Horst schmeisst mit Ahorn um sich

  • Hi alle.


    Nachdem ich hier kräftig mitgelesen und Informationen gesaugt habe, will ich mich auch mal an eine eigene Restauration wagen.
    Vom user "Latereturn" habe ich sehr günstig ein Kesselset 22, 12,13 HT, 16 ST erstanden. Vielen Dank nochmal an Latereturn. :thumbup:
    Er hatte sie als gebrauchte Kessel mit Flugrost an den Beschlagteilen sowie teilweise mit welliger Folie beschrieben.
    Der Zustand war mir recht, da ich sie "aufmöbeln" und als zweites E-Set für den Proberaum verwursten wollte.


    Die Kessel sind aber in einem guten Zustand, Gratungen überwiegend okay und das Holz - Holzart WeissderGeier - macht auch einen soliden Eindruck


    Hier mal das Tomtrio (die Bassdrum schläft noch im Keller):


    Das 12er schon gestript und folienbefreit:


    Die dunklen Flecken stammen vom Rost der Unterlegscheiben und sollten sich problemlos wegschmirgeln lassen, ansonsten kommen eh neue Unterlegscheiben drüber.


    Die Lugs gefallen mir sehr gut, nicht so´n Billigshice wie die günstigen Thomann-Trommeln, von denen ich eine für mein erstes Set genommen habe




    Und die Sache mit dem Flugrost erwies sich auch nicht als so dramatisch. Hier mal ein Spannreifen nach einem Ritt durch unsere Spülmaschine und einer Runde polieren




    Wegen des guten Zustandes soll es jetzt doch ein Akustikset werden.


    Farblich habe ich mich leider in dieses Set verliebt, deshalb muss Beize ran:




    Da meine Kessel zwar relativ gut, aber nicht makellos sind, muss ich noch mit ein wenig Spachtel nachhelfen. Auf Spachtel zieht aber die Beize nicht mehr ein.
    Deshalb habe ich mich entschlossen, die Kessel neu zu furnieren.


    In der Bucht gab es passend ein Angebot von über hundert Platten 0,6 mm Ahornfurnier, die ich heute günstig geschossen habe.


    Gucke hier: http://www.ebay.de/itm/2208875…_trksid=p3984.m1497.l2649


    Die Dinger sind aber nur ca 30 cm breit, insoweit werde ich mehrere Platten pro Trommel nebeneinander verleimen müssen. Als Leim hatte ich mir Holzkaltleim vorgestellt.
    Zum Pressen werde ich keine Spanngurte nehmen, sondern will in ca 5cm Abständen Leisten in Kesseltiefe/länge mit Schraubzwingen auf das Furnier pressen.


    Da ich vor Ankunft des Furniers nicht weiter machen kann, mal ´ne Frage in die Runde: Mache ich hier irgendwo einen Denk/Bastelfehler oder sollte das blasenfrei funktionieren?


    Wird bald fortgesetzt.

  • Und die Sache mit dem Flugrost erwies sich auch nicht als so dramatisch. Hier mal ein Spannreifen nach einem Ritt durch unsere Spülmaschine und einer Runde polieren

    Das ist ja mal ein praktischer Tip; und das geht?
    Dann werde ich das bei meinem "Problemkind" doch glatt auch mal probieren :thumbup:


    Grüssle
    macleho

  • Ja, den Spülmaschinentip habe ich sogar von einem user hier aus dem Forum. Danach mit "Moc" Edelstahlreiniger behandelt und fertig. Ein paar Lugs und Schrauben habe ich auch schon durch die Spülmaschine gejagt, einwandfrei sauber.

  • Die Dinger sind aber nur ca 30 cm breit, insoweit werde ich mehrere Platten pro Trommel nebeneinander verleimen müssen. Als Leim hatte ich mir Holzkaltleim vorgestellt.
    Zum Pressen werde ich keine Spanngurte nehmen, sondern will in ca 5cm Abständen Leisten in Kesseltiefe/länge mit Schraubzwingen auf das Furnier pressen.

    Das hab ich jetzt erst gesehen...hm...da wacht mein altes Schreinerherz auf...und irgendwie kommt es nicht mit dem Abstand klar. Ok, ok, ich bin nun wirklich kein Trommelbauer, aber bei uns hieß es immer, der Druck muss vollflächig gegeben sein. Ist natürlich bei ner Rundung ohne die entsprechende Presse ein Problem, aber bestimmt machbar.
    Ich persönlich würde doch mit Spanngurten arbeiten und die Leisten echt eine neben die andere machen. Leisten natürlich alle dieselbe Stärke und dann eben mit Spanngurten verspannen. Je dicker die Leisten, sie also nach aussen stehen, desto weniger Gurte brauchst du, weil sich dann der Druck besser verteilt. Auflagefläche auf dem Furnier würde ich auch so schmal wie möglich wählen, soll ja rund, und nicht eckig werden. (Hab da mal auf die Schnelle ne kleine Zeichnung gemacht, wie ich das denke!)
    Die Leisten (Zulagen) könntest du ja ruhig auf das Längste schneiden dann kannst du sie beim nächsten Kessel wiederverwenden.
    Ich denke halt, wenn die gerade bei Bohrungen eine dieser "5cm-Stellen" erwischt, dann könnte sich da durch die gegebene Belastung was lösen und ausbrechen.
    Ok, vielleicht wäre ich da auch einfach nur zu vorsichtig, wie gesagt, bin auf dem Metier ganz neu. Hier geht es ja noch nicht so richtig ums Instrument, sondern eben um den Grundstoff Holz
    Das sagt halt nur mein Schreinerherz, welches schon einiges furniert hat.


    Grüssle und gutes Gelingen,
    macleho


    PS: Zwischen Leisten und Furnier hat gutes, altes Backpapier immer gute Dienste getan


    Ach ja, noch was vergessen, solche Furnierpaltten sind selten 100%ig geschnitten, einfach beim Zuschnitt die zwei passenden übereinanderlappen lassen, und zusammen schneiden; so hast du Kanten, die absolut aufeinander passen; selbst wenn der Schnitt nicht ganz gerade ist.

  • Je dicker die Leisten, sie also nach aussen stehen, desto weniger Gurte brauchst du, weil sich dann der Druck besser verteilt. Auflagefläche auf dem Furnier würde ich auch so schmal wie möglich wählen, soll ja rund, und nicht eckig werden. (Hab da mal auf die Schnelle ne kleine Zeichnung gemacht, wie ich das denke!)
    Die Leisten (Zulagen) könntest du ja ruhig auf das Längste schneiden dann kannst du sie beim nächsten Kessel wiederverwenden.
    Ich denke halt, wenn die gerade bei Bohrungen eine dieser "5cm-Stellen" erwischt, dann könnte sich da durch die gegebene Belastung was lösen und ausbrechen.

    Das ist ein guter Tip, danke. Dass sich durch dickere Leisten der Druck des Gurtes besser verteilt, hatte ich nicht bedacht. Da kommen doch wieder Gurte ins Spiel und ich sollte dann ja mit 4 Gurten für BD und ST auskommen. Fällt mir gerade ein: Um zu verhindern, dass sich die Trommel durch den Druck des Gurtes verformt, konnte man innen eine Leiste passend zum Durchmesser der Trommel einsetzen. Eine sollte reichen, da ich immer nur eine Furnierplatte pro Klebevorgang verleimen werde, also wohl eine pro Tag.


    Na, das wird dauern. ;(


    Leisten hab´ich lang und schmutzig, gerade als Anmachholz für den Kaminofen organisiert.
    Bevor ich sie zerhacke, müssen sie mir dann eben beim Furnieren helfen. ^^

    Zwischen Leisten und Furnier hat gutes, altes Backpapier immer gute Dienste getan


    Supertipp :thumbup: , danke. Ich hatte schon überlegt, wie ich das Problem mit dem austretenden Leim in den Griff kriege. Das ist jetzt GsD gelöst.


    Ach ja, noch was vergessen, solche Furnierpaltten sind selten 100%ig geschnitten, einfach beim Zuschnitt die zwei passenden übereinanderlappen lassen, und zusammen schneiden; so hast du Kanten, die absolut aufeinander passen; selbst wenn der Schnitt nicht ganz gerade ist.

    Ja, daran hatte ich auch schon gedacht. Ich werde die erste Platte auf den ersten paar cm nicht verleimen, so daß ich dann die letzte Platte auch überlappen lassen, zuschneiden und anschließend verleimen kann.

  • Von Pattex und ähnlichen Schnellklebern hat man mir abgeraten. Wenn Du den Kleber unterschiedlich dick aufträgst, siehst Du nachher die Unterschiede als Dellen im (relativ dünnen) Furnier. Der User Josef hat das hier auch schon erfolgreich gemacht. Gucke hier:



    Der Josef lernt das Furnieren - mit einer Low Budget Snare.



    Der hat das mit einem Zahnspachtel ;( gemacht, damit es gleichmäßig wird. Erstens trau´ich mir das nicht zu und zweitens hat der eine 14 X 5,5" Snare auf die Art furniert.
    Wenn ich das aber mit einer 22 X 16" Bassdrum machen sollte, kommt irgendwann der Notarzt. :D Das geht gar nicht.


    Edit sacht:


    Ich habe Deinen Snare-Selbstbau gesehen, genial, wirklich klasse geworden die Snare. Auch die Farbe gefällt mir supergut. Würde gut zu meinem Set passen :D
    Aber das wär´für mich doch ´ne Nummer zu groß.

  • Ahorn ist angekommen. 119 Platten 46 X 30 vom feinsten geschnitten. Das dünne Zeugs - 0,6 mm - kann man mit einer Haushaltsschere bearbeiten.




    Hier mal ein Stück einfach an den noch vorhandenen Kleberest eines Toms gepappt.




    Am WE kann´s losgehen. Ich berichte dann beizeiten.
    ____________________________________________________


    Ach ja, die Platten haben ihre Maserung auf der 46er Länge, so dass man max eine 17 Bassdrum furnieren kann. Für ein Standardset mit 2 Hängetoms braucht man 19 Platten.
    Ich hätte da noch welche übrig. :whistling:

  • Moin.


    Am WE war ich etwas faul und ausserdem waren die in der Bucht geschossenen Spanngurte noch nicht da. Aber "nu geht los."
    Die Hängetoms sollen ein Freischwingsystem bekommen, deshalb wurden erstmal Löcher gestopft.




    Das Loch da drunter ist zum "Atmen" und bleibt offen, da wird ein "Airvent" von St-Drums eingeschraubt.


    Heute Abend furniere ich die erste Lage und berichte dann.

  • Hallöchen,
    finde ich interessant!


    Wie hast du dir denn die Optik im Kessel vorgestellt? Also wie retuschierst du da das gespachtelte? Oder kommt innen auch noch ne Lage Ahorn rein?
    Alternativ könntest du natürlich auch coated-Felle spielen… :D

    Na na na…!? Haben wir uns denn auch an die eigene Nase gefasst?!

  • Moin,


    am liebsten würde ich innen auch noch ´ne Lage Ahorn reinpflastern, aber ich habe noch keinen Plan, wie ich das anpressen kann.
    Wahrscheinlich werde ich innen weiss lasieren.


    Und als Schlagfelle werde ich tatsächlich Remo Emperor coated nehmen. :D

  • N´Abend.


    Das 12er Tom ist fertig Story kommt, hier erstmal Fotto






    Die Farbunterschiede kommen vom Blitz, das Furnier sieht eigentlich ziemlich gleichmäßig aus. Dafür sind die Stosskanten im rl nicht so gut wie auf dem Foto. :D


    Ach ja, hier meine Furnierpresse, drückt allerdings nur max. 80 Kilo. ;( Reicht aber.


  • Also, meine erste Furnierrunde ist voll in die Hose gegangen. Ich habe im Baumarkt einen schnelltrocknenden Weissleim gefunden, der nach einer Viertelstunde "belastbar" sein sollte.
    Damit habe ich die erste Schicht Furnier verklebt.


    Festgezurrt:


    Das Ergebnis, total shice:


    Das Bild ist abends ohne Blitz gemacht worden, deshalb leider unscharf. Mit Blitz wären die Dellen nicht zu sehen gewesen.


    Ich hab´das dann vor lauter Shrek- :D -sofort wieder abgezogen. Im nachhinein muss ich sagen, das hätte auch was werden können.
    Der Leim ist eine total dünne Plempe, der das 0,6mm dünne!! Furnier sofort durchfeuchtet. Es kann also sein, dass nach ein paar Stunden Austrocknung die Wellen wieder weg gewesen wären. Die Nerven hatte ich aber nicht, weil ich dann im Falle des Misslingens das Zeugs nicht mehr runter bekommen hätte.


    Also hab´ich alles sofort wieder runter gerupft und ein paar Tage Frustpause gemacht,
    weil mein schwer beschädigtes Ego auch erst wieder repariert werden mußte. ;(


    Ich bin dann doch auf Pattex umgestiegen. Die Platten habe ich vorher passen auf Länge geschnitten und sie dann (die ersten zwei cm) ohne Kleber mit einer Leiste und Schraubzwingen passend an der Trommel fixiert. Etwa so:




    Man kann die Platten nachher nicht mehr verschieben, deshalb müssen sie vorher passend fixiert werden.

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