Proberaum(Studio) dämpfen?!

  • Hallo freunde der Musik,


    Ich hätte da mal eine Frage und zwar bekommt unsere Band nen neuen Proberaum.
    Dieser Raum soll gleichzeitig als priv. Studio genutzt werden. Sollte man solche Räume abdämpfen oder lieber alles an die Kellerwand prasseln lassen?!
    Was ist im Preis-Leistungsverhältnis die günstigste Methode einen Raum abzudämpfen?!


    Wäre nett wenn ihr mir das beantworten könntet.


    MfG Jörn

  • also weil es bei unserem raum sehr gehallt hat (ehenalige schornsteinfeger duschen :D ) haben wir die ganzen fliesen erst mit styropor abgeklebt und danach mit acryl eierschalen drüber gebastelt! sieht erstens sehr cool aus (meine meinung) und zweitens wars gar nicht teuer! beim eierbauern hat ein ca. 1,5 m hoher turm eierschalen zwischen 8 und 10 euronen gekostet! damit kommst dann aber auch schon weit!


    gruß jan

    Die Signatur ist im Urlaub!

  • Hallo Jörn,


    wenn ihr denn Raum als Studio und Proberaum benutzen wollt, solltet ihr ihn auf jeden Fall abdämpfen. Ich würde nicht gleich alle Wände dämpfen, sondern vielleicht erstmal 2 Wände ums Eck und dann nach dem Sound schauen. Ohne Dämmung wirds live echt hart, kann ja auch gewünscht sein :D


    für Aufnahmen ist das Abdämmen Geschmackssache. Ich hab mal in einem wirklich edlen Studio gespielt, da knallte das Schlagzeug fast wie in einer Kirche. Der Raum war völlig unabgedämmt. Der Sound ensteht dann im Abmischraum. In einem anderem Studio war der Raum dagegen mit Teppichen behängt. Leider war die Anlage nicht vergleichbar, sonst hätte man sagen können, was für den Sound hinterher besser war. Aus den ungedämmten Raum klangen die Aufnahmen jedenfalls deutlich besser, aber wie gesagt, kann an der Anlage liegen, am Mixer...


    Wenn ihr im Raum Platz habt, solltet ihr mal überlegen, wie nützlich euch ein kleiner Abmischraum sein kann.


    ob mit Eierpappe zum dämpfen so optimal ist? Manche schwören auf Schaumstoff, andere auf Teppich. Bin da son Experte nicht. Aber im Studio haben se alle ihre Spezialrezepte. Gekocht wird am Ende aber doch am Mischpult


    Gruss
    Psycho ;)

  • Ok voll nett,
    auf jeden fall an dieser stelle schonmal danke!
    also ich denke dann werden wir erstmal anfangen mit eierschalen!
    Nur da gibts noch ein Problem, wo bekommt man diese schalen her?!


    MfG Jörn

  • also meine Erfahrung:


    I. Wenn alles abgenommen wird (studio) und alle wirkenden Ahnung von Ihrer Sache haben, ist es fast schon egal, da ja grade der Sound der Drums eh' am Mischpult gemacht wird. Grade hallige Räume haben darüber hinaus ja teilweise eine Dynamik und einen Sound, der grade für die Drums (Snare) ideal ist.


    II. Im übrigen sollte man zunächst, bevor man die Wände und Decken angeht, die "nice spots" im Raum finden. Bei natrürlichen, nicht extra vorgedämpften Räumen gibt es immer wieder Stellen, wo dier Sound anders ist, als in einer anderen Ecke. Da muss man halt ein wenig experementieren.


    III. Anonsten gibt es natürlich die klassischen Methoden. Ich würde da zu folgendem raten:


    1. Billiglösung mit Eierschalen etc. ABER: Erfahrungsgemäß machen solche Maßnahmen den Sound nicht besser, sondern nur insgesamt dumpfer und dienen daher in erster Linie eigentlich nur der Schalldämpfung, nicht der Verbesserung des Sounds, was nun mal nicht das gleiche ist.


    2. Wenn man eienen Raum daher auch soundtechnisch gestalten will, dann kann man auch auf Dämmmaterial zurückgreifen, welches teilweise auch nicht teurer ist, als die ganzen andere alternativen Sachen Marke EIgenbau. Der Vorteril zudem: Man kann Schaumstoffe mit bestimmter Dicke ordern, je nachdem, welche Frequenzen man weg haben will (Höhen, Tiefen oder Mitten).


    3. Als brauchbare Mittellösung haben sich in jedem Fall Laken an den Decken bewehrt, welche nicht straff gespannt sind, sondern locker hängen. Zudem eigenen sich hervorragned Teppiche an den Wänden. Bei beidem sollte man darauf achten, dass ein Luftpolster zwisichen diesen und den Wänden ist, das erhöht die Absorption der Schallwellen. Also bsp. Die Teppiche an Holzleisten hängen, die dann an die Wände kommen.


    Außerdem gilt: Man muss nicht alle Wände zukleistern, sondern nur dafür sorgen, dass Schallewellen zwischen Parallelwänden nicht hin- un her geworfen werden und sich gegenseitig brechen können. Daher: Zuweilen reicht es völlig aus, zwei Wände zu dämpfen, die in einem Winkel zusammenlaufen, teilweise reicht es da schon auch zuweilen einfach, gegenüberliegende Ecken dicht zu machen.


    In diesem Sinne
    Seelanne

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

    Einmal editiert, zuletzt von Seelanne ()

  • also, ich hab hier so ne tabelle rumfliegen, die sich mit der dämmfähigkeit von stoffen beschäftigt:
    wiegesagt, sind teppiche und laken net schlecht, was aber noch ungemein viel bringt, is ne schöne schwere couch. die hat natürlich erstma den vorteil dass sie den raum wohnlicher macht und schluckt auch noch schön gleichmäßig viel schall. von styropor kann ich nur abraten. im schlimmsten fall wird es im raum lauter, heißer und feuchter(!) was sich negativ auf die instrumente auswirken kann. styropor ist generell nur zur schalldämmung in böden geeignet.

  • Hallo


    erst einmal solltet ihr feststellen, ob und wenn ja, was an eurem raum nicht gut ist. Wenn schon die Raumakustik schlecht ist, kann mn in der aufnahme eigentlich nur verschlimmbessern.
    Wenn euer raum und die instrumente im raum gut klingen, kann man mit wesentlich weniger aufwand gute aufnahmen realisieren. Gut heisst aber nicht, dass ihr den raum schalltot macht.
    Die bisher angesprochenen Massnahmen greifen alle nur im Hoch- und Hochmitteltonbereich an. Ob ihr hier probleme habt, könnt ihr mit schnippsen oder klatschen feststellen. reagiert der raum auf solche kurzen impulse mit einem angenehmen dichten Hall, dann lasst die finger von der dämmung. schlecht ist das sog. flatterecho, das eben nicht gleichmässig ausschwingt, sondern "flattert oder schnattert". ist schwer zu beschreiben, aber wenn man´s mal gehört hat, erkennt man´s sofort wieder.
    dagegen hilft in der tat nur bedämpfung... hier hat man aber den grössten nutzen, wenn man die raumecken bedämpft.


    mal angenommen, ihr habt im hochtonbereich keine probleme, nehmt euch nen keyboarder zur hand, verstärker in den raum und der reihe nach die tasten drücken, von unten an aufwärts. oder einen bassisten, idealerweise mit einem frettless...


    wenn der raum (was er sicher hat) stark überhöhte frequenzen aufweist (sog. raummoden), gibt´s viel zu tun. das sofa ist ein guter plan, das muss in irgendeine raumecke. dann könnte man noch speziell berechnete bassfallen bauen, ich habe aber sehr gute erfahrungen mit einer holzverschalung gemacht. informiert euch, wo man am besten und günstigsten ca. 50 cm breite holzplatten bekommt. diese aufrecht an eine wand, darunter kanthölzer zum abstand halten, zwischen den einzelnen platten jeweils einen schmalen spalt und dahinter alles schön mir irgendwas ausfüllen, was euch nicht gesundheitlich schadet (steinwolle und sowas ist da nicht so gut)
    das ganze hat zwei grosse vorteile: erstens ist eine steinwand weniger, die ja dann aus holz ist. das gibt dem raum schon mal ein wenig wärme. ausserdem wird eben der natürliche nachhall nicht zerstört (wenn der nicht gefällt, kann man trotzdem noch teppich verlegen - fussboden und decke bevorzugt). und dann wird einfach die lautstärke im raum erträglicher. was sonst schnell überhöht wird und dann dafür sorgt, dass man sich gegenseitig nicht mehr hört, wird in der wand "geschluckt" (in wärme umgesetzt).
    wir hatten damals einen nicht sonderlich hohen, mit fliesen ausgelegten, quadratischen raum. von vornherein erst mal das schlimmst mögliche. Nach der Holzverschalung war die akustik allerdings sehr angenehm. ausserdem ist die optik (selbst wenn nur fichte reinkommt) recht edel und der wohlfühl-faktor nicht zu unterschätzen. Wenn´s günstiger ist, kann man auch regips-platten nehmen. die sind danna ber wieder an der oberfläche härter und müssen dann sicher noch mit teppich überzogen werden.


    grüsse

  • Wir hatten selbiges Problem in unserem Probenraum. Das ist ein Kellerraum mit blanken Mauersteinen, als Boden lag der Estrich brach. Erst haben wir Laminat über den Boden gelegt, danach Teppich drüber (das Laminat zur Wärmedämmung). An die Wände haben wir, da wir noch viel alten Teppichboden überhatten, Holzleisten geschraubt und von denen besagten Teppichboden runterhängen lassen. Von den Wänden sind ca. 75% mit Teppich bedeckt. Vorher war der Klang im gesamten Spektrum sehr hallig, nun sind vor allem die Höhen und Mitten deutlich in den Reflexionen gemindert. Die Bassreflexionen haben sich auch gemindert, sind nun im idealen Bereich (dröhnt nicht, trotzdem schöner "Wumms).
    Die Kosten waren für uns gleich Null, da Teppichboden, Holzleisten, Dübel und Schrauben schon vorhanden waren.
    Ich kann mich auch nur dem Tipp anschließen, nicht gleich alles zuzuhängen. Denn die Gefahr, den Raum dabei "tot" zu machen, ist sehr groß. Erstmal eine Wand, testen, nächste Wand, testen, etc.


    EDIT: Auf Wunsch kann ich ein paar Fotos von unserem Raum, speziell von der Teppichaufhängung, reinstellen.

  • hehe ich hab auch grad bei mir im keller im proberaum dämmmaterial rumfahrn ;)
    muss auch mal aufgehängt werden. wir haben einmal so dämmwolle und fliess. Oo alles durch connections kostenlos bekommen. die sind eigenltcih zum dämpfen von böden geeignet - mal sehn wie sich das so macht.

  • Was noch von ganz anderer Seite zu bedenken wäre:


    Je besser ihr den Sound in eurem Raum gestaltet, desto härter wird es auf der Bühne!


    Ich würde das nicht unterschätzen. Ich habe mal eine Zeit lang in einem wirklich saugut klingenden Raum geprobt. Dabei haben wir dann unmerklich verlernt, auch unter schlechteren Bedingungen gut zu klingen, weil man sich einfach - es geht nicht anders - an dieses Optimum gewöhnt.


    Mein jetziger Raum ist wegen der Nachbarn relativ totgedämmt. Das hilft aber im Zusammenspiel ungemein, z.B. für die Mikro-Time.

  • So, nun gibts ein paar Fotos.
    Ich hab hier ne Fotomontage zusammengekleistert, die einen hoffentlich halbwegs guten Überblick über unseren Probenraum gibt:



    Der doppelte Vorhang führt zur Tür, der kleinere führt zum Abstellbereich. Diesen haben wir durch Aufstellen einer Rigipswand geschaffen.


    Und hier hab ich ein paar Bilder von den Teppichleisten gemacht:



    Im Prinzip kann man anhand dieser Bilder schon sehen, wie alles gemacht wurde. Da der Teppich an manchen Stellen sich extrem von der Wand weggewölbt hat, haben wir dafür Teppichklebeband zur Hilfe genommen (3tes Bild).
    Das Ganze ist natürlich nicht superakkurat gemacht worden, aber gerade dadurch ergibt sich irgendwie eine angenehme Atmosphäre. Zum Thema Beleuchtung kann ich nur sagen, KEINE Neoröhren verwenden. Wir haben zwar selbst welche im Raum, aber die lassen wir eigentlich immer aus. Schaltet man diese ein, hat man ein ziemlich kaltes "Krankenhauslicht". Deckenfluter sind hier die optimale und günstige Lösung, mit denen wird es gleich zigmal gemütlicher im Raum.
    Hoffe, ich konnte dir damit helfen!

  • Danke an alle,
    wir werden uns den raum die tage mal mit snare und keyboard anschauen!


    Aber wo bekommt man denn eierschalen?!
    Nur so, dass ich mich schonmal preislich informieren kann!


    ich danke besonders AZZ für die fotos!


    MfG Jörn

  • Zitat

    Original von Joese
    Aber wo bekommt man denn eierschalen?!
    Nur so, dass ich mich schonmal preislich informieren kann!



    Hat doch Jaahz doch schon gleich am Anfang gesagt: beim Eierbauern und ne UVP hat er gleich mit angegeben


    fahrt doch mal zu nem Bauern und fragt, wer in der Gegend Eier produziert. Über den fallt ihr dann her. Je nachdem wie Punkig hier aussieht, bekommt ihrs vielleicht umsonst, damit auf dem Lande schnell wieder die Ruhe einkehrt. 8o


    Fahrt doch mal auch irgendwo vorbei, wo man Teppich bekommt und kauft irgendein Reststück von ner Rolle, was oft für nen 1-2 € pro m² verschleudert wird. So habens wir es bisher immer gemacht.





    _________________________________
    Ich bin ein Star. Holt mich hier raus
    :D :D :D :D :D :D

  • Das ist gerade so die Schmerzgrenze. Unser Raum hat ca. 20m², eher etwas weniger. Wenn es nun weniger Fläche ist, hat man so gut wie null Raum, in den sich der Klang entfalten kann. Aber klar, man kann es probieren. Vorteil wäre dann, dass ihr bei dem Raumvolumen keine große Gesangsanlage braucht ;)

  • Mit e-drums könnte das auch auf 14m² funktionieren... da ihr halt die Lautstärke beliebig regeln könnt. Bei nem a-Set läufst du bei der geringen Raumgröße Gefahr, alles andere zuzudröhnen, selbst wenn ihr die Wände gut dämmt. Mit e-Set Beschallung kenn ich mich nicht aus, da muss dir jemand anderes helfen.

  • Hallo


    Also ich denke, wenn ihr auf so kleinem Raum spielen wollt, solltet ihr über zwei oder drei kleine aktive Monitore nachdenken, Bass und Gitarre weiterhin über eigene Amps (wegen des Spielgefühls), ein kleines Mischpult davor. Die Lautsprecher dürfen auf keinen Fall Piezo-Hochtöner haben, ich habe bisher bei nicht zu geringer Auswahl keinen Piezo gehört, der nicht bei Gesang und Drums unerträglich genervt hätte... gerade wenn etwas verzerrt, sind die unglaublich unfreundlich mit den Ohren.
    Wenn ihr ein wenig Geld sinnvoll investieren wollt, da gibt es von HKAudio so ein kleines Subwoofer/Satelliten-System. Das kann man auch ganz locker für die Silberhochzeit oder Geburtstagsparty nehmen, wenn Omi gern zu Smells like Teen Spirit Walzer tanzen möchte :D
    Das ist von dem was ich gehört habe (Vorführraum war sch...), für Stimmen, etc. gut geeignet.
    Und für grosse Sachen wird meist eh ne grosse P.A. gestellt.

    Einmal editiert, zuletzt von medienhexer ()

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