Qualität oder Quantität?

  • Also die ursprüngliche Frage sollte ja inzwischen geklärt sein, deswegen Folgendes: Wo hat die Schlagzeugergesellschaft ihre Eier gelassen? ;)


    Wo sind die ganzen Ballerburg-Vernarrten hin? Fünf Toms, zwei Bassdrums, und einen riesigen Beckenwald? Eine aussterbende Spezies nehme ich an. Ich selber besitze zwar im Moment auch "nur" zwei Crashes, allerdings würde ich ein Drittes sofort aufhängen, wenn mir spontan irgendwie eins unter die Nägel geräte. Letzten Endes ist es ein weiterer Sound, der das Set nur bereichern kann.


    Man hört am Minimalismus immer nur Gutes, er sei kreativitätsfördernd und beschränke sich auf das Wesentliche. Dabei kommt es mir so vor, als würde dabei immer, wie "Seven" schon betonte, vergessen, wie inspirierend eine größere Auswahl an Becken-, Trommel- oder Percussionsounds sein kann. Ich finde es immer wieder interessant, mein Set umzustrukturieren und Instrumente auszuwechseln und dabei auf neue Ideen zu kommen.


    Auch die vielverpönte "Überladung von Songstrukturen" sehe ich weniger kritisch. Eigentlich kommt es bei diesem Punkt ja weniger auf das Set als vielmehr auf den Bediener und Das, was er daraus macht an. Nehmen wir an, ein Trommler spielt einen Song zunächst auf einem kleinen Setup und dann auf einem Großen mit dem selben Maß an kreativen Fills/Beats ein. Der zweite Take wird tendenziell facettenreicher und abwechslungsreicher klingen, weil dem Bediener mehr Sounds zur Verfügung stehen. Selbst wenn es nur Nuancen sind und diese dem Otto-Normal-(Musik)Verbraucher nicht bewusst auffallen, so ist doch wenigstens für die Musiker unter den Zuhörern ein geringfügig größerer Kick da. ^^ Einen Zusammenhang zwischen steigender Setgröße und sinkender Kreativität im Spiel kann ich bei mir nicht feststellen.


    Anbei, hier lasse ich natürlich praktische Aspekte wie z.B. den Transport außer acht und ich möchte hier auch keine Grundsatzdiskussion zwischen Protzern/Minimalisten anfeuern, schließlich ist das ja nach wie vor eine individuell völlig freie Entscheidung, aber dennoch finde ich, das dies mal vervollständigend gesagt werden musste.
    Sonst verzichten hier hinterher alle aus lauter Verkleinerungswahn ganz auf das Schlagzeug und spielen nur noch auf den Oberschenkeln. ;)


    Edit.: Seelanne war im Wesentlichen schneller, man sollte beim Schreiben nicht noch andere Dinge im Internet verfolgen.

  • Hier! :D


    Es soll ja jeder so machen wie er will, aber das "Argument", daß der Transport und Aufbau eines(!!!) weiteren Crashbeckens mit Stativ eine fast unzumutbare Belastung darstellt, finde ich absolut lächerlich. :rolleyes:
    Aber im Zweifel gilt auch für mich: Qualität vor Quantität. Wenn das Bedürfnis besteht, kann man dann immer noch aufrüsten, der Gebrauchtmarkt bietet doch so viele Möglichkeiten. :)

  • Hier! :D


    Es soll ja jeder so machen wie er will, aber das "Argument", daß der Transport und Aufbau eines(!!!) weiteren Crashbeckens mit Stativ eine fast unzumutbare Belastung darstellt, finde ich absolut lächerlich. :rolleyes:
    Aber im Zweifel gilt auch für mich: Qualität vor Quantität. Wenn das Bedürfnis besteht, kann man dann immer noch aufrüsten, der Gebrauchtmarkt bietet doch so viele Möglichkeiten. :)


    Als Linkshänder muss ich eh schon immer das Set umbauen, in der kurzen Umbaupause ist mir das zuviel. Meist ist der Platz eh verdammt eng bemessen.

    Lies die FAQ und benutze die Suchfunktion!

  • Hier auch!
    Ich spiele zwar im Handharmonikaclub ein 4 Piece mit 3 Becken aber in meiner Rockband mein gutes 9 Piece mit 10 Becken, so wie es sich gehört :D
    Aber auch da kann man Quantität sehr gut mit Qualität verbinden, man schaue sich nur mal das Eigenheim vom Kollegen Retro an: Click!

  • Ziemlich OT gerade hier... ;)


    Also die ursprüngliche Frage sollte ja inzwischen geklärt sein, deswegen Folgendes: Wo hat die Schlagzeugergesellschaft ihre Eier gelassen? ;)


    Wo sind die ganzen Ballerburg-Vernarrten hin? Fünf Toms, zwei Bassdrums, und einen riesigen Beckenwald? Eine aussterbende Spezies nehme ich an. Ich selber besitze zwar im Moment auch "nur" zwei Crashes, allerdings würde ich ein Drittes sofort aufhängen, wenn mir spontan irgendwie eins unter die Nägel geräte. Letzten Endes ist es ein weiterer Sound, der das Set nur bereichern kann.


    Man hört am Minimalismus immer nur Gutes, er sei kreativitätsfördernd und beschränke sich auf das Wesentliche. Dabei kommt es mir so vor, als würde dabei immer, wie "Seven" schon betonte, vergessen, wie inspirierend eine größere Auswahl an Becken-, Trommel- oder Percussionsounds sein kann. Ich finde es immer wieder interessant, mein Set umzustrukturieren und Instrumente auszuwechseln und dabei auf neue Ideen zu kommen.[...]


    Ich seh' das inzwischen recht entspannt. Soll doch jeder machen, wie er will. Ich halte das teilweise auch für Zeitgeist. In den 80er mögen Ballerburgen "in" gewesen sein, später war man dann "cool" wenn man ein möglichst spartanisches Set gespielt hat. Es gab auch mal eine Zeit, da war 12-13-16 Standardkonfiguration für Rock bis irgendwer entschieden hat 10-12-14 wäre plötzlich "hip", es gab schon Leute, die mir erzählen wollten, für moderne Musik könne man eine 22er BD doch gar nicht gebrauchen.


    Ganz unbeteiligt dürften auch die Hersteller nicht sein, verdient man doch mit jedem neuen Trend wieder Geld. :rolleyes:


    Aussagen wie "am kleinen Set ist man kreativer" halte ich persönlich für Blödsinn, umgekehrt genauso. Allerdings denke ich, daß es in gewisser Weise einen Unterschied zwischen notwendig und Luxus gibt wobei die Grenzen hier jeder anders setzen mag. Alles was über das "Notwendige" hinausgeht kann eine Bereicherung sein, muß aber nicht. Zuviel kann einen auch behindern.


    Spiele selbst 22-12-13-16-18 wobei für mich das 18er hier absolut unter Luxus fällt, wirklich brauchen tu ich's nicht, aber es ist schön, es zu haben. Bezogen auf Becken sind 2 Crashes für mich völlig ausreichend.


    Kurzum: Wer unbedingt 'ne Riesenballerburg braucht, soll sich eine hinstellen. Nur sollte man den Krempel dann auch ab und zu benutzen. Richtig dämlich finde ich, 6 Toms zum Gig zu schleppen und dann den ganzen Abend nur auf dreien zu spielen. 8)


    Ansonsten bin ich bezüglich des Grundthemas aber auch mehr für Qualität. Lieber gleich was gutes (bzw. was am besten passt und gefällt, das teuerste ist nicht immer das gerade beste). Ergänzen kann man später immer noch und muß dann nicht alles neu kaufen. Meine Crashes kamen auch nach und nach ans Set.

    Fell- & Beckenriss wünscht


    Kai aus der Kiste


    SUCHE: Sonor Designer Thin Maple 10x08 Tom, möglichst durchgehende Böckchen und möglichst in Azur

  • Also mit 2 BDs kann ich net dienen, finde 5 Toms aber schon was Feines... Becken? 3 Crashes, 2 Splashes, 1 China... darf auch gerne mehr sein, aber hey... wir reden aber natürlich nicht von Notwendigkeit ;)

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Richtig dämlich finde ich, 6 Toms zum Gig zu schleppen und dann den ganzen Abend nur auf dreien zu spielen.


    Hallo,


    Ian P. sieht auch das recht entspannt.


    Ansonsten gibt es nur ein korrektes Fazit:

    Notwendig ist ein Weißbier zur Weißwurscht.


    Um mal etwas zur Sache zu sagen:
    ob ich mir drei PST3-Crashes oder ein PST5-Crash hin hänge, ist Geschmackssache. Ich weiß auch nicht, was ich täte und es kann sein, dass es jeden Tag anders wäre.


    Grüße
    Jürgen

  • Moin zusammen,


    vielleicht ist es auch eine Frage des Genres, in dem Du vornehmlich zu Hause bist?


    Für mich stellt sich die Frage aktuell ähnlich wie beim Threadstarter:
    Stehe vor dem Kauf eines neuen Becken-Sets und stelle einen Hang zur Demut fest. Will heißen:


    Bis ich in der Lage bin, mehr Trommeln als Snare, 1 Hänge- und ein Standtom technisch wirklich so zu bedienen, dass ich ihr Potential voll ausschöpfe, bin ich 95.
    Darum ist mein Set minimal. 12er Tom, 16er Tom, fertig.


    Das gilt auch für die Becken. Zwei Crashes: ja, die machen songdienlich Sinn. Ich möchte verschiedene Akzente kombinieren, da helfen 2 Crashes. Die sind begründet. Drittes Crash + Splash + China? (Traumhaft schöner) Luxus.


    Hol Dir zwei schöne Becken; Du wirst kein drittes vermissen.


    Rock on
    Franky

  • Da aus diesem Fred eine generelle Diskussion über Materialmenge/Setgröße geworden ist, geb ich hier auch mal meinen Senf dazu.


    Neulich hatte ich einen Studiotermin einfach nur zum rumprobieren (ja, Luxus, ich weiss und ich habs genossen). So hab ich erst mal voll aufgefahren, 6 Toms, Bass mit extra Woofer Bass, Sidebass und ordentlich Becken. Ein paar Playalongs gespielt, Spass gehabt und gut.


    Dann durfte ich zu einem halbfertigen Song, den sie noch liegen hatten, etwas rumtrommeln, mit dem Ergebnis, dass wir einen Termin gemacht haben, um den Song richtig einzutrommeln.
    An dem Tag war mein Setup: Bass, Snare, Hihat, 14er Tom und ein 16er Crash. Mehr nicht.
    Beweisfoto:


    Ich fand es allerdings hilfreich, die wenigen Instrumente, die zu Einsatz kamen, aus einem ordentlichen Vorrat auswählen zu können.


    Die Snare im Bild ist eine waschechte Marcus (von Forummitglied Moigus), Bass ist eine Pearl MLX von Anno dunnemals, 14er Tom BLX ebenso alt, Hihat paiste 602 noch viel älter, Crash Sabian Paragon 16 Zoll.


    Nils

  • Moment....
    Dann müssen wir aber auch zwischen Live und Studio Einsatz unterscheiden!


    Im Studio nur das aufzuhängen was ich wirklich brauche, halte ich auch für sinvoll!


    Allerdings hab ich keinen Bock auf der Bühne alle fünf Minuten mein Set umzubauen,
    nur weil ich für einen Song vielleicht nicht alles brauche was dran ist, und es beim nächsten alles wieder anbaue.


    Ähnlich im Proberaum! Ich will nicht dauernd schrauben...

  • Ich denke der Grundtenor ist geklärt.
    Im Proberaum stellt sich jeder soviel hin wie er kann (begrenzt durch Geld, Raum, Einsicht, Vernunft, Geiz, je nachdem)
    Live oder im Studio überlegt man dann ernst, was es braucht. Aber um da wählen zu können, braucht man ja eine Auswahl :rolleyes:



    Grüße Marcus


    Edit: Achso, 2 Crashes links und rechts, sowie ein Ride was fast ausschließlich gecrasht wid auf halb rechts. Dazu kommt noch ein China, was ich für manche Effekte einsetze.

  • Die Snare im Bild ist eine waschechte Moigus


    Der Thread vom Bastler himself und das hier lässt mir wiedermal das Wasser im Mund zusammenlaufen...


    So: zum Thema nummer 2:
    Hier wurde zum Teil gesagt, dass man zusätzliche Sachen nur anschleppen soll, wenn sie auch benutzt werden. Ich sehe das nicht so. Denn so hab ich schon einige Schlagzeuger gesehen, die überall mal draufhauen mussten und dann viel zu viel gespielt wurde.


    Am sinnvollsten erachte ich ein 5pc Set (also BD, 2x HT, 1x ST und Snare) mit Hihat 2 Crashes und ein Ride im einfachen, kompakten Standardaufbau. Je nach Einsatz auch 1 Crash als Crashride. Darauf kann man vieles sinnvoll spielen, ohne das man dadurch behindert wird, das man zuwenig oder auch zuviele Möglichkeiten hat und alles geht leicht von der Hand.


    Da mir das oft zuviel Schlepperei und Aufbauerei ist, spiel ich eigentlich immer ein 4pc Set mit hh, crash, splash, ride. Da ist man ein wenig eingeschränkt und ich muss manchmal etwas umdenken, wie ich was spiele. Ist interessant - aber vielleicht dann schon zu minimalistisch.


    Von fehlenden Sounds her merkst das beim Musikmachen nur du und nichtmal die Musikerkollegen. Das ist dann nur eine optische Sache. Ich vermute mal, wenn der Schlagzeuger beim spielen hinterm Vorhand sitzt und nur Hihat, (Crash-)Ride, Snare und Bassdrum hat dann fällt das in 90% der Fälle erst sehr spät auf (Also nicht, dass ich hinterm Vorhang sitze, sondern das wenig Schlagzeug aufgebaut ist). ;)


    Zur Eingangsfrage: Wurde ja auch schon gesagt: Ich bin für Qualität. Wenig, dafür gutes. Wenn zu wenig, dann kann man immer noch . falls es der Geldbeutel wieder zulässt - gutes dazu kaufen. So hat man nur gute Sachen und nicht zuviel. ;)


    Schönen Gruß,
    Andre (der heut ein Agop SE stundenlang anspielt)

  • Also die ursprüngliche Frage sollte ja inzwischen geklärt sein, deswegen Folgendes: Wo hat die Schlagzeugergesellschaft ihre Eier gelassen? ;)


    Wo sind die ganzen Ballerburg-Vernarrten hin?


    HIER


    auch noch einer.
    Toms: 8", 10", 12", 14", 16" (ein nicht ganz zum Set passendes aber geiles Yamaha 18er steht auch noch irgendwo rum ;) )


    20" Ride, 20" ping-Ride, 17" China, 12" Splash, 15" Crash, 16" Crash, 18" Crash (und 14" HiHats) ... ich liebe es :D



    Let's Rock!

    Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer - Antoine de Saint-Exupéry
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    Base-Drum klingt einfach viel cooler als Bass-Drum :D
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  • Hallo!


    nocheinmal Vielen Dank für die zahlreichen Antworten! Weihnachten rückt näher und so auch meine neuen Becken ;) Ich bin mir zwar noch nicht ganz sicher welche, aber möchte vorher auch noch eine Frage stellen, die BESTIMMT schon häufiger gestellt wurde, ich aber leider hier nicht finden konnte. Es geht darum, dass Becken-Sets oftmals VIEL günstiger sind als die Becken im einzelnen. Ein Set, dass ich gefunden habe und das mich interessierte, kostete weniger als Hi-Hat und Ride einzeln und zwie Crashes gibts im Set noch obendrauf! Wie kommt das zu stande? Haben die Hersteller zu viel Geld und können sich das eraluben ihre Becken zu "verschenken"? Oder sind das die "Abfallbecken", die nicht an den Standart herranreichen und deshalb, möglichst preiswert an den ahnungslosen Drummer verkauft weden, damit der sich damit herrumärgern kann?!


    Ich erhoffe mir eine schnelle Antwort! Gerne auch verweise auf bereits bestehende Threads diesbezüglich ;)


    Vielen Dank
    grüße
    der dutchskater

    Home is, where the Drums are.


    TAMA - PAISTE - REMO - VATER

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