Fingergelenkschmerzen
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Aus eigener Erfahrung muss ich sagen, dass es doch sehr nach falschem Umgang mit dem Stock bei dir riecht.
Ich habe über Jahre mit dem Spielen aufgehört, weil mich diese schmerzen einfach nur genevt haben und Spielen keinen Spass mehr machte.
Zu dieser Zeit hatte ich keinen lehrer, der mich auf die richtige Fährte locken konnte.1. Arzt und ihm das so Schildern um andere dinge auszuschließen.
2. Deine Stockhaltung und deine Herangehensweise ans set grundsätzlich überdenken.
Letzteres ist der schwierigste teil, weil man Angst hat einen Rückschritt in Kauf zu nehmen.
Mit der richten Einstellung stellt man aber fest, dass der Rückschritt nur vorrübergehend ist und einem dann aber viel mehr Türen
offen stehen, als zuvor. Natürlch hatte ich damals einen guten level. Speedtechnisch war ich auf einem guten level.
Ich hab immer wieder sachen gehört: Wenn du am set bist lebt die bude....du spielst seh geschmackvoll....man klingt das geil etc.
Es gab tourangebote und immer wenn im Umfeld ein Drummer gesucht wurde fiel die Wahl auf mich. Ich hab nie eine Band gesucht, sondern wurde immer gefunden.
Das alles würde für manche ausreichen sich einen auf sich selbst einzubilden und das will einem vorgaukeln: Du machst alles richtig!
Das alles war aber vollkommen unwichtig für mich, weil ich eben diese Schmerzen hatte und ich mich einfach nicht wohlgefühlt
habe in meiner Haut. Es ist zwar schmeichelhaft die Leute selbst unter schmerzen zum tanzen zu bringen, aber auf Dauer stellt sich die Frage:
Was nützt es wenn die ihren spass haben, wenn du dich nur schindest?Deshalb würde ich in dieser situation wirklich sensibel auf diese zeichen reagieren.
Du kommst mit der Falschen technik immer auf ein gutes niveau wenn du am ball bleibst. Dann rennt man aber irgendwann gegen eine Wand.
Das ist halt das tückische an der Geschichte und deswegen sind ein paar stunden bei einem Lehrer, der einem diese dinge erklären kann eigendlich die wichtigsten stunden
in deinem Trommlerleben. Einfach nur, damit du nicht auf den falschen zug aufspringst und wenn doch, dass du dir darüber bewusst bist.Ich hatte damals starke schmerzen im ersten gelenk des zeigefingers. ich hab zwar versucht locker zu spielen und das ging auch ganz gut, aber es war dann eben doch zu viel druck auf daumen und zeigefinger um 5 stunden üben am set dauerhaft zu überstehen. Die schmerzen kamen immer häufiger und stellten sich dann schon nach 30 min ein.
Ich will jetzt keine diagnose bei dir stellen. Vielleicht ist auch was anderes bei dir im Busch. Die Erfahrung lehrt mich aber, dass es meistens an der falschen Stockhaltung+Einstellung liegt. Vor allem, wenn die Schmerzen in Abhängigkeit zum Übepensum auftreten.
Was mir geholfen hat diese schmerzen loszuwerden ist:
Der drehpunkt (fulcrum) sollte zumindest beim Üben am Ballancepunkt des stocks sein (youtube hilft... weckl, steve smith etc. freedrumlessons.com)
Das sichert die minimale Kraftanstrengung und es liegt weniger gewicht auf dem zeigefinger, wenn man ihn denn nutzt wie bei fingercontrol techniken.ggf die technik erlernen, bei der, der Zeigefinger nur noch seitlich am stock anliegt und der stock auf dem Mittelfinger Balanciert.
dabei wandert der fulcrum punkt mit dem Ballancepunkt hin zum Mittelfinger.
Der große vorteil hierbei ist, dass der stock dann in etwa zwischen ersten und zweitem gelenk des Mittelfingers ballanciert (also näher zu Handfläche).
Rein Pysikalisch hat man dort einfach mehr kraft, weil der Hebel nicht mehr so lang ist wie bei einer Haltung, die weiter richtung
Fingerpitze angesiedelt ist.Rebound kennenlernen und nutzen. Die meiste Zeit ist unsere Hand eigendlich nur passiver Begleiter in der sie im Bewegungsablauf eigendlich
nicht gebraucht wird!Wer aktiv den Stock aus dem Fell zieht verbraucht unnötig energie, genauso fatal ist es wenn man den stock beim kontakt mit dem fell daran hindert
zurückzusptringen (das tut auch sehr weh).
Die energie aktiv den schlag zu beginnen ist nur ein kleiner teil des bewegungsablaufes. den großteil sind wir beim üben damit beschäftigt den stock wie ein schatten zu folgen
und ihn in seiner bewegung nicht abzuwürgen, denn das bedeutet, dass man beim nächsten schlag die verlohrene energie wieder reinstecken muss.
Schlagwörter: freestroke/gladstone technik.Eine Aussage von terry bozzio (sinngemäß):
Ich denke videos und konzerte in Stadien können gerade heutzutage sehr irreführend auf junge drummer wirken.
Die leute moschen in die snare wie verrükt und die kids denken, dass das so sein muss und leiten daraus falsche schlüsse für ihre technik ab.
Die tatsache ist jedoch, dass die Heavy hitter, die das auch schon jahzenhtelang tun dabei immer noch locker sind und schnmerzfrei tun eben
weil sie den rebound nutzen und ihre technik soweit ausgereift ist, dass sie diese optische illusion ezeugen können.Hilfreiches material hierzu kommt von menschen wie:
Jim chapin, Dave Weckl, Steve smith, Tommy igoe, Freddie Gruber...
Das alles einmal Verstanden habe ich seitdem nie mehr diese Schmerzen gehabt, war nie mehr frustriert und kann lauter und kraftvoller spielen, als zuvor und das bei viel geringerm Kraftaufwand.
Und im Zeifelsfall gilt immer der Satz: There is no bad technique as long as it doesn´t hurt you - Soft hands are powerful Hands!
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Ich habe gestern beim spielen einfach mal mehr drauf geachtet wie ich eigentlich die Sticks halte.
Und siehe da, keine Schmerzen.
Hab wohl einen sehr wichtigen Technik Teil durch die Routine irgendwann angefangen zu ignorieren, danke fürs drauf aufmerksam machen. -
Ich hatte solche Probleme mit den Fingergelenken auch mal, durch das Umstellen der Schlagtechnik und die Benutzung anderer Sticks ist seit vielen Jahren Ruhe in den Fingern.
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Ich habe mal eine Frage zu dieser Unterscheidung "mit Kraft spielen"/"mit Schwung spielen". Wenn man WIRKLICH mit Kraft spielen würde, wären die Stöcke, Felle oder Becken doch nach 5 Schlägen Sperrmüll. Wie soll man also "mit Kraft" spielen können?
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Als ehemaliger Slayer of Gods hat man da natürlich leicht reden, ich bin schon froh, wenn ich den Stock auf Crashbeckenhöhe angehoben bekomme ...
Edith sagt: "Schreib nicht immer so einen Schmarrn!", also noch etwas konstruktiveres: Bei der Kraft geht es wohl letztlich um das Halten des Stocks: das kann man mit Kraft machen (und dadurch den Rebound mit den Fingern auffangen), oder locker (und den Rebound sich in Stockbewegung umsetzen lassen, das führt dann bei lautem Spiel natürlich auch zu einer weiteren Aushol- und Schwungbewegung). So würde ich es verstehen.
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Also bedeutet "mit Kraft spielen" soviel wie "den Stock verkrampft halten"? Bzw. "ins Fell spielen"?
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Das wäre mein Verständnis. Andere Meinungen?
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Zitat
Also bedeutet "mit Kraft spielen" soviel wie "den Stock verkrampft halten"? Bzw. "ins Fell spielen"?
Nach allem was mir zu dem thema bisher über den weg gelaufen ist trifft das den Nagel auf den Kopf.
Um es etwas auszuführen:
Wenn man nicht in der lage ist der Bewegung des stockes zu folgen sobald die hand nicht gebraucht wird und den moment verpasst, wenn der schwung aktiv erzeugt werden sollte,
dann ist man ineffizient und die gleiche lautstärke kann dann nur durch zusätzliches zuführen von energie erreicht werden, was aber nicht nötig wär bei effizienter Spielweise.
Wenn bewegungen eben noch nicht in Fleisch und blut übergegeangen sind macht man automatisch dinge um den schlag an der gewollten stelle/Lautstärke zu platzieren.
Diese dinge wären aber nicht nötig, wenn man den Bewegubgsablauf gut verinnerlicht hat.--> kraftverschwendung.Das gleiche gilt bei akzenten und an dem punkt wo der Kontakt mit dem Fell erfolgt. Es braucht eben Übung um dor keine Kraft zu vergeugen.
Beim aufprall auf das fell sollte die hand aus dem weg gehen, weil es sonst derbe weh tut. Einen akzent so zu spielen, dass er voll und laut rüberkommt
und man sich eben nicht die Hand bricht dabei braucht halt übung.
Ein akzent, der gekonnt und rein aus der bewegung gespielt wird klingt voll und lebendig und er fühlt sich gut an in den händen.
Ein akzent, der mangels verständnis der bewegung zwangsläufig ineffizienter und damit mit mehr kraft gespielt wird klingt meistens zwar härter, aber auch recht abgewürgt.Ein wirklich sehr guter satz hierzu kommt von jack dejonette:
Ich versuche immer so zu spielen, dass sich die Stöcke federleicht anfühlen. Ich mache sie durch meine Bewegung federleicht.
Das sagt eigendlich alles aus über technik. Wenn sich die Stöcke nämlich nicht federleicht anfühlen, dann macht man ineffiziente Bewegungen und arbeitet gegen physikalische und anatomische gesetze an und das kostet kraft, es tut unter umständen sogar weh und führt viel früher zur ermüdung.
Wir alle erfahren das täglich. Nämlich immer dann, wenn wir in unseren Grenzbereich kommen. Dann werden die Bewegungen ineffizient, die hände und Stöcke werden schwer
und wir sind nicht in der lage die übung für eine gewisse zeit entspannt zu spielen.
Das haben wir alle gemeinsam, nur halt jeder auf seinem persönlichen Level. Man kommt weiter wenn man sich darüber bewusst ist und weiß, wann man stoppen muss.LG
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