OK, schreib ich's halt zum zwanzigsten Mal: Ein z.B. 13er Tom klingt im Snareständer nur dann, aber dann auch logischerweise, platt und tot, wenn es durch zu festes Anziehen abgewürgt wird. Richtig angewandt ist diese Aufbaumethode klanglich vorteilhaft: Die Trommel wird nur an drei Stellen am Spannreifen ohne viel Druck gehalten, wenn man die innere Buchtung des Reifens leicht fixiert, die Trommel also sozusagen in den Ständer legt, anstatt den Reifen als Ganzes mit viel Kraft einzuklemmen. Manche machen den Fehler auch bei der Snare und ziehen den Ständer an bis zum Gehtnichtmehr. Wozu? Die Snare sitzt doch an sich schon relativ stabil im Korb, ein leichtes Anziehen reicht. Meine Toms im Snareständer klingen in meinen Ohren sogar besser als konventionell montiert, und zwar sowohl mit der alten 80er-Halterung als auch mit RIMS oder ISS, alles schon ausprobiert, gefällt mir nicht und passt auch nicht zu alten Trommeln. Die Trommel entwickelt im Snarekorb ein fettes Pfund, klingt wesentlich voller und bassiger als mit Tomarm montiert, rappelt aber gleichzeitig nicht endlos hin und her wie im RIMS oder ISS und klingt auch nicht zu lange nach - meines Erachtens hat man von diesem übertriebenen Sustain sowieso nix, geht im Gesamtsound in der Regel unter und der Soundmann haut oft eh ein Gate drauf. Dann lieber ein kurzes dickes Pfund und gut. Zumindest im rockigen Bereich. RIMS etc. sind vermutlich sinnvoll, wenn man eine Ballerburg mit vielen Toms spielt, weil diese damit schon besser klingen als konventionell montiert, aber wer wie ich nur ein Tom vorne spielt, darf, sollte und soll einen Snareständer benutzen. Optisch wunderbar, klanglich ebenbürtig und mit der Flexibilität kommt man auch klar.
Zum Thema: Man denkt es sich sicher: Auch zu unseligen Zeiten, als fast nur noch Fusionkisten mit 20-10-12-14- evtl 16, alles hängend, angeboten und als das Maß aller Dinge verkauft wurden (13er Toms galten damals der Idiologie entsprechend als nahezu unstimmbar und waren ein absolutes No-Go) und massenweise Floor Toms zu hängenden umgerüstet wurden (mein ultrarares 15"x16", also sehr tiefes, Lite-Floortom hat auch noch zwei Bohrlöcher von einer... TAMA-Halterung!?, die der Vorbesitzer montiert hat ) - ja, selbst damals war ich immer der Meinung, dass eine stehende Floortom besser klingt, leichter zu positionieren ist und weniger wackelt als diese hängenden Pseudo-Floortoms. Und siehe da, seit einigen Jahren beginnt man, sogar winzige 13er oder 14er Hängetoms auf Floortom umzurüsten. Ja, auch viele von uns sind offensichtlich der Mode weit mehr unterworfen als wir zugeben wollen. Heute spielen viele aus modischen Gründen sogar zwei Floortoms, während in einer Zeit in den 90ern kaum ein neues Set im Laden überhaupt auch nur ein Floortom hatte.