Schlagzeug leise spielen (nicht leise machen)

  • Hey,


    manche Leute sagen in zwei Sätzen mit flüsternder Fistelstimme mehr relevantes, als andere in 3h Rumschreien.
    Machs doch einfach und finde Deinen eigenen Weg, möglich ist es auf jeden Fall. Leise spielen ist nichts schlechtes,
    solange es nicht unsicher und gehemmt klingt.


    cheers


    da gebe ich dir selbstverständlich völlig recht ... die lautstärke sollte schon musikalisch begründet sein ... kloppen nur um des kloppen willens macht wenig sinn


    ich spiele in einem salonorchester und in einer coverband ... beim salonorchester wäre ich verloren, könnte ich nicht leise spielen ... in der band wäre ich verloren, könnte ich nicht laut spielen
    beides zumindest ansatzweise draufzuschaffen hat mich viel zeit und einige haare gekostet :D ... denn jede art zu spielen hat einen eigenen bewegungsablauf ... muss ich (ungewohnterweise) davon abweichen, klingts mal ganz leicht sehr wackelig und unsicher


    den verweis auf die nachbarschaftliche rücksichtnahme hätte wohl keine der kapellen auf dauer als entschuldigung akzeptiert :whistling:


    grüssle

  • Jo also erstma danke für die ganzen Beiträge,
    ich denk ich werds einfach ma mit nem gebrauchten set versuchen und dann schauen wie weit ich beim üben komm und obs mir dann in nem halben jahr immer noch spaß macht


    Greetz

  • man kann auch eine akustische gitarre mit stöcken begleiten.


    Richtig. Mann kann auch jemand begleiten der auf dem kamm bläst, oder im duo mit maultrommel spielen. Es geht doch gar nicht um leise oder laut im grundsätzlichen, die dynamikfrage war doch klar, oder ?
    Wenn allerdings die akustik gitarre schön mit druck funky klingt, dann viel spass wenn das schlagzeug dann auch den gleichen druckvollen character aufweisen soll. Man kann das drumset natürlich dann streicheln :) mit gewisser authentizität hat das aber wenig zutun dann.

  • ich habe früher als meine mudda und vatta noch anfälle bekommen haben immer t-shirts über die trömmelchen gelegt, das nimmt schon mal ne menge an lautstärke.
    Aber um noch mal eins zu sagen, eine trommel lebt von dynamik - die toms z.b. knallen in der mitte angespielt mit bißchen rim total geil, wohingegen leise in der mitte, oder irgendwo angespielt mir der ton" fehlt wo ich eine gänsehaut kriege.
    Bei der HH hmmm... isses nicht ganz so schlimm, das oder die ride becken sind auch wieder schwieriger, weil ich zb viel auf der kuppe spiele...
    soll nicht heissen das leise nicht geht, aber um keinen tonalen interuptus zu haben muss schon ein gewisser dynamikbereich abgedeckt werden.


    So, nacht :D

    alles granatenquatsch

  • ich denk ich werds einfach ma mit nem gebrauchten set versuchen und dann schauen wie weit ich beim üben komm und obs mir dann in nem halben jahr immer noch spaß macht

    Im Reihenhaus mag das ja noch klappen, aber wenn Du mal in einer Wohnung wohnst, darfst Du Dich glücklich schätzen, dass ich nicht Dein Nachbar bin. Bloß weil Du zu faul bist, in einen Proberaum zu gehen ("kein Bock") hätte ich keinen Bock auch nur eine Minute "dynamisch leises Spiel" in Kauf zu nehmen. Drums gehören nicht in Wohnungen. Klar, wenn Du zukünftig die Jazzbesen übers Fell ziehst, ist alles kein Problem. Jede andere musikalische Regung auf Drums halte ich für problematisch. Ich prophezeihe Dir, dass Dir das "leise Spiel" in wenigen Tagen wenn nicht Stunden auf den Sack gehen wird, insbesondere wenn ich an die kraftvollen Sounds aus Sample Libs denke. Größer als zu einem auch noch zart gespielten Akustikset könnte der Unterschied nicht sein. Viel Glück.


    Gruß
    Hajo K

  • Hajo, sprichst du aus Erfahrung? Also hast du schonmal versucht leise (ich mein ja gar nicht leise, wie es viele hier falsch interpretieren, sondern wie im Eingangspost beschrieben, auf Lautstärke eines Klaviers etc.) zu spielen? Oder VERMUTEST du das es nicht geht?


    Zu Sample Libs muss ich nichts mehr sagen, für dich mögen sie vielleicht funktionieren, aber spätestens wenn du sowas versucht zu "programmieren" merkst du ganz schnell wo die Grenzen sind. Aus rein soundtechnisch Sicht.
    http://www.youtube.com/watch?v=A9jXALaMy4o&feature=related


    Im Vergleich das Td20:
    http://www.youtube.com/watch?v=HMg6bi3U5Ac


    Trotzdem dank dir (hoffentlich wohnen wir nichtmal nebeneinander :))

  • Es ist technisch recht schnell erklärt. Dynamik ist der Lautstärkeunterschied zwischen den lautesten und den leistesten Schlägen. Im Drumsetbereich gibt es idR zwei Stufen für die Hände. Backbeatlautstärke und Ghostnotelaustärke. Je weiter und bewusster ein Trommler das auseinander ziehen kann, desto besser klingt er.


    Die ganze Geschichte basiert auf Bewegungen und damit Anschlagshöhen. Wer es also schafft, seine Anschlagshöhe gleichermaßen soweit zu reduzieren, dass sich die Gesamtheit ausgewogen anhört, der kann problemlos leise spielen. Eine Begleiterscheinung ist außerdem, dass man ein besseres Gefühl für Sound und Ansprache und damit auch für Bewegungsökonomie bekommt. Unnötige Bewegungen (ich nenne das "Bewegungsmüll") werden reduziert.


    Musikalisch hat das auf professionellem Niveau natürlich Grenzen, denn einen knallartigen Snaresound bekommt man erst ab einer gewissen Energie, Gleiches gilt für den Rest auch.


    Man sagt zB dem großartigen Matt Chamberlain nach, er könne wahnsinnig leise wahnsinnig grooven, während man sich daneben noch unterhalten kann.


    Wenn also die Wohnsituation es erlaubt, und die Möglichkeit besteht, auch mal richtig Gas zu geben, spricht nichts gegen das Vorhaben. Wenn es ausschließlich um Lautstärke geht, machen Rods oder andere Alternativen auch großen Spaß, auch mit dem starken Dämpfen von Trommeln hätte ich keine Probleme. Dem Recordingansatz kommen all diese Dinge jedenfalls tendenziell entgegen.


    lg
    max

  • liebe leute,


    was ja beim leise spielen oftmals einhergeht ist das timing (leiser gleich langsamer)
    ich behaupte mal,dass es soundlich genau so möglich ist
    leise druckvoll zu spielen, wenn die bewusstheit beim
    timing liegt.


    schöne grüsse

  • man kann sehr leise mit druck und/oder schnell spielen, mit dynamik oder ohne dynamik (das hat auch nicht unbedingt etwas mit lautstärke zu tun), es ist ganz vieles ganz leise möglich, ausser vielleicht laut spielen. :P


    ich wage aber auch mal zu bezweifeln, ob ein ganzes drumset für eine wohnung geeignet ist.

  • Also ich denke probieren geht über studieren ^^, besonders da es viele geteilte Meinungen gibt...da muss ich die Erfahrung irgendwie selber machen.
    Wenn ich ein Set habe und merke ich werde verrückt mit den Sticks, kann ich den Fokus immer noch auf den Besen legen. Mir gefällt zum Glück der Sound der Brushes in Jazzstücken und damit wirds wohl kein größeres Nachbarproblem geben. Muss halt irgend nen Kompromiss eingehen.


    In 5 Jahren hab ich dann hoffentlich meine Schallschutzkabine, oder noch besser, mein Yacht-Studio wo ich mir über sowas nie mehr Gedanken machen muss :D.

  • äh ja doch ... du hast aber schon deine beiden beispiele selbst angeschaut? beide herren langen zwischendurch auch mal kräftiger hin ... und das ist ja grad der springende punkt, den schon so viele hier angemerkt haben: musik (und schlagzeugmusik im besonderen) lebt von ihrer dynamik. wenn du einem trommler die dynamik wegnimmst, bleibt nicht mehr so arg viel übrig ...


    und insbesondere den herrn blade hab ich auch schon kräftig rocken hören :whistling:


    wenn der threadstarter mit der selben hingabe einen proberaum suchen würde, mit der er hier öffentlich seine selbstkastration verteigit, wäre das problem doch schon längst keines mehr 8o


    grüssle

  • Nochmal:
    Wie soll ich in nem Proberaum das Recording Problem lösen? Ich müsste mir einen Laptop anschaffen, müsste jedesmal Soundkarte und 8 Mikrofone mitschleppen. Verkabeln, aufbauen/ausrichten ... ich kann jetzt schon sagen, das da keine Freude aufkommt ... zweite Soundkarte, zweites Mic-Set kostet erstmal einiges und sobald man den Raum mit anderen teilt (aus Kostengründen einfach notwendig), dann fehlt auf einmal ein Mic, oder ist beschädigt ... alles schon zig mal erlebt. Und als Homerecordler bin ichs auch einfach gewohnt nen Bass-Part zu spielen, dann Keys, dann E-Drums, dann wieder Bass. Da hat jeder seinen Workflow.
    Vielleicht ist das für dich alles kein Problem/gehst anders damit um, und wenn ich einfach nur Drums spielen wollte und mehr nicht, wär Proberaum inordnung, für mich ist es so aber momentan definitiv keine Lösung...

  • Hallo,


    ich verstehe das Problem nicht.
    Mein Aufnahmegerät und einen Teil meiner Mikrofone (zur Not passen da auch alle acht in die Tasche) schleppe ich jede Woche einmal hin und einmal zurück.
    Im Proberaum ist mir nur das kaputt gegangen, was ich selbst zerstört habe.


    Lustigerweise wurde ich im Proberaum schon gefragt, ob ich mal pausieren könnte, damit die im Nachbarproberaum Gesang bzw. Gitarre aufnehmen können.


    Stellen wir uns vor, im Nachbarreihenhaus will jemand "O du Fröhliche" mit dem Blockflötenquartett aufnehmen. Fänden die es lustig, wenn dann stets ein funky swing aus dem Nachbarreihenhaus im Hintergrund mitspielte? Ich weiß ja nicht.


    Grüße
    Jürgen


    PS
    Lärm ist das Geräusch der Anderen


  • Nochmal:
    Wie soll ich in nem Proberaum das Recording Problem lösen? Ich müsste mir einen Laptop anschaffen, müsste jedesmal Soundkarte und 8 Mikrofone mitschleppen. Verkabeln, aufbauen/ausrichten ... ich kann jetzt schon sagen, das da keine Freude aufkommt ... zweite Soundkarte, zweites Mic-Set kostet erstmal einiges und sobald man den Raum mit anderen teilt (aus Kostengründen einfach notwendig), dann fehlt auf einmal ein Mic, oder ist beschädigt ... alles schon zig mal erlebt. Und als Homerecordler bin ichs auch einfach gewohnt nen Bass-Part zu spielen, dann Keys, dann E-Drums, dann wieder Bass. Da hat jeder seinen Workflow.
    Vielleicht ist das für dich alles kein Problem/gehst anders damit um, und wenn ich einfach nur Drums spielen wollte und mehr nicht, wär Proberaum inordnung, für mich ist es so aber momentan definitiv keine Lösung...

    wenn ich abwäge, welche probleme bzw. beschränkungen du dir auferlegst, weil du in der bude ein akustikset recorden willst, sehe ich den proberaum und evtl. logistischen mehraufwand als geringeres übel.
    ich kenne allerdings weder deine wohnsituation noch deine spielweise und auch nicht die stressresistenz deiner nachbarn (bzw. deine eigene)


    workflow kann man anpassen ...


    an deiner stelle würde ich mir mal ein a-set leihen und in der wohnung einen trommeln ... dann wirst du merken, ob das geht oder nicht ... alles andere ist eh nur spekulatius


    grüssle

  • Stellen wir uns vor, im Nachbarreihenhaus will jemand "O du Fröhliche" mit dem Blockflötenquartett aufnehmen. Fänden die es lustig, wenn dann stets ein funky swing aus dem Nachbarreihenhaus im Hintergrund mitspielte? Ich weiß ja nicht.

    Natürlich weiß jeder, das O du Fröhliche mit Funkbeats im Hintergrund erst richtig abgeht, die Nachbarinos müssen dann einfach warten, bis ich mal im richtigen Tempo üb.
    Und klar, es ist auf jeden Fall eine Möglichkeit einmal die Woche die Mics mitzunehmen, aufbauen und recorden. Aber ich denke, ich werde mich erstmal an den Rat von Trommelfrosch halten und ein A-Set ausleihen um die ganzen Punkte, die ja doch recht subjektiv sind, austesten, hier in meiner SItuation.


    Danke euch allen dann nochmal für die Beiträge

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