:Ich glaube nicht, dass Roland was in der Schublade hat, noch dass die nächste E-Drum-Generation von denen kommt, aber wer weiß das schon...


    mfg frenkie

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!