Fills im Achtel-Groove

  • Hallo,


    gibt es eigentlich brauchbare Fills im Single-Achtel-Beat?
    In keinem Drum-Book, Lehr-Video oder Live-Gig habe ich einen Artgenossen erlebt, der wirklich pfiffige Fills im Achtelbereich anbieten konnte. Ich selber bin da ziemlich ratlos. Alles was ich bisher verwendet habe überzeugt mich nicht und ich fange an zu glauben, daß es keine witzigen Fills oder Breaks gibt in dem Bereich. Bitte überzeuge mich hier jemand vom Gegenteil und ich wäre ein weitaus glücklicherer Drummer.
    Bin gespannt was kommt!

  • Nein, du verstehst mich nicht richtig.
    Selbstverständlich sind auch andere Notenwerte erlaubt.
    Doch aus Gründen der Musikalität klingen 16-tel, oder auch andere Notenwerte in den meisten Fällen eher bescheiden.

  • in einem 8tel rock groove kannst du jedes fill spielen das du willst - wo ist das problem?
    was verstehst du unter pfiffig?


    mein achtelkönig ist bertram engel. bei lindenberg hat der immer pfiffig gespielt und seine fills sind legendär.


    irgendwie begreife ich deine frage nicht.

    Satellite of Love

  • Mach Triolen rein und gut iss...


    danke fürs Gespräch

    Man muss nicht immer gleich auf Konfrontationskurs gehen,
    ein zivilisiertes, freundliches "HALT DEI WAFFL DU DEPP" wirkt oft schon Wunder!


    DEI ist in diesem FAll richtig, weil fränkisch

  • Keine "pfiffigen" fills im Achtelbereich ?(
    Ich versteh die Welt nicht mehr...
    Naja, zumindest haben wir Freitag den 13. überstanden :rolleyes:

    per i tuoi larghi occhi, per i tuoi larghi occhi chiari...

    Einmal editiert, zuletzt von catastrophy ()

  • Es kommt doch immer drauf an, wie du einen Fill rüber bringst.. ich meine, schau dir mal Phil Rud von AC/DC an.. der mann spielt seit jahrzehnten die selben simplen grooves, aber wenn du ihn hörst fliegt dir so dermaßen der ar*!*!" weg, das ist unglaublich... Hab schon gehört, dass einige Drummer ja wirklich monate lang den gleichen fill geübt haben.. auch wenns technisch nicht anspruchsvoll ist.. da stimmt einfach die mikrotime (also der abstand zwichen den einzelnen Schlägen).... sowas erreicht kein Drumcomputer


    :D

  • Hilfe, keiner versteht mich!
    Unter pfiffig verstehe ich soetwas wie ein AHA-Erlebnis. Man hört`s und denkt sofort. Das ist es! Genau das ist mir bei diesen simplen Achtel-Groove eben bisher noch nicht passiert.
    Aber die Anmerkung zur Microtime, da ist, so glaube ich, wohl was dran. Das Repertoire von Engel und Rud kenne ich nicht. Danke für diese Hinweise.

  • Zitat

    Original von ikerory
    Hilfe, keiner versteht mich!


    "Achtung! Auf der A7 Würzburg-Kassel kommt ihnen zwischen Bad Hersfeld und Homberg ein Geisterfahrer entgegen. Fahren sie rechts und überholen sie nicht."


    "Was? Einer??? Hunderte!!!"



    Armin Rühl is diesbezüglich auch hörenswert. Der meist nicht Triolisch, mehr Achtel und ein Paar Sechzehntel. Dafür aber voll auf die 12.

    Ich hätte auch so gern ein Hobby...

  • Man kann super groovige, musikalische und abgehmäßige Fills auf Achtelbasis spielen. Das klingt oft um Längen besser, als wenn man den Takt mit vielen Schlägen zuballert. Die wirklichen Achtelkönige machen das alle, gerade in etwas flotteren straight eigth grooves.


    Man kann auch 16tel mit reinnehmen. Klar, manchmal klingt auch ein durchgeballertes 16tel-Break, aber oft bringt es mehr, wenn man mit 16tel syncopiert und sie ganz bewusst und nicht zu inflationär dosiert.


    Triolen klingen in den allermeisten flotteren Achtelbeats nicht so gut, auch in Midtime reissen die oft ganz schön raus. Das geht eigentlich nur, wenn die anderen nen rhythmisch undefinierten Teppich spielen, einen Ton/Akkord stehen lassen, eine Pause machen oder keinen Notenwert spielen, der kleiner als 8tel ist oder auch ternär mitphrasieren. Die meisten 8tel-Beats sind ja binär und ternäre breaks klingen dort oft nicht.


    Warum soll ein Break auf 8tel-Basis nicht pfiffig klingen? Weil nicht viele Noten drin sind? Sind wir wieder beim Sporttreiben? Wer spielt die schnellsten Rollen?


    Der entscheidende Punkt ist, dass ein Break voll im Groove sein muss und zudem oft auch ganz minimale, gekonnte Mikrotimeabweichungen hat, die im Breaktakt und auch schon im das Break einleitenden Takt für den nötigen Spannungsbogen sorgen. Je nachdem, wie es danach weitergeht, zieht oder bremst das Break. Aber eben nur ganz minimal, so dass man es bewusst kaum hört.


    Neben dem Groovefaktor von Breaks ist entscheidend, dass es sich wirklich gut in den musikalischen Kontext fügt und dass es richtig plaziert ist. Es gibt Leute, die spielen so coole und genial plazierte und gegroovte Breaks, da fällt dir die Kinnlade runter, obwohl sie so simple sind. Da hat man ein richtiges Aha-Erlebnis und denkt nur wow, warum klingt das bei mir nicht so?


    Auch die Pausen sind extrem wichtig, nicht nur die geschlagenen Noten und was in diesen Pausen beim Rest der Band passiert.


    Dynamik ist auch ein wichtiger Punkt. Bei sehr vielen Drummern, bei denen Breaks in der Wahrnehmung versacken, stimmt was mit der Dynamik nicht. Die huddeln die so dahin, dass sie nicht wirken.


    Wichtig für das Erlernen gut gespielter Breaks ist ein gewisses rhythmisches Vokabular. Viele Drummer üben die ganze Zeit Rudiments und geile schnelle Rollen und haben kaum rhythmisches Vokabular in den einfachen Notenwerten. Nicht umsonst fangen rhythmische Notenlehren mit Syncopen auf Basis von Halben und Vierteln an. Übst du wirklich Syncopieren auf Achtelbasis, erst dann kommen die 16tel, dann die Triolen und dann die gemischten Phrasen aus binären und ternären Notenwerten.


    Hast du die Geduld gehabt, ganz sauber und penibel einfachen Text vom Blatt zu üben, so dass dir alle Phrasen in Fleisch und Blut übergegangen sind. Auch die halben und Viertel sind wichtig. Nicht, weil es schwer wäre, sie zu schlagen, sondern weil man dabei lernt, im Takt die Orientierung zu behalten und ein Gefühl für Pausen zu bekommen.


    Man kann das ja später immer noch umspielen und verzieren, aber man muss sicher in den Pausen und Akzenten mit viel Platz dazwischen sein. Sonst kann man keine längeren rhythmischen Spannungsbögen aufbauen und sonst kann man Noten und Pausen nicht so gekonnt setzten, dass es wirkt.


    Jedenfalls ist der Trick bei den Leuten, die sowas wirklich gut können, dass sie alle oben genannten Aspekte sogenannter einfacher Breaks wirklich erstklassig beherrschen. Das ist sehr schwer. Die meisten Trommler können das nicht.

    2 Mal editiert, zuletzt von DF ()

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