Double bass = ausdauertraining?

  • Hi servus,
    vor mehreren Monaten wagte ich mich an dass doubel bass spielen heran. ich übte regemläßig jeden Tag und kam nach und nach auf ca. 200 bpm.
    Glücklich wie ich war, übte ich sie so lange bis ich sie locker flockig von der Hand spielen konnte.
    Dann aber setzte ich eine Pause von ca. 1 1/2 Wochen ein, und als ich mich dann mit großer Vorfreude ans Schlagzeug setzte um wieder mit 200 schlägen pro minute einzuheizen, kam plötzlich gar nichts mehr, auch nach 3 tägigem üben war nichts wie zuvor. Meine Beine waren/ sind verkrampft und irgendwie gelingt es mir nicht mehr.
    Ich dachte evtl. liegts am Tag oder so, aber auch ein Tag später lief es genauso schlecht.
    Normal ist es ja beim Schlagzeug spielen so dass man, wenn man länger nicht gespielt hat das man evtl. bsichen länger zum einspielen braucht, dann aber wieder voll drin ist. Hier beim Double Bass spielen irgendwie nicht...


    Ist das bei euch auch so? Muss man Double Bass - so wie ausdauer - jeden Tag spielen um auf dem gleichen Level zu bleiben? Baut man dort evtl. Muskeln auf die sich dann wieder abbauen und ich deshalb nach 1 1/2 Wochen Pause auf einmal verkrampft am schlagzeug sitze?
    Ich wäre dankbar für eine Antwort.
    Nebenbei habe ich eine Iron Cobra.


    Lg
    Konstantin

  • Ist das bei euch auch so? Muss man Double Bass - so wie ausdauer - jeden Tag spielen um auf dem gleichen Level zu bleiben? Baut man dort evtl. Muskeln auf die sich dann wieder abbauen und ich deshalb nach 1 1/2 Wochen Pause auf einmal verkrampft am schlagzeug sitze?
    Ich wäre dankbar für eine Antwort.
    Nebenbei habe ich eine Iron Cobra.


    Ja, man verliert relativ schnell an Geschwindigkeit, vor allem wenn diese noch nicht "gefestigt" ist. Jeden Tag 2h trainieren bringt allerdings auch wieder nicht so viel, das ist wie beim Fitnesstraining -> Die Muskeln brauchen Zeit um sich zu generieren.


    Sehr empfehlen kann ich das George Kollias 16 Week Speed & Control Workout! http://www.georgekollias.com/index2.htm

  • Wichtig ist, dass du nicht mit Gewalt versuchst, schneller zu werden.


    Fang erst mal wieder etwas langsamer an, so dass du es flüssig hin bekommst und steiger dich dann Stück für Stück...das ist wirklich ein langer und harter Weg kann ich nur sagen...und ich bin auch nach einigen Jahren leider noch nicht am Ziel :)


    Aber am Ball bleiben ist wichtig und nicht überhastet an die Sache rangehen...lass deinem Körper die Zeit, die er braucht.

    Mein Name ist Ment, Rudi Ment!

  • Also Jebus hat eingendlich schon die zentralen dinge gesagt.


    Ich möcht da noch hinzufügen:


    Du spielst erst seit einigen monaten Doppelpedal und hast dich in der zeit auf 200bpm gepusht. Da stimmt was nicht. entweder du bist ein überflieger, oder du hast dich zu aggressiv an diese Marke getrieben. Die Muskulatur bekommt dann eine etwas längere Pause und ihr gefällt wahrscheinlich, dass sie nicht jeden tag über ihr Limit hinaus belastet wird.
    Du setzt dich dann wieder dran ans set und denkst nach 3 tagen bist du wieder bei 200bpm.
    Die frage die du dir stellen musst ist: War das denn wirklich flockig? war ich wirklich schon so weit? Und wieso erwarte ich nach 3 tagen schon wieder auf dem Level zu sein?



    Schau mal wenn du etwas neu lernst und es dir 2-3 tage vor der klassenarbeit ins gedächtnis prügelst, dann kann es durchaus sein, dass du eine gute leistung ablieferst.
    Wenn du aber bei einem sochen lernen 2 wochen später nochmal abgefragt wirst ohne sich das ganze noch mal angeschaut zu haben, dann wirst du probleme haben und nicht zu der form vor der prüfung zurückfinden. (Kurzzeitgedächtnis).
    Unsere muskeln haben auch ein gedächtnis und nur wenn sie zeit haben sich die bewegungsabläufe auf langsamen tempi einzuprägen, dann lernen sie fürs leben.
    Wenn du mehrere jahre beherzt und geduldig übst und in sachen Dynamik und Tempo ein breites Spektrum abdecken kannst, dann wird dir auch eine Woche Pause nicht so viel anhaben können...dann spielst du 1-2 tage locker ohne ans limit zu gehen....dann geht das auch relativ schnell wieder dahin wo man war.
    Es gibt lleider keine abkürzungen. Solche dinge müssen erst in fleisch und blut übergehen, damit man langfristig drauf bauen kann und dieses level verlässlich abrufen kann.


    Also "trainig" und "hart erarbeiten" sind so zu verstehen, dass man einfach am ball bleibt. Das harte daran ist Geduld zu üben und eben nicht mit der brechstange dranzugehen.


    Mach dir über diesen rückschlag keinen kopf. Du hast sicher noch nicht genug stunden da reinsgesteckt, dass du verlässlich gewisse tempi abrufen kannst. Einfach weiterüben...irgendwann bist du wieder dort und beim nächsten mal brauchst du 1-2 tage weniger um wieder dahin zu kommen. Nach der nächsten pause wieder 2 tage weninger usw.
    Wenn du genug stunden geübt hast, dann wird das irgendwann auch zutreffen mit den 2-3 tagen und man ist wieder da wo man aufgehört hat.


    Versuch nicht auf das metronom zu schielen. Versuch immer auf qualität des sound und entspanntheit zu achten. Wem das gelingt und sei es nur auf viel langsameren tempi... derjenige übt ganz wichtige dinge um hinterher auf höheren tempi bestehen zu können. "Speed follows feeling" könnte man sagen.


    Üben macht nicht nur schneller, sondern lässt erfolgserlebnisse häufiger werden und regenerationsphasen kürzer werden.....kein grund zur panik ;) .

  • "Es muss weh tun, es muss richtig weh tun, das ist ganz wichtig" Alles klar?

    (19:45:39) _kaotical_: ich wollte schon immermal in irgendwessen signatur
    (01:13:44) seppel: unglücklich sein hat eine ganz besondere qualität. hält länger an als glücklich sein. das muss man auch mal positiv sehen.
    (21:32:33) Drummingguitaris: gube, hast du brüste? wenn ja, hoffe ich dass du ein mann bist

  • Hallo,


    wenn ich "200 bpm" lese, dann fehlt mir als Musiker der Bezug.
    Geschwindigkeit sagt ja nichts über das aus, was gespielt wird.


    Wenn es als sportlicher Wettkampf darum geht, möglichst schnell abwechselnd die Schlegel auf das Fell zu bringen, dann wird ein Drumometer einfach die Einzelschläge zählen und wir kommen zu Werten im Bereich 1000, wenn wir ein sportliches Interesse haben.


    Machen wir Musik, haben wir neben dem Tempo auch eine Taktart und Noten.
    Für manche Hobbymusikanten gibt es unten herum allerdings nur eine Notenform (16tel) und auch nur eine Taktart (4/4). Dann sind M. M. = 200 eine moderne Messlatte, um die armen Anfänger und Fortgeschrittenen zu ärgern oder einfach der Initiationsritus, um bei echten Kerlen akzeptiert werden zu können. Ich muss zugeben, ich arbeite da auch daran, damit mich die Jugend endlich ernst nimmt.


    Nebenbei arbeite ich daran aber a) regelmäßig und b) arbeite ich noch an ganz anderen Sachen, um irgendwann (voraussichtlich 2055) zu zeigen, dass man da unten noch viel mehr machen kann.


    Zum Sport: eben mal von heute auf morgen auf Kurzstrecke schnell zu laufen, ist ungesund. Spätestens nach 42,195 km wird das lethal, lehrt uns die Geschichte. Traditionell laufen dann bei jedem Marathon auch ein paar Leute mit, die meinen, das eben mal zu machen. Dass die dann ein paar Wochen (sofern sie es überlebt haben) gar nicht mehr weit laufen, ist ein anderes Thema.
    Der ernsthafte Sportler übt (trainiert) praktisch jeden Tag, aber in kleineren Häppchen. So baut man sich langsam auf und das, was man dann (dann erst, nicht vorher!) kann, das kann man dann auch noch nach dem Urlaub, wenn man wieder ein paar Tage im Training ist. Alles andere ist für die Füße oder besser (damit es nicht zweideutig missverständlich paradox wird): für den Mülleimer (die trash metal bin).


    Ansonsten könnte man auf die idiotische Idee kommen, untenrum auch mal etwas anderes zu tun, aber das wäre ja wieder mit Zeitaufwand, Kreativität und - ja, stöhn, ächz - Üben (bäh!) verbunden.


    Grüße
    Jürgen


    PS


    PPS
    Mindestens ein Fehler ist im Notenbild enthalten, also ran ans Suchen! Wer ihn oder einen anderen findet, bekommt einen Keks frei Haus (nur Inland).

    Einmal editiert, zuletzt von Jürgen K ()

  • Viele nette Antworten auf die ich wiederum gerne antworte ;).


    Zitat

    Ja, man verliert relativ schnell an Geschwindigkeit, vor allem wenn diese noch nicht "gefestigt" ist. Jeden Tag 2h trainieren bringt allerdings auch wieder nicht so viel, das ist wie beim Fitnesstraining -> Die Muskeln brauchen Zeit um sich zu generieren.


    Sehr empfehlen kann ich das George Kollias 16 Week Speed & Control Workout! http://www.georgekollias.com/index2.htm

    Der erste Satz hat mir schonmal viel geholfen ;). So weiß ich das dass nicht nur bei mir so ist. D.b. spielen hat also zur abwechslung was mit trainieren eines muskels zu tun, und erstmal weniger technik. Nebenbei geh ich auch schon etwas länger ins Fitness-studio und hab Sport Lk - im G8 "sport additum" - also weiß ich was du meinst, aber das nur am rande ;).


    Zitat

    Wichtig ist, dass du nicht mit Gewalt versuchst, schneller zu werden.


    Fang erst mal wieder etwas langsamer an, so dass du es flüssig hin bekommst und steiger dich dann Stück für Stück...das ist wirklich ein langer und harter Weg kann ich nur sagen...und ich bin auch nach einigen Jahren leider noch nicht am Ziel :)


    Aber am Ball bleiben ist wichtig und nicht überhastet an die Sache rangehen...lass deinem Körper die Zeit, die er braucht.

    Danke, das hat mir mein ehemaliger Schlagzeug Lehrer jedesmal eingebläut und ich hab es nicht vergessen :D. Nebenbei ist es ja auch die beste Methode.


    Zitat

    Also Jebus hat eingendlich schon die zentralen dinge gesagt.


    Ich möcht da noch hinzufügen:


    Du spielst erst seit einigen monaten Doppelpedal und hast dich in der zeit auf 200bpm gepusht. Da stimmt was nicht. entweder du bist ein überflieger, oder du hast dich zu aggressiv an diese Marke getrieben. Die Muskulatur bekommt dann eine etwas längere Pause und ihr gefällt wahrscheinlich, dass sie nicht jeden tag über ihr Limit hinaus belastet wird.
    Du setzt dich dann wieder dran ans set und denkst nach 3 tagen bist du wieder bei 200bpm.
    Die frage die du dir stellen musst ist: War das denn wirklich flockig? war ich wirklich schon so weit? Und wieso erwarte ich nach 3 tagen schon wieder auf dem Level zu sein?

    Naja kurze zeit ist gut. Ich denke ich saß mehrere wochen jeden tag am schlagzeug und hab ca. 20 min d.b. geübt, da geht schon so einiges ;).
    Ja erwarte ich eigentlichs schon, immerhin hatte ich ja nur 1 1/2 wochen pause, da müsste zumindests ein flüssiges langsames d.b. spielen drin sein, find ich.


    Das Metronom hilft mir eigentlich recht oft, denn dann achte ich nicht auf das was meine füßre machen und "denke nicht nach".
    Sozusagen eine Ablenkung ;).
    Ich trainier nur für eine Metal Band mit der ich demnächst die erste bandprobe habe ;).


    Zitat

    "Es muss weh tun, es muss richtig weh tun, das ist ganz wichtig" Alles klar?

    Hmm, kann man vielseitig deuten ;).


    Zitat

    Hallo,


    wenn ich "200 bpm" lese, dann fehlt mir als Musiker der Bezug.
    Geschwindigkeit sagt ja nichts über das aus, was gespielt wird.

    Da hast du recht mit bpm wird nur die Geschwindigkeit angegeben, aber ich hab ja dazu geschrieben das ich d.b. übe, klar das man damit auch andere Figuren spielen kann, aber mir gehts eben vorrangig erstmal nur um das mainstreame schnelle wirbeln untenrum ;).


    Im Grunde sprichst du wie mein Dj Lehrer der sich jedesmal aufs neue über die Musikkonsumierung der heutigen Gesellschaft aufregt. Er hat auch jedesmal vollkommen recht wie ich finde. Du bringst das auf eine andere Art rüber aber ich muss auch dir recht geben. heutzutage macht man sichs gerne einfach und vergisst aber dabei eigentlich das wesentliche!
    Deinem Vergleich mit der Superkompensation stimm ich volkommen zu! Und ja in der heutigen Gesellschaft wird einem zu viel vorgeschrieben, man kann - und man darf manchmal sogar - nicht mehr kreativ sein. Wenn man einen durchschnittlichen Jugenlichen frägt was er für ein Musik Geschmack habe, antwortet er darauf sowas wie "House" etc. und wenn man in dann weiter frägt wenn er denn da so toll finde kommt z.b. sowas wie "Swedish House Mafia". (klar das ist ein bißchen stark pauschalisiert, es gibt immer ausnahmen, aber in meinem freundeskreis kenn ich viele solcher fälle)
    Aber ist das wirklich sein eigener Geschmack? Hat er wirklich einen eigenen Geschmack oder wird ihm das nur alles von den Medien vorgeschrieben?
    Okay ich komme wieder ins grübeln :D.
    Ich danke euch für eure fleißigen Antworten.
    LG

  • ja ne klar...mehrere wochen jeden tag am schlagzeug und DB geübt.
    Ich sitz seit nun seit 2 Jahren am Set und üb täglich, anfangs täglich bis zur Sehnenscheidentzündung und bin noch weeeiiiiitttttt entfernt von 200bpm.


    Find ich immer unglaubwürdig. Hab schon nach 6 Monaten wieder kompl neu anfangen müssen und das üben umstrukturieren müssen um die "1" zu finden.
    Und lustig wenn man dann mitn Lehrer drüber spricht sagt der auch "Jaja solche Leut hab ich zuhauf im Unterricht und die können dann nichtmal 4tel auf der snare spielen"

  • Ganz ruhig Nephi, lass es nicht an anders raus wenn du das Gefühl hast du ist schlecht.

    (19:45:39) _kaotical_: ich wollte schon immermal in irgendwessen signatur
    (01:13:44) seppel: unglücklich sein hat eine ganz besondere qualität. hält länger an als glücklich sein. das muss man auch mal positiv sehen.
    (21:32:33) Drummingguitaris: gube, hast du brüste? wenn ja, hoffe ich dass du ein mann bist

  • ja ne klar...mehrere wochen jeden tag am schlagzeug und DB geübt.
    Ich sitz seit nun seit 2 Jahren am Set und üb täglich, anfangs täglich bis zur Sehnenscheidentzündung und bin noch weeeiiiiitttttt entfernt von 200bpm.


    Find ich immer unglaubwürdig. Hab schon nach 6 Monaten wieder kompl neu anfangen müssen und das üben umstrukturieren müssen um die "1" zu finden.
    Und lustig wenn man dann mitn Lehrer drüber spricht sagt der auch "Jaja solche Leut hab ich zuhauf im Unterricht und die können dann nichtmal 4tel auf der snare spielen"

    Bis zur Sehnenscheidentzündung, du machst was falsch und evtl. kommst du deswegen nicht voran?!?!
    Naja, nicht jeder lernt gleich schnell...

  • Zitat

    200 schlägen pro minute


    sind nicht dasselbe wie 200 bpm...


    BeatsPerMinute definieren die Viertel, die man in einer Minute hinbekommt. Man spielt aber nicht Viertel sondern 16tel. Wenn Du also sagst, dass Du 200bpm packst, dann müsstest Du 800 Schläge/Minute hinbekommen.


    Ich denke, daher sind jetzt einige Antworten nicht passend zum Thema. SPielst Du nun 200 Schlöage pro Minute, also 1 Schlag pro Beat, oder spielst Du 16tel beo 200 bpm, also 4 Schläge pro Beat?


    Ansonsnten: Das Problem kennt jeder: Mal klappt was und dann gibts die anderen Tage. Die Kunst ist, etwas so lange zu machen, bis es sich so verinnerlicht hat, dass es nicht mehr von der Tagesform abängt, DANN hast es geschafft ;)

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • und kam nach und nach auf ca. 200 bpm.


    Juergen.k hat es ja schon angerissen.


    Was spielst Du denn bei 200 bpm ?
    Viertel, Achtel, Sechzehntel Triolen ?


    Wenn man nur die bpm (200 z.B.) angibt, oder nur die Noten (16tel z.B.) weiß man nicht, wie das zu bewerten ist.
    Man braucht schon beides, um zu Wissen wie das zu bewerten ist.


    Ich kann Dir bei 200 bpm auch etwas spielem, allerdings werden das dann nur ganze Noten sein. Ich kann Dir auch 128tel Spielen.
    Dann aber nur bei 30 bpm ;)


    Man braucht immer beide Angaben, um zu Wissen worum es eigentlich geht. ;)

  • Ich dachte früher auch mal das ich nach en paar Wochen 200bpm+ spielen konnte, aber bei genauem Betrachten war das eher ein zufälliges gezappel das ab und zu aufs Metronom gepasst hat.


    Dann habe ich erst angefangen kontinuierlich von unten langsam sich zu steigern. Hätte ich das gleich von Anfang an gemacht, wär ich evtl jetz schon viel weiter.


    Nimm dir diesen Ratschlag zu herzen, dann machst du nicht den selben Fehler!

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