Schlagzeugstudium

  • Hallo!
    Ich lerne jetzt seit 4 Jahren Schlagzeug an der Musikschule. Außerdem bin ich im Spielmannszug Elsterwerda Übungsleiter der Rhythmusgruppe und spile im Bergmannsorchester Plessa mit. Momentan gehe ich in die 12. Klasse , ich bin also im sommer 2012 mit der Schule fertig. Ich habe ziemlich lange überlegt was ich danach mache und bin zu dem Entschluss gekommen das ich nichts anderes wirklich gut kann außer Schlagzeug spielen und ich gern Schlagzeuglehrer werden würde. Deswegen habe ich in diesem Jahr angefangen Theorieunterricht zu nehmen und Klavier zu lernen ( Ich weis das fällt mir ziemlich früh ein ). Weil die Fachhochschule Lausitz bei mir in der Nähe ist habe ich mich da über ein Studium erkundigt, ich habe aber gehört das da die theorieprüfung ziemlich schwer sein soll.
    Welche fachhochschulen könnt ihr empfehlen die eine möglichst einfache Aufnahmeprüfung haben ?
    Es wäre interessant wenn jemand aus eigener erfahrung berichten kann.
    Vielen Dank schonmal im Vorraus.

  • Hey Kevin,


    also meine Geschichte lief so ab wie deine.evtl. gerade beginnt. 13te klasse fertig, 1 Jahr Zivi und währendessen mal schnell Gehörbildung angefangen. Danach Ein Jahr Musikwissenschaften in Freiburg.
    Aufnahmeprüfungen in MuHo's und bei der Jazz und Rockschule Freiburg. Im Endeffekt hatte ich an der Hochschule 3 wichtige Hürden ausgemacht.


    1.) Rudiments
    2.) Gehörbildung
    3.) Klavier


    Diese Sachen sind extrem wichtig (jedenfalls für den Jazzbereich). Du solltest hier wirklich viel Zeit investieren. Mach dich fit, noch geht es bei Dir. Je besser die Vorbereitung desto einfacher die Aufnahmeprüfungen.
    Was man kann, kann man. Ich hab einen anderen Weg eingeschlagen als Musikstudium und den Bachelor BWL mit Fachrichtung Steuer und Prüfungswesen erlangt. Etwas ganz anderes und m. E. der härteste Bachelor im BWL-Bereich. Es steht Dir noch alles offen.


    Musst Dich nur auf den Arsch setzen!


    Grüße und Glück

    SCIENCE FOR THE WIN!
    Ich habe Interesse an; Zildjian K-Istanbul und Avedis Rides und Hihats (bis ende 60er) sowie Sonor Drumsets bis 1990! :thumbup:

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  • So wie dir geht und ging es auch anderen. Daher gibt es auch schon eine Fülle von Threads zu diesem Thema, die man mittels Suchfunktion ganz leicht erspähen kann. ;)


    Wenn du das wirklich machen willst - und das solltest du dir gut überlegen, Stichwort Berufsalltag - dann fang JETZT an mit Gehörbildung und Harmonielehre. Das ist ein Prozess, den man nicht einfach in 3 Wochen lernen kann wie für eine Klausur. Und mach mal einen Check wie das spielerische Niveau sein muss. Eventuell wird dich das auch noch einige Stunden pro Tag an Vorbereitung kosten. ;)

  • Bei manchen Dingern schlage ich auch die Hände überm Kopf zusammen was da verlangt wird. das beste Beispiel dafür ist das Buch All the American Drummer. Die Stücke sind im großen und ganzen machbar für mich nur in den Handsätze die dazu vorgegeben sind ist keinerlei logik zu erkennen.... Mein lehrer meinte auch das er da keine Logik dahinter erkennt außer das erreicht werden soll das es einem relativ egal ist nach welchem muster die schläge kommen. aber das ist warscheinlich nur eine gewohnheitssache. Ich habe auch keine Ahnung was ich sonst machen soll außer Musik zu studieren...
    Kennt jemand von euch vielleicht eine Liste oder eine seite im Internet mit allen hoch und fachhochschule in Deutschland an denen man Schlagzeug studieren kann ? ich würde eher eine Fachhochschule bevorzugen.

  • Erkundige dich mal wie die Chancen sind in einem Orchester zu spielen.
    Außerdem welche Gehaltsaussichten als Orchestermusiker bestehen.
    Um Unterricht zu geben brauchst du an sich kein Studium, es sei denn du zielst auf eine städtische Musikschule ab.

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

  • Ich habe es schon auf eine Städtische Musikschule abgesehen um ein sicheres Einkommen zu haben. Ich weis das die Chancen in einem Großem Orchester mitzuspielen gering sind. das orchester wo ich jetzt mitspiele reicht mir volkommen zu, auch wenns zum Überleben nicht reicht. Ich wöllte das ja auch nur wenn die Möglichkeit besteht.

  • Wenn du dich also drauf einstellst, 200% Einsatz zu geben und 0,5% Sicherheit magst, dann könnte das Studium für dich infrage kommen. Wenn du keinen Job in einer städtischen oder privaten Musikschule bekommst, dann musst du in Erwägung ziehen als Selbstständiger Musikunterricht zu geben. In dem Fall und auch für den Fall, dass du Musik gegen Geld machst, kannst du dich schon mal intensiv mit Steuererklärungen auseinander setzten. Alles in allem ist ein Leben als Musiker kein Zuckerschlecken und es bedarf viel Disziplin um ordentlich davon leben zu können.

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    Wolfgang Neuss

  • Musik war schon immer ein schwieriges Berufsfeld, mittlerweile sollte man aber wirklich jedem abraten in dem Bereich seine Brötchen verdienen zu wollen. Auch wenn es immer Musikschüler geben wird, es gibt hier auch genug Threads in dem sich ausübende Musiklehrer über die schlechten Arbeitsbedingungen und Aussichten ausweinen.
    Du liegst definitiv falsch wenn Du glaubst dass Du nur Schlagzeug spielen kannst! Allein Deine Schulbildung beweist das Gegenteil. Es gibt sehr viele interessante Berufe da draussen, selbst die vermeintliche langweiligen Bürojobs sind in einem modern geführten Unternehmen nicht mehr öde.
    Ich kann Dich daher nur ermutigen Dich noch anderweitig umzusehen, Musik kann ein so tolles und erfüllendes Hobby sein, wenn damit nicht seine Brötchen verdienen muss.

    "I've got a fever, and the only prescription is more cowbell!" - Bruce Dickinson

  • Ich habe von den schlechten Arbeitsbedingungen etc. noch nichts gehört, vielleicht ist das regionsabhängig ? bei mir in der umgebung sind an den Musikschulen alle Schlagzeuglehrer schon kurz vor der rente also anfang 60 ,ende 50. Von daher habe ich mir relativ gute Möglichkeiten ausgemalt.

  • ... kümmer dich auf jeden fall um dein abi. ich habs aus dummheit nicht richtig gemacht und hab bei der studienplatzsuche echt stress gehabt!


    ansonsten gas hin!!!

    SCIENCE FOR THE WIN!
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  • Das Modell der Musikschulen wird über kurz oder lang auslaufen. Schon jetzt kämpfen Musikschulen mit der Gestaltung der Stundenpläne, bringen kaum noch ihre Schüler effizient unter oder müssen Schüler aus verträgen entlassen, da keine vernünftige Terminübereinkunft gefunden werden kann. Der Gruppen und Großgruppenunterricht hält Einzug. Der Nachmittagsunterricht sowie die Ganztagsschulen werden ausgebaut, viele reine "Instrumentallehrer" schulen schon jetzt um, bzw. arbeiten in in Berufsfeldern die teils Meilenweit von ihrem ehemaligen Berufswunsch (Musiker, Schlagzeuglehrer) entfernt sind, oder werden plötzlich mit Boomwhackers ganze Schulklassen auf niedrigstem Niveau "unterhalten" müssen. Instrumentalerer mit "Anstellung" werden von ihren Musikschulen entlassen und auf Honorarbasis wieder eingestellt. Nebenan gibt es den Unterricht vom Hobbymusiker für einen "fünfer" oder sogar für lau... immer mehr Musiker werden von Dozenten und Prof.´s ausgebildet nur um denen Rente zu sichern... die juckt es nicht die Bohne wie Du später über die Runden kommst. Immer mehr Musiker werden ausgebildet obwohl es immer weniger Gigmöglichkeiten gibt und schon Lange keine Gagenunterschiede zwischen "Profi" und "Hobbymusiker" besteht. Musikschulen werden von Gemeinderäten in Frage gestellt... Zuschüssen und Lehrerstellen werden gestrichen. BAT oder TvöD gehören inzwischen zu den Dino´s in der Instrumentallehrerszene - es lebe der "freischaffende Musiklehrer". Politiker wollen die Künstlersozialkassen dicht machen und Gewerbesteuer für freischaffende Musiker einführen...


    Ich wünsche Dir viel Spaß im neuen Job! :thumbup:

  • Das Modell der Musikschulen wird über kurz oder lang auslaufen. Schon jetzt kämpfen Musikschulen mit der Gestaltung der Stundenpläne, bringen kaum noch ihre Schüler effizient unter oder müssen Schüler aus verträgen entlassen, da keine vernünftige Terminübereinkunft gefunden werden kann. Der Gruppen und Großgruppenunterricht hält Einzug. Der Nachmittagsunterricht sowie die Ganztagsschulen werden ausgebaut, viele reine "Instrumentallehrer" schulen schon jetzt um, bzw. arbeiten in in Berufsfeldern die teils Meilenweit von ihrem ehemaligen Berufswunsch (Musiker, Schlagzeuglehrer) entfernt sind, oder werden plötzlich mit Boomwhackers ganze Schulklassen auf niedrigstem Niveau "unterhalten" müssen. Instrumentalerer mit "Anstellung" werden von ihren Musikschulen entlassen und auf Honorarbasis wieder eingestellt. Nebenan gibt es den Unterricht vom Hobbymusiker für einen "fünfer" oder sogar für lau... immer mehr Musiker werden von Dozenten und Prof.´s ausgebildet nur um denen Rente zu sichern... die juckt es nicht die Bohne wie Du später über die Runden kommst. Immer mehr Musiker werden ausgebildet obwohl es immer weniger Gigmöglichkeiten gibt und schon Lange keine Gagenunterschiede zwischen "Profi" und "Hobbymusiker" besteht. Musikschulen werden von Gemeinderäten in Frage gestellt... Zuschüssen und Lehrerstellen werden gestrichen. BAT oder TvöD gehören inzwischen zu den Dino´s in der Instrumentallehrerszene - es lebe der "freischaffende Musiklehrer". Politiker wollen die Künstlersozialkassen dicht machen und Gewerbesteuer für freischaffende Musiker einführen...


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    Genau so ist es. Und das ist das Beste, was der Musikbranche passieren kann.
    Desto mehr muss man sich jetzt anstrengen.
    Das steigert auch gleichzeitig wieder das Niveau und die Kreativität.
    Die ist nämlich im durschnittlichen Musiker- und Musiklehrer-Markt ein wenig auf der Strecke geblieben.

  • Hol Dir von der Arbeitsagentur den Studienführer. Alle Studiengänge und alle Hochschulorte sind da drin. Dann weißt du auch was du wo studieren kannst.

    Lies die FAQ und benutze die Suchfunktion!

    Einmal editiert, zuletzt von Fl0gging ()

  • Meine Güte, was für eine Schwarzmalerei. Musik ist keine Goldgrube, aber ganz so eine brotlose Kunst, wie es manch einer gern dramaturgisch wertvoll darstellt, ist es nun auch wieder nicht.


    Mach erstmal dein Abi. Und zwar richtig.
    Such dir dann (oder auch jetzt schon) einen Studiengang, der dich interessiert. Klassik, Jazz, Pädagogik und was es da alles so gibt.
    Dann such dir die Hochschulen, die den Studiengang oder einen ähnlichen abieten. Dafür kam ja schon der Tipp mit dem Studienführer. Lass dir dann Infos über die jeweiligen Prüfungsanforderungen zukommen oder besser: Telefonier mit dem Prof oder stell dich persönlich vor.
    Dann bewirbst du dich bei einem guten dutzend Hochschulen oder Fachhochschulen und machst deine Prüfungen. Dann wirst du im Idealfall bei mehreren genommen und kannst dir die aussuchen, die dir am besten gefällt (und die beste Ausbildung bietet).
    Stell dir ein gutes Bewerbungsprogramm zusammen und bewirb dich an vielen Hochschulen. Nach der mit der "leichtesten Prüfung" zu suchen, finde ich unsinnig.


    In Musikpädagogik reinzukommen ist mit gutem Abi kein Problem. Das würde auch deinem zu deinem angestrebten Lehrberuf gut passen. Sowohl als Lehramt an Schulen oder als Schlagzeuglehrer. Und die Anforderungen an die Theorie sind nicht so extrem hoch wie in den künstlerischen Studiengängen. Außerdem bist du kaum vom Ruf der jeweiligen Uni abhängig. Such dir dann einfach eine in der Nähe oder die, bei der dir der Prof sympathisch ist, und gut ist.


    Oder du machst Klassisches Schlagwerk. Momentan gibts z.b. deutschlandweit mehrere interessante Stellen für Studierte Schlagwerker mit Schwerpunkt Pauken (Bis du das Studium fertig hast sieht das wahrscheinlich schon wieder anders aus. War aber nur ein Beispiel). Außerdem haben die "Klassiker" immer ganz gut Ahnung vom dirigieren, was auch richtig gut Kohle einbringt. Unterrichten kann man damit natürlich auch. Allerdings brauchst du für die Aufnahmeprüfungen massig Theorie, Klavierkenntnisse, musst fit an den Mallets sein usw. Im klassischen Bereich ist es auch immer sehr wichtig, an welche Hochschule du gehst. Leider gibts grad beim Klassischen Schlagwerk auch immer viel Vetternwirtschaft und Stellen, die schon vergeben sind, noch bevor der erste Ton gespielt wird (ist zumindest mein subjektiver Eindruck). Deswegen der dringende Tipp dich bei mehreren Hochschulen zu bewerben.



    Je nachdem, was dich interessiert, musst du dich halt nach dem Abi mehr oder weniger intensiv mit der Theorie befassen. Tonsatz z.b. erschlägt einen am Anfang ziemlich, aber wenn man erstmal den ersten "Hügel überwunden" hat, ergibt sich der Rest fast von selbst. Gehörbildung ist einfach eine Trainingssache, wobei viele vor lauter intervallischem Hören häufig das tonale vergessen und sich dann wundern, wieso sie nicht vorwärts kommen... Der ganze Theoriekram ist schaffbar, häufig ist es aber schwer, einen geeigneten Lehrer dafür zu finden. Berufsfachschulen für Musik bieten da ein gutes Rundumpaket, allerdings gibts die nur in Bayern.


    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es durchaus möglich ist, von der Musik zu leben und sogar richtig gut davon zu leben, ohne sich krumm zu machen. Viele gehen aber auch unfassbar naiv an das ganze ran. In diesem Zusammenhang kann ich dir auch empfehlen, dich möglichst bald (noch vor dem Studium!) mit einem Finanzberater zu besprechen, um deinen Investitions und Finanzplan dementsprechend einzurichten, wenn dir die Sache ernst ist.


    Ach ja: hast du überhaupt schonmal unterrichtet? Das sieht immer so interessant aus, wenn das andere machen, aber hast du schonmal einem Kind das Trommeln beigebracht? Von Anfang an? Und dann direkt danach dem nächsten? Und dem danach?
    Das ist nicht jedermans Sache. Man hockt dann da in der Musikschule und denkt sich: "wofür hab ich mir den ganzen Mist jetzt draufgeschafft? um 8 Jährigen zu erklären, wie sie ihre Stöcke anfassen müssen?"

    i was told by an irishman who also explained (from "personal experience") that if you ever blow up a bridge using a car filled with fertilizer, make sure you're on the side of the river where your house is.

    2 Mal editiert, zuletzt von nacho-muchacho ()

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